DE1931233C - Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem Feststoffgehalt durch Verhefen - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem Feststoffgehalt durch VerhefenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem Feststoffgehalt.
Es ist bekannt. Sulfitablaugen von Nadel- und Laubhölzern in technischem Umfang mit Wuchshefen,
z. B. Candida utilis, Candida tropicalis u. ä., für die mikrobielle Eiweißsynthese auszunutzen. Bisher wurden
die Originallaugen der Zellstoffkocher mit den Zellstoff-Waschwässern vereinigt, so daß nach entsprechender
Vorbehandlung, wie Heißbelüftung, teilweiser Neutralisation und Zugabe der notwendigen
Menge an Nährstoffen, wie Ammoniak, Phosphaten, Magnesium- und Kaliumsalzen, eine Nährlösung
für die Verhefung erhalten wurde, die 2 bis 3% RS (reduzierbare Substanz) und etwa 9% Trockensubstanz,
hauptsächlich bestehend aus iigninsulfosauren Salzen, enthielt.
Das Verfahren hat den Nachteil, daß bei der Verhefung
von Sulfitablaugen mit RS-Konzentrationen von mehr als 3% ein ständig steigender Anteil an
Nährstoffen unverbraucht bleibt und der biologische Prozeß schließlich vollständig zusammenbricht. Es
war somit bisher nicht möglich, Originallaugen von Zellstoffkochern, die 5 bis 6% RS und etwa 180 g
Feststoffgehalt im Liter haben, im kontinuierlichen Prozeß ohne vorherige Verdünnung zu verhefen.
Die Verdünnung mit Wasser bringt aber in den Fällen Schwierigkeiten, wo die Ablaugen nicht in die Vorfluter
gelangen dürfen, sondern eingedampft und als Jo
Dicklaugen verwertet oder verbrannt werden, da die zugefügten Wassermengen zusätzlich mit verdampft
werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit
hohem RS- und Feststoffgehalt zu entwickeln.
Erfindungsgemäß werden Sulfitablaugen mit hohem Feststoffgehalt aufgearbeitet, indem man heißbelüfteten, neutralisierten und Nährsalze enthaltenen Sulfitablaugen solche Mengen an hefefreiem Ablauf von
der Hefeseparation zuführt, daß sich eine RS-Konzentration von 2 bis 3% einstellt und diese Nährlösung in einem Belüftungsapparat in bekannter
Weise kontinuierlich verheft werden kann.
Die Verhefung der Mischung aus Sulfitablauge und Separatorablauf ist bei einem pH-Wert über 4.5,
vorzugsweise bei pH 4,8 bis 5,1, durchzuführen.
Der für die Verdünnung der unverheften Sulfitablauge nicht benötigte Separatorablauf wird einer
Eindampfanlage zugeführt
hefter Sulfitablauge durchgeführt werden kann, ist unerwartet und überraschend, da außer der RS und
den schädlichen Stoffen, die die Hefe nach dem ersten Durchgang der Sulfitablauge durch die Hefebütten
bei ihrem Stoffwechsel entgiftet hat, sich jetzt eine etwa doppelt so hohe Konzentration an Iigninsulfosauren
und anderen Salzen im Separatorablauf, der der Verhefung wieder zugeführt wird, befindet.
Ligninsulfosäure ist eine grenzflächenaktive Verbindung, die im sauren Medium Gerbstoffcharakter
hat und fällend, also denaturierend auf Eiweiß wirkt und damit den biologischen Prozeß empfindlich im
Sinne einer Ausbeuteverminderung beeinträchtigt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß Sulfitablaugen, insbesondere von
Laubhölzern, mit hohem RS- und Feststoffgehalt der biologischen Eiweißgewinnung zugeführt werden
können. Frischwasser wird bei diesem Verfahren nur in geringen Mengen benötigt, so daß Wasser und
Dampf eingespart werden.
Die Erfindung soll an Hand eines Beispiels und an einem Fließschema näher erläutert werden.
1000 m3 Buchenholz-Sulfitablauge (Starklauge) mit
6% RS werden heißbelüftet und mit Kalkmilch bis auf etwa pH 4 neutralisiert. Man verdünnt mit 1000 m'
hefefreiem Ablauf von der Hefeseparation und setzt als Nährsalze 3 tNH3,0,6 t K2SO4,0,6 tMgSO4-7H2O
und 3 m3 5 η-Η3ΡΟΛ hinzu. Anschließend verheft
man unter Verwendung von Cardida utilis (Wuchshefe) bei einer Verweilzeit von 4 bis 6 Stunden bei
eirer Temperatur von 300C und einem pH-Wert
von 5,0 und trennt dann aus der verheften Würze die Hefe über Separatoren ab. Die anfallenden 240 m3
Hefesahne mit 12% HTS werden mit 240 m3 Frischwasser verdünnt und gewaschen und erneut separiert.
Man erhält 160 m3 Hefesahne mit 18% HTS. Von den gesammelten Separatorenabläufen werden insgesamt
1000 m3 an Stelle von Wasser zu der für die Verhefung
vorgesehenen Sulfitablauge zurückgeführt, und 1000 m3 werden eingedampft.
Das folgende Schema erläutert das erfindungsgemäße Verfahren.
1000 m3 Sulfitablauge (Starklauge) [6% RS]
Heißbelüftung + Neutralisation Nahrsalzlösungen ,
2DOOm1 Sulfitablauge [3% RS]
Claims (1)
- Patentansprüche:I. Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem Feststoflfgehalt durch Verhefen, dadurch gekennzeichnet, daß heißbelüfteten, neutralisierten und Nährsalze enthaltenen Suffitablaugen solche Mengen an hefe- freiem Ablauf von der Hefeseparation zugeführt werden, daß sich eine RS-Konzentration von 2 bis 3% einstellt und diese Nährlösung in einem Belüftungsapparat in bekannter Weise kontinuierlich verheft wird.Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung der Mischung aus Sulfitablauge und Separatorablauf bei einem pH-U/orf kKot a.«, ..o—er· :«.- u«,: Krr -t,o t.!o a,i,durchgeführt wird.3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Verdünnung der unverheften Sulfitablauge nicht benötigte Separatorablauf einer Eindampfanlage zugeführt wird.
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