DE1931233C - Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem Feststoffgehalt durch Verhefen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem Feststoffgehalt durch Verhefen

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DE1931233C
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Germany
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sulphite waste
yeasting
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yeast
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Inventor
Alfred Prof. Dipl.-Chem. Dr. χ 1178 Berlin; Lorenz Martin Dipl.-Biol. Dr. χ 1197 Berlin; Martini Anna-Elisabeth Dipl.-Chem. Dr. χ 1178 Berlin; Hilgetag Günter Prof. Dipl.-Chem. Dr. χ 1180 Berlin Rieche
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Akademie der Wissenschaften der DDR
Original Assignee
Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem Feststoffgehalt.
Es ist bekannt. Sulfitablaugen von Nadel- und Laubhölzern in technischem Umfang mit Wuchshefen, z. B. Candida utilis, Candida tropicalis u. ä., für die mikrobielle Eiweißsynthese auszunutzen. Bisher wurden die Originallaugen der Zellstoffkocher mit den Zellstoff-Waschwässern vereinigt, so daß nach entsprechender Vorbehandlung, wie Heißbelüftung, teilweiser Neutralisation und Zugabe der notwendigen Menge an Nährstoffen, wie Ammoniak, Phosphaten, Magnesium- und Kaliumsalzen, eine Nährlösung für die Verhefung erhalten wurde, die 2 bis 3% RS (reduzierbare Substanz) und etwa 9% Trockensubstanz, hauptsächlich bestehend aus iigninsulfosauren Salzen, enthielt.
Das Verfahren hat den Nachteil, daß bei der Verhefung von Sulfitablaugen mit RS-Konzentrationen von mehr als 3% ein ständig steigender Anteil an Nährstoffen unverbraucht bleibt und der biologische Prozeß schließlich vollständig zusammenbricht. Es war somit bisher nicht möglich, Originallaugen von Zellstoffkochern, die 5 bis 6% RS und etwa 180 g Feststoffgehalt im Liter haben, im kontinuierlichen Prozeß ohne vorherige Verdünnung zu verhefen. Die Verdünnung mit Wasser bringt aber in den Fällen Schwierigkeiten, wo die Ablaugen nicht in die Vorfluter gelangen dürfen, sondern eingedampft und als Jo Dicklaugen verwertet oder verbrannt werden, da die zugefügten Wassermengen zusätzlich mit verdampft werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem RS- und Feststoffgehalt zu entwickeln.
Erfindungsgemäß werden Sulfitablaugen mit hohem Feststoffgehalt aufgearbeitet, indem man heißbelüfteten, neutralisierten und Nährsalze enthaltenen Sulfitablaugen solche Mengen an hefefreiem Ablauf von der Hefeseparation zuführt, daß sich eine RS-Konzentration von 2 bis 3% einstellt und diese Nährlösung in einem Belüftungsapparat in bekannter Weise kontinuierlich verheft werden kann.
Die Verhefung der Mischung aus Sulfitablauge und Separatorablauf ist bei einem pH-Wert über 4.5, vorzugsweise bei pH 4,8 bis 5,1, durchzuführen.
Der für die Verdünnung der unverheften Sulfitablauge nicht benötigte Separatorablauf wird einer Eindampfanlage zugeführt
DdD QIc VCl IlcfUllg an 3IcIIi- νυιι W'assti mil yl'I-
hefter Sulfitablauge durchgeführt werden kann, ist unerwartet und überraschend, da außer der RS und den schädlichen Stoffen, die die Hefe nach dem ersten Durchgang der Sulfitablauge durch die Hefebütten bei ihrem Stoffwechsel entgiftet hat, sich jetzt eine etwa doppelt so hohe Konzentration an Iigninsulfosauren und anderen Salzen im Separatorablauf, der der Verhefung wieder zugeführt wird, befindet.
Ligninsulfosäure ist eine grenzflächenaktive Verbindung, die im sauren Medium Gerbstoffcharakter hat und fällend, also denaturierend auf Eiweiß wirkt und damit den biologischen Prozeß empfindlich im Sinne einer Ausbeuteverminderung beeinträchtigt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß Sulfitablaugen, insbesondere von Laubhölzern, mit hohem RS- und Feststoffgehalt der biologischen Eiweißgewinnung zugeführt werden können. Frischwasser wird bei diesem Verfahren nur in geringen Mengen benötigt, so daß Wasser und Dampf eingespart werden.
Die Erfindung soll an Hand eines Beispiels und an einem Fließschema näher erläutert werden.
1000 m3 Buchenholz-Sulfitablauge (Starklauge) mit 6% RS werden heißbelüftet und mit Kalkmilch bis auf etwa pH 4 neutralisiert. Man verdünnt mit 1000 m' hefefreiem Ablauf von der Hefeseparation und setzt als Nährsalze 3 tNH3,0,6 t K2SO4,0,6 tMgSO4-7H2O und 3 m3 5 η-Η3ΡΟΛ hinzu. Anschließend verheft man unter Verwendung von Cardida utilis (Wuchshefe) bei einer Verweilzeit von 4 bis 6 Stunden bei eirer Temperatur von 300C und einem pH-Wert von 5,0 und trennt dann aus der verheften Würze die Hefe über Separatoren ab. Die anfallenden 240 m3 Hefesahne mit 12% HTS werden mit 240 m3 Frischwasser verdünnt und gewaschen und erneut separiert. Man erhält 160 m3 Hefesahne mit 18% HTS. Von den gesammelten Separatorenabläufen werden insgesamt 1000 m3 an Stelle von Wasser zu der für die Verhefung vorgesehenen Sulfitablauge zurückgeführt, und 1000 m3 werden eingedampft.
Das folgende Schema erläutert das erfindungsgemäße Verfahren.
1000 m3 Sulfitablauge (Starklauge) [6% RS]
Heißbelüftung + Neutralisation Nahrsalzlösungen ,
2DOOm1 Sulfitablauge [3% RS]

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    I. Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitablaugen mit hohem Feststoflfgehalt durch Verhefen, dadurch gekennzeichnet, daß heißbelüfteten, neutralisierten und Nährsalze enthaltenen Suffitablaugen solche Mengen an hefe- freiem Ablauf von der Hefeseparation zugeführt werden, daß sich eine RS-Konzentration von 2 bis 3% einstellt und diese Nährlösung in einem Belüftungsapparat in bekannter Weise kontinuierlich verheft wird.
    Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung der Mischung aus Sulfitablauge und Separatorablauf bei einem pH-
    U/orf kKot a.«, ..o—er· :«.- u«,: Krr -t,o t.!o a,i,
    durchgeführt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Verdünnung der unverheften Sulfitablauge nicht benötigte Separatorablauf einer Eindampfanlage zugeführt wird.

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