DE1202743B - Verfahren zur Extraktion von Ribonucleinsaeure aus Hefe - Google Patents

Verfahren zur Extraktion von Ribonucleinsaeure aus Hefe

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DE1202743B
DE1202743B DET21343A DET0021343A DE1202743B DE 1202743 B DE1202743 B DE 1202743B DE T21343 A DET21343 A DE T21343A DE T0021343 A DET0021343 A DE T0021343A DE 1202743 B DE1202743 B DE 1202743B
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yeast
acid
sulphite
sludge
ribonucleic acid
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Manji Miwa
Tatsuro Kagami
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Takeda Pharmaceutical Co Ltd
Toyobo Co Ltd
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Toyobo Co Ltd
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N15/00Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
    • C12N15/09Recombinant DNA-technology
    • C12N15/10Processes for the isolation, preparation or purification of DNA or RNA
    • C12N15/1003Extracting or separating nucleic acids from biological samples, e.g. pure separation or isolation methods; Conditions, buffers or apparatuses therefor

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Description

  • Verfahren zur Extraktion von Ribonucleinsäure aus Hefe Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Extraktion von Ribonueleinsäure aus Hefe durch Wärmebehandlung einer Hefesuspension bei 90 bis 120'C und Ausfällung der Ribonucleinsäure bei üblichen pH-Werten.
  • Ribonucleinsäure, im nachfolgenden manchmal als RNA bezeichnet, wird beispielsweise in »The Nucleic Aeids« von E. Charyaff und J. N. Davidson (Academic Press, New York, 1955) beschrieben. Sie ist eine als polymeres Nueleotid aufzufassende organische Verbindung, in der jedes Nueleotid aus einer Kombination von Phosphorsäure, einem Zucker (nämlich D-Ribose) und Purin oder Pyrimidin besteht. Sie kommt in Hefe, anderen Mikroorganismen und ferner in allen pflanzlichen und tierischen Zellen vor.
  • Da Hefe nicht nur leicht verfügbar ist, sondern auch einen besonders hohen Gehalt an RNA aufweist, sind bereits verschiedene Studien gemacht worden, Ribonucleinsäure aus Hefe zu extrahieren. Beispielsweise seien die Arbeiten von G. C 1 a r k, G. B. S c h r y v e r, (Biochem. J. 11319 [1917]) und von A. M. C r e s tf i e 1 d, K. C. S m i t h, F. A. A 11 e n (J. Biol. Chem. 216 185 [1955]) erwähnt. Diese bekannten Methoden sind jedoch in erster Linie entwickelt worden, um die biochemische Rolle zu untersuchen, die die Ribonucleinsäure im lebenden Organismus spielt, und dementsprechend sind sie nicht für eine industrielle Produktion in größerem Maßstab geeignet.
  • In neuerer Zeit ist der große technische und medizinische Wert der RNA erkannt worden, beispielsweise die pharmakologische Aktivität von RNA und einigen ihrer Derivate, die Brauchbarkeit von Nucleotiden auf der Basis von Y-Purin (aus RNA herstellbar) in der Lebensmittelindustrie usw. Der Bedarf an RNA ist deshalb weit über die Probenmengen gestiegen, die bisher nur für Versuchszwecke zur Verfügung standen. Ein wirksames und wirtschaftliches Verfahren zur technischen Gewinnung der Ribonucleinsäure fehlte jedoch bisher. Hier schafft die Erfindung Abhilfe.
  • Es hat sich gezeigt, daß verbrauchte Sulfitkochlauge oder Sulfitablauge, das bekannte Abfallprodukt des Sulfitholzaufschlusses, vorzugsweise in verdünnter Form ein ausgezeichnetes Extraktionsmedium für die Isolierung von Ribonucleinsäure aus Hefe ist. Es hat sich ferner gezeigt, daß der flüssige Teil einer verbrauchten, zusammen mit vermehrter Hefe aus einem Gärbehälter, in dem die Hefe auf einem Sulfitablauge enthaltenden Nährmedium gezüchtet worden ist, abgezogen,en Nährflüssigkeit insbesondere in verdünnter Form ebenfalls als Extraktionsmittel für die Gewinnung von Ribonueleinsäure aus Hefe brauchbar ist.
  • Es ist aus der deutschen Patentschrift 802 332 zwar bereits bekannt, zur Herstellung von Nährhefepräparaten Sulfitablaugenhefe als Ausgangsmaterial zu verwenden. Für diesen Zweck muß diese Rohhefe jedoch sorgfältig von allen Sulfitablaugenkomponenten befreit werden, wie überhaupt zur Gewinnung von Preßhefe, also Hefe für Nahrungszwecke, aus Sulfitablauge auch die letzten Spuren der Sulfitablauge ausgewaschen werden müssen (vgl. H. K r e t z s c h m a r *Hefe und Alkohol«, 1955 S. 196, Abs. 2). Wegen dieses Zwanges, die Sulfitablaugenkomponenten vor der Aufarbeitung der Hefe vollständig zu entfernen, konnte man auch nicht erkennen, daß gerade diese Komponenten die Extraktion der Ribonueleinsäure so stark fördern würde. Erst die Erfindung hat diesen Weg erkannt.
  • Demzufolge ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Extraktion von Ribonueleinsäure aus Hefe durch Wärmebehandlung einer Hefesuspension bei 90 bis 120'C und Ausfällung der Ribonueleinsäure bei üblichen pH-Werten, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Hefesuspension mit einem Gehalt von 0,2 bis 5 0/, Sulfitablaugekomponenten, auf Trockensubstanz bezogen, einsetzt. Vorzugsweise setzt man eine Hefesuspension, die 3 bis 1501, Hefe, auf Trockensubstanz bezogen, enthält, ein.
  • Es ist zwar nicht völlig geklärt, wie eine solche Sulfitablauge oder verbrauchte Nährflüssigkeit wirksam die Ribonucleinsäure aus Hefe extrahieren kann, und die Erfindung soll deshalb nicht durch irgendwelche theoretischen Überlegungen beschränkt werden, jedoch wird angenommen, daß gewisse Komponente(n), vermutlich Lignosulfonat, der Sulfitablauge derartige Flüssigkeiten als Extraktionsmedium geeignet machen, weil die gemeinsamen Komponenten dieser Flüssigkeiten selbstverständlich jene sind, die auch in der Sulfitablauge enthalten sind. In diesem Zusammenhang sei bemerkt, daß bei Verwendung einer Sulfitablauge als Kulturmedium für das Züchten von Hefe nur ein kleiner Teil seiner Komponenten (insbesondere nur ein Teil des vergärbaren Zuckers) von der Hefe verbraucht wird und deshalb die Zusammensetzung der aus dem Gärbottich abgezogenen vergorenen Nährflüssigkeit, von der Hefe abgesehen, weitgehend wenn auch nicht genau mit der ursprünglichen Zusammensetzung der in dem Kulturmedium verwendeten Sulfitablauge übereinstimmt.
  • Auf jeden Fall kann in anderen Worten gesagt werden, daß Feststoffe, wie sie in einer Sulfitablauge enthalten sind, die wäßrige Lösung als RNA-Extraktionsmedium geeignet machen dürften.
  • Die Erfindung läßt sich auf jede trockene oder lebende Hefe anwenden, die auf irgendeine Weise auf irgendeinem Kulturmedium gezüchtet worden ist, jedoch wird vorzugsweise Hefe gewählt, die auf einem Sulfitablauge enthaltenden Nährmedium gezüchtet worden ist, weil die aus dem Nährbottich abgezogene verbrauchte Nährflüssigkeit, wie gesagt, bei der Trennung der Hefe von der verbrauchten Flüssigkeit für die Extraktion nutzbar gemacht werden kann. Verbrauchte Sulfitkochlauge oder Sulfitablauge ist ein bekanntes Abfallprodukt des Sulfitaufschlusses; sie ist ein sehr billiges Material. Bei der praktischen Durchführung der Erfindung kann jede übliche Sulfitablauge eingesetzt werden.
  • Obwohl die Zusammensetzung von Sulfitablauge je nach der Art des Holzes bzw. dem Aufschlußverfahren und -grad schwankt, soll doch eine Durchschnittszusammensetzung angegeben werden, und zwar in Gewichtsprozent: nicht flüchtiger fester Rückstand insgesamt etwa 10 bis 1501, Lignosulfonat etwa 5 bis 80/" Zucker insgesamt etwa 2,5 bis 4,50/" vergärbarer Zucker etwa 1 bis 3,5 0/" Schwefel insgesamt etwa 0,8 bis 1,20/,. Die Flüssigkeit ist dunkelbraun gefärbt.
  • Es ist bekannt, Hefe auf einem Sulfitablauge oder verbrauchte Sulfitkochlauge enthaltenden Medium zu züchten, und es sind, soweit bekannt, verschiedene technische Anlagen derzeit in Betrieb, die Hefe unter Verwendung einer Sulfitablauge produzieren. Diese Verfahren umfassen im Prinzip die folgenden Vorgänge: Flüchtiges Schwefeldioxyd wird, gewöhnlich mit Wasserdampf, aus einer Sulfitablauge abgestreift, und die Lauge wird, wenn gewünscht, dann durch eine Schicht Kalkstein gegeben, um ihre Acidität zu vermindern. Nach dieser Behandlung wird die Sulfitablauge zusammen mit Nährstoffen und Ammoniak in einen Gärbottich eingebracht. Dieser Gärbottich ist mit besonderen Belüftungseinrichtungen versehen, so daß die Hefe in eine normale aerobe Gärung versetzt wird und sich schnell vermehrt. Die vermehrte Hefe wird aus dem Gärbehälter zusammen mit der verbrauchten Nährflüssigkeit abgezogen und in eine Zentrifuge gebracht, wo sie in eine Hefesuspension (auch als Hefeschlamm bezeichnet) und verbrauchte Nährflüssigkeit getrennt wird. Dann wird der Hefeschlamm mit Hilfe der Zentrifuge wiederholt abwechselnd konzentriert und mit Wasser gewaschen, bis die verbrauchte Nährflüssigkeit durch Wasser ersetzt ist und ein sauberer Hefeschlamm vorliegt, der dann getrocknet wird. Das Verfahren ist in näheren Einzelheiten beispielsweise in »lndustrial Engineering Chemistry«, 43, 8 (1951), beschrieben.
  • Wenn auch dieses Verfahren für die Produktion von Hefe unter Verwendung eines Kulturmediums, das eine Sulfitablauge enthält, typisch ist, kann jedes andere Verfahren ebenfalls dazu benutzt werden, einen wäßrigen Hefeschlamm, der die verbrauchte Nährflüssigkeit bzw. die bei der Züchtung der Hefe verbrauchte Sulfitablauge enthält, auf die Erfindung bequem angewendet werden, wie des näheren weiter unten beschrieben werden wird. Irgendein besonderes Verfahren zur Herstellung eines derartigen Hefeschlammes bildet also keinen Teil der Erfindung, und die einzige Forderung ist, nach irgendeinem Verfahren, das ein Sulfitablauge enthaltendes Kulturmedium benutzt, einen Hefeschlamm herzustellen, der verbrauchte Nährflüssigkeit enthält.
  • Es hat sich gezeigt, daß ein derartiger Hefeschlamm, der noch die verbrauchte Nährflüssigkeit bzw. die bei der Gärung verbrauchte Sulfitablauge enthält, oder ein noch nicht gereinigter Hefeschlamm zur Extraktion von Ribonueleinsäure aus der Hefe geeignet ist. Es hat sich ferner gezeigt, daß allgemein Sulfitablauge als solche, oder eine verbrauchte Nährflüssigkeit, die aus der Züchtung von Hefe in einem Nährmedium auf der Basis von Sulfitablauge erhalten wurde, gleichermaßen als Extraktionsmedium für die Gewinnung von Ribonueleinsäure aus Hefe geeignet ist. Wie bereits gesagt, können die. Bestandteile (oder Feststoffe) in einer Sulfitablauge als etwa identisch mit jenen der verbrauchten Nährflüssigkeit, die zum Züchten der Hefe gedient hat, angesehen werden, und man nimmt deshalb an, daß gewisse Komponente(n), wahrscheinlich Lignosulf onat, die in Sulfitablauge vorhanden sind, diese Flüssigkeiten als Extraktionsmedium brauchbar machen. Zur Vereinfachung der Darstellung wird diese Art von Flüssigkeit im nachstehenden als »WSL-Komponenten enthaltende Flüssigkeit« bezeichnet.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird ein wäßriger Hefeschlamm in einer WSL-Komponenten enthaltenden Flüssigkeit hergestellt oder verwendet. Zu diesem Zweck wird Hefe mit einer Sulfitablauge oder mit einer WSL-Komponenten ent--haltenden Flüssigkeit vermischt. Wenn jedoch Hefe durch Züchten auf einem Sulfitablauge enthaltenden Nährmedium erzeugt wird, kann ein aus dem Gärgefäß abgezogener Hefeschlamm, eingesetzt werden, wobei, wenn nötig, die verbrauchte Nährflüssigkeit zum Teil durch Wasser ersetzt wird, so daß der Schlamm die gewünschte Zusammensetzung erhält.
  • Die Zusammensetzung des für die Extraktion von Ribonueleinsäure gemäß der Erfindung zu verwendenden Hefeschlammes kann innerhalb eines weiten Bereiches variieren, jedoch liegt die Konzentration der Hefe vorzugsweise zwischen 3 und 15 Gewichtsprozent (auf das Trockengewicht bezogen) und die Konzentration der WSL-Komponenten zwischen 0,2 und 5,0 Gewichtsprozent (auf den trockenen festen Rückstand bezogen).
  • Der zur Extraktion von Ribonueleinsäure geeignete pH-Wert des Schlammes liegt im Bereich von 4 bis 9 und vorzugsweise von 5 bis 7,5. Der pH-Wert des Schlammes kann auf irgendeine geeignete Weise, beispielsweise durch Zugabe einer alkalischen Substanz, wie Natronlauge, eingestellt werden. Liegt der pH-Wert unter 4 oder über 9, besteht die Tendenz, die Ribonucleinsäure zu depolymerisieren. Vorzugsweise vermeidet man deshalb, daß der pH-Wert außerhalb des oben angegebenen Bereiches liegt.
  • Zur Extraktion der Ribonueleinsäure wird der Hefeschlamm, vorzugsweise unter Rühren, erwärmt. Zeit und Temperatur dieser Wärmebehandlung können über einen weiten Bereich variieren und richten sich nach der Hefeart, nach der gewünschten Extraktionsausbeute an Ribonucleinsäure und der Menge des zu behandelnden Hefeschlammes. Im allgemeinen ist eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur von etwa 90 bis etwa 120'C (bei Überdruck) und mit einer Dauer von etwa 30 bis etwa 300 Minuten zufriedenstellend, und allgemein kann die Behandlungszeit um so kürzer sein, je höher die Behandlungstemperatur ist. Am bequemsten ist es, den Schlamm 50 bis 200 Minuten auf seinen Siedepunkt (etwa 100'C) zu erhitzen.
  • Während der Wärmebehandlung wird die in der Hefe enthaltene Ribonucleinsäure von der flüssigen Phase bzw. dem Extraktionsmedium gelöst. Nach dieser Wärmehehandlung wird der Hefeschlamm einer Fest-Flüssig-Trennung unterworfen, beispielsweise durch Filtration oder Zentrifugieren, und der flüssige Anteil wird gesammelt, um die extrahierte Ribonucleinsäure daraus zu isolieren.
  • Die Abtrennung der Ribonucleinsäure aus dem genannten flüssigen Anteil kann mit Vorteil durchgeführt werden, indem dieser auf einen pH-Wert von 1,5 bis 3,5 angesäuert wird, wozu jede geeignete Säure verwendet werden kann, beispielsweise anorganische Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure usw., organische Carbonsäuren, wie Essigsäure, Monochloressigsäure usw., und andere Säuren, wie Organosulfonsäuren. Durch dieses Ansäuern wird die Ribonucleinsäure ausgefällt, und der Niederschlag kann auf irgendeine übliche Weise, z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren, abgetrennt und gesammelt werden. Vorzugsweise wird die Zentrifugierung angewandt, weil die Sedimentation der Ribonucleinsäure durch die Zentrifugalkraft beschleunigt wird.
  • Nach dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren kann Ribonueleinsäure in guter Ausbeute aus Hefe extrahiert werden. Wenn beispielsweise das Verfahren der Erfindung auf eine lebende Hefe angewandt wird, die durch kontinuierliche aerobe Vergärung von Hefe auf einem Sulfitablauge enthaltenden Medium erhalten worden ist, worauf die vermehrte Hefe während des Wachstums aus dem Gärgefäß abgezogen worden ist, wird rohe Nueleinsäure (Gehalt an organischem Phosphor 8,00/,) in einer Ausbeute von 4 bis 60/" bezogen auf die Hefe, erhalten.
  • Die so erhaltene rohe Ribonucleinsäure kann als solche (ohne Reinigung) für technische Zwecke verwendet werden. Beispielsweise kann die rohe Ribonucleinsäure zu dem in der Lebensmittelindustrie verwendbaren Ribonueleotid hydrolysiert werden. Wenn gewünscht, kann man die rohe Ribonucleinsäure nach irgendeinem bekannten Verfahren reinigen, beispielsweise nach der von M. G. S e v a g et al., Journal of Biological Chemisty, 124, 425 (1938), beschriebenen Methode.
  • Wie bereits gesagt, ist die Erfindung auf jede trockene oder lebende Hefe anwendbar. Geeignete Hefearten sind beispielsweise Hansenula anomala, Endomyces vernalis, Saccharomyces cerevisiae, Candida tropicalis, Torulopsis utilis, Mycotoryla japonica, Oidium lactis usw.; von diesen wird Torulopsis utilis bevorzugt, weil sie ein hohes Wachstumspotential hat.
  • Die Erfindung ist im nachstehenden an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert. Alle in diesen Beispielen angegebenen Prozentzahlen verstehen sich in Gewichtsprozent. Beispiel 1 Nach der üblichen Vorbehandlung, z.B. Ab- streifen, wird eine Calciumsulfitablauge aus dem Kiefernholzaufschluß, die insgesamt 12,70/, nicht flüchtigen festen Rückstand enthielt (Lignosulfonat 7,80/0, Zucker insgesamt 4,30/" vergärbarer Zucker 3,2"/,), zusammen mit einer kleinen Menge von Hilfsnährstoffen (Kaliumchlorid, Diammoniumphosphat und Ammoniak) in einen für kontinuierlichen Betrieb geeigneten Gärbehälter (modifizierter Waldhof-Typ) eingebracht. Der pH-Wert der eingebrachten Gärmischung (Gärflüssigkeit) war etwa 5,0. Die vorherrschend aus Torulopsis utilis zusammengesetzte Hefe wurde unter Belüftung bei 33'C mit einer Aufenthaltsdauer von 6 Stunden in dem Gärbehälter gezüchtet. Die vermehrte Hefe wurde mit der verbrauchten Nährflüssigkeit aus dem Gärbehälter abgezogen und abwechselnd zentrifugiert und mit Wasser gewaschen. Diese beiden abwechselnden Vorgänge wurden zweimal wiederholt, um einen Hefeschlamm zu erzeugen, der eine Hefekonzentration von 11,501, auf das Trockengewicht bezogen, und einen Feststoffgehalt von 20/0 (getrockneter fester Rückstand) in der verbrauchten Nährflüssigkeit aufwies. Auf Grund des Feststoffgehaltes der ursprünglichen, in den Gärbehälter eingeführten Sulfitablauge kann deshalb geschlossen werden, daß der flüssige Teil des so erhaltenen Hefeschlammes einer auf das etwa 6,3fache verdünnten Ausgangsflüssigkeit entspricht.
  • 1 kg dieses Hefeschlammes wurde mit Natronlauge auf pH 7 eingestellt und dann 90 Minuten unter Rühren in einem Edelstahl-Autoklav gekocht. Nach der Wärmebehandlung wurde der Schlamm auf 5'C abgekühlt und zur Gewinnung des flüssigen Anteiles (Filtrates oder Extraktes) durch eine Filterpresse filtriert. Anschließend wurde das Filtrat mit verdünnter Salzsäure auf einen pH-Wert von 3,0 eingestellt, um die extrahierte Ribonueleinsäure auszufällen. Diese wird durch Zentrifugieren abgetrennt und gesammelt. Die gesammelte Ribonucleinsäure wird mit Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet; man erhält 6,3 g rohe Nucleinsäure in Pulverform. Die rohe, so erhaltene Nucleinsäure enthielt 8 0/, organisch gebundenen Phosphor, wie sich aus der colorimetrischen Bestimmung des Phosphates nach der von R. J. L. A 11 e n; Biochem. J. (London), 34, 858 (1940), beschriebenen Methode ergab, was einer Ausbeute von 5,5 0/" auf die Hefe bezogen, entspricht.
  • Die rohe Nucleinsäure wurde nach der Methode von M. G. S e v a g et al., Journal of Biological Chemisty, 124, 425 (1938), gereinigt, und die resultierende reine Nucleinsäure wurde mit Salzsäure hydrolysiert. Die Papierehromatographie des so erhaltenen Nucleotides ergab, daß es, auf die reine Nueleinsäure bezogen, 570/, Anteil an Purinbase enthielt, die als Material zur Herstellung von 5'-Inosinsäure und 5'-Guanylsäure verwendet werden kann. Beispiel 2 Auf einem Kulturmedium, das eine Calciumsulfitablauge aus dem Buchenholzaufschluß enthielt und insgesamt 13,0"/, nichtflüchtigen festen Rückstand enthielt (Lignosulfonat 5,70/" Zuckergesamtgehalt 3,6 0/,), wurde Torulahefe unter aeroben Bedingungen in der gleichen Weise wie im Beispiell gezüchtet. Die vermehrte Hefe wurde mit der verbrauchten Nährflüssigkeit aus dem Gärgefäß abgezogen, zentrifugiert und mit Wasser gewaschen, so daß ein Hefeschlamm entstand, der eine Hefekonzentration von 10,5 "/" auf das Trockengewicht bezogen, aufwies und 4,3"/, feste Stoffe (getrockneter fester Rückstand) in der verbrauchten Nährflüssigkeit enthielt.
  • 1 kg dieses eremeartigen Schlammes wurde auf pH 6,5 eingestellt, und die Extraktion wurde in einem Autoklav 70 Minuten bei 100'C durchgeführt. Nach der Wärmebehandlung wurden die Hefezellen entfernt, und der flüssige Anteil oder Extrakt wurde mit verdünnter Salzsäure auf pH 2,0 eingestellt, um die Ribonucleinsäure auszufällen. Diese wurde mittels einer Zentrifuge abgetrennt und gesammelt. Anschließend wurde sie mit Wasser gewaschen und getrocknet, wobei 5,7 g rohe Nucleinsäure (Gehalt an organisch gebundenem Phosphor 8,00/,) als Pulver anfielen.
  • Beispiel 3 Trockene Tovulahefe, die als Nährmittel und Futter durch Züchtung auf einem Sulfitablauge enthaltenden Nährmedium wie im Beispiel 1 hergestellt worden war, wurde zu einer Flüssigkeit hinzugesetzt und mit derselben vermischt, die 20/0 feste Stoffe enthielt und durch Verdünnung der im Beispiel 1 verwendeten Sulfitablauge auf das 6,3fache erhalten wurde, so daß ein Hefeschlamm entstand, der 5 0/, Hefe enthielt.
  • 1 kg dieses Schlammes, auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt, wurde unter Umrühren 120 Minuten auf 100'C erwärmt und dann filtriert. Aus dem Filtrat wurden 2,4 g rohe Nucleinsäure (organischer Phosphorgehalt 7,3 0/,) erhalten, was einer Ausbeute von 4,8 0/" bezogen auf die Hefe, entspricht.
  • Die hohe Nucleinsäure wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 gereinigt und dann hydrolysiert. Die Papierehromatographie des so erhaltenen Nucleotides ergab, daß es 56 0/, Adenin- und Guanin-Nueleotid enthielt.
  • Beispiel 4 Dieses Beispiel veranschaulicht die Extraktion von Ribonucleinsäure aus der Hefe, die auf einem anderen, keine Sulfitablauge enthaltenden Nährmedium gezüchtet worden ist.
  • Bäckerhefe wurde auf Melasse in einem krugförmigen Gärbottich fermentiert.
  • In einen Autoklav wurde eine verdünnte Sulfitablauge aus dem Buchenholzaufschluß eingebracht. Sie enthielt 3,3 0/, feste Stoffe, d. h., sie war durch Verdünnung der im Beispiel 2 verwendeten Sulfitablauge auf das Vierfache erhalten worden. Die obengenannte Bäckerhefe wurde zu dieser Lösung hinzugefügt, so daß 100 Teile eines Hefeschlammes erhalten wurden, der 8 % Hefe enthielt und einen pH-Wert von 6,5 hatte. Der Schlamm wurde unter Umrühren 100 Minuten auf 1lO'C erwärmt. Nach dem Abkühlen wurde der Schlamm filtriert, und das Filtrat wurde mit Essigsäure auf pH 2,5 eingestellt. Anschließend wurde es zentrifugiert, um die Ribonucleinsäure niederzuschlagen und abzutrennen. Auf diese Weise wurden 0,22 Teile rohe Nueleinsäure (organischer Phosphorgehalt 7,10/,) erhalten, entsprechend einer Ausbeute von 2,7 "/" bezogen auf die Hefe.
  • Beispiel 5 Beispie14 wurde wiederholt, jedoch wurde Hefe, z. B. Bierhefe oder Reisweinhefe, verwendet, die aus einem anderen, keine Sulfitablauge enthaltenden Medium erzeugt worden war. Es wurden verschiedene normale Sulfitablaugen, die von Papiermühlen bezogen wurden, zur Herstellung eines wäßrigen Mediums für die Extraktion benutzt. In jedem Fall konnte Ribonueleinsäure in guter Ausbeute aus der Hefe extrahiert werden.
  • Beispiel 6 Hefeschlamm (Hefekonzentration 0,920/,) wird aus einem Gärbehälter in einen Hefeseperator eingebracht und dort ohne Waschen mit Wasser auf einen Gehalt von 10,2 0/,) Hefe und 9,9 0/, Sulfitablaugekomponenten konzentriert. Diese Hefe wurde mit einem gleichen Volumen Wasser gewaschen und wieder in einem Hefeseperator auf ein Gehalt von 10,2 0,', Hefe konzentriert. Die Verdünnung mit einem gleichen Volumen Wasser und nachfolgender Konzentration in einem Hefeseparator wurde noch mehrmals durchgeführt. Die folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gehalt in Sulfitablaugekomponenten und der Menge an Ribonucleinsäure, die aus jedem der Hefeschlämme extrahiert wurde, in dem jeweils lkg des Hefeschlammes 2Stunden unter athmosphärischem Druck zum Sieden erhitzt wurde.
    Zahl der Sulfitablauge- Extrahierte
    Waschungen komponenten Ribonucleinsäure
    C[O) (9)
    0 9,90 1,7
    1 3,97 5,3
    2 1,59 5,7
    3 0,64 3,1
    4 0,26 1,3
    5 0,11 038
    In einer anderen Versuchsreihe wurde der zuerst erwähnte konzentrierte, aber nicht mit Wasser gewaschene Hefeschlamm mit dem doppelten Volumen Wasser ein-, zwei- und dreimal derart gewaschen, daß in jedem Fall ein Hefeschlamm mit einem Hefegehalt von 10,20/, erhalten wurde. Jeder Schlamm wurde der vorgenannten Wärmebehandlung unterworfen, um die Ribonucleinsäure zu extrahieren. Die Ergebnisse waren wie folgt-.
    Zahl der Sulfitablauge- Extrahierte
    Waschungen komponenten Ribonucleinsäure
    (010) (9)
    0 9,90 1,8
    1 2,48 6,0
    2 0,62 3,1
    3 0,16 0,8
    Aus den beiden Versuchsreihen ist ersichtlich, daß der Gehalt an Sulfitablaugekomponenten und nicht die Anzahl der Waschungen für die Extraktionsausbeute an Ribonueleinsäure entscheidend ist.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Extraktion von Ribonucleinsäure aus Hefe durch Wärinebehandlung einer Hefesuspension bei 90 bis 120'C und Ausfällung der Ribonucleinsäure bei üblichen pH-Werten, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Hefesuspension mit einem Gehalt von 0,2 bis 5010 Sulfitablaugekomponenten, auf Trockensubstanz bezogen, einsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hefesuspension 3 bis 15010 Hefe, auf Trockensubstanz bezogen, enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 802 332.
DET21343A 1960-12-28 1961-12-27 Verfahren zur Extraktion von Ribonucleinsaeure aus Hefe Pending DE1202743B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0393744A1 (de) * 1989-04-17 1990-10-24 Johnson & Johnson Clinical Diagnostics, Inc. Methode zur Extraktion, Amplifikation und zum Nachweis einer Nukleinsäure aus einer Fraktion mononuklearer Zellen von peripherem Blut

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE802332C (de) * 1948-10-02 1951-02-08 Waldhof Zellstoff Fab Verfahren zur Herstellung von geschmackfreier Hefe und Hefeextrakten bzw. -praeparaten

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