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Versandbehälter Die Erfindung betrifft einen Versandbehälter, also
einen Behälter, der zum Schutz von Gütern beim Versand derselben dient, Versandbehälter
können von unterschiedlicher Grösse sein, aber in neuerer Zeit wurde eine Vereinheitlichung
oder Normung eingeführt, wonach Versandbehälter im angelsächsischen Mass im Querschnitt
quadratisch mit der Seitenlänge 8 Fuss sind und Längen von 10 bis 40 Fuss aufweisen.
Der Behälter wird mithilfe von Türen in der einen Stirnwand geöffnet und kann eine
Ladefähigkeit bis zu 40 Tonnen aufweisen. Der Versandbehälter wird mit Eckkästen
gehoben, die in der Regel sowohl oben wie unten vorgesehen sind. An die Eckkästen
angeschlossene Eckpfosten müssen so widerstandsfähig sein, dass sechs Versandbehälter
aufeinander gestapelt werden können.
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Es gibt Abarten, bei denen nur der Boden starr ist, während der Versandbehälter
im übrigen aus einem starren Rohrrahmen mit darüber gespanntem Textilgewebe oder
Kunststoff besteht.
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Versandbehälter sind bekanntlich ein hervorragendes Hilfsmittel im
Versandwesen, besonders zur See, und haben in kurzer Zeit eine wichtige Stellung
im Beförderungswesen gewonnen In zunehmenden Xusmass werden Sonderschiffe für die
Beförderung von Versandbehältern gebaut. Die derzeitigen Versandbehälter sind jedoch
mit dem Nachteil behaftet, dass ihre Ladung nur von einer der Stirnseiten her zugänglich
ist, weshalb die Dinge, die in ihm zuerst verstaut werden, nur zuletzt entnommen
werden
können, und dass zum Bei und Entladen nur niedrig gebaute Förderzeuge oder Handkraft
benutzt werden können.
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Ferner ist der Versandbehälter für die Bedürfnisse eines Befrachters
oft zu gross, der daher seine Güter nicht selbst und unter eigener Aufsicht verladen
und verschliessen kann sondern den Behälter zu einer Sammelstelle schicken muss,
wo betriebsfremde Arbeitskraft das Beladen besorgt. Am Ankunftort gilt das gleiche
umgekehrt. Der Behälter kommt zu einer Sammelstelle, wo er geöffnet und seine Ladung
dann an den Kunden gesandt wird. Man gewinnt daher nicht den Vorteil, dass die Ware
auf dem Weg vom Absender zum Empfänger von niemand anderem berührt wird. Bei dem
oben beschriebenen Verfahren muss ferner der Zoll in einem unerwünschten Stadium
eingeschaltet werden, nämlich nicht erst beim Empfang der Ware sondern meist in
Abwesenheit des Empfängers. Da ferner mehrere Personenkreise mit den Gütern während
des Versands derselben zu tun haben, kann es bei Schadenfällen sehr schwierig sein,
die Verantwortlichkeit rechtlich festzustellen, und in manchen Fällen muss man sich
mit Annahmen statt mit Tatsachen begnügen.
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Ferner ist zu sagen, dass beim Versandbehälterverkehr das Verladen
und Entladen in Abwesenheit des Schiffes oder sonstigen Beförderungsmittels erfolgen
kann, was im wesentlichen nur bedeutet, dass die Verweilzeit des Beförderungsmittels
verringert wird, der Zeitpunkt seines Eintreffens weniger kritisch ist, eine schonendere
Behandlung der Güter erzielt und die Gefahr von Diebstählen oder sonstigen Eingriffen
verringert wird. Das Versandbehälterwesen hat jedoch auch einen schwerwiegenden
Nachteil. Waren die Güterströme in beiden Verkehrsrichtungen gleich gross, dann
brauchte man sich theoretisch nur mit beladenen Behältern zu befassen. Dies ist
aber niemals der Fall, weshalb stets auch Leerbehälter befördert werden müssen.
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Der Idealfall wäre dann, dass man Leerbehälter zur Rückfrachtzusammenlegen
oder auseinandernehmen könnte, was aber bisher wegen der Ansprüche an die Widerstandsfähigkeit
der Behälter nicht möglich war. In dieser Hinsicht wurden verschiedene Versuche
angestellt. Man hat aus diesem Grunde u.a. Grossuntersätze
(Grosspalletten)
anstatt Versandbehälter benutzt, um solche Lastuntersc-úze in nahezu unbegrenzter
Anzahl gestapelt zurücksenden zu können. Ferner hat man Versuche mit Versandbehältern
gemacht, die einen festen Boden besitzen und im übrigen aus einem Metallgerüst mit
Stoffbespannung bestehen. In diesen Fällen hat man vom Wunsch, mehrere Behälter
aufeinander stapeln zu können, Abstand genommen um die Möglichkeit eines leerraumarmen
Zusammenpackens beim Rückversand zu gewinnen.
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Diese Nachteile lassen sich wenigstens teilweise durch die Erfindung
beseitigen, deren wesentliche Merkmale aus dem Hauptanspruch hervorgehen.
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Abb0 1 der anliegenden Zeichnung zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemässen
Versandbehälters, dessen einer Teil, der das Dach, die eine Längsseite und die eine
Querseite enthält in aufgeklappter Stellung dargestellt ist. Abb. 2 zeigt den leeren
Behälter in zusammengelegtem Zustand. Abb. 3 ist eine Endansicht und Abb. W ein
Schaubild der zum Hochklappen der oberen Behälterhälfte dienenden Hilfsmittel. Abb.
5 und 6 zeigen Einzelteile zum gelenkigen Zusammenfügen bzw. Verriegeln der beiden
Behälfterhälften bei geschlossenem Behälter. Abb0 7 zeigt, wie der Behälter beispielsweise
von oben her beladen werden kann, hier mithilfe eines Krans.
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Der in Abb. 1 dargestellte Versandbehälter besteht aus zwei Hälften,
deren eine 1 im wesentlichen aus dem Boden, einer Längswand und einer Querwand (Stirnwand)
besteht. Die zweite Hälfte 2 besteht im wesentlichen aus der Decke, der anderen
Längswand und der anderen Querwand. Die Verbindungslinien 3 der beiden Hälften liegen
somit in zwei diagonal entgegengesetzten Ecken zwischen Längsseite und Decke bzw.
Boden und zwei benachbarten Ecken, zwischen Längsseite und Decke bzw. Querwand.
An diesen Verbindungslinien 3 werden die beiden Hälften nach Abb.
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6 mit an sich bekannten Verbänden 4 miteinander verriegelt und mit
elastischen Dichtungen 5 gegen Wasser abgedichtet. Die Eckpfosten erstrecken sich
ungeteilt und ununterbrochen vom
Boden bis zur Decke und sind mit
herkömmlichen Eckkästen 7 zur Festlegung des Behälters an Hebejochen oder anderer
Ladeeinrichtung versehen. Ein solcher Behälter, bei welchem keine Seite als Rahmenkonstruktion
gebaut zu sein braucht und wo man an sämtlichen zünden Diagonalversteifungen o.ä.
Schräg streben anbringen kann, ist selbstverständlich wesentlich starrer als eine
Konstruktion, bei welcher die üblichen Türen oder Klappen von einem Rahmenwerkumgeben
sein müssen. Um den Behälter bequem öffnen zu können, besteht die Verbindung zwischen
Decke und Längsseite aus Scharnieren 8, wodurch der Behälter beim Beladen und Entladen
an seiner ganzen Länge entlang für Ladezeug, z.B. einen fahrbaren Gabelstapler o.ä.,
zugänglich wird. Bei genügendem Öffnungswinkel kann das Beladen und Entladen auch
mit einem Laufkran erfolgen, z.B.
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wenn Langgut zu laden ist, siehe Abb. 7. Wenn man den Behälter über
einen gewissen gegebenen Grenzwinkel hinaus öffnet, erreichen die dementsprechend
ausgebildeten Scharniere eine gegenseitige Drehstellung, die es ermöglicht, die
beiden Behälterhälften völlig voneinander zu trennen. Die Scharniere können mit
einer Sicherung versehen sein, die ein unbeabsichtinte Trennen der jeweiligen Scharnierhälften
und daher der beiden Behälterhälften verhindert. Das Verstauen der beiden Hälften
des leeren Versandbehälters kann in der Weise erfolgen, dass man die beiden Hälften
so ineinander legt, dass die Äussenseite der einen Hälfte gegen die Innenseite der
anderen anliegt, siehe Abb. 2. In gleicher Art kann man eine grossere Anzahl Behälterteile
kompakt stauen, weshalb der Raumbedarf eines solchen Leerbehälterstapels denkbar
gering ist.
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Die beiden Behälterteile können mittels wahlfreien Verbindungsgliedern
zusammengesetzt werden. Unter gewissen Voraussetzungen ergeben jedoch Scharniere
und scharnierähnliche Verbindungen besondere Vorteile, da man dann den Behältern
mit einfachen Mitteln, z.B. mit einem abnehmbaren Hebel 11 und Flaschenzug, öffnen
kann, sogar wenn er auf einem zur Beförderung Behälters dienenden Fahrzeug o.ä.
steht. Es kann sich hierbei um einen Lastwagen oder Anhänger handeln, wobei man
mithilfe der soeben
genannten Flaschenzug- und Hebeleinrichtung
den Behälter öffnen und beladen oder entladen kann, ohne hierzu den ganzen Behälter
herabnehmen zu müssen0 Es besteht hierbei die Möglichkeit, mit einem Gabelstapler,
Laufkran o.ä. die Ladung von der Längsseite des Behälters aus zu erreichen, siehe
Abb.
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7, also unabhängig von der ursprünglichen Beladeeinrichtung.
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Der Behälter enthält ferner Halter oder Befestigungsglieder für abnehmbare
Zwischenwände 9, damit verschiedene Belader oder Absender erwünschtenfalls über
je'ein Fach verfügen können, wobei diese Fächer von der Längsseite des Versandbehälters
aus zugänglich und mit einer Art verschliessbarem Rolladen oder Zugvorhang 10 aus
Segeltuch abschliessbar sind und nur vom jeweiligen Empfänger geöffnet werden können.
Diese Möglichkeit käme vor allem dann in Frage, wenn ein leerer Versandbehälter
auf ein Fahrzeug gesetzt und der Reihe nach zu mehreren Absendern gefahren wird,
die je ein Fach beladen, wobei der Behälter auf dem Fahrzeug stehen bleiben kann0
Der beladene Behälter wird dann zu einer Sammelstelle, z.B. zu einem Hafen, gefahren
und dort versandt. Bei seiner ankunft kann er wieder auf ein Fahrzeug gesetzt und
der Reihe nach zu den verschiedenen Empfängern geschickt werden, von denen jeder
sein Fach öffnet und entlädt. Wo Verzollung nötig ist, braucht sie nicht unbedingt
im Hafen oder sonstigen Ankunftort vorgenommen werden sondern kann nach f5bereinkunft
mit der Zollbehörde beim jeweiligen Empfänger erfolgen, besonders wenn vorher Zollplomben
angebracht wurden, Man braucht dann also den Behälter oder die einzelnen Fächer
nicht schon am AnkunStort des gesamten Behälters öffnen. Der Versandbehälter erfüllt
hierbei die TIR-Konossementbestimmungen0 Die Querwände bewirken dann,u0U. zusammen
mit der Segeltuchbespannung 10 einen guten Schutz gegen Verschiebung oder Rutschen
der Ladung0