DE192759C

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Info

Publication number: DE192759C
Application number: DENDAT192759D
Authority: DE

Description

Pate nt-A ν Sprüche:

1. Wand aus Lehm, Ton oder ähnlichen weichen Massen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem aus der weichen Masse bestehenden Kern (α) und ein- oder beiderseitigem Drahtgewebe (c) Steinschlag oder Kies angeordnet ist, der den Austritt der Kernmasse beim Stampfen hindert und als Putzträger dient.

2. Ausführungsform der Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weiche Masse durch Erhitzen gehärtet oder gebrannt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung der bekannten durch Eiseneinlagen versteiften Wände aus Lehm, Ton oder ähnlichen weichen Massen, indem die verstärkenden Drahtgewebe wie bei Eisenbetonwänden ein- oder beiderseitig auf der Außenseite der Wand angeordnet sind, und indem zwischen dem weichen Kern und den Drahtgeweben Kies oder Steinschlag eingefüllt ist, der den

ίο Austritt der weichen Kernmasse beim Stampfen hindert und als Putzträger dient. Die Wände können daher gut gestampft werden, und der Putzmörtel haftet besonders fest. Sie sind deshalb bei geringer Stärke doch besonders tragfähig und gegen Witterungseinflüsse widerstandsfähig.

In der Zeichnung ist beispielsweise eine derartige Wand in einer Seitenansicht (Fig. i) und in einem Schnitt (Fig. 2) dargestellt. Der aus einer beliebigen weichen, nicht erhärtenden Masse, wie Lehm oder Ton, hergestellte Kern α wird in bekannter Weise mit quer durch die ganze Wand hindurchgehenden oder tief darin, eingreifenden Drahtgeweben, Drahtgeflechten oder einzelnen Ankerdrähten oder Stäbchen b aus gegen Rosten geschütztem Eisen oder einem anderen geeigneten Baustoff versteift, deren Ränder oder Enden einerseits oder beiderseits mit einem vor die Wandflucht wie bei den bekannten Mörtelwänden vorgelegten, die Schalung ersetzenden Drahtoder Rohrgewebe c. fest verbunden werden. Die Lehm- oder Tonwände können wegen dieser Versteifungen eine erheblich geringere Stärke als bisher erhalten, namentlich dann, wenn beide Außenflächen der Wände mit dem Gewebe c fest bespannt werden. Beim Einbringen (Einstampfen) des Lehmes oder Tones wird an den äußeren Drahtgeweben Kies oder Steinschlag eingefüllt, dessen Korngröße selbstverständlich so bemessen werden muß, daß die Teile nicht durch die Drahtmaschen nach außen entweichen können.

Auf diese Weise wird eine möglichst rauhe Außenfläche hergestellt, an welcher der Mörtel 4-5 gut haftet. Die äußeren senkrechten Drahtgewebe werden zweckmäßig während der Ausführung des Wandkernes nach oben abgerollt und mit den Drähten b verbunden.

Wird bei der Herstellung der Wände reiner Ton verwendet, so können die hergestellten Wände, namentlich bei größerer Höhe, im unteren Teile an der Außenseite in geeigneter Weise erhitzt und dadurch gehärtet oder gebrannt werden. Infolge dieser Behandlung entsteht dann eine Mauer, deren Schale hart ist und die nach dem inneren Kerne hin allmählich weicher wird.