DE1927487C - Verfahren zum Herstellen von Stahl - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von StahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
vi>n Stahl aus Roheisen, bei dem einem Roheisenstrahl
allseitig Sauerstoff, Kalkstein, Flußmittel und gegebenenfalls Legierungsmittel zugeführt
werden, der Roheisenstrahl in einzelne Tropfen aufgelöst und die dabei zu Stahl reduzierten Tropfen in
einem Sammelgefäß aufgefangen werden. Ein solches Verfahren ist unter dem Namen »Spray-Steel«-
Prozeß bekannt und unter anderem in der Zeitschrift »The British Steelmaker«, November 1066, S. 42
bis 43 beschrieben. Eine übliche Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht aus einem
Roheisenbehäller mit einer Durchflußöffnung, vorzugsweise im Boden des Behälters. Der aus dieser
öffnung austretende Strahl wird durch eine gekühlte Ringkonstruktion zugeführt, die gleichzeitig der Zuführung
von Kalkstein, von Flußmitteln und gegebenenfalls auch von Lcgierungszusälzen und weiter
von Sauerstoff dient, der den Roheisenstrahl hüllenartig umgibt und den Strahl in einzelne Tropfen
auflöst, die zu Stahltropfcn reduziert werden. Die Stahltropfen werden in einem Sammclgefäß aufgefangen,
die hierin sich ansammelnde Schmelze wird von Zeit /u Zeit abgezogen.
Bei dem beschriebenen Verfahren müssen Sauerstoff
und Zuschlagstoffe in einer Menge zugeführt werden, die der ausfließenden Roheiscninengc genau
angepaßt ist. Das gleiche gilt auch für etwaige Legieriingszusätze. Es ist zwar möglich, die Ausflußgeschwindigkeit
des Roheisens bzw. seine sekundliche Menge durch ständiges Wiegen des Roheisenbehälters
und/oder des Sammelgefäßes zu bestimmen, aber es ist trotzdem schwierig, eine genügend homogene
Stahlschmelze zu erhalten, auch wenn die Menge der Zuschlagstoffe und des Sauerstoffes in Abhängigkeit
von der Ausflußgeschwindigkeit des Roheisens geregelt wird. Trotz Verfeinerung der Meßmethoden
der Analyse der Schmelze und Verbesserungen der Regeleigcnschaften für die Zugabe der Zuschlagstoffe,
Sauerstoffmengen und Flußmittel, ist es nicht gelungen, eine von Mal zu Mal gleichmäßige Schmelze zu
erhalten, sondern die Zusammensetzung der Schmelze variierte von Charge zu Charge in einem solchen
Maß, daß ein Einsatz dieses Verfahrens für ein kontinuierliches Gießverfahren, z. B. für das Stranggießen,
nicht möglich war.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren für die Stahlherstellung
so auszubilden, daß es für die Herstellung von homogenen Chargen gleicher Zusammensetzung geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die im Sammelgefäß aufgefangenen Schmelztropfen
sofort intensiv untereinander und mit der im Behälter sich ansammelnden Schmelze durch elektromagnetische
Umrührer verrührt werden.
Die Erfindung geht von der Erwägung aus, daß bei dem bekannten Verfahren die Stahlbildung zwar
hauptsächlich in den einzelnen Tropfen vor sich geht, daß aber weitere Reaktionen im Sammelgefüß möglich
werden, wenn die sich im Sammelgefüß ansammelnden Stahllropfcn bzw. die Schmelze von Anfang an
umgerührt werden. Neben dem Ausgleich der Analyscunlcrschiede innerhalb der Stahltropfcn
werden die Zuschlagstoffe weiter ausgenutzt, ehe sie zur Badobcrfläclie aufschwimmen und verschlacken.
Dank der kontinuierlichen Umrührung der Schmelze von Anfang an wird nicht nur die Schmelze jeder
Schicht, sondern auch die aller Schichten miteinander vermischt, so daß eine homogene Schmelze erhalten
wird.
Es ist ζ B. aus »Iron and coal trades review < vom 5. Fcbniar I960, S. 2l)<) bis ΜΠ bekannt, dull
ein Umrühren der Schmelze mil Hilfe elektromagnetischer Umrührcr zu einer vorteilhaften Homogenisierung
der .Schmelze führt. Diese Lehre ist jedoch bei der Erfindung iu dieser Allgemeinheit
nicht anwendbar und führt nicht zum Erfolg, da es
ίο für das erfindiingsgcniäße Verfahren ausschlaggebend
ist, daß die Schmelze von Anfang an, d.h. bereits vom ersten Auf t reif cn der Schmelze im Behälter
umgerührt wird. Bei dem bekannten Verfahren ist es hingegen üblich, mit dem Umrühren erst bei
gefülltem Schmelzbehälter zu beginnen.
Es ist zweckmäßig, das Sammelgcfäß gleichzeitig als Vorralsgcfäß für eine Slranugießanlagc auszubilden.
In diesem Fall wird die Schmelze im Saniniclgefäß
auf einem gleichbleibenden oder annähernd
ίο gleichbleibenden Niveau gehalten und die über
schüssige Schmelze durch eine öffnung im Boden des Behälters einer Stranggießanluge zugeführt. Vorzugsweise
erfolgt dabei eine Entgasung der Schmelze vor ihrem Eintritt in das Stranggießgefiill.
as Die Erfindung ist im folgenden an Hand der
Zeichnung beschrieben, die ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zeigt.
In der Zeichnung bezeichnet Il einen Roheisenbehältcr,
der unter anderem ein Hochofen oder eine aus einem Hochofen gefüllte Gießpfanne sein kann.
Der Behälter hat in seinem Boden eine Ausfluß-Öffnung 25. Der Querschnitt dieser öffnung ist in
bekannter Weise regelbar. Die Mittel hierfür sind nicht dargestellt. Das im Behälter U befindliche
Roheisen 26 tritt als Strahl 27 aus. Der Strahl fällt durch eine bekannte gekühlte Ringkonstruktion 16.
Diese bildet einmal einen Ringkanal 17 zur Zuführung der Zuschlagstoffe und weiter einen kegelförmigen
Ringkanal 15 zur Zuführung von Sauerstoff. Die
Ringkonstruktion 16 hat mehrere Kühlkanäle 12, um ihre übermäßige Erwärmung zu vermeiden.
Durch die hüllcnförmige Zuführung des Sauerstoffes zusammen mit den Zuschlagstoffen und
gegebenenfalls Legierungszusätzen wird der Roheisen-
strahl 27 in einzelne Tropfen 28 aufgelöst und gleichzeitig zu Stahl reduziert. Die Stahltropfen sammeln
sich in einem Sammelgefäß 13. Am Mantel dieses Gefäßes und unter dem Boden des Gefäßes sind
schematisch dargestellte, an sich bekannte elcktro-
magnetische Umrührer 18, 19 angeordnet, die eine Umrührung der Schmelze in Richtung der eingezeichneten
Pfeile bewirken und auch in der Umfangsrichtung. Auf diese Weise wird eine Homogenisierung
der Stahlschmelze erreicht.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel bildet das Sammelgefäß 13 gleichzeitig den Vorratsbehälter für
eine Stranggießeinrichtung 20 bekannter Art. Das Sammelgcfäß
13 hat im Boden eine Öffnung 24 mit Regelmitteln
14. Die aus der Öffnung 24 austretende Stahlschmelze fließt der Vorrichtung 20 zu. Sie passiert
dabei eine Entgasungsvorrichtung 22, in der uner-
. wünschte Bestandteile der Schmelze, wie z. B. Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenoxyd, abgezogen
werden. Der aus der Stranggießeinrichtung 20 austretende Strang ist mit 21 bezeichnet. Er kann unmittelbar
Walzwerken zur Weiterverarbeitung zugeführt werden.
Statt des dargestellten Sanimelgefäßes 13 kann
auch ein Warmhalleofen verwendet werden, wie z. B.
Claims (1)
- ein kippbarer Rinnenofen mil getrenntem Ein- und * «t„ff. Kalkstein, Flußmittel und gegebenenAuslaß, der unter dem Name« »Tea-Pot-Ofen« bekannt ist. Das Gefäß 13 kann statt der öffnung 24 auch eine Gießschnauze an der mit 23 bezeichneten Stelle haben. Das Verfahren kann auch zur Herstellung hochlegicrter Stähle, ζ B. des 18-8-Typs verwendet werden. _ , Patentanspruch:. Verfahren zur Herstellung von Stahl aus Roh- Schmelze durcheisen, bei dem einem Roheisenslrahl allseitig io verrührt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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