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Pappmöbel Die Erfindung betrifft Möbelstücke wie Stühle, Tische,
Liegen, Regale und dergleichen, die aus Pappe bestehen. Derartige Möbelstücke haben
den Vorzug niedriger Materialkosten und geringen Gewichtes und erweisen sich insbesonders
dort als nützlich, wo es gilt, einen vorübergehenden Bedarf an Einrichtungsgegenständen
zu decken, jedoch ein Kauf der herkömmlichen teueren Möbel mt Bestandteilen aus
Holz oder Metall nicht lohnend ist.
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So ind bispielsweise Kindermöbel nur wenige Jahre in Gebrauch, und
in engen Wohnverhältnissen ist es nicht möglich, die nach einiger Zeit ausgedienten
Kindermöbel für die nächste Generation aufzubewahren. In solchen Fällen ist die
Anschaffung von preiswerten Pappmöbeln weitaus wirtschaftlicher, wobei diese Möbel
darüberhinaus noch den Vorteil besitzen, daß sie von den Kindern selbst umhergetragen
werden können und wegen ihres weicheren Materials die Verletzungsgefahr vermindern
Ebenso können Pappmöbel bei der Neugründung eines Haushalts oder beim Bezug einer
neuen Wohnung den anfänglichen Mangel an Einrichtungsgegenständen überbrücken.
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Viele Vorzüge des Pappmaterials als leichter und billiger Möbelwerkstoff
sind bereits durch Konstruktion verschiedener Pappmöbel ausgenutzt werden. Da sich
die beim herkömmlichen Möbelbau üblichen Maßnahmen zum Verbinden einzelner Teile,
wie Verleimung, Vernagelung oder Verschraubung für die Hers t;ellung von Pappmöbeln
nic'L gut eignen, mußte Inan auf Klammern oder Klebebänder ausweichen. Abgesehen
davon, daß auch mit diesen Mitteln eine starre Verbindung zwischen Kanten untereinander
oder zwischen Kanten Rand Flächen kaum möglich ist, haberl Klammern auch noch den
Uachteil, das die von ihnen gehaltenen Pappteile leicht ausreißen und daß sie Verletzungen
oder Beschädigungen an Kleidungsstücken hervorrufen können.
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Andererseits sind Pappstühle bekannt geworden, die aus einem einzigen
mit entsprechenden Knicklinien versehen Schnittbogen gefaltet sind, sodaß die Notwendigkeit
von gegenseitigen Befestigungen einzelner Paipteile weitgehend entfällt. Da beim
Entwurf solcher Möbel in erster Linie darauf geachtet werden muß, daß sie aus einem
einzigen oder aus möglicht wenigen Bögen aus zufalten sind, sind der Gestaltungsmöglichkeit
enge Grenzen gesetzt. Die Forderung nach Bequemlichkeit uiid gefälliger Form muß
beini Bau solcher Faltmöbel zwangsläufig zurücktreten hinter der praktischen Notwendigkeit,
einen unzertrennten Schnittbogen so auszulegen, daß er sich überhaupt zu einer stabilen
selbsthaltenden Form falten läßt. Auch ist es unerläßlich, bei einstückigen Schnittbögen
Knicklinien in mehr als einer Richtung vorzusehen. Dies hat gerade bei Wellpappe
als dem zu bevorzugenden Material für Pappmöbel den Nachteil, daß auch Knickungen
qüer ur Wellrichtung nötig sind, die eine sauberen Kanten ergeben und die Wellpappe
sogar zum Aufreißen an der Außenseite des Knickes bringen können. Will nan diese
Gefahr vermeiden, so auß man auf rr-lativ dünne Pappe mit beispielsweise nur einer
Wellage zurückgreifen, die jedoch entsprechend weniger stabil ist. Außerdem sind
zur Herstellung von geeigneten Schnittbögen relativ große Pappstücke erforderlich,
die weit teuerer und schwieriger erhältlich sind als mehrere kleine Teile mit gleicher
Gesamtfläche.
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Ein wesentlicher Grund dafür, daß sich Pappmöbel bisher nur zögernd
durchsetzten, liegt in der geringen Steifigkeit des bisher verwendeten Pappmaterials.
Da wegen der erforderlichen Knickung und Faltung der benutzten Wellpappe die Steifigkeit
nicht bellebig groß sein durfte, konnten größere freitragende Flächen nur wenig
belastet werden. Um ein Durchbiegen oder -brochen zu verhindern, mußten diese Flächen
mehrfach unterstützt werden. Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, Möbelstücke
zu schaffen, die aus steiferer und stärkerer Pappe herstellbar sind und somit auch
größere Belastungen ohen Durchbiegung aufnehmen können. So ist eine Wellpappe auf
dem Markt erhältlich, die bei einer Gesamtdicke von 16 mm drei durch dünne
Zwischenblätter
voneinander getrennte Wellschichten und zwei Deckblätter umfaßt. Diese Pappe zeichnet
sich durch eine sehr hohe Steifigkeit aus und kann trotzdem nach einfacher Linienquetschung
in Wellrichtung geknickt werden. Da eine Knickung quer zur Welltichtung bei diesem
Material nicht ohne Weiteres möglich ist, hat man es als Werkstoff für nobel bisher
nicht ins Auge gefaßt. Nit der Erfindung soll es nun ermöglicht werden, auch ein
derartiges material im Möbelbau zu verwenden.
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Die hierbei zu lösende Aufgabe besteht auch darin, einzelne wi nke
lig zusammenstoßende Pappflächen starr miteinander zi verbinden, um einerseits Knickungen
in unterschiedlichen Richtungen zu vermeiden und andererseits die Preisgünstigkeit
kleiner Pappteile gegenüber einem einzigen großen Flächenstück auszunutzen.
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Diese Aufgabe wird für ein aus Pappe zusammengesetztes Möbelstück
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich aneinander befestigte Pappteile an den
Orten ihrer gegenseitigen Befestigung in zueinander im wesentlichen senkrechten
Ebenen überschneiden, wobei jede von zwei sich derart überschneiden Pappflächen
im Preßsitz in einem entlang der Überschneidungslinie verlaufenden Einschnitt der
anderen steckt. Derartige Steckverbindungen ermöglichen ein leichtes Zusammenfügen
einzelner Pappteile auch von ungeübter Hand und sind selbst ohne zusätzliche Hilfsmittel
wie Leim oder Klammern haltbar, Sie könneii außerdem mit sanfter Gewalt gelöst und
wieder erneut hergestellt werden, was insbesondere zur raumsparenden Lagerung zwischenzeitlich
nicht benutzter Möbel vorteilhaft ist.
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Die erfindungsgemäße Lehre, aneinander befestigte Pappteile so zueinander
anzuordnen, daß sich die Flächen am Ort der gegenseitigen Befestigung etwa rechtwinklig
überschneiden, begrenzt auch kaum die Gestaltungsmöglichkeit für Möbelstücke. Bei
vielen Nöbelfornien gibt es Flächen, die ohnehin rechtwinklig aufeinanderstoßen
und an diesem Ort erfindungsgemäß zusammensteckbar sind. Die Eigenschaft von steifem
Pappmaterial, sich nach Quetschung in Wellrichtung knicken oder biegen zu lassen,
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ermöglicht es zudem, auch schräg aufeinander zulaufendn Flächen miteinander zu verbinden.
Die Flächen können die schräge Ausrichtung beibehalten und werden nur an dem sich
gegenüberliegende Endzonen in die gewünschte rechtwinklige Ausriciltung gebogen
oder geknickt. In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind zwei Pappteile,
deren Flächen sich in beliebigem Winkel treffen, längs der Scheitellinie dieses
Winl.els in gleicher Richtung geknickt und stecken mit diesen abgeknickten Enden
gemeinsam in mindestens einem dritten Pappteil, dessen Ebene zu den genannten Flächen
und zur Ebene der abgeknickten Enden senkrecht steht.
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Dieses dritte Pappteil braucht meist kein zusätzliches Hilfsteil zu
sein, sondern-es kann hierfür eine Wandung oder eine andere Netzfläche des Möbelstücks
herangezogen werden.
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Auch sind mit der Erfindung Möbelstücke möglich, bei denen mehrere
aufeinander zulaufende Pappteile aneinander befestigt sind, deren Ebenen sich in
einer gemeinsamen Linie schneiden, wenn diese Teile in eine mit der besagten Linie
koaxiale Hülse gesteckt sind, deren Mantelfläche sich mit der Fläche eines jeden
der Pappteile rechtwinklig überschneidet.
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Nöbelstücke mit den erfindungsgemäßen Merkmalen können eine Vielfalt
von Formen haben und den unterschiedlichsten Aufgaben zugeführt werden. Mit der
Möglichkeit einer gegenseitigen Befestigung von zwei und mehreren Flächen, die senkrecht
oder schräg aufeinander zulaufen, wird de Pappmaterial ein Verwendungsgebiet als
Werkstoff für Stühle, Tische, Regale, Liegen und beliegibe andere Einrichtugsgegenstände
weiter geöffnet, als es bisher der Fall war.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung werden iiachstehend
an Ausführungsbeispielen anliand der Zeichnung orläutert.
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Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäß aufgebauten Stahl in perspektivischer
Ansicht, Fig. 2 veranschaulicht die Steckverbindung zweier Flächen,
Fig.
3 veranschaulicht die Verbindung zweier schräg aufeinander treffender Flächen; Fig.
4 zeigt eine Einrichtung zur Verbindung mehrerer Flächen; Fig. 5 zeigt einen Tisch
mit der Einrichtung nach Fig. 4; Fig. 6 veranschaulicht die Verbindung der Teile
eines Regals mit Klapptür; Fig. 7 zeigt ein Regal mit Klapptür in anderer Ansicht;
Fig. 8 veranschaulicht die Verbindung der Teile einer Wiege; Fig. 9 zeigt eine Liege
und Fig. 10 veranschaulicht die Verbindung zweier Teile der Liege nach Fig. 9 Sämtliche
in den Figuren dargestellten Gegenstände können aus der oben erwähnten dreischichtigen
Wellpappe zusammengesetzt sein, deren Steifigkeit für den allgemeinen Verwendungszweck
dieser Gegenstände ausreicht. Die einzelnen Pappteile aller dieser Möbel sind, wenn
überhaupt, nur in Wellrichtung geknickt und ihre Flächen treffen an den Orten ihrer
gegenseitigen Befestigung immer senkrecht aufeinander.
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Die haltbare Verbindung- von verschiedenen Pappflächen sei zunächst
am Beispiel des in Fig. 1 gezeigten Stuhls im folgenden naher beschrieben. Dieser
Stuhl besteht aus zwei Seitenplatten 1 und 2, die auf dem Boden ruhen und. etwa
die Form eines groß L haben. Die nach oben weisenden Fortsätze dieser Platten tragen
die Rückenlehne 3, während die nach vorne weisenden Fortsätze eine Sitzfläche 4
unterstützen. Die Ebene der Rückenlehne 3 und diejenige der Sitzfläche Li liegen
jeweils senkrecht zi den Ebenen der Seitenplatten 1 und 2. Wenn gemäß der abgebildeten
Anführungsform die Wellrichtung der die Rtickenlehne und die Sitzfläche bildenden
Papptelle waagrecht verläuft, dann können diese Teile längs den Linien ¼, 6, 7 und
, so geknickt sein, daß das obere Ende der Rückenlehne 3 nach iinLeri, und das vordere
Ende der Sitzfläche 4 nach hinten umgeschlagen ist. Auch die umgeschlagenen Enden
liegen in ihren Ebenell senkrecht zu den Ebenen zur Seitenplatten 1 Rand 2. Zur
Befestigung der Rückenlehne 3 an der
Seitenplatte 1 am oberen Ende
des Stuhls sind beide Teile längs der Überschneidungslinie ihrer Ebenen eingeschnitten,
wie es in Fig. 2 veranschaulicht ist. Ein Einschnitt; 10 in den nach unten weisenden
Ende der Rückenlehne 3 en-tspricht in seiner Breite der Dicke der Seitenplatte '11,
und ein dem Einschnitt 1o gegenüberliegender Einschnitt 11 in der Seitenplatte 1
entspricht in seiner Breite der Dicke der Platte, aus der die Rückenlehne 3 geformt
ist. Die Fig. 2 zeigt beide Teile vor ihrer Zusammenfügung. Ziir haltbaren gegenseitigen
Verbindung sind sie soweit ineinandergeschoben, bis die Endflächen der Schlitze
10 und 11 aufeinanderstoßen, oder bis die waagrechte Fläche der Rückenlehne 3 auf
der Oberkante der Seitenplatte 1 aufliegt. Hiermit steckt jeder der beiden Pappteile
im Preßsitz im Schlitz des anderen Pappteils.
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Ein solcher Preßsitz ist ohne zusitzliche Verleimung oder sonstige
Mittel genügend fest, um den Beanspruchungen beim Gebrauch standzuhalten. Hierzu
tragen die Eigenschaften das Pappmaterials besonders bei. Trotz der Steifheit der
Platten sind die Innenflächen der Schlitze weich genug, um sich an die darin aufgenommenen
Pappteile anzuschmiegen, ohne das Deckblatt der aufgenommenen Teile zu beschädigen.
Andererseits läßt sich die aufgenommene Papp-Platte elastisch auf geringere Dicke
zusammendrücken, , daß eine zusätzliche Spaunwirkung den Zusammenhalt verstärkt.
Die Schlitze werden zu diesem Zweck höchstens so breit ausgelegt wie das aufzunehmende
Pappteil dick ist.
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Das Anschmiegen, die Spannwirkung des Materials und der hohe Haftreibungskoeffizient,
der wegen dcr beim Einschnei den entstehenden rauhen Wandungen der Schlitze vorhanden
ist, bewirken einen haltbaren Preßsitz. Dieser Preßsitz erlaubt sogar relativ breite
Toleranzen in den Maßen der Schlitze, solange die Brite des Schlitzes die Dicke
der darin aufzunehmenden Platte nicht überschreitet. Bei Holz oder Metall sind vergleichbare
Toleranzen für Preßsitze unmöglich.
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Es liegt natürlich auch im Bereich der Erfindung, statt der Pappe
ein vergleichbares natürliches oder künstliches Material
zu verwenden,
welches die geschilderten für den Preßsitz günstigen Eigenschaften besitzt. Insbesondere
sei an preiswerte Kunststoffe gedacht, die diese Voraussetzungen erfüllen.
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Zu bevorzugen wären Stoffe, die sich zudem als Platten herstellen
und knicken bzw. biegen lassen.
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Die nach hinten umgeschlagene Vorderseite der Sitzfläche 4 des Stuhls
nc der Fig. 1 ist mit der auch diese Seite senkrecht überscl1neidend.en Seitenplatte
1 auf analoge Weise zusammengesteckt, sodaß sich eine zusitzliche Beschreibung erubrigt.
Auch die Verbindungen der zweiten Seitenplatte 2 mit den Teilen 3 und 4 ist gleichartig
mit der beschriebenen Stockverbindung zwischen Rückenlehne 3 und den oberen Ende
der Seitenplatte 1. Da die Teile 3 und 4 iiberall mit den Seitenplatten senkrecht
zusammentroffen, kann die Steckverbindung selbstverständlich auch an an anderen
Stellen, beispielsweise an den Seiten der SitzflLi'che und der Rückenlehne erfolgen.
Hierbei könnte z. B. eine parallel zu den Seitenrändern eingeschlitzte Rückenlehne
von oben in solche Schlitze der Seitenplatten eingesteckt sein, die parallel zu
den nach vorne weisenden Rändern des nach oben weisenden Fortsatzes der Seitenplatte
verlaufen. Eine solche Ausführung hätte gegenüber dem abgebildeten Stuhl jedoch
den Nachteil, daß Kanten der Sitenplatten vor die Fläche der Rüclcenlehne vorspringen
uiid den Benutzer stören.
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Rückenlehne 3 und Sitzfläche 4 stoßen in stumpfen Winkel zusammen
und sJnd entlang der Linie 9 gemeinsam nach hinten abgeknickt. Wie in der Fig. 3
voranschaulicht, besitzen die beiden aneinanderliegenden abgeknickten Enden der
Teile 3 und 4 je eInen Schlitz 13, wobei beide Schlitze deckungsgleich angeordnet
sind und in ihrerBreite der Dicke der Seitenplatte 1 entsprechen. Diesen Schlitzen
steht ein Schlitz 12 in der Seitenplatte 1 gegenüber, dessen Breite der Summe der
Wandstär@en der Teile 3 und 4 entspricht. Die in der Fig. 3 getrennt darge @@@@
ile sind bei de @ @@ nach der Fig. 1 @ weit @@@@@ @@@ @ , daß die S@t @läche 4 auf
der Oberka @@ des
vorderen Fortsatzes und die Rückenlehne 3 auf
der Vorderkante des oberen Fortsatzes der Seitenplatte 1 aufliegt. Analog hierzu
ist die-Verbindung der Teile 3 und 4 mit der Seitenplatte 2.
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In der Fig. 4 ist veranschaulicht, wie mehrere aufeinander zulaufende'Pappteile
41, 42, 43 und 44, deren Ebenen sich in einer gemeinsamen Linie schneiden, zusammengehalten
werden können. Die vier Pappteile sind unweit ihrer Enden mit Schlitzen 45, 46,
47 und 48 versehen, deren Längs gleich ist der halben Höhe der Pappteile, und deren
Breite der Dicke einer Hülse 40 entspricht. Diese Hülse ist gleichhoch wie die Pappteile
und ist am unteren Rand mehrfach bis zur Hälfte eingeschlitzt. Jeder des Schlitze
45a, 46 a, 47 a und 48 a der Hülse Yo liegt einem Schlitz der Pappteile 41, 42,
43 und 44 gegenüber und entspricht in seiner Breite aer Dicke des jeweils gegenüberliegenden
Pappteils. Durch Aufstecken der Hülse 4o auf die Pappteile 41, 42, 43 und 44,, sind
letztere starr miteinander verbunden, wenn jeder Pappteil im Preßsitz im entsprechenden
Schlitz der Hülse 40 und die Hülse gleichzeitig in den entsprechenden Schlitzen
der Pappteile sitzt. Die Mantelfläche der Hülse 4o und die Pappflächen 41, 42, 43
und 44 überschneiden sich am Ort der Schlitze senkrecht.
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Die Steckverbindung mittels der Hülse 4o ist bei einem in der Fig.
5 dargestelltem Tisch realisiert. Eine quadratische Dischplatte 50 ist von den Ecken
aus in Diagonalrichtung einige Zentimeter weit eingeschlitzt. Diese (nicht aus der
Zeichnung ergeben ersichtlichen) Schlitze mit vier ebenfalls eingeschlitzten senkrechten
Seitenplatten 51, 52, 53 und 54 an, den Stellen 55, -6, 57 und 58 jeweils eine Steckverbindung,
wie sie oben anhand des Stuhles beschriaben worden ist. Die Seitenplatten 51 bis
54 sind L-förmig zugeschnitten, ihre oberen Enden sind bis zur Hälfte eingeschlitzt
und werden dort in den gleichlangen diagonal gerichteten Schlitzen der Tischplatte
5o gehalten. Hierdurch schließen die Ecken der Tischplatte mit den Außenkanten der
Seitenplatten genau ab. Die unteren, nach innen weisenden Fortsätze der L-förmigen
Platten 51 bis 54 werden
analog zu den Pappflächen 41 bis 44 der
Fig. 4- von der Hülse 4Q zusammengehalten. Die Tischplatte muß nicht unbedingt quadratisch
sein, sie kann ebenso die Form eines Rechteckess eines Kreises, einen Ovals oder
einer anderen geometrischen Figur haben, wenn man die JLiisflchtung der Seitenplatten
und die Länge ihrer unteren Fortsätse so wählt, daß sie einem gemeinszmen Ort zusteben,
wo die Hülse 40 aufgesteckt werden kann.
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In der Fig. 6 ist teilweise ein Regal dargestellt, desssn senkrecht
stehende Wandplatten 61 und 62 von hinten bis zur Hälfte eingeschlitzt (63 und 64)
sind. Eine noch getrennt eingezeichnete waagerechte Querplatte 60 von gleicher Tiefe
wie die. Wandplatten 61 und 62 ist an den Stellen 63 a und 63 b, die den Wandplatten
gegenüberliegen, ebenfalls bis zur Hälfte eingeschlitzt.
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Die Schlitze sind so ausgelegt, daß sich beim Zusammenfügen der Teile
die oben beschriebenen Preßsitz ergeben. Durch Einfügen einer weiteren entsprechend
geschlitzten (nicht dargestellten) Querplatte in den Schlitz 65 (der auch in der
Platte 62 vorhanden ist), entsteht ein Regalfach mit dieser Platte als Boden, den
Platten 61 und 62 als Seitenwänden und der Querplatte 60 als Decke. -Dieses Fach
kann in Ausgestaltung der Erfindung mit einer Tür 66 versehen sein. Die Tür ist
der Wandplatte 61 angeformt und dadurch schwenkbar, daß die vorzugsweise diese Wandplatte
bildende Wellpappe entlang der senkrechten Linie 67 bis auf die nach innen weisende
Deckschicht durchschnitten ist. Die verbleibende zusammenhängende Deckschicht bildet
ein Filmscharnier für die Tür 66.
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Eine Abwandlung des Regals nach der Fig. 6 ist teilweise in der Fig.
7 dargestellt. Die Wandplatten 7Q und 74 bilden mit den eingesteckten waagrechten
Querplatten 71, 72 und 73 zwei übereinanderliegende Regalfächer, deren oberes mit
einer bei 77 schwenkbaren Tür 76 verschließbar ist. Damit die Tür 76 geschlossen
bleiben kann und nicht selbständig aufspringt, ist an der i£ dem Scharnier 77 gegenüberliegenden
Seite der Wandplatte 70 ein Vorsprung 78 vorgesehen. Die Breite der Tür ist so bemessen,
daß sie beim Verschließen diesen Vorsprung streift und ihn im geschlossenen Zustand
dauernd berührt und infolge der Reibung zwischen Türkante und dem Vorsprung nur
mit leichtem Ruck wieder
geöffnet werden kann.
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Weitere Abwandlungen der beschriebenen Regale können auch als Schränke
verwendet werden, wenn zwei Wandplatten durch die nach vorne geknickten Seitenränder
einer Rückwand gebildet sind. Natürlich müssen die Querplatten im Falle einer Rückwand
von vorne in die Seitenwände gesteckt sein. Mittels einer oder mehrerer Türen, wie
sie im Zusammenhang mit der Fig. 6 beschrieben wurden, kann der Schrank verschlossen
werden.
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Schränke m:it mehreren nebeneinanderliegenden Fächern sind möglich,
wenn mehrere Rückplatten mit den nc vorne umgeknickten Seiten aneinander anliegens
und die einander anliegenden Seiten Jeweils gemeinsam in ein und demselben Schlitz
einer oder niehrerer Querplatten stecken.
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Die Fig. 8 veranschaulicht die Verbindung der Teile einer aus Pappe
zusammengesetzten Kinderwiege. Zur Vereinfachung iat in der Zeichnung mit So und
81 mir einer von zwei gleichen Teilen dargestellt, die sich bei der zusammengesetzten
Wiege gegenüberliegen. Die Wiege besteht aus zwei senkrecht angeordneten, jeweils
als Fuß- und Kopfwand dienenden Frontplatten 80 mit gerundet zugeschnittener Unterseite
83 als Schaukelkufen. Diese Frontplatten oo besitzen einen seitlichen bis zur Mitte
gehenden Schlitz 84. Ein gleichlanger Schlitz 84 a ist in eine waagrechte Bodenplatte
82 eingebracht, die hierdurch ebenfalls bis zur Hälfte eingeschnitten ist. Durch
Einstecken der Bodenplatte 82 in die Frontplatten 80 am Ort der Schlitze 84, 84
a bis zum gegenseitigen Anschlag entsteht ein haltbarer Preßsitz zwischen diesen
Teilen, wenn die Breiten der Schlitze der Dicke der darin Für die aufzunehmenden
Teile jeweils entsprechen. Seitenplatten 81, die mit der Bodenplatte 82 in stumpfen
Winkel zusammetreffen sollen, ist eine Steckverbindung mit der Bodenplatte 82 ungünstig.
Sie werden stattdessen rìlit den zu ihr senkrechten Frontplatten so zusammengefüht.
Hierzu sind in den Frontplatten 8o die notwendigon Schlitze t;5 und 86 und in der
Seitenplatte diese entsprechenden Schlitze 85a vorgesehen. Durch die Wahl cler Verbindungsstellen
an solchen Elementen, deren Ebenen senkrecht aufeinandertreffen, ist es auch hier
wie bei den vorausgegangenen
Beispielen möglicht, die Erfindung
vorteilhaft auszunutzen.
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Als letztes Ausführungsbeispiel sei eine Liege beschrieben, die aus
Pappe gemäß der Erfindung aufgebaut ist. Nach der Fig. t enthält die Liege einen
H-förmigenRahmen, bestehend aus zwei schmalen Pappstreifen 91 und 92 als Längsträger
und einen quer in die Längsträger eingesteckten Querträger (93).
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Eine auf diesem Rahmen aufliegende waagerechte rechteckige Platte
9o ist an den schmalen Seiten nach unten umgeknickt und dort mit den Längsträgern
91 und 92 unweit ihrer Enden zusammengesteckt. Diese Steckverbindung ist in Fig.
1o veranschaulicht und besteht darin, daß ein Teil ,(9o bzw. 81) im Preßsitz in
einem entlang der Überschneidungslinie verlaufenden Einschnit oder Schlitz (94a
bzw. 94) des anderen Teils (91 bzw. 9o) sitzt. Die Steckverbindung zwischen dem
Querträger (93) und den Längsträgern erfolgt analog Die Steckverbindungen, wie sie
Kennzeichen aller beschriebenen Möbelstücke sind, wurden nur im Zusammenhang mit
dem Stuhl nach der Fig. 1 eingehend erläutert. Die dabei genannten Vor-Schrifften
für die Maße der Schlitze gelten auch für die Steckverbindungen aller anderen Ausführungsbeispiele.
Auch die Forderung nach rechtwinkliger Überschneidung der miteinander zu verbindenden
Pappflächen wurde nicht bei jedem Ausführungsbeispiel ausdrücklich wiederholt. Diese
Forderung zu erfüllen ist bei jedem erfindungsgemäßen Möbelstück günstig und in
vielen Fällen unerläßlich. Mit der beschriebenen Schlitz-Steckverbindung @lassen
sich natürlich auch Teile unmittelbar verbinden, die sich in schrägem winkel überschneiden.
Bei einer solchen Zusammenfügung, die ebenfalls im Bereich der Erfindung liegen
soll, müssen jedoch die Wandungen der Schlitze schräg zur Oberfläche des geschlitzten
Tel ls verlaufen. Solche Schlitze sind schwieriger horzustellen, und die hierbei
entstehenden spitzen Kanten zwischen Schlitzwandungen und Plattenoberfläche sind
weniger dauerhaft und belastbar, sodaß ein direktes Zusammenstecken von sich in
schrägem Winkel überschmeidenden Pappflächen nur bei ganz besonderen Kräfverteilungen
sinnvoll ist.