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Die Erfindung betrifft eine Verschlußbolzeneinheit mit einem an beiden
Enden offenen Becher, bei dem nach innen gerichtete Teile die Öffnungen im Bodenteil
und im Kopfteil begrenzen und an den nach innen gerichteten Teil des Bodenteils
ein axial nach außen gerichteter Flansch anschließt sowie mit einem federbelasteten
Bolzen, dessen Kopf dem Bodenteil benachbart im Becher aufgenommen ist und dessen
Schaft mit einer Führungsnut versehen ist und durch die Öffnung im Bodenteil ragt.
Die Befestigung einer solchen Einheit an einem Träger, beispielsweise dem Deckel
eines Kastens, erfolgt in der Weise, daß der axial nach außen gerichtete Flansch
am Bodenteil des Bechers durch eine Öffnung des Trägers geführt und dann aufgeweitet
bzw.
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umgebördelt wird. Die Führungsnut an dem aus dem Bodenteil und durch
die Öffnung des Trägers herausragenden Ende des Bolzenschafts kann dann in Eingriff
mit einem an einem Gegenstück zum Träger vorgesehenen Stab oder Draht gebracht werden,
wie dies beispielsweise in den USA.-Patentschriften 2564 101 und 2580 666 der Erfinderin
beschrieben ist.
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Bei solchen Bolzenverschlüssen haben sich gelegentlich Schwierigkeiten
beim Anbringen der Verschlußbolzeneinheit an ihrem Träger ergeben, wenn die Einzelteile
der Einheit vor der starren und endgültigen Befestigung der Einheit am Träger bereits
zusammengebaut waren. Diese endgültige Verbindung wird mit Hilfe eines Ausweitungs-
bzw. Bördelwerkzeugs vorgenommen, das mit einem Stütz- oder Amboßwerkzeug zusammenwirkt.
Letzteres kann in den leeren Becher ohne weiteres eingeführt werden, nicht jedoch,
wenn Bolzen und Feder bereits - im Becher untergebracht sind. Für eine wirksame
Abstützung des Bodenteils bei der Verformung genügt es nicht, ein Stützwerkzeug
außen am Gehäuse angreifen zu lassen, da dann die Gefahr einer Verformung des Gehäuses
selbst bestünde. Andererseits kann der Bodenteil des Gehäuses auch nicht unmittelbar
durch den Schraubenkopf und ein darauf wirkendes Werkzeug gestützt werden, da sich
zwischen dem Schraubenkopf und dem Bodenteil des Bechers die Feder befindet, die
keine ausreichende Anlagefläche zur Übertragung eines etwa auf den Bolzenkopf ausgeübten
Druckes durch ein Stützwerkzeug bietet, ganz abgesehen davon, daß eine gewaltsame
Beanspruchung der Feder auch zu deren Beschädigung führen könnte.
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Es war daher bisher erforderlich, zunächst den leeren Becher am Träger
zu befestigen und dann erst die Feder und den Bolzen einzusetzen, was jedoch ein
mühsames Zusammenfügen der Einzelteile jeder Verschlußbolzeneinheit am Arbeitsplatz
erfordert sowie zusätzliche Maßnahmen, um den Bolzenkopf innerhalb des Bechers zu
sichern, beispielsweise durch nachträgliches Abbiegen der Ränder am Becherkopf nach
innen, weil dessen Öffnung zunächst groß genug sein muß, um den Eintritt des Bolzenkopfes
in den Becher zu ermöglichen.
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Eine andere Möglichkeit, eine Verschlußbolzeneinheit erst nach ihrem
Zusammenbau durch Umbördeln des axial vorstehenden Flansches an einem Träger zu
befestigen, könnte darin bestehen, anstatt eines einfach verformbaren Bechers ein
stabiles, den Bolzen und die Feder aufnehmendes Gehäuse zu verwenden, für das die
Gefahr eines Zusammendrizckells geringer ist, wenn beim UeCz:;tige;: durch
Umbördeln
des Flansches ein Stützwerkzeug gegen den Kopfteil des Gehäuses angesetzt wird.
Eine Einheit, bei der ein solches stabiles, relativ dickwandiges Gehäuse verwendet
wird, ist an sich nach der französischen Patentschrift 1 406217 bekannt. Bei diesem
Gehäuse ist die zur Anlage am Träger bestimmte Schulter durch Ausfräsen der Gehäusewandstärke
gebildet, und es wird nicht der Bolzenkopf mit der Feder, sondern lediglich das
mit Gewinde versehene und verdickte Schaftende durch eine in das Gehäuse eingepreßte
Ringscheibe oder durch einen in eine gefräste Nut des Gehäuses eingesetzten Sprengring
zurückgehalten. Durch Eindrücken entgegen der Federkraft kann der Bolzenkopf außen
zur Anlage am Kopfende des Gehäuses gebracht werden, so daß es denkbar wäre, am
Bolzenkopf ein Stützwerkzeug angreifen und die Stützkraft über den Kopf und die
Gehäusewände auf die gefräste Schulter übertragen zu lassen. Eine derartige Maßnahme
ist jedoch nicht offenbart und wäre auch wegen der Gefahr des Zusammendrückens nicht
auf eine einfache Becherform, die lediglich nach innen gerichtete Teile im Bodenteil
und im Kopfteil aufweist, übertragbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Becher einer Verschlußbolzeneinheit
der eingangs beschriebenen Art auch dann sicher an einem Träger durch Aufweiten
bzw. Umbördeln des am Bodenteil vorragenden axialen Flansches zu befestigen, wenn
der Bolzen und die Feder bereits im Becher montiert sind.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Verschlußbolzeneinheit
gelöst, die sich dadurch kennzeichnet, daß am Schaft des Bolzens in den Abmessungen
der zu verbindenden Teile entsprechendem Abstand vom Schaftende ein Ringbund vorgesehen
und zwischen dem Ringbund des Bolzens und dem Bodenteil des Bechers eine Zwischenscheibe
eingesetzt ist, deren Innendurchmesser kleiner als der Außendurchmesser des Ringbundes
am Bolzen und deren Außendurchmesser etwas kleiner als der Innendurchmesser des
Bechers ist. Hierdurch wird die Kraftübertragung von einem an den Bolzenkopf angesetzten
Stützwerkzeug unter Ausschaltung der Feder ermöglicht, da der mit dem Bolzen verbundene
Ringbund bei Druck auf den Bolzenkopf die Zwischenscheibe zur Anlage am Bodenteil
des Bechers bringt, der damit eine stabile Auflagefläche als Widerlager bei der
Verformung des Flansches erhält. Feder und Becher werden dabei in gleicher Weise
geschont, weil sie außerhalb des Kraftflusses der vom Stützwerkzeug ausgeübten Drucklcraft
bleiben.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an Hand der
Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigt F i g. 1 etwas schematisch eine als Träger dienende Platte,
eine Verschlußbolzeneinheit nach der Erfindung und zum Befestigen der Einheit an
der Platte geeignete Werkzeuge, F i g. 2 vergrößert eine Schnittansicht der Teile
nach Fig. 1 in der Stellung, die diese unmittelbar vor der Befestigung an der Platte
einnehmen, Fig.3 eine der Fig.2 ähnliche Darstellung, jedoch in der Stellung der
Teile unmittelbar nach Beendigung des Befestigungsvorgangs, F i g. 4 eine der F
i g. 3 entsprechende Ansicht, wobei jedoch die Werkzeuge entfernt sind, und
Fig.
5 die Einheit in der Gebrauchsstellung, und zwar diesmal mit dem äußeren Ende oben,
wobei Spiralen- bzw. Nockenschlitze im Schaft des Bolzens mit einer Stange oder
einem Draht in Eingriff gebracht sind.
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Wie insbesondere F i g. 2 zeigt, weist der Träger der Einheit, im
vorliegenden Fall eine Platte 10, eine Öffnung auf, die an ihrer Basis mit einer
Erweiterung 11 versehen ist. Zur Verschlußbolzeneinheit gehört ein Becherll, dessen
äußeres Ende verengt ist durch einen nach innen gerichteten Teil 13, der eine Öffnung
begrenzt. Am gegenüberliegenden Ende weist der Becher gleichfalls einen nach innen
gerichteten Teil in Gestalt einer Schulter 14 auf, die in einer Ebene rechtwinklig
zur Becherachse liegt. Jenseits dieser Schulter läuft das innere Becherende in einen
Halteflansch 15 aus, dessen Stirnseite nach innen mit einer Abstützung 16 versehen
ist.
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Der Bolzen weist einen Kopf 17 mit einem Schlitz 18 zum Einsetzen
eines Schraubenziehers od. dgl. auf.
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Der Schaft 19 des Bolzens ist vorzugsweise hohl und mit spiraligen
Nockenschlitzen 20 versehen. Eine Zwischenscheibe 21 ist gleitbar auf dem Schaft
gelagert. Am Schaft 19 ist der Zwischenscheibe benachbart ein nach außen gerichteter
Vorsprung in Gestalt einer Ringrippe 22 vorgesehen. Eine Schraubenfeder 23 umgibt
den Schaft zwischen dem Kopf 17 und der Zwischenscheibe 21.
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Diese Teile der Verschlußbolzeneinheit werden in ihrer vorgesehenen
Relativstellung miteinander verbunden, bevor der äußere Endteil 13 des Bechers eingeengt
bzw. verformt wird. Es wird somit der Bolzenschaft in die Schraubenfeder 23 so weit
eingeführt, daß diese sich gegen den Bolzenkopf 17 abstützt. Darauf wird die Zwischenscheibe
21 gleichfalls auf dem Schaft in Anlage gegen das andere Ende der Feder und benachbart
zum Vorsprung bzw. zu der Ringrippe 22 angeordnet. Da das äußere Becherende offen
ist mit einer Öffnung, die größer als die Fläche des Bolzenkopfes 17 ist, wird durch
diese Öffnung der Schaft mit den daran gelagerten Teilen eingeführt bis zu einem
Punkt, wo die Zwischenscheibe 21 sich gegen die Schulter 14 am inneren Ende des
Bechers legt. Darauf wird das äußere Ende des Bechers zur Bildung des nach innen
gerichteten Teils 13 verengt, so daß die verschiedenen, auf dem Schaft angebrachten
Teile nunmehr im Becher eingeschlossen bzw. festgehalten sind.
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Damit ist also, wie ersichtlich, eine vollständig zusammengebaute
Verschlußbolzeneinheit vor deren Anbringung an einem Träger geschaffen. Diese Einheit
kann nunmehr an einem Träger befestigt werden, wie es in F i g. 1, 2 und 3 gezeigt
ist. Hierbei ist mit 26 ein Stützwerkzeug mit einem Amboßteil 27 bezeichnet. Die
Fläche des Amboßteils 27 ist so bemessen, daß sie ohne weiteres durch die von dem
nach innen gerichteten Teil 13 des Bechers begrenzte Öffnung eingeführt werden kann.
Die Schulter 14 des Bechers wird zur festen Anlage an der Oberfläche des Trägers
bzw. der Platte 10 gebracht, wobei das Ende des Bolzenschaftes 19 und auch der Halteflansch
15 des Bechers sich durch die in der Platte 10 vorgesehene Öffnung (F i g. 2) erstrecken.
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Diese Relativstellung wird beibehalten, während ein Aufweitungswerkzeug
die Einheit gegen Relativbewegungen zur Platte 10 sichert. Dieses Werkzeug weist
gemäß F i g. 1 den üblichen Werkzeugkörper 28 mit einem Schaft 29 auf, dessen Endfläche
abgeschrägt ist. Dieser Schaft 29 ist hohl mit einer den Bolzenschaft 19 aufnehmenden
Bohrung (Fig.2).
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Die abgeschrägte Endfläche des Werkzeugs wird vorgeschoben, bis ihre
Vorderkante in den Raum zwischen dem Bolzenschaft 19 und der abgeschrägten Fläche
16 des Haltefiansches 15 eindringt. Unter kontinuierlichem Druck wird der Flansch
15 aufgeweitet zu inniger Berührung mit der Fläche 11 des Trägers, wodurch die Verschlußbolzeneinheit
nunmehr an diesem Träger bzw. der Platte 10 befestigt ist.