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Die Erfindung betrifft einen Mehrkant- insbesondere Vierkant-
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Schloßstift zum Einsetzen in eine entsprechend geformte Öffnung einer
Schloßnuß und zum Aufsetzen eines Türdrückers, mit einem sich senkrecht zur Achse
erstreckenden Sackkanal in wenigstens einem Endbereich, in dem ein federnd nach
außen gedrückter Sperrstift verschiebbar angeordnet ist, welcher einen Führungsteil
und einen Sperrteil verringerten Durchmessers aufweist, das in eine entsprechende
Gegenbohrung eines aufgesetzten Türdrückers einschnappt.
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Bei einem bekannten Mehrkant-Schloßstift (DE-PS 1 043 134) wird der
Sperrstift vor dem Aufsetzen des Türdrückers gegen die Rückstellkraft einer Schraubendruckfeder
in den Sackkanal hineingedrückt, so daß der Türdrücker, welcher einen entsprechend
geformten Mehrkantkanal aufweist, ungehindert auf den Stift aufschiebbar ist. An
der Stelle des Drückerhalses, wo schließlich der Endbereich des Schloßstiftes zu
liegen kommt, ist in der Wandung des Drückerhalses eine durchgehende Radialbohrung
vorgesehen, in die der Sperrstift unter der Einwirkung der Schraubendruckfeder einschnappen
kann, sobald die betreffende Bohrung mit dem Sackkanal des Schloßstiftes ausgerichtet
ist Nach dem Einschnappen wird der Sperrstift mit seinem Führungsteil noch im Sackkanal
geführt, so daß der aus der Oberfläche des Schloßstiftes hervorragende Sperrteil
den Türdrücker wirksam gegen Abziehen sichern kann. Im allgemeinen erstreckt sich
der Sackkanal nicht nur senkrecht zur Achse des Schloßstiftes, sondern auch senkrecht
zu einer der Mehrkantflächen.
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Entfernt von dem Schloßstift werden kann der Türdrücker der bekannten
Anordnung dadurch, daß durch die Querbohrung im Drückerhals ein spitzes Werkzeug
eingeführt und der Sperrstift in den Sackkanal zurückgedrückt wird Sobald der Sperrteil
vollständig in den Sackkanal versenkt ist, kann der Türdrücker zunächst um ein kurzes
Stück abgezogen werden, wodurch bereits der Sperrstift nicht mehr aus dem Sackkanal
austreten
kann. Nach Herausnehmen des Werkzeuges kann nun der Türdrücker
vollständig abgezogen werden. So vorteilhaft diese Möglichkeit im Falle des Erfordernisses
einer Auswechslung des Türdrückers ist, so besteht doch die Gefahr, daß der Türdrücker
auch von Unbefugten abgenommen werden kann.
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Ein weiterer Nachteil des bekannten Mehrkant-Schloßstiftes besteht
darin, daß beim Bruch oder einer Ermüdung der Ausstellfeder der Sperrstift in den
Sackkanal hineinrutschen kann, so daß der Drücker nicht mehr gehalten wird.
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Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, einen Mehrkant-Schloßstift
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welcher zwar einerseits durch Personen,
die die Befestigungsart kennen, leicht abgenommen werden kann, dessen Abnahme aber
durch die Art der Befestigung nicht im einzelnen kennende unbefugte Personen praktisch
ausgeschlossen ist. Außerdem soll die Halterung des Türdrückers an dem Schloßstift
unabhängig vom Zustand der Ausstellfeder sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Sperrstift
eine durchgehende Längsbohrung aufweist, in welche ein relativ zum Sperrstift durch
ein Werkzeug von aussen nach innen bewegbarer Arretierbolzen bis zum Boden des Sackkanals
verschiebbar ist, um ein federndes Eindrücken des Sperrstiftes zu unterbinden. Dabei
ist die Längsbohrung vorzugsweise mit Gewinde versehen, während der Arretierbolzen
eine Madenschraube ist.
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Beim Zusammenbau des Schloßstiftes mit dem Türdrücker wird der Arretierbolzen
so innerhalb des Sperrstiftes angeordnet, daß dieser federnd in den Sackkanal eingedrückt
werden und der Türdrücker ungehindert aufgeschoben werden kann. Nach dem Einschnappen
des Sperrstiftes in die Gegenbohrung des Türdrückers
wird der Arretierbolzen,
insbesondere die Madenschraube durch ein Werkzeug beispielsweise einen Schraubenzieher
relativ zum Sperrstift solange nach innen bewegt, beispielsweise eingedreht, bis
der Arretierbolzen den Boden des Sackkanals erreicht.
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Nunmehr ist ein Eindrücken des Sperrstiftes von außen durch die Gegenbohrung
hindurch ausgeschlossen, d.h., daß der Sperrstift unabhängig vom Zustand der Ausstellfeder
in seiner Sperrposition gehalten wird. Durch Herausschrauben der Madenschraube kann
der Sperrstift jederzeit wieder in einen Zustand versetzt werden, in dem er federnd
eindrückbar ist. Hierzu sind jedoch zwei völlig unterschiedliche Handhabungen erforderlich,
nämlich zum einen das Herausdrehen der Madenschraube und dann im richtigen Zeitpunkt
das Eindrücken des Sperrstiftes. Es ist praktisch ausgeschlossen, daß eine diese
Bewegungsabläufe nicht kennende Person diese Bedienungen unbewußt ausführen kann.
Trotz der leichten Abnehmbarkeit ist der Türdrücker also praktisch vollkommen gegen
Diebstahl geschützt.
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Damit der Sperrstift auch schon ohne den angebrachten Türdrücker unverlierbar
in dem Schloßstift sitzt, weist der Sackkanal an seiner Mündung zweckmäßigerweise
einen nach dem Einsetzen des Sperrstiftes angebrachten, sich in die Bahn des Sperrstiftes
erstreckenden Anschlag auf, welcher das Sperrteil durchläßt, jedoch das Führungsteil
sperrt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Längsbohrung des Sperrstiftes
entlang eines vom Sackkanal ausgehenden Längenbereiches einen um soviel größeren
Innendurchmesser als der Außendurchmesser des Arretierbolzens hat, daß zwischen
dem Arretierbolzen und der Innenwand des Sperrstiftes eine Schraubendruckfeder untergebracht
werden kann, welche sich am Boden des Sackkanals abstützt und den Sperrstift nach
außen bis zum Anschlag drückt. Auf diese Weise wird die Schraubendruckfeder nicht
nur außen von der Innenwandung des Führungsteils geführt, sondern auch innen von
dem Arretierbolzen. Da jedoch der Federaußendurchmesser größer wird, wenn die Feder
zusammengedrückt wird, soll die entspannte Feder außen nicht streng geführt werden,
sondern gemäß Fig. 2,3 etwas Spiel aufweisen.
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Zweckmäßigerweise erstreckt sich der Federaufnahmeraum nur entlang
des Führungsteils, weil dieses ohnehin einen größeren Durchmesser hat. Das Innengewinde
erstreckt sich demgegenüber vorzugsweise nur entlang des Sperrteiles, welches, da
es an dem Anschlag vorbeilaufen können muß, einen geringeren Durchmesser besitzt.
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Eine optimale Anordnung wird erzielt, wenn der Arretierbolzen im wesentlichen
gleich lang wie der Sperrstift ist. Auf diese Weise kann der Arretierbolzen nämlich
in der Ausgangsposition völlig im Innern des Sperrstiftes zum Verschwinden gebracht
werden, während andererseits beim Herausschrauben eine maximale Ausfahrlänge zur
Verf ügungsteht.
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Sofern der Raum zwischen dem Sperrstift und dem Boden des Sackkanals
etwas kürzer ist als der Sperrteil, wird unter der Voraussetzung, daß das Innengewinde
sich lediglich im Sperrteil befindet, eine maximale Ausfahrlänge für den Arretierbolzen
erzielt.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zethnung
beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine teilweise geschnittene schematische Ansicht
eines in einem Türblatt angeordneten Schlosses mit einem Mehrkant-Schloßstift gemäß
der Erfindung und aufgesetzten Türdrückern, Fig. 2 einen vergrößerten Axialschnitt
des erfindungsgemäßen Mehrkant-Schloßstiftes im Bereich des Sperrstiftes in der
Ausgangsposition, Fig. 3 einen zu Fig. 2 analogen Schnitt bei arretiertem Sperrstift,
Fig. 4 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Vierkant-Schloßstiftes,
Fig.
5 eine teilweise geschnittene, gegenüber Fig. 4 um 900 gedrehte Ansicht des Vierkant-Schloßstiftes,
Fig. 6 eine Einzelansicht der verwendeten Ausstellfeder, Fig. 7 einen Axialschnitt
des erfindungsgemäßen Sperrstiftes und Fig. 8 eine Seitenansicht der bei dem erfindungsgemäßen
Sperrstift verwendeten Madenschraube.
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Nach Fig. 1 ist in einem Türblatt 25 ein Schloß angeordnet, dessen
Schloßnuß 26 einen Vierkantkanal aufweist, der von einem Vierkant-Schloßstift 24
durchgriffen wird. Auf die aus beiden Seiten des Türblattes 25 herausragenden Enden
des Vierkant-Schloßstiftes 24 sind Türdrücker 15 aufgesetzt.
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Der in Fig. 1 untere Türdrücker kann bleibend mit dem Vierkantstift
24 verbunden sein, während der in Fig. 1 obere Türdrücker 15 in der im folgenden
beschriebenen erfindungsgemäßen Weise mit dem Vierkantstift 24 verbunden ist.
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Nach Fig. 2 ist in einem senkrecht auf einer Vierkantfläche stehenden
Sackkanal 11 (siehe auch Fig. 4 und 5) ein in Fig.7 im einzelnen dargestellter Sperrstift
12 verschiebbar angeordnet, welcher aus einem Führungsteil 12a größeren Durchmessers
und einem Sperrteil 12b kleineren Durchmessers besteht. Auf diese Weise liegt zwischen
den Teilen 12a, 12b eine von außen nach innen vorspringende Ringstufe 27 vor.
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Der Sperrstift 12 ist außen im übrigen bis auf eine das Einschnappen
erleichternde Phase zylindrisch.
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Nach den Fig. 2, 3 und 7 weist der Sperrstift 12 eine Längsbohrung
16 auf-, deren im Sperrteil verlaufender Bereich ein Gewinde 17 trägt , während
der im Führungsteil 12a liegende Teil der Bohrung 16 einen vergrößerten Durchmesser
aufweist
und innen glattwandig ist.
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In das Gewinde 17 ist eine in Fig. 8 separat dargestellte Madenschraube
19 eingeschraubt, welche sich in ihrer Grundposition nach Fig. 2 vollständig im
Innern des Sperrstiftes 12 befindet.
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Sie weist im wesentlichen die Länge des Sperrstiftes 12 auf.
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Durch den im Führungsteil 12a liegenden erweiterten Teil der Bohrung
16 wird um die Madenschraube 19 herum ein Aufnahmeraum 22 geschaffen, in den das
eine Ende einer Schraubenfeder 21 eingesetzt ist, welche sich bis zum Boden des
Sackkanals 11 erstreckt und den Sperrstift 12 nach außen vorspannt. Die Schraubenz
ender 21 ist als Einzelteil in Fig. 6 gezeigt. An der nach außen weisenden Stirnfläche
ist in der Madenschraube 19 ein Querschlitz 20 zum Einsetzen eines Schraubenziehers
18 vorgesehen.
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Nach Fig. 5 ist der Sackkanal 11 bei der Herstellung zunächst voll
kreiszylindrisch. Nach dem Einsetzen der Feder 21 und des Sperrstiftes 12 mit der
darin befindlichen Madenschraube 19 wird auf den Rand der Mündung des Sackkanals
11 mit einem geeigneten Werkzeug in axialer Richtung ein Schlag ausgeübt, welcher
nach den Fig. 2 und 3 an der Oberfläche des Vierkantstiftes 24 eine Ringvertiefung
29 schafft und durch nach Innenfließen von Material einen radial nach innen vorspringenden
Ringanschlag 13 schafft. Der Ringanschlag 13 umgibt den Sperrteil 12b nach Art einer
Gleitführung und stellt für die Ringstufe 27 des Sperrstiftes 12 einen dessen Bewegung
nach außen begrenzenden Anschlag dar. Die Feder 21 drückt den Sperrstift 12 gegen
den Ringanschlag 13.
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Nachdem der Sperrstift 12 so in dem Sackkanal 11 angeordnet worden
ist, geht die Montage eines Türdrückers 15 wie folgt vor sich:
Zunächst
wird die Madenschraube 19 mittels des Schraubenziehers 18 in die aus Fig. 2 ersichtliche
Position gebracht, in der sie an keiner Seite aus dem Sperrstift 12 hervorsteht.
Nunmehr kann der Sperrstift 12 bis zum Boden des Sackkanals 11 eingedrückt werden,
wobei der Sperrstift 12 vollständig in den Sackkanal 11 versenkt wird. Jetzt kann
der Türdrücker mit seinem entsprechend geformten Vierkantkanal auf den Schloßstift
24 aufgeschoben werden, bis eine im Drückerhals vorgesehene durchgehende Gegenbohrung
14 in Ausrichtung mit dem Sperrstift 12 kommt. Sobald dies der Fall ist, läßt die
Feder 21 den Sperrteil 12b des Stiftes in die Gegenbohrung 14 einschnappen (Fig.
2). Jetzt wird durch die Gegenbohrung 14 radial von außen der Schraubenzieher 1
8 eingeführt und die Madenschraube 19 in die aus Fig. 3 ersichtliche Position eingedreht,
bis der Sperrstift 12 innerhalb des Sackkanals 11 fest verspannt ist, in dem die
Ringstufe 27 fest gegen den Ringanschlag 13 gepreßt wird. Nunmehr liegt parallel
zur Kraft der Feder 21 eine weitere, den Sperrstift 12 in seiner ausgestellten Lage
haltende Kraft vor, welche außer durch Herausdrehen der Madenschraube 19 praktisch
nicht überwindbar ist. Der Sperrstift 12 ist somit in seiner den Türdrücker 15 haltenden
Lage fest arretiert.
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Durch Herausdrehen der Madenschraube 19 aus der in Fig. 3 ersichtlichen
Position in die Stellung nach Fig. 2 kann dem Sperrstift 12 aber jederzeit wieder
der Zustand verliehen werden, in dem er in den Sackkanal 11 einrückbar ist. Diese
Manipulation kann aber nur von einer Person ausgeführt werden, die den Mechanismus
im einzelnen kennt, so daß trotz des Verzichtes auf besondere Sicherungsmittel ein
hoher Grad an Diebstahlssicherheit gewährleistet ist.
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Die Feder ist nach der Zeichnung in ihrer letzten, dem Boden des Sackloches
zugekehrten Windung etwas enger gewickelt, damit die Madenschraube in Stellung nach
Fig. 3 gegen Lockerung gesichert ist.