DE1923370B1 - Verfahren und Vorrichtung zum Fuellen eines thermostatischen Systems - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Fuellen eines thermostatischen SystemsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Füllen eines thermostatischen Systems mit einer vorgegebenen
Menge eines kondensierbaren Mediums aus einem Vorratsbehälter, insbesondere für druckbegrenzte
Ventile, und auf eine Füllvorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Es ist bekannt, thermostatische Systeme, die z. B. aus einem Temperaturfühler und einem damit über
ein Kapillarrohr verbundenen Arbeitselement bestehen, mit einem kondensierbaren Medium zu füllen.
Zu den kondensierbaren Medien gehören unter anderem Schwefeldioxid und halogenisierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chlormethyl oder die unter der Handelsbezeichnung Freon bzw. Frigen vertriebenen
Stoffe. Sie bilden im Arbeitsbereich eine Flüssigkeits-Dampf-Füllung, deren Dampfdruck: temperaturabhängig
ist.
Die üblichen Füllmethoden erlauben es jedoch nicht, sehr kleine Mengen eines kondensierbaren Mediums
mit genauer Dosierung in ein thermostatisches System einzufüllen. Druckbegrenzte thermostatische
Systeme enthalten beispielsweise bei der tiefsten Arbeitstemperatur nur einen Tropfen Kondensat, der
kurz oberhalb des Temperatur-Arbeitsbereichs vollständig verdampft sein muß, damit bei einem weiteren
Anstieg der Temperatur das System keinen übermäßigen Druckbeanspruchungen unterworfen ist. Ist
die Füllmenge nur geringfügig kleiner, wird der Arbeitsbereich beschränkt, ist die Füllmenge nur geringfügig
größer, entstehen unzulässige Druckbeanspruchungen. Ein typisches Beispiel für ein solches
druckbegrenztes Ventil ist ein Expansionsventil für Kälteanlagen, dessen Fühler beim Versand tropischen
Temperaturen ausgesetzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Füllverfahren anzugeben, mit dessen Hilfe es möglich
ist, einem thermostatischen System auch kleinste Mengen des kondensierbaren Mediums in genauer
Dosierung zuzuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Medium in überhitztem Zustand einem
Meßbehälter zugeführt wird, bis in diesem ein vorgegebener erster Druck herrscht, und dann von dort
in das thermostatische System abgelassen wird, bis im Meßbehälter ein vorgegebener, kleinerer, zweiter
Druck herrscht.
Da der Meßbehälter ein definiertes Volumen hat, entspricht die vorgegebene Druckänderung einer genau
definierten Menge des kondensierbaren Mediums. Das Verfahren ist reproduzierbar und läßt genau erkennen,
welche Menge des Mediums jeweils aus dem Meßbehälter entfernt worden ist.
Das Überströmen des überhitzten Mediums in das thermostatische System, kann allein auf Grund des
Druckunterschiedes zwischen dem Druck im Meßbehälter und dem Druck bzw. Partialdruck im thermostatischen
System erfolgen. Eine besonders rasche Arbeitsweise erzielt man, wenn wenigstens ein Teil
des thermostatischen Systems beim Füllen derart gekühlt wird, daß das Medium dort kondensiert.
Des weiteren ist es zweckmäßig, wenn das Medium im Vorratsbehälter in flüssigem Zustand unter Druck
aufbewahrt und vor Eintritt in den Meßbehälter entspannt wird. Das Medium liegt nach der Entspannung
in genügend überhitztem Zustand vor, damit ,das Abmeßverfahren ordnungsgemäß verlaufen
kann. Hierbei kann der Meßbehälter auf Raumtemperatur gehalten, braucht also nicht beheizt zu werden.
Eine Füllvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung zwischen dem Vorratsbehälter und einem Füllkopf zum Anschluß des thermostatischen
Systems ein Meßbehälter mit Einlaßventil, Auslaßventil und einem Druckmesser angeordnet ist.
In Abhängigkeit von der Anzeige des Druckmessers kann dann das Einlaßventil zum Füllen des Meßbehälters
geöffnet und geschlossen und das Auslaßventil zur Abgabe des Mediums geöffnet und geschlossen
werden.
Dieser Vorgang läßt sich sogar automatisieren, wenn der Druckmesser Kontakte betätigt, die bei
dem vorgegebenen ersten Druck das Einlaßventil schließen und gegebenenfalls das Auslaßventil öffnen
sowie bei dem vorgegebenen zweiten Druck das Auslaßventil schließen und gegebenenfalls das Einlaßventil
öffnen. Beispielsweise kann an einer Füllstraße im Taktverfahren gearbeitet werden, wobei
jeweils diejenige Zeit, die zum Auffüllen des Meßbehälters benötigt wird, benutzt wird, um das gefüllte
thermostatische System durch ein noch ungefülltes System zu ersetzen.
Zweckmäßigerweise ist zwischen Vorratsbehälter und Einlaßventil ein Reduzierventil geschaltet. Dieses
Reduzierventil besorgt die zur Überhitzung erstrebte Entspannung. Außerdem ist es vorteilhaft, daß die
Leitung vom Dampfraum des Vorratsbehälters abgeht, so daß das Reduzierventil nur Dampf zu verarbeiten
hat.
Der Ausdruck »Druckmesser« ist sehr allgemein zu verstehen. Er kann beispielsweise aus zwei Einzelpressostaten
gebildet sein, von denen der eine das Einlaßventil und der andere das Auslaßventil steuert.
Wenn das Reduzierventil die Eigenschaft hat, den Druck auf der Austrittsseite konstant zu halten,
übernimmt dieses Ventil einen Teil der Funktion des Druckmessers.
Das Verfahren eignet sich auch zum Füllen solcher thermostatischer Systeme, die außer dem genannten
kondensierbaren Medium noch ein anderes Medium enthalten, z. B. ein nicht-kondensierbares Medium.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines schematisch in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Es .soll ein thermostatisches System 1 gefüllt werden,
das einen Fühler 2, eine Membrandose 3 an einem Ventil 4 und ein Kapillarrohr 5 aufweist. Ein
zweiter Kapillarstutzen 6 dient zum zeitweiligen Anschluß an einen Füllkopf 7. Der Füllkopf 7 ist über
eine Leitung 8 mit einem Vorratsbehälter 9 verbunden, der kondensierbares Medium 10 in flüssiger
Form enthält. Die Leitung 8 geht vom Dampfraum
11 dieses Behälters, ab, führt über ein Reduzierventil
12 und enthält zwischen einem Einlaßventil 13 und einem Auslaßventil 14 einen Meßbehälter 15, an den
ein Druckmesser 16 angeschlossen ist. Der Fühler 2 ist in einem Kühlbehälter 17 untergebracht, der den
Fühler auf einer niedrigen Temperatur hält. Es sei angenommen, daß sämtliche Teile der Anlage auf
Raumtemperatur gehalten sind, während der Fühler durch den Kühlbehälter 17 auf einer erheblich niedrigeren
Temperatur gehalten ist.
Zum Füllen des Systems 1 wird zunächst bei geschlossenem Ventil 14 das Ventil 13 geöffnet. Es
strömt dann dampfförmiges Medium über das Reduzierventil 12, entspannt sich und baut allmählich
einen Druck im Meßbehälter 15 auf. Wenn der
Druckmesser 16 einen Druck px anzeigt, wird das
Ventil 13 von Hand oder automatisch geschlossen.
Es sei angenommen, daß das thermostatische System 1 nur mit dem kondensierbaren Medium 10
zu füllen ist. Das System ist daher zunächst evakuiert und in diesem Zustand an den Füllkopf 7 angeschlossen
worden. Nunmehr wird das Ventil 14 geöffnet. Das Medium strömt nunmehr in das System 1. Es
geschieht einmal unter dem Einfluß des Druckunterschiedes und zum anderen deshalb, weil das Medium
im gekühlten Fühler 2 kondensiert. Nach kurzer Zeit ist der Druck im Meßbehälter 15 auf den Druck p,
abgefallen. In diesem Augenblick wird das Ventil 14 von Hand oder automatisch geschlossen.
Da die dem Behälter 15 entnommene Menge des Mediums sich im wesentlichen im System 1 befindet
(geringfügige Dampfspuren im Leitungsabschnitt zwischen Meßbehälter 15 und System 1 können vernachlässigt
werden), kann der Füllstutzen 6 vom Füllkopf 7 verschlossen und abgenommen werden. Alsdann
kann dieses Spiel mit einem neuen System wiederholt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Füllen eines thermostatischen Systems mit einer vorgegebenen Menge
eines kondensierbaren Mediums aus einem Vorratsbehälter, insbesondere für druckbegrenzte
Ventile, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium in überhitztem Zustand einem Meßbehälter
zugeführt wird, bis in diesem ein vorgegebener erster Druck (P1) herrscht, und dann
von dort in das thermostatische System abgelassen wird, bis im Meßbehälter ein vorgegebener,
kleinerer, zweiter Druck (p2) herrscht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des thermostatischen
Systems beim Füllen derart gekühlt wird, daß das Medium dort kondensiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium im Vorratsbehälter
in flüssigem Zustand unter Druck aufbewahrt und vor Eintritt in den Meßbehälter entspannt wird.
4. Füllvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (8) zwischen
dem Vorratsbehälter (9) und einem Füllkopf (7) zum Anschluß des thermostatischen Systems
(1) ein Meßbehälter (15) mit Einlaßventil (13), Auslaßventil (14) und einem Druckmesser
(16) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmesser (16) Kontakte
betätigt, die bei dem vorgegebenen ersten Druck (P1) das Einlaßventil (13) schließen und
gegebenenfalls das Auslaßventil (14) öffnen sowie bei dem vorgegebenen, kleineren, zweiten
Druck (p2) das Auslaßventil schließen und gegebenenfalls
das Einlaßventil öffnen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Vorratsbehälter
(9) und Einlaßventil (13) ein Reduzierventil (12) geschaltet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung
(8) vom Dampfraum (11) des Vorratsbehälters
(9) abgeht.
Hierzu 1 Elatt Zeichnungen COPY
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