DE1919376C - Elektrostahlblech mit (110) eckige Klammer auf 001 eckige Klammer zu -Textur aus Weichstahl und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Elektrostahlblech mit (110) eckige Klammer auf 001 eckige Klammer zu -Textur aus Weichstahl und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number
DE1919376C
DE1919376C DE1919376C DE 1919376 C DE1919376 C DE 1919376C DE 1919376 C DE1919376 C DE 1919376C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sheets
rolled
electrical steel
selenium
steel
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Isamu Kobe; Matoba Isao Ashiya; Kinoshita Shigeo Nishinomiya; Sadayori Toshio; Shimizu Yo; Goto Tomomichi; Takeuchi Fumihiko; Kobe; Goto (Japan). C21d7-lO
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
JFE Steel Corp
Original Assignee
Kawasaki Steel Corp
Publication date

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein siliziumhaltiges Elektro- nach der Lösungsgi ühung mindestens 0,01 % beträgt, stahlblech mit (110) [OOlJ-Textur aus Weichstahl mit die Bleche dann in einem einzigen Stich mit einem einem Gehalt von 0,001 bis 0,1% Selen, sowie ein Reduktionsgrad von etwa 35 bis 80% auf Endstärke Verfahren zur Herstellung solcher Elektrostahlbleche. kaltwalzt, die kaltgewalzten Bleche in feuchtem
Aus der USA.-Patentschrift 3 157 538 sind korn- 5 Wasserstoff entkohlt und sie schließlich bei einer orientierte Elektrostahlbleche aus Siliziumweichstählen den «-Bereich nicht überschreitenden Glühtemperatur mit einem Siliziumgehalt von 2 bis 4% sowie einem so lange glüht, bis sie in Walzrichtung bei einer Selengehalt von 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent bekannt, magnetischen Kraftfiußdichte von 20 KG eine Perdie dadurch hergestellt werden, daß man einer Stahl- meabilität von mindestens 350 besitzen,
schmelze 0,001 bis 0,1% Selen zusetzt und die Stahl- io Gegenstand der Erfindung ist somit ein Elektroschmelze zu Blöcken vergießt, die dann durch Warm- Stahlblech mit (110) [001]-Textur aus Weichstahl mit walzen, Zwischenglühen, Abbeizen, Kaltwalzen in einem Gehalt von höchstens 2,3% Silizium und mindestens einem Stich und eine Schlußglühung bei 0,0Gi bis 0,1% Selen, das durch eine Permeabilität hoher Temperatur von vorzugsweise über 10000C von wenigstens 350 bei einer magnetischen Kraftflußzu relativ dünnen, insbesondere nur etwa 0,3 bis 15 dichte von 20 KG in Walzrichtung gekennzeichnet ist. 0,35 mm starken Elektrostahlblechen verarbeitet Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
werden. von derartigem Elektrostahlblech mit (110) [001]-
Diese Elektrostasi<bleche besitzen zwar fallweise Textur durch Warmwalzen von Blöcken aus hochverhältnismäßig gute elektrische Eigenschaften, d.h. stens 2,3% Silizium und 0,001 bis 0,1% Selen entinsbesondere eine relativ hohe Permeabilität, können ao haltendem Weichstahl zu Blechen mit einer Dicke jedoch dennoch nicht völlig befriedigen, da ihre von 1,5 bis 3 mm, Kaltwalzen und Schlußglühen Herstellung umständlich ist, die mit Rücksicht auf ist dadurch gekennzeichnet, daß man von einem tragbare Permsabilitätswerte erreichbaren Blechstär- Stahl mit «-y-Umwandlung ausgeht, die warmken ziemlich gering sind und die erzielbaren Perme- gewalzten Bleche bei «iner über dem A3-Umwandabilitätswerte zwar absolut gesehen verhältnismäßig 35 lungspunkt liegenden Temperatur !ösungsglüht, mit hoch liegen, ohne jedoch allen Anforderungen zu der Maßgabe, daß Ausgangsmaterial und/oder Argenügen und zudem selbst diese trotz ihrer relativen beitsbedingungen so gewählt werden, daß der Kohlen-Höhe nicht völlig befriedigenden Permeabilitätswerte stoffgehalt der Bleche nach der Lösungsglühung minaus bis zum Prioritätstag der vorliegenden Erfindung destens 0,01 % beträgt, danach die Bleche mit einem nicht bekannten Gründen vielfach bei der Herstellung 30 Reduktionsgrad von 35 bis 80% in einem einzigen von Elektrostahlblechen nach diesem bekannten Ver- Stich auf Endstärke kaltwalzt, die kaltgewalzten fahren häufig nicht erreicht wurden. Bleche in feuchtem Wasserstoff entkohlt und schließ-
Weiterhin ist auch aus der USA.-Patentschrift lieh bei einer den «-Bereich nicht überschreitenden 3 333 993 ein Verfahren zur Herstellung außerordent- Glühtemperatur so lange glüht, bis die Bleche in lieh dünner Elektrostahlbleche mit einem Silizium- 35 Walzrichtung bei einer magnetischen Kraftflußdichte gehalt von etwa 2 bis etwa 3,5% bekannt, die als von 20 KG eine Permeabilität von mindestens 350 Kornwachstumsinhibitor während der Herstellung aufweisen.
eindiffundiertes Selen und/oder eindiffundierten Schwe- Die Erfindung beruht somit auf der Erkenntnis,
fei sowie außerdem etwa 0,03 bis etwa 0,15% Man- daß der beispielsweise aus den USA.-Patentschriften gan enthalten. Auch diese bekannten Elektrostahl- 40 2 802 761, 2 867 558 und 3 157 538 bekannte Znsatz bleche können weder bezüglich der im günstigsten kleiner Mengen bestimmter Verunreinigungselemente, Fall erreichten Permeabilitätswerte völlig befriedigen, z. B. Selen, zu relativ hoch silizierten Stählen mit noch hinsichtlich der Sicherheit, mit der sich einiger- einem Siliziumgehalt von beispielsweise etwa 3% maßen brauchbare Permeabilitätswerte erreichen die ihm bislang generell zugeschriebene Wirkung, lassen. 45 das normale Kornwachstum von primären Rekristalli-
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, sationskörnern zu hemmen und dadurch die Her-Elektrostahlbleche mit (110) [O01]-Textur aus silizium- stellung von kornorientierten Elektrostahlblechen aus hiiltigem Weichstahl mit einem geringen Selengehalt siliziur.ihaltigem Weichstahl mit verbesserten magnezu schaffen, die den bekannten Elektrostahlblechen tischen Eigenschaften zu ermöglichen, bei einem dieses Typs sowohl hinsichtlich der Permeabilitäts- 50 niedrigsilizierten Weichstahl mit «-y-Übergang nicht werte als auch der möglichen Blechstärken überlegen in jedem Falle ergibt, daß aber diese Wirkung mit sind, sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Sicherheit erzielt wird, wenn man bei der Herstellung Llektrost.ihlhlcchc. «las die Nachteile der bekannten von Elektrostahlblechen nach der vorstehend gegebe-Verf.ihren überwindet und insbesondere weniger nen Lehre handelt, wobei man dann sogar Elektroiimsiiindlith ist und es ermöglicht, mit Sicherheit 55 Stahlbleche erhält, deren magnetische Eigenschaften in jedem Full cmc ausreichende Mindestpermeabilität denen aller bekannten Elektrostahlbleche überlegen zu erreichen, sind.
lis wurde gefunden, daß sich diese Aufgabe über- Der erfindungsgemäfl erzielte Effekt läßt sich ver-
riischcnderwcisc losen läßt, indem man von Stahl- mutlich durch folgende Überlegungen erklären:
blöcken aus einem Weichstahl mit -vy-Umwandlung 60 Wird ein Stahlblech von einer über dem A3-Umausgeht, der 0,001 bis 0.1% Selen und höchstens wandlungspunkt Hegenden Temperatur auf Raum· 2,.V1Z0 Silizium enthält, diese Blöcke in an sich bc- temperatur abgekühlt, so erfolgt, wie bekannt, wegen kiinntcr Weise /u etwa 1,5 bis 3 mm starken Blechen des Überganges eine Umwandlung des bei oberhalb wiirmwul/t, die warmgewalzten Bleche bei einer über des A3-Umwandlungsptinktes vorliegenden Kristall· dem A;,-Umwiindliingspiinkt liegenden Temperatur 65 gefüges in ein Gefügc mit regellos orientierter Feinlösungsglühl, wobei darauf zu achten ist, daß Aus- kornstruktur. Niedrig silizierte Weichstähle durch* lüing-.matcrial und/oder Arbeitsbedingungen so gc- laufen im allgemeinen den A;l-Umwundlungspunkt wahl! werden, diiß der Kohlenstoffgehalt der Bleche während oder nach dem Wiinnwul/vorgang, so daß
die Kristallstruktur der warmgewalzten Bleche sich wandten Verfahrensschritte an Hand der Zeichnungen grundlegend von derjenigen eines hochsilizierten erläutert. In der Zeichnung zeigt
Stahles ohne α-y-Übergang unterscheidet, Das Gefüge F i g, 1 ein Diagramm der magnetischen Kraftfluß-
von hochsiliziertem Stahl besteht nämlich in der Regel dichte BiQ in Abhängigkeit vom Selen-Gehalt im aus einem Rekristallisationsbereich in der Oberflächen- 5 Weichstahl nach der Schlußvergütung,
schicht des Bleches und einer Faserstruktur mit ausge- F i g, 2a und 2b fotografische Aufnahmen mit einer
prägter (001) [110]-Textur in der Mittelschicht des Vergrößerung V = 1 von Gefügestrukturen niedrig Bleches. Es wird angenommen, daß die Kristallisations- silizierter Elektrostahlbleche nach der Schlußvergükerne der eine (110) [001]-Textur aufweisenden Re- tung, und zwar von einem von einem selenfreien und kristallisationskörner hauptsächlich im Oberflächen- io einem 0,013% Selen enthaltenden Stahl,
bereich während des Kaltwalzens und der nachfolgen- F i g. 3 ein Diagramm der magnetischen Kraftfluß-
den Vergütung gebildet werden. Im Warmwalzgefüge dichte B10 in Abhängigkeit vom Siliziumgehalt in von niedri£siliziertem Weichstahl sind hingegen die niedrigsilizierten Elektrosiahlblechen nach der Schluß-Rekristallisationskörner im ganzen Blech weitgehend vergütung,
gleichmäßig verteilt, wenn auch in der Mittelschicht 15 F i g. 4 ein Diagramm des magnetischen Moments des Bleches noch teilweise eine schwache (001) [HO]- von Stahlblechen nach der Schlußvergütung in AbTextur besteht, so daß die Kristallisationskernbildung hängigkeit von der Lösungsglühtemperatur vor dem von (110) [C01]-Rekristallisationskörnern nicht in allen Kaltwalzen,
Fällen nur auf die Oberflächenschicht beschränkt ist. F i g. 5 ein Diagramm des nagnetischen Moments
Bei den genannten beiden Stahlarten entwickelt sich ao von Weichstahl nach der Schluiivergütung in Abdas(110) [COl]-Kornwachstum unweigerlich nach einem hängigkeit vom Reduktionsgrad beim Kaltwalzen von verschiedenen Mechanismus, so daß für die Ausbildung warmgewalzten Blechen verschiedener Stärke,
der bevorzugten (110) [COl !-Textur bei beiden Stahl- T ig. 6 eine Röntgenbeugungs-Polfigur von zwanzig
arten verschiedene Kaltwalz- und Vergütungsvorgänge willkürlich ausgewählten Kristallkörnern eines erfin- und -bedingungen erforderlich sind. as dungsgemäßen Elektrostahlbleches und
Wie bereits erwähnt, ist es an sich bekannt, daß F i g. 7 den Verlauf der 8— //-Kurve eines erfin-
Selen als Inhibitor für das normale Kornwachstum dungsgemäßen Elektrostahlbleches im Vergleich zu von Primärgefügekörnern wirkt. Die Erfindung macht derjenigen eines Stahlbleches nach dem Stand der sich darüber hinaus die neue Erkenntnis zunutze, daß Technik.
Selen nicht lediglich als Inhibitor wirkt, sondern auch 30 Als Ausgangsmaterial können für das Verfahren der mit gelöstem Kohlenstoff in eine Wechselwirkung tritt Erfindung Stahlblöcke verwendet werden, die aus und dadurch die Kristallisationszentren für die Aus- einem, beispielsweise mittels eines Siemens-Martinscheidung bzw. -kristallisation von Carbid vermehrt. Ofens, eines Elektroofens oder eines Konverters ge-Die dadurch nach dem Lösungsglühen der warm- schmolzenen Stahl gegossen sind, der weniger als gewalzten Bleche gebildeten feinen Carbidausschei- 35 2,3 °/0 Silizium, mehr als 0,01 °/c Kohlenstoff und düngen beschleunigen bzw. fördern die Querverschie- 0,001 bis 0,1 °/0 Selen sowie als Rest Eisen und übliche bung und Verknäuelung von Versetzungen bzw. Stör- Verunreinigungen enthalten soll (die angegebenen stellen während des Kaltwalzens, so daß man bei einem Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht). Um selenhaltigen Stahl die gewünschte Kornausbildung Warmsprödigkeit des Stahls zu verhindern, empfiehlt mit wesentlich niedrigeren Reduktionsgraden erzielen 40 es sich, der Stahlschmelze, je nach dem Selengehalt, kann als bei einem selenfreien Stahl. Es hat sich auch zwischen 0,04 und 0,2°/0 Mangan zuzusetzen,
herausgestellt, daß selenhaltig« Stahl eine geringere Zur Ermittlung des Einflusses verschieden hoher
Korngröße und im Kaltwalzgefüge mehr (110) [001]- Selengehalte wurde einem Stahl mit 0,025 °/„ Kohlen-Rekristallisationskornkerne aufweist als selenfreier stoff und 0,02°/0 Silizium Selen in verschiedenen Stahl. Wird somit einem niedrigsilizierten Weichstahl 45 Mengen von 0,001 bis 0,098 °/0 zugesetzt. Die Bezie-Selen zugesetzt und unterwirft man Bleche aus einem hung zwischen dem Selengehalt und der magnetischen solchen Stahl vor dem Kaltwalzen einer Kohlenstoff- Kraftflußdichte in Walzrichtung nach der Schlußlösungsglühung, so werden dadurch die Voraus- glühung ist in F i g. 1 wiedergegeben, aus der zu Setzungen geschaffen, nach der Schlußglühung eine ersehen ist, daß die magnetische Kraftflußdichte durch sekundäre Rekristallisationstextur mit einer weit- so einen Zusatz von mehr als 0,001 °/0 Selen stark erhöht gehend vollkommenen (110) [001 !-Orientierung zu wird. Bei den selenhaltigen Stählen sind die sekundären erhalten, und zwar mittels eines einstufigen Kaltwalz- Rekristallisationskörner im Elektrostahlblech gleichvorgangs und einem geringen Reduktionsgrad, was mäßig verteilt, während selenfreie Stahlbleche überbislang als unmöglich galt. haupt keine derartigen Rekristallisationskörner auf-
Durch die Lösungsglühung oberhalb des A3-Um- 55 weisen, wie aus den F i g. 2a bzw. 2b zu ersehen ist. Wandlungspunktes soll einmal die Konzentration des Wie bereits erwähnt, sind Fig. 2a und 2b mit einer lösliehen Kohlenstoffs im warmgewalzten Stahlblech Vergrößerung V=X aufgenommene Fotografien des erhöht und zum anderen gleichzeitig die insbesondere Kristallgefüges eines selenfreien Stahlbleches sowie in der Mittelschicht der Bleche teilweise noch vor- eines erfindungsgemäßen Elektrostahlbleches jeweils handene (COl) [110]-Textur beseitigt werden, da im 60 nach der Fchlußglühung. Der Hauptgrund für die warmgewalzten Blech vorhandene (001) [l10]*Körner Begrenzung der zuzusetzenden Höchstmenge an Selen das Wachstum von (110) [001]-Körnern beim auf 0,1 °/„ besteht darin, daß die Zugabe von über-Schlußvergütungsglühen nach dem Kaltwalzen be- schüssigem Selen unwirtschaftlich ist.
hindern. Der Siliziumgehalt wird durch die Bedingung fest-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung er- 65 gelegt, daß der S'.ahl einen vy-übergang aufweisen geben sich aus der folgenden Beschreibung, die die soll. Selbstverständlich iimlcrt sich die Lage des Zusammensetzung geeigneter Materialien und speziel- A3-Umwandlungspunktcs in Abhängigkeit vom Kohler Bedingungen für jeden der erfindungsgemäß ange- letistoffgehalt des Stahls, so daß für den höchst-
zulässigen Siliziumgehalt bei den üblichen niedrig- etwa 35 bis 80% auf Endstärke kaltgewalzt. Dieser
silizierten Stählen mit einem Kohlenstoffgehalt von Kaltwalzreduktionsgrad ist. wie aus F i g, 5 zu
etwa 0,01 bis 0,04 Gewichtsprozent kein exakter ersehen ist, insbesondere bei warmgewalzten Blechen
Grenzwert angegeben werden kann. Im Interesse mit einer Dicke von 1,5 bis 3,0 mm günstig,
möglichst guter magnetischer Eigenschaften soll S Das kaltgewalzte Blech wird dann erfindiingsgemäß
jedoch der bereits genannte Grenzwert von 2,3 Ge- in einer feuchten Wasserstoffatmosphäre bis zu einem
wichtsprozent tunlichst nicht überschritten werden. Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,005 Gewichts-
Der Einfluß des Siliziumgehalts der Elektrostahl- prozent gefrischt bzw. entkohlt und dann mit einem bleche auf die magnetische Kraftflußdichte ist insbe- Trennmittel, z. B. Magnesia, überzogen, wodurch sondere aus F i g. 3 zu ersehen, in der die Beziehung io verhindert wird, daß die Bleche während der Schlußzwischen der magnetischen Kraftflußdichte nach der glühung aneinander haften. Die Schlußglühung soll SchluUglühung und dem Siliziumgehalt von Stahl- unter Bedingungen durchgeführt werden, bei denen blechen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,030°/,, sich sekundäre Rekristallisationskörner mit (HO)- und einem Sclengehalt von 0,015 °/0 (vor dem Kalt- [001 !-Orientierung gut entwickeln können, wobei walzen) graphisch dargestellt ist. Aus diesem Dia- 15 erfindungsgemäß insbesondere der t-Temperaturgramm ist zu ersehen, daß die magnetische Kraftfluß- bereich nicht überschritten werden darf, dichte bei einem Elektrostahlblech mit einem Silizium- Aus der USA.-Patentschrift 2 287 466 ist bereits ein gehalt von 2,9S0I0, d. h. einem Stah! ohne κ-y-Über- Verfahren zur Erzeugung von Elektrostahlblechen begang weitaus niedriger als diejenige erfindungsgemäßer kannt, das dem erfindungsgemäßen Verfahren auf den Elektrostahlbleche mit Λ-y-Ubergang ist, wobei vor 10 ersten Blick scheinbar recht ähnlich ist und sich insbeallem der bei einem Siliziumgehalt von ungefähr 2,0% sondere auch eines Kaltwalzvorganges in einem einzieinsetzende scharfe Abfall der magnetischen Kraft- gen Stich bedient, wobei ein Reduktionsgrad von mehr flußdichte auffällt. als 60% angewandt wird, sich von dem Verfahren der
Zur Herstellung der Elektrostahlbleche wird der Erfind .Mg jedoch dadurch grundlegend unterscheidet, geschmolzene Stahl mit der vorstehend angegebenen as daß vor dem Kaltwalzen keine LösungsglUhung vorZusammensetzung 211 einem Block vergossen und genommen wird und insbesondere auch Weichstähle dann nach herkömmlichen Methoden, erforderlichen- verarbeitet werden, die kein Selen enthalten. Die falls mit einem Vorwalzgang, zu einem etwa 1.5 bis magnetischen Eigenschaften von auf diese Weise 3,0 mm starken Blech warmgewalzt. Das warmgewalzte erzeugten Elektrostahlblechen sind ebenso wie die· Blech wird dann bei einer über dem A3-Umwandlungs- 30 jenigen von nach verschiedenen anderen bekannten punkt liegenden Temperatur 5 Minuten geglüht. Wenn Verfahren zur Erzeugung orientierter Elektrostahldiese LösungsglUhung bei einer unter dem A3-Um- bleche aus niedrigsilizierten Stählen, bei denen meist Wandlungspunkt liegenden Temperatur durchgeführt zwei Kaltwalzstiche mit einer Zwischenglühung als wird und der Kohlenstoffgehalt des warmgewalzten notwendige Verfahrensschritte angewandt werden. Bleches weniger als 0,01 % beträgt, so kann man nach 35 bedeutend schlechter als diejenigen von erfindungsder Schlußglühung keine Elektrostahlbleche mit den gemäßen Elektrostahlblechen. Beispielsweise beträgt erfindungsgemäß geforderten hervorragenden magne- die Kraftflußdichte Bss in Walzrichtung von nach tischen Eigenschaften erhalten. Wenn der Kohlenstoff- herkömmlichen Verfahren erzeugten Elektrostahlgehalt des warmgewalzten Bleches zu hoch ist, um ihn blechen etwa 18,0 kG, während diejenige erfindungsbeim Frischen bzw. Entkohlen vor der Schlußglühung 40 gemäßer Elektrostahlbleche 19,0 kG beträgt, woraus bis auf weniger als 0.005 % senken zu können, so wird allein schon der erfindungsgemäß erzielte technische das warmgewalzte Blech vorzugsweise vor dem Kalt- Fortschritt zu ersehen ist.
walzen in an sich bekannter Weise bis auf einen Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu
Kohlenstoffgehalt von höchstens 0,04°/0 gefrischt bzw. sehen, daß man bei einer Kaltwalzreduktion von etwa
entkohlt. 45 35 bis 80% in einem einzigen Kaltwalzstich orientierte
Aus F i g. 4 ist der Einfluß der Lösungsglühtempe- Elektrostahlbleche mit einer Stärke von etwa 0,30 bis ratur auf das magnetische Moment des Elektrostahl- 1,7 mm herstellen kann, so daß die Erfindung einen blechs zu ersehen, wobei sich die dort wiedergegebene wirtschaftlichen Weg zur Herstellung von Elektro-Kurve auf ein Blech bezieht, nach dem Warmwalzen Stahlblechen mit (110) [001]-Textur eröffnet, die eine 2,0 mm stark ist und 0,024% Kohlenstoff, 0,02% 50 Dicke von 1,0 mm und darüber besitzen. Das erfin-Silizium sowie 0,016% Selen enthält. Die zum Ver- dungsgemäße Verfahren kommt somit nicht nur mit gleich strichpunktiert eingezeichnete Linie zeigt den einem einzigen Kaltwalzstich aus, sondern ermöglicht Verlauf des magnetischen Moments von Stahlblech, es auf diese Weise auch, orientierte Elektrostahlbleche das vor dem Kaltwalzen nicht lösungsgeglüht wurde. mit im Vergleich zu nach bekannten Verfahren, bei Weiterhin ist in F i g. 4 eine gestrichelte Linie einge- 55 denen in der Regel zwei Kaltwalzstiche angewandt zeichnet, die den Verlauf des magnetischen Moments werden müssen, großen Stärken zu erhalten, was eines entsprechenden Stahlblechs angibt, das bei 700° C natürlich bei der Herstellung von elektrischen Gleichgefrischt bzw. entkohlt wurde, anstatt das warm- Strommaschinen oder elektrischen Maschinen für gewalzte Blech auszuglühen. Aus F i g. 4 ergibt sich, niedrigfrequenten Wechselstrom bzw. für derartige daß das warmgewalzte Blech zweckmäßig bei einer 60 Maschinen oder Vorrichtungen benötigten Elektroüber dem Aa-Umwandlungspunkt des Stahls liegenden Stahlblechpaketen einen erheblichen Vorteil bieiet. Temperatur lösungsgeglüht wird, da dadurch ausge- Die Beispiele erläutern die Erfindung, zeichnete magnetische Eigenschaften nach der Schluß- . I1 vergütung zu erzielen sind. Beispiel 1
Auf diese Weise lösungsgeglühtes warmgewalztes 65 Ein Stahlblock aus niedrigsiliziertem Stahl mit Blech wird anschließend abgebeizt, um die Oxydschicht einem Gehalt von etwa 0,03% C, 0,08% Si, 0,07%
von der Oberfläche des Blechs zu entfernen, und dann Mn und 0,015% Se wird in einem Tiefofen erhitzt
in einem einzigen Stich mit dem Reduktionsgrad von und auf eine Stärke vcw? 150 mm vorgewalzi. Der auf
1738
ilicsc Weise erhaltene Walzbarren wird dann zu einem Band mit einer Stärke von 2.0 mm warmgewalzt, das anschließend 5 Minuten bei 1050"C geglüht wird, xirauf man es abbeizt und zu einem 1.0 mm starken Btech kaltwalzt. Dieses Blech wird dann in einer feuchten Wasserstoffatmosphäre bis zu einem Kohlen- »toffgehalt von weniger als 0.005<",, gefrischt, worauf man ein Trennmittel, wie Magnesia, aufträgt und das Blech in einer Wasserstoffatmosphäre 24 Stunden bei 900C tempert. Die magnetischen Eigenschaften des nut diese Weise erhaltenen Bleches in Walzrichtung nach der Schlußglühung sind aus der Tabelle I zu ersehen.
Tabelle I
Magnetische Eigenschaften in Walzrichtung
Permeabilität
"(2OkCi)
4800
400
Magnetische Krartflußdichte
IkCi)
12,6 18,31 19,25
Eiscnvcrlustc (W/kg)
W,„.,„ W11111
Weiterhin wird die Orientierung von zwanzig willkürlich ausgewählten Körnern des auf diese Weise hergestellten erfindungsgemäßen Elektrostahlbleches nach der Röntgenbeugungsmethode bestimmt. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind in Fig. 6 wiedergegeben, die die (lOO)-Polfigur dieser Körner zeigt und erkennen läßt, daß sich diese Körner sämtlich nahe der (110) [001 ]- bzw. Goss-Orientierung anordnen.
Beispiel 2
Es werden zwei erfindungsgemäße Elektrostahlbleche mit Siliziumgehalten von 2,0 bzw. 2,25 Gewichtsprozent sowie zum Vergleich ein typisches dem Stand der Technik nach der USA.-Patentschrift 3 333 993 entsprechendes Elektrostahlblech mit einem Siliziumgehalt von 3,25 Gewichtsprozent hergestellt und bezüglich ihrer magnetischen Eigenschaften jeweils durch Messen der Gleichstrommagnetisierungskurven (^-//-Kurven) geprüft. Bei einer Induktion (B) von jeweils 20 kG mißt man für die erfindungsgemäßen Elektrostahlbleche Magnetfeldstärken (H) von 46 Oerstedt, entsprechend einer Permeabilität μ (20 kG) von 430 für das Elektrostahlblech mit einem Siliziumgehalt von 2,0 Gewichtsprozent bzw. 56 entsprechend einer Permeabilität// (20 kG) von 350 für das Elektrostahlblech mit einem Siliziumgehalt von 2,25 Gewichtsprozent, während für das 3,25 Gewichtsprozent Silizium enthaltende Elektrostahlblech nach dem Stand der Technik unter den genannten Bedingungen eine Magnetfeldstärke von 135Oerstedt entsprechend einer Permeabilität μ (2OkG) von nur 150 gemessen wird. Die Magnetisierungskurven (0-//-KiIrVCn) des erfindungsgcmüücn Elektroslahlblechs mit 2,0 Gewichtsprozent Silizium (ausgezogene Kurve) sowie zum Vergleich des 3,25 Gewichtsprozent Silizium enthaltenden Elektrostahlbleches nach dem Stand der Technik (gestrichelte Kurve) sind in F i g. 7 sviedergegeben. in der auf der Ordinate die Induktion (ß) in kCi. beginnend mit einem Wert von 2. und auf der Abs/isse die Magnetfeldstäfke. //. in Oerstedt. ίο letztere in logarithmischem Maßstab, aufgetragen sind.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. I lcktrostahlblcch mit (110) (001]-Tcxlur aus Weichstahl mit einem Gehalt von höchstens 2.3" „ Silizium und 0.001 bis 0,1 "/„ Selen, gekennzeichnet durch eine Permeabilität von wenigstens 350 bei einer magnetischen KraftfluB-dichte von 2OkG in Walzrichtung.
2. Elektrostahlblech nach Anspruch 1, gckcnnzeichnet durch einen Gehalt von 0.04 bis 0.2" „ Mangan.
.2,70 7,62 3. Elektrostahlblech nach Anspruch I oder 2,
gekennzeichnet durch einen Kohlenstoffgehalt von höchstens 0.005"/„.
4. Verfahren zur Herstellung von Elektrostahlblech mit (110) [0011-Textur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3. bei dem ein Block aus höchstens 2.
3 0Zn Silizium und 0.001 bis 0,1 °/o Selen enthaltendem Weichstahl bis zu einer Dicke zwischen 1,5 und 3 mm warmgewalzt, kaltgewalzt und schließlich schlußgeglüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem Stahl mit \-y-Umwandlung ausgeht, die warmgewalzten Bleche bei einer über dem A3-Umwand!ungspunkt liegenden Temperatur lösungsglüht. mit der Maßgabe, daß Ausgangsmaterial und/oder Arbeitsbedingungen so gewählt werden, daß der Kohlenstoffgehalt der Bleche nach der Lösimgsgiülumg mindestens 0.01 0Z0 beträgt, danach die Bleche mit einem Reduktionsgrad von 35 bis 80"'0 in einem einzigen Stich auf Endstärke kaltwalzt, die kaltgewalzten Bleche in feuchtem Wasserstoff entkohlt und schließlich bei einer den λ-Bereich nicht überschreitenden Glühtemperatur so lange glüht, bis die Bleche in Walzrichtung bei einer magnetischen Kraftflußdichte von 2OkG eine Permeabilität ν^·,ι mindestens 350 aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die warmgewalzten Bleche vor dem Kaltwalzen auf einen Kohlenstoffgehalt von höchstens 0.04°r'o entkohlt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5. dadurcl gekennzeichnet, daß man die Bleche nach den Kaltwalzen auf weniger als 0.005" „ entkohlt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
109 64e>',
1738

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0619376B1 (de) Verfahren zur Herstellung von kornorientierten Elektroblechen mit verbesserten Ummagnetisierungsverlusten
DE2848867C2 (de) Anwendung eines Verfahrens zum Herstellen von nicht-orientierten Siliziumstahlblechen mit besonders guten elektromagnetischen Eigenschaften
DE2409895C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Siliciumstahls mit Würfelkantenstruktur und einer Permeabilität bei H = 10 Oersted von mehr als 1820
DE19918484C2 (de) Verfahren zum Herstellen von nichtkornorientiertem Elektroblech
EP2729588B1 (de) Verfahren zum herstellen eines kornorientierten, für elektrotechnische anwendungen bestimmten elektrostahlflachprodukts
DE2924298A1 (de) Nichtorientiertes elektrostahlblech
DE2316808B2 (de) Verfahren zum Herstellen von Elektroblech mit Gosstextur
DE2939788C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines kornorientierten Silizumstrahlbleches
DE2747660C2 (de) Verfahren zum Herstellen nichtorientierter Siliciumstahlbleche mit hoher magnetischer Induktion und niedrigem Kernverlust
DE1954773C3 (de) Verfahren zur Herstellung von einfach kornorientierten Silizium-Stahlblechen mit hoher magnetischer Induktion und niedrigem Eisenverlust
DE2307464A1 (de) Eisenlegierungen und verfahren zu deren herstellung
DE2204454A1 (de)
DE3147584C2 (de) Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Siliciumstahl in Band- oder Blechform
DE3220307C2 (de) Verfahren zum Herstellen von kornorientiertem Siciliumstahlblech oder -band
DE2844552A1 (de) Verfahren zum herstellen von kornorientierten siliciumstaehlen mit wuerfel- auf-kante-orientierung
DE1919376C (de) Elektrostahlblech mit (110) eckige Klammer auf 001 eckige Klammer zu -Textur aus Weichstahl und Verfahren zu seiner Herstellung
EP2942417B1 (de) Verfahren zur herstellung von hochpermeablem kornorientiertem elektroband
DE2253011A1 (de) Verfahren zum herstellen von nicht kornorientiertem elektroblech
DE1919376B1 (de) Elektrostahlblech mit 110 eckige klammer auf 001 eckige klammer zu trxtur aus weichstahl und verfahren zu seiner herstellung
DE4116240C2 (de)
DE2531536A1 (de) Verfahren zum herstellen von blech aus siliziumeisen mit borzusatz
DE2510039A1 (de) Verfahren zur erzeugung von stahl fuer magnetzwecke
DE19816158A1 (de) Verfahren zur Herstellung von korn-orientierten anisotropen, elektrotechnischen Stahlblechen
DE60103933T2 (de) Magnetisches stahlblech mit nicht orientierten körnern, verfahren zur herstellung von stahlplatten und dabei erhaltene stahlplatten
DE1508366A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Gusseisen und kohlenstoffarmem Stahl mit bevorzugten kristallographischen Orientierungen