DE1917535C3 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen überschüssiger Flüssigkeit aus Fasergut - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen überschüssiger Flüssigkeit aus Fasergut

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DE1917535C3
DE1917535C3 DE19691917535 DE1917535A DE1917535C3 DE 1917535 C3 DE1917535 C3 DE 1917535C3 DE 19691917535 DE19691917535 DE 19691917535 DE 1917535 A DE1917535 A DE 1917535A DE 1917535 C3 DE1917535 C3 DE 1917535C3
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Ernst 6700 Ludwigshafen Wilhelm
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Lutz & Ulmer, 7312 Kirchheim
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Description

35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 oder 2 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 3.
Bei einer bekannten Vorrichtung zum unterbrochenen Aufbringen /on Farbe auf einen Faden wird der Faden beidseitig einer Farbauftragkammer über poröse Rohrstücke geführt, die jeweils an eine Unterdruckquelle über Leitungen anschließbar sind.
Die in zeitlich bestimmten Abständen in die Farbauftragkammer geleitete Farbe wird zum Färben des sich längs seiner Achsrichtung bewegenden Fadens benutzt, wobei in den zur Führung des Fadens dienenden Rohrstücken Unterdruck anwendbar ist. Durch diesen Unterdruck kann zwar ein etwaiger überschüssiger Farbauftrag abgeführt werden. Er ist jedoch nicht dazu bestimmt, ständig von dem kontinuierlichen Fasergut stets vorhandene überschüssige Behandlungsflüssigkeit abzuführen. Eine Absaugung ist wegen des geringen vorhandenen Druckgefälles für das kontinuierliche Entfernen von überschüssiger Flüssigkeit auch nur bedingt brauchbar und wegen der Gefahr der Verschmutzung nicht betriebssicher genug (BE-PS 6 79 307).
Bei einer bekannten Vorrichtung zum Strecken von Garn dient ein anfänglicher, im wesentlichen in Durchlaufrichtung des Garnes geführter Luftstrahl zum Einbringen des Fadens in die Vorrichtung. Im Verlaufe der Behandlung des Fadens wird dieser mit einer Wasserhaut versehen, die mit Dampf beaufschlagt wird. Auf diese Weise wird das Garn schnell erweicht, so daß es für eine Streckung geeignet ist (DT-PS 9 16 457).
Es ist auch eine Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit von einem Band, insbesondere von einem Filmstreifen, bekannt, die zwei im Abstand voneinander angeordnete Leitvorrichtungen in Form je eines Rollenpaares oder zweier einander zugeordneter nachgiebiger Wandteile aufweist Zwischen den Leitvorrichtungen für den Filmstreifen sind quer zu der von diesen Leitvorrichtungen bestimmten Führungsbahn angeordnete Düsen vorgesehen, die zum Beaufschlagen des Filmstreifens mit Luft dienen. Diese Luft tritt längs des Filmstreifens im Bereiche der Leitvorrichtung nach außen aus und führt auf dem Filmstreifen haftende Flüssigkeit ab (US-PS 22 89 753).
Bei kontinuierlichen Prozessen zur Naßbehandlung von Fasergut beispielsweise beim Färben, Bleichen, Netzen, Schlichten, Laugieren oder Ausrüsten, ist es im allgemeinen notwendig, den Überschuß der auf das Fasergut aufgebrachten Flüssigkeit so zu entfernen, daß das Gut noch eine vorbestimmte und konstante Menge der Behandlungsflüssigkeit enthält. Im wesentlichen eindimensionales Fasergut, beispielsweise Fasern, Fäden und Garne, kann normalerweise nicht be* Warengeschwindigkeiten von 150 m/Min, und mehr imprägniert und anschließend auf eine bestimmte Flottenaufnahme abgequetscht werden, da die für zweidimensionales, d. h. bahnenförmiges Fasergut, üblichen Foulards eine solche Arbeitsgeschwindigkeit nicht gestatten. Garne und Vorgespinste mit einem größeren Durchmesser werden auf den Foulards ungleichmäßig abgequetscht. Voluminöse Garne werden außerdem flachgepreßt und verlieren damit ihren besonderen Charakter.
Es wurde nun gefunden, daß ohne diese Schwierigkeiten aus im wesentlichen eindimensionalem Fasergut im Verlaufe einer Naßbehandlung überschüssige Flüssigkeit kontinuierlich entfernt werden kann, wenn das in seiner Achsrichtung gerade geführte Fasergut entgegen seiner Bewegungsrichtung von einem im wesentlichen ringförmigen Gasstrahl beaufschlagt wird. Hierzu dient in vorteilhafter Weise eine mit Druckgas betriebene Ringdüse, durch deren im Kern befindliche Längsbohrung das Fasergut in seiner Achsrichtung hindurchführbar ist und von der ein ringförmiger, der Bewegungsrichtung des Fasergutes entgegen gerichteter Gasstrahl erzeugbar ist.
Unter »im wesentlichen eindimensionalem Fasergut« sind Fäden, Fasern, Garne, Kammzüge, Spinnkabel sowie andere Fasergebilde, die in Längsrichtung eine beträchtliche Ausdehnung, in den beiden Querrichtungen dagegen eine vergleichsweise sehr kleine Ausdehnung haben, zu verstehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei beliebigen Naßbehandlungen derartigen Fasergutes angewendet werden, beispielsweise bei den eingangs erwähnten Prozessen. Demgemäß können die wäßrigen oder nichtwäßrigen Behandlungsflüssigkeiten, mit denen das erfindungsgemäß zu behandelnde Fasergut getränkt wird, die verschiedensten Bestandteile gelöst oder ftin verteilt enthalten, beispielsweise Farbstoffe, Färbehilfsmittel, Pigmente, Bindemittel, Netzmittel, Bleichmittel, Kunstharze, Knitterfestmittel, Flammfestmittel, Hydrophobiermittel, Oleophobiermittel, Ausrüstungsmittel zum Filzfreimachen von Wolle, Weichmachungsmittel, Antistatika, den Griff verändernde Mittel, Animalisierungsmittel, Appreturmittel, Schlichtemittel, Alkalien und Säuren. Die Behandlungsflüssigkeiten können aber auch frei von gelösten oder fein verteilten Bestandteilen sein, beispielsweise wenn es sich um Wasch- oder
Spülflüssigkeiten handelt Das Tränken des Fasergutes mit den Behandlungsflüssigkeiten kann nach beliebigen Verfahren erfolgen, beispielsweise durch Tauchen oder durch Besprühen.
Sehr bewährt hat es sich z. B„ das Fasergut zunächst durch Tauchen mit der Behandlungsflüssigkeit zu tränken und es dann der Ringdüse zuzuführen. Bei dieser Ausführungsform kann man sich beispielsweise eines V-förmigen Rohres als Tauchstrecke bedienen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, das Tränken, mit der Behandlungsflüssigkeit und das Entfernen des Flüssigkeitsüberschusses in einem Arbeitsgang gemäß den Merkmalen des Anspruches 2 durchzuführen. Vorzugsweise wird hierzu die Behandlungsflüssigkeit in einem Druckgasstrom vor dessen Eintritt in die Düse mit einer üblichen Zerstäubungsvorrichtung zerstäubt In die Düse kann trockenes Fasergut eingeführt werden.
Das Fasergut wird vorzugsweise vor dem Eintritt in die Ringdüse durch ein gerades Rohr (Strahlrohr) geführt, dessen Ende die Düsenöffnung umfaßt. Die Länge und der Durchmesser des Strahlrohres beeinflussen die Führung des Materials, die Durchdringung des Färbegutes mit der Flotte, wie auch die Höhe der Flottenaufnahme selbst. Bei voluminösem Material sollte ein entsprechend größerer Durchmesser des Strahlrohres als bei sehr feinem und festem Material gewählt werden.
Das Fasergut tritt in die Kernbohrung der Ringdüse so ein, daß der von der Düse erzeugte Gasstrom und das Fasergut sich im wesentlichen gegeneinander bewegen. Dabei wird das Fasergut, sofern es nicht schon Behandlungsflüssigkeit enthält, mit dieser getränkt; die überschüssige Flüssigkeit wird durch den ringförmig austretenden Gasstrom aus dem Fasergut entfernt. Das Ausmaß dieses Effektes kann auf einfache Weise durch Änderung des Ringdüsenquerschnitts, des Gasdrucks und gegebenenfalls der in dem Gas enthaltenen
Flüssigkeitsmenge reguliert werden.
Als Gas, mit dem die Ringdüse betrieben wird, kommen beispielsweise Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid, Wasserdampf und vorzugsweise Luft in Betracht Das Gas kann gewöhnliche Temperatur haben; zur Erzielung zusätzlicher Effekte kann es aber mitunter auch zweckmäßig sein, die Düse mit erwärmtem oder gar erhitztem Gas, in anderen Fallen auch mit gekühltem Gas, zu betreiben.
Wenn das Fasergut die Längsbohrung am rückwärtigen Ende der Düse verläßt, ist es von überschüssiger Behandlungsflüssigkeit im gewünschten Ausmaß befreit Die auf dem Fasergut zurückgebliebene Flüssigkeit ist gleichmäßig verteilt, und das Behandlungsgut hat keinerlei Druckstellea Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist seine Schnelligkeit: Man kann Laufgeschwindigkeiten bis zu 1000 m/Min, und mehr erzielen.
Es ist durchaus möglich und besonders bei hohen Laufgeschwindigkeiten vorteilhaft, das Fasergut nacheinander durch mehrere Ringdüsen laufen zu lassen.
Unmittelbar im Anschluß an das erfindungsgemäße Verfahren kann das Fasergut weiteren Behandlungen unterworfen werden, beispielsweise einem Dämpfprozeß oder einer Heißluftbehandlung.
Ein erheblicher wirtschaftlicher Vorteil des neuen Verfahrens liegt in der vollkontinuierlichen Arbeitsweise beim Färben und Ausrüsten von eindimensionalem Fasergut, da die bislang erforderlichen Weif- und Umspulprozesse vor bzw. nach dem Färben und Ausrüsten entfallen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann im wesentlichen eindimensionales Fasergut aus beliebigem Material, beispielsweise aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, Wolle, Seide, Celluloseestern und synthetischen Stoffen, wie Polyamiden, Polyestern, Polyurethanen, Polyolefinen, Acrylnitrilpolymerisaten, sowie aus Mischungen solcher Materialien behandelt werden.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum kontinuierlichen Entfernen überschüssiger Flüssigkeit aus im wesentlichen eindimensionalem, mit Flüssigkeit getränktem Fasergut, dadurch gekennzeichnet, daß das in seiner Achsrichtung gerade geführte Fasergut entgegen seiner Bewegungsrichtung von einem im wesentlichen ringförmigen Gasstrahl beaufschlagt wird.
2. Verfahren zum kontinuierlichen Tränken und Entfernen überschüssiger Flüssigkeit aus im wesentlichen eindimensionalem Fasergut, dadurch gekennzeichnet, daß das in seiner Achsrichtung gerade geführte Fasergut entgegen seiner Bewegungsrichtung von einem im wesentlichen ringförmigen Gasstrahl und zugleich von einem im wesentlichen ringförmigen Strahl aus Behandlungsflüssigkeit beaufschlagt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine mit Druckgas betriebene Ringdüse, durch deren im Kern befindliche Längsbohrung das Fasergut in seiner Achsrichtung 2s hindurchführbar ist und von der ein ringförmiger, der Bewegungsrichtung des Fasergutes entgegengerichteter Gasstrahl erzeugbar ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringdüse ein gerades Rohr für den Durchtritt des Fasergutes vorgeschaltet ist, wobei das Ende des geraden Rohres die Düsenöffnung umfaßt.
DE19691917535 1969-04-05 Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen überschüssiger Flüssigkeit aus Fasergut Expired DE1917535C3 (de)

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DE19691917535 DE1917535C3 (de) 1969-04-05 Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen überschüssiger Flüssigkeit aus Fasergut

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DE1917535A1 DE1917535A1 (de) 1970-10-15
DE1917535B2 DE1917535B2 (de) 1976-02-26
DE1917535C3 true DE1917535C3 (de) 1976-12-23

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