DE191501C - - Google Patents

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DE191501C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41CCORSETS; BRASSIERES
    • A41C1/00Corsets or girdles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Orthopedics, Nursing, And Contraception (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der Erfindung ist ein Korsett, das ohne feste Schnürung oder irgendwelchen schädlichen Druck am Körper die Form des Körpers bestimmen und das Aufrichten und Halten desselben erleichtern soll. Dies wird erreicht durch ein Stangensystem, das durch Anwendung eigenartig geformter Einlagen aus Fischbein, Aluminium, Federstangen o.dgl. gebildet wird. Die Einlagen sind so angeordnet, daß eine im Winkel gebogene Vorderstange mit Umgehung der Hüften von einer oberen Verbindungsstange nach dem unteren Teile der Rückenstange verläuft, wo sie mit den entsprechend verlaufenden anderen Einlagen befestigt ist.
Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 das Stangensystem einer Hälfte des Korsetts, und zwar der linken Hälfte veranschaulicht, α ist die Rückenstange, welche dem Körper in Verbindung mit dem übrigen Gliedersystem den eigentlichen Halt gibt und von der die eigenartig angeordneten Stangen ausgehen. Von besonderer Wichtigkeit ist die Vorderstange b. Diese beginnt oben etwa in der Nähe der Achselgrube und ist an dieser Stelle mit dem oberen Teil der Rückenstange durch eine nahezu in wagerechter Ebene verlaufende Stange c verbunden. Die Vorderstange b geht nun von der Achselgrube abwärts und alsdann unterhalb der Brust nach vorn bis fast zum Brustbein, um an dieser Stelle dem Körper die Unterstützung zu geben. Von hier aus verläuft die Vorderstange nicht geradlinig abwärts, sondern unter Freilassung der Weichteile des Körpers schräg abwärts und rückwärts bis zu den falschen Rippen. Dann ist die Vorderstange wiederum scharf gebogen und führt in einer den Hüften sich anschließenden Form bis zur Rückenstange a. Zwischen der Rückenstange α und der Vorderstange b sind nun noch zur Versteifung des Stangensystems und um den schädlichen Druck der Kleidung von den inneren Organen fernzuhalten, einige Zwischenstangen angeordnet, bei dem vorliegenden Beispiel zwei Stangen d und e. Auch diese Stangen sind der Taillenform entsprechend geschweift.
Die Rückenstange α ist oben seitwärts nach vorn abgebogen, um einen besseren Anschluß am Schultergürtel namentlich beim Sitzen zu erzielen und die Körperlast durch diese Form auf eine größere federnde Fläche zu verteilen. Auch das untere Ende der Rückenstange a ist aus gleichem Grunde seitwärts abgebogen. Außerdem ist die Rückenstange nach unten so weit verlängert, daß sie zweckmäßig bis beinahe zum Sitzknochen herabreicht. Dies ist von wesentlicher Bedeutung, weil gerade dadurch die Beseitigung der Kreuzhohlhaltung erzielt wird, indem also durch das Korsett gewissermaßen eine doppelte Unterstützung stattfindet, und zwar vorn am Brustbein und hinten ziemlich tief am Becken in der Nähe des Sitzknochens. Dadurch ist es auch möglich, wenn das Korsett am vorderen Ende mit einer Leibbinde ausgestattet ist und die Enden der Schnüre der Leibbinde an einem Knopfe oder Haken i oder mittels eines
Spangen-, Schnallen- ο. dgl. Verschlusses am unteren oder fast am unteren Teil der Rückenstange befestigt werden, den sogenannten Hängebauch zu beseitigen, was sonst, wenn die Schnürung der Leibbinde oberhalb des Beckens in Taillenhöhe erfolgt, nicht in dem gleichen Maße möglich ist, weil dadurch der Leib gerade nach vorn gedrückt wird.
Die Zwischenstangen d und e sind ähnlich
ίο wie die Vorderstange am unteren Ende abgebogen und nach der Rückenstange geführt, um dadurch dem ganzen System eine bessere Form zu geben und um, was als der größte Vorteil anzusehen ist, das Aufrichten des Körpers zu unterstützen. Die Vorderstange und gegebenenfalls auch ein Teil oder alle Zwischenstangen werden zweckmäßig gegliedert ausgeführt, und zwar ist das Gelenk vorteilhaft unten angebracht, wie die Zeichnung veranschaulicht, bei f und g. Hierdurch ist es möglich, daß das Korsett bei der Bewegung des Körpers nachgibt, und daß es sogar für verschiedene, also auch für anatomisch nicht normale Körperformen eingestellt werden kann, so daß eine Grundform des Stangensystems für Korsetts verschiedener Körperformen verwendet werden kann.
Die Verbindung der Vorderstange und Zwischenstangen mit der Rückenstange bei k, I, ni ist zweckmäßig ebenfalls gelenkig oder wird, wie gezeichnet, mittels Schlitzführung bewirkt; dasselbe gilt bei dem gezeichneten Beispiel für die. Verbindung der Vorderstange b mit der oberen Stange c bei n. Dies ist besonders deshalb zweckmäßig, weil die Stangen bei der Bewegung und Atmung des Körpers etwas nachgeben können, so daß Brüche im Stangensystem dadurch vermieden werden.
Das Korsett kann natürlich in verschiedener Form verwendet werden, entweder in Form eines einfachen Stangensystems oder in Verbindung dieses Stangensystems mit einem Stoffbesatz, der auch wieder aus verschiedenem Material, z. B. ads porösem Stoff, aus Leinwand, Seide, Leder, Drei], Satin o. dgl. bestehen kann. Außerdem ist es, wie bereits erwähnt, möglich, den unteren Teil des Korsetts freizulassen oder je nach Wunsch mit einer Leibbinde oder mit Mittelschnürung zu versehen.
Fig. 2 zeigt schematisch eine etwas andere Anordnung der Stangen, die nicht bis zur Rückenstange a, sondern bis zu der zur Rückenstange α parallelen Stange al geführt sind. Diese Anordnung wird besonders bei 55 Körpern von größerem Umfang Verwendung finden.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Korsett mit einem Starigensystem aus Fischbein, Aluminium o. dgl. federndem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Körperform gebogene Vorderstänge (b), die oben in der Nähe der Achselgrube beginnt und in bekannter Weise mit dem oberen Teil der Rückenstange verbunden ist, in einer Biegung bis vorn fast zum Brustbein den Körper umfaßt und von dort in entsprechender Biegung abwärts bis zu den falschen Rippen über den Hüften entlang geführt und an dem unteren Teil der Rückenstange (a) so befestigt ist, daß ein Stangensystem gebildet wird, welches die Weichteile des Körpers unberührt läßt und den bei Ermüdung o. dgl. auf das Vorderteil des Korsetts ausgeübten Druck auf die Rückenstangen überträgt.
2. Ausführungsform des Korsetts nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenstangen (a) beinahe bis zum Sitzknochen herabreichen und an den Enden seitlich nach vorn abgebogen sind, um eine möglichst breite Auflage derselben zu erhalten, wodurch die' Unter-Stützung des Körpers erleichtert wird.
3. Ausführungsform des Korsetts nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch Zwischenstangen (d, e), die ähnlich wie die Vorderstangen (b) in der Nähe der Taille schräg nach hinten abgebogen sind und alsdann in einer den Hüften angepaßten Form, ohne den Körper einzuschnüren, bis zur Rückenstange führen.
4. Ausführungsform des Korsetts nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Vorderstangen als auch die Zwischenstangen unten sämtlich bis an eine der Rückenstange parallele Stange herangeführt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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