DE1913886C - Verfahren zum regelbaren Dämpfen der Bewegung eines mittels eines Führungsorganes geführten beweglichen Organes eines Meßinstruments und Meßgerät zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum regelbaren Dämpfen der Bewegung eines mittels eines Führungsorganes geführten beweglichen Organes eines Meßinstruments und Meßgerät zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum regelbaren Dämpfen der Bewegung eines mittels eines Führungsorgans
geführten beweglichen Organs eines Meßinstruments, beispielsweise der Zeigerachse eines
Zeigerinstruments oder des Lastträgers einer Waage, wobei zwecks Beseitigung der statischen Reibung
zwischen Führungs- und Bewegungsorgan die das Bewegungsorgan berührenden Flächen des Führungsorgans
sich infolge Rotation entsprechender Teile des Führungsorgans senkrecht zur Bewegung der entsprechenden
Flächen des Bewegungsorgans bewegen, sowie ein Meßgerät zur Durchführung des Verfahrens.
Wenn Veränderungen von geringer Größe gemessen werden sollen, ist es notwendig, an dem Meßgerät
die Reibung der Bewegungsorgane möglichst auszuschalten. Insbesondere bei Zeigerinstrumenten hat
man versucht, die beweglichen Organe zum Teil auf Edelsteinen zu lagern, um möglichst feste Lager mit
geringer Auflagefläche zur Vermeidung von statischer Reibung zu erhalten. Da diese Lagerung recht
kostspielig ist, vor allem, wenn es sich um stärkere Lagerachsen handelt, hat man bereits vorgeschlagen,
die Bewegungsorgane mit dem Zeigerleil auf gleichmäßig
rotierenden Wellen zu lagern (USA.-Patentschrift 2 933 352). Durch die ständig sich drehenden
Stützungswellen erreicht man eine reibungsarme Lagerung für das Bewegungsorgan, das auf die geringsten
Veränderungen anspricht. Jedoch hat diese Methode und Bauart sich dahingehend als nachteilig erwiesen,
daß der Einspielvorgang des Anzcigerteils bis er zum Stehen kommt eine wirtschaftlich kaum vertretbare
lange Zeit benotigt. Dieses Einpendeln des Anzeigeorgans dauert um so langer, je größer die
Veränderung vom vorherigen Zustand ist. Um dieses Einpendeln zu verkürzen, hat man bei Waagen, mit su
denen insbesondere lebendiges und ständig in Unruhe stehendes Gut bestimmt werden soll, Bremsschaltungen
eingebaut, die über Lichtschranken, einem Stromkreis und einem zusätzlichen Elektromotor
einen hydraulisch arbeitenden Dämpfungskolben verstellen. Diese Zusatzeinrichtung wirkt sich aber negativ
auf die Feinfühligkeit des Meßinstruments, insbesondere auf die statische Reibung aus, so daß die reibungsarmc
Lagerung hierdurch zum Teil wieder aufgehoben wird. Nicht zuletzt stellen diese Zusatzmittel 6,5
einen erheblichen Aufwand dar. '
Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Mängel zu beseitigen und ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu finden, mit denen die Reibungskräfte an dem Bewegungsorgan geregelt werden können,
und zwar dahingehend, daß bei großen Zeigerausschlagen
die Dämpfung anfangs stark ist und bei Verringerursg des Ausschlages die Dämpfung bis zur völligen
Aufhebung nachläßt. Dabei soll der Aufwand gering und die Vorrichtung störungsfrei ausgebildet
sein und schließlich allen Beanspruchungen hinreichend genügen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß durch Veränderung der Rotationsgeschwindigkeit
der rotierenden Teile des Führungsorgans und/oder des Führungsdrucks zwischen Führungsorgan
und Bewegungsorgan die zwischen ihnen auftretenden Reibungskräfte und damit die Dämpfung
der Bewegung des Bewegungsorgans variiert werden. Dabei kann der Führungsdruck einfach auf
mechanische oder magnetische Weise geregelt werden.
Durch Anwendung dieses Verfahrens erhält das Bewegungsorgan eine Dämpfung, die unabhängig von
der — ausschließlich bei Beginn der Bewegung dieses
Organs auftretenden — statischen Reibung ist und die wahlweise eingestellt oder geregelt werden kann.
Diese Möglichkeit ist wesentlich für die mit einem Meßinstrunicnt zu erreichende Empfindlichkeit und
Genauigkeit. Ferner schafft diese Regelung die Mög-Üchkeit,
im Falle eines sich stets wiederholenden Meßzyklus mit einer bekannten oder annähernd bekannten
Zyklusdauer, diese Dauer zu begrenzen. Diescr Fall kommt beispielsweise vor, wenn eine aus
einer vorhergehenden groben Wägesortierung bestehenden großen Anzahl von Materialportionen ungefähr
gleichen Gewichtes in einer Wägevorrichtung genau gewogen werden soll. Die Erfindung schlägt in
diesem Fall vor, daß die Dämpfung der Bewegung des Bewegungsorgans in einem Meßzyklus mit einer
vorbekannten Zyklusdauer von einem bestimmten Zeitpunk* an — oder, wenn die Bahnlänge des Bewegungsorgans
während des Meßzyklus bekannt ist in der Bahn von einem bestimmten Punkt an — vergrößert
oder verkleinert wird. So wird man bei beslimmten Meßinstrumenten oft die Dämpfung verkleinern,
wenn das Bewegungsorgan sich in Richtung seiner Gleichgewichtsslellung bewegt, damit diese Stellung
schnell erreicht wird. Unmittelbar vor dem Erreichen der Gleichgewichtsstellung kann die Dämpfung dann
wieder stark vergrößert werden. Falls das Bewegungsorgan sich der Gleichgewichtsstellung beispielsweise
nur schleppend nähert, wird man die Dumpfung dagegen verkleinern.
Die regelbare Dämpfung kann auch mit Erfolg beim Messen von Größen benutzt werden, die sich
fortwährend im Wert ändern, so daß das Meßinstrument nie zur Ruhe kommt. Man wird dann die
Dämpfung in den Momenten vermindern, in denen Geschwindigkeit und Beschleunigung des Bewegungsorgans
gleichgerichtet sind und dieses Organ sich somit dem richtigen Wert nähert; dagegen wird
man die Dämpfung gerade vergrößern, wenn Geschwindigkeit und Beschleunigung verschieden gerichtet
sind und das Meßorgan sich von dem richtigen Meßwert entfernt. Auf diese Weise wird das Meßinstrument
der veränderlichen Bewegung besser folgen, während die schädliche Wirkung der Trägheit vermindert
wird.
Naturgemäß ist es auch möglich, von der Geschwindigkeit
und/oder der Beschleunigung des ge-
führten Organs in seiner Bewegungsbahn ein Programm für die Dämpfung dieser Bewegung herzuleiten.
Zur Durchführung des Verfahrens wird erfindungsgemäß ein Meßinstrument, beispielsweise ein
Zeigerinstrument oder eine Wägevorrichtung, vorgeschlagen, die im wesentlichen aus einem ortsfesten
Gestell, einem in bezug auf das ortsfeste Gestell beweglichen Organ, beispielsweise der rotierbaren
Zeigerachse des Zeigerinstruments, oder dem Lastträger der Wägevorrichtung und einem das bewegliche
Organ in seiner Bewegung führenden Führungsorgan, beispielsweise einem Lager der Zeigerachse oder
einem Führungsstab des Lastträgers, besteht, wobei die Organe einander mit Führungsdruck berühren
und die Berührungsfläche des Führungsorgans als Rotationsfläche ausgebildet ist. Diese Vorrichtung
kennzeichnet sich dadurch aus, daß besondere Mittel vorgesehen sind, die das Führungsorgan um die zugehörige
Umdrehungsachse in bezug auf das Bewegungsorgan in Rotation versetzen und außerdem zusätzliche
Mittel zum einstellbaren Regeln des von dem Führungsorgan auf das Bewegungsorgan ausgeübten
Führungsdrucks dienen. Dabei können die auf das Führungsorgan wirkenden Mittel auch gleichzeitig
das einstellbare Regeln der Rotationsgeschwindigkeit mit umfassen.
Vorteilhafterweise werden zum einstellbaren Regeln des von dem Führungsorgan auf das Bewegungsorgan
ausgeübten Führungsdrucks erfindungsgemäß mechanische oder magnetische Mittel benutzt. Bei
den mechanischen Mitteln ist es von Vorteil, daß diese mit einem mit dem Führungsorgan oder mit
dem Bewegungsorgan beweglich verbundenen, auf die Berührungsfläche des Bewegungsorgans oder des
Führungsorgans einwirkenden Reibungsorgan versehen sind oder aus diesem bestehen, dessen Stellung
und damit der auf die diesbezügliche Berührungsoberfläche ausgeübte Führungsdruck mit HiUe eines
Stell- oder Regelorgans eingestellt oder geregelt werden kann, wobei das Regelorgan beispielsweise mit
einem Aufnehmer zum Messen von einem oder mehreren der Betriebsparameter der beweglichen Organe
des Meßinstruments gekuppelt ist.
Falls die Mittel zum einstellbaren Regeln des von dem Führungsorgan auf das Bewegungsorgan ausgeübten
Führungsdrucks dagegen magnetische Mittel sind, schlägt die Erfindung vor, daß als Führungsorgan
eine biegsame oder einigermaßen verstellbare Welle verwendet wird, die einen von einem Magnet
angezogenen Anker trägt, und zwar derartig, daß die vom Magnet auf den Anker ausgeübte Kraft ein Biegemoment
oder eine Verstellkraft in der Führungsachse erzeugt und damit den von der Führungsachse
auf das Bewegungsorgan ausgeübten Führungsdruck einstellt Eine erhebliche Verbesserung wird hierbei
erzielt, wenn der Magnet ein Elektromagnet ist, dessen Magnetwicklung mit einer von einem Aufnehmer
zum Messen von einem oder mehreren der Betriebsparameter der beweglichen Organe des Mcßinslru-'
ments gesteuerten Stromquelle ist.
Schließlich schafft die Erfindung für den Fall, daß bei einer Wägevorrichtung die Bewegung des Lastträgers
auf seinem Wege von einem bestimmten Punkt eine stärkere Dämpfung erfahren soll, eine besondere
Lösung. Die Wägevorrichtung, insbesondere das Meßinstrument, besitzt dann erfindungsgemäß an mindestens
einem der genannten Organe einstellbare Mittel für das Zusammenwirken mit dem anderen Organ, so
daß die stärkere Bewegungsdämpfung des Bewegungsorgans auf seiner Bewegungsbahn von einem
gewünschten Punkt an erfolgt. Dabei ist vorgesehen, daß bei Wirksamwerden der Mittel eine Skalenänderung
am Meßinstrument auftritt. Diese Skalenänderung kann beispielsweise an den Toleranzgrenzen
eines Meßbereiches erwünscht sein. Die Erfindung schlägt zur Erzielung einer sehr einfachen Bauart vor,
ίο daß die Mittel federnde Anschlagmittel sind, welche
bei ihrer Federbewegung mit einer einstellbaren Reibungskraft von dem Führungsorgan geführt sind. Dabei
dient die auf die federnden Mittel ausgeübte Reibungskraft zum Dämpfen der elastischen Kraft, die
diese Mittel auf das Bewegungsorgan ausüben, nachdem dieses Organ die federnden Anschlagmittel längs
des Führungsorgans verstellt hat.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher be-
ao schrieben. Es zeigt
F i g. 1 schematisch einen Teil eines Zeigerinstruments mit erfindungsgemäßer Dämpfungsregelung,
F i g. 2 perspektivisch eine Wägevorrichtung mit erfindungsgemäßer Dämpfungsregelung und
F i g. 3 in vergrößertem Maßstab eine Draufsicht einer Einzelheit der Wägevorrichtung nach F i g. 2.
In F i g. 1 ist der Zeiger 1 des Meßinstruments auf einer Zeigerachse 2 befestigt dargestellt. Die Zeigerachse
2 wird von einem herkömmlichen, nicht näher dargestellten Meßsystem angetrieben und drückt auf
eine einseitig gelagerte und von einem Elektromotor 4 angetriebene biegsame Welle 3. An ihrem anderen
Ende trägt die Welle 3 einen an ihrem Außenumfang runden Anker 5, der von einem über den Anker
angeordneten Elektromagnet 6 mit einer Wicklung 7 angezogen wird.
Dadurch, daß die vom Motor 4 angetriebene Welle 3 eine in bezug auf die Drehrichtung der Zeigerachse
2 senkrecht gerichtete Drehung erfährt, wird
die auf die Zeigerachse 2 ausgeübte statische »P^eibung
oder Reibungskraft bei Stillstände; aufgehoben. In dem die Wicklung 7 des Elektromagneten 6 mehr
oder weniger erregt wird, wird ferner mit Hilfe des Magneten 6 eine größere oder kleinere Anziehungs-
kraft auf den rotierenden Anker 5 ausgeübt. Die biegsame Welle 3 übt hierdurch einen größeren oder kleineren
Lagerdruck auf die Zeigerachse 2 aus, wodurch eine unterschiedliche Dämpfung für die Drehbewegung
der Zeigerachse 2 erfolgt. Der unterschiedliche
Lagerdruck entsteht durch Variation des Erregerstromes der Wicklung 7, die aus einer nicht dargestellten
Stromquelle gespeist sein kann und dann von einem Aufnehmer gesteuert wird, der den Druck mißt, den
die Welle 3 auf die Zeigerachse 2 oder auf ein anderes
Organ ausübt und auf diese Weise den gewünschten Lagerdruck einstellt oder stabilisiert.
Wie aus der Zeichnung weiter hervorgeht, berührt die Zeigerachse 2 die biegsame Welle 3 in einer Umfangsnut
8. Der durch den Querschnitt der Nut 8 bestimmte Umdrcbungskörper, nach welchem die
Welle 3 die Zeigerachse 2 berührt, braucht naturgemäß nicht die hier dargestellte Gestalt zu besitzen. So
kann diese Oberfläche beispielsweise auch zylindrisch sein, wobei die Zeigerachse 2 den Umfang der biegsamen
Welle 3 berührt. Die Berührungsoberfläche ist dann praktisch zu einem Berührungspunkt verkleinert
und besitzt weniger Wirkung.
In Fig. 2 ist eine Wägevorrichtung mit crfindungs-
gemäßer Dämpfungsregelung dargestellt, die als eine Inklinationswaage ausgebildet ist. Die Waage besitzt
einen Waagebalken, dessen Arm 11 ein Gegengewicht 13 und dessen Arm 12 einen Träger 114 für die
zu wiegende Last trägt. Der Waagebalken lagert in einer Vertikalebene schwenkbar auf einem Gestell 15
auf einem Meßlager, von dem nur Teile dargestellt sind. Der Träger 14 hängt mittels eines Drahtes 16
mit einer Feder 17 zum Auffangen von Stoßen an einem Bügel 18, der ebenfalls unter Zwischenschaltung
eines Meßlagers (nicht sichtbar) am Ende des Armes 12 aufgehängt ist.
Der Träger 14 weist einen V-förmigen Tragbügel 19 auf, in dem ein Behälter 20 mit dem zu wiegenden
Gut lose eingesetzt ist. Der Behälter 20 wird mit dem Inhalt gewogen. Der Behälter selbst hat ein bestimmtes
Gewicht, so daß der Ausschlag der Inklinationswaage zugleich ein Maß für das Gewicht des Behälterinhalls
ist.
Der Träger 14 ist vorzugsweise durch seine Führungslager 21 bzw. 22 auf runden Führungsstäben 23
vertikal verschiebbar gehalten, so daß er sich nur in vertikaler Richtung, also in der zum Wiegen bestimmten
Bahn, bewegen kann. Dabei ist das Führungslager 22 derart gabelartig ausgebildet, daß der
Träger 14 mit dem Führungsstab 23 nur Linienberührung hat. Die Stäbe 23 sind drehbar im Gestell IS
gelagert, und sie werden während des Wiegens über einen Riementrieb 24, 25, 26 von einem Motor 27
angetrieben. Durch die Drehung der Führungsstäbe 23 wird die vertikale Reibungskomponente, also die
Reibung in Wägerichlung, stark verkleinert. Dabei bestimmen die Rotationsgeschwindigkeit der Stäbe
23 und der von dem Träger 14 auf die Stäbe 23 ausgeübte Lagerdruck das Maß, um welches die Reibung
verkleinert wird, und damit die Größe der Dämpfung, die der Träger 14 bei seinen vertikalen Wägebewegungen
erfährt.
In F i g. 3 ist die Wirkungsweise dieser speziellen Dämpfung näher erläutert, und dazu ist mehr in Einzelheiten
dargestellt, in welcher Weise ein rotierender Führungsstab 23 mit dem Lasthalter zusammenwirkt.
Auf dem Lastträger 14 ist eine runde Scheibe 28 vorgesehen, welche durch Führung von drei um die
Scheibe 28 verteilten und drehbar auf dem Träger 14 angeordneten Führungsrollen 29 auf dem Träger 14
rotieren kann. Die runde Scheibe 28 weist eine zentrale Öffnung 30 auf, durch welche ein Führungsstab
23 ragt. An der Scheibe 28 sind zwei an dem Führungsstab 23 angreifende Lagerblöcke 31 angeordnet.
Gegenüber den Lagerblöcken 31 befindet sich ein dritter Lagerblock 32, der an einem Lagerarm 33 befestigt
ist. Der Lagerarm 33 ist wiederum gegen Drehung in bezug auf ein erstes Zahnrad 34 eines ebenfalls
auf der runden Platte 28 angeordneten Zahnradverzögerungssystem 34. 35, 36, 37, 38 gesichert. Das
letzte Zahnrad 38 überragt die runde Platte 28 und greift an einem gebogenen Zahnslangensegment 39
an, das ortsfest auf dem Träger 14 angeordnet ist. Die Zusammenwirkung des Zahnradsystems 34 bis 38 mit
dem Zahnslangensegment 39 einerseits und mit dem Lagerarm 33 andererseits hat zur Folge, daß bei Rotation
der runden Scheibe 28 in Richtung des Pfeiles R das Zahnrad 38 und damit das Zahnradsystem
34 bis 38 von dem Zahnstangensegment 39 derart angetrieben wird, daß der Lagerarm 33 den Lagerblock
32 von dem Führungsstab 23 entfernt und dadurch von dem beweglichen Lagerblock 32 und die ortsfest
an der Scheibe 28 befestigten Lagerblöcke 31 zusammen
auf den Führungsstab 23 ausgeübten Lagerdruck verkleinert.
Auf der Scheibe 28 befindet sich ferner ein Stift 40, der gegen das freie Ende einer Blattfeder 41 anliegt,
die an ihrem anderen Ende in 42 ortsfest auf dem Träger 14 befestigt ist. Die Stellung der Blattfeder 41
in bezug auf den Träger 14 kann mit Hilfe einer Stellschraube 43 eingestellt werden. Diese Stellung bestimmt
einerseits die Relativlagc des Stiftes 40 und der ortsfest damit verbundenen Scheibe 28 in bezug
auf den Träger 14 und andererseits — wie bereits im vorigen Absatz erläutert wurde — ist die Stellung der
Scheibe 28 in bezug auf den Träger 14 und damit den von dem Lagerblock 32 zusammen mit den beiden
Lagerblöcken 31 auf den rotierenden Führungsstab 23 ausgeübten Lagerdruck. Im wesentlichen bestimmt
die durch die Stellschraube 43 einstellbare Stellung der Blattfeder 41 diesen Lagerdruck und zu-
ao sammen mit der als konstant angenommenen Rolationsgcschwindigkeil
des Führungsstabes 23 die Dämpfung, die der Lastträger 14 bei seiner gradlinigen
Bewegung längs des Führungsstabes 23 erfährt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist nicht nur
die Regelung der Dämpfung mit Hilfe der Stellschraube 43 behandelt, sondern außerdem die Stabilisation
durch die Federkraft der Blattfeder 41. Zur weiteren Erläuterung wird nun das Verhalten der auf
dem Träger 14 angeordneten Teile bei einer Zunähme des von den Lagerblöcken 31 und 32 auf den
Führungsstab 23 ausgeübten Lagerdrucks betrachtet. Ausgegangen wird von einem Gleichgewichtszustand.
In diesem Zustand steht die Scheibe 28 in bcrug auf den Träger 14 still, während der Führungsstab 23 in
Richtung des gezeichneten Pfeiles R rotiert und dabei von den Lagerblöcken 31 und 32 einen bestimmten
Lagerdruck erfährt. Falls nun die Reibung durch diesen Lagerdruck zunimmt, wird der Führungsstab 23
mittels dieser Reibungszunahme ein Drehmoment auf die Scheibe 28 ausüben, wodurch die Scheibe sich in
Richtung des Pfeiles R drehen wird. Wie bereits dargelegt ist, wird eine Verdrehung der Scheibe 28 in bezug
auf den Träger 14 über die Zahnstange 39. das Zahnradsysieni 34 bis 38 und den Lagerarm 33 unmittelbar
in eine Verminderung des von dem Lagerblock 32 auf den Führungsstab 23 ausgeübten Drukkes
resultieren, wodurch der angenommenen Reibungszunahme entgegengewirkt wird. Dabei hört
auch das auf die Scheibe 28 ausgeübte Drehmoment auf, und die an den Stift 40 anliegende Blattfeder 41.
die durch die Drehung der Scheibe 28 einigermaßen verstellt war, wird bestrebt sein, den Stift 40 zurückzudrängen
und so ein neues Gleichgewicht einzustellen. Falls von einer vorübergehenden Änderung der
Reibung an Stelle von einer bleibenden Reibungszunahme die Rede ist, wird die Blattfeder 41 somit das
ursprüngliche Gleichgewicht wieder herstellen. Dies wird also durch die Einstellung der Stellschraube 43
bestimmt. Dagegen wird eine Abnahme des Lager-
druckes das Ganze in entgegengesetzter Richtung bewegen lassen, wenn das freie Ende der Blattfeder 41
einen stärkeren Druck auf den Stift 40 ausübt als das übertragene Drehmoment von dem Führungsstab 23
auf die Scheibe 28. Die Scheibe 28 wird dann in die
dem Pfeil R entgegengesetzte Richtung zurückgedrängt und stellt dadurch den Gieichgewichtszustand
wieder her. Die auf den Lastträger ausgeübten Reibungskräfte und die demzufolge von dem Lastträger
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bei seiner verlikaien Bewegung erfahrene Dämpfung
werden somit durch Einstellung der Stellschraube 43 geregelt und durch die Wirkung der Blattfeder 41 stabilisiert.
Schließlich ist am unleren und am oberen Ende der Führungsstäbe 23 ein Blöckchen 44 auf dem linken
Führungsstab 23 angeordnet. Das Blöckchen 44 ist über eine U-förmig gebogene Blattfeder 45 mit dem
Gestell 15 gekuppelt und wird von diesem gegen Verdrehung in bezug auf das Gestell durch die von dem
rotierenden Führungsstab 23 auf das Blöckchen 44 ausgeübte Reibungskraft gesichert. Die auf das
Blöckchen 44 ausgeübte Reibungskraft ist mit Hilfe der Stellschraube 46 einstellbar.
Die Höhe des Blöckchens 44 am Führungsstab 23 ist so gewählt, daß der Lastträger 14 am Ende seiner
Bahn gegen das Blöckchen stößt. Dabei wird der Lastträger über das Blöckchen durch die Blattfeder
45 in seiner Bewegung gebremst, wobei die Blattfeder gespannt wird. Die durch die Stellschraube 46 einge- ao
stellte Reibungskraft zwischen dem Blöckchen und dem Führungsstab schafft eine Dämpfung der elastischen
Kraft, die die Feder 45 über das Blöckchen 44 auf den Lastträger 14 ausübt. Dadurch wird verhindert,
daß die Feder, nachdem sie den Lastträger in seiner Richtung nach unten gebremst hat, denselben
dann wieder mit einer zu großen Kraft nach oben stößt. Durch diese Bauart erfährt die dargestellte Wägevorrichtung
am Ende der Bewegungsbahn des Lastträgers eine Skalenänderung, was besonders von
Wichtigkeit ist. wenn innerhalb bestimmter Meßbereiche oder -toleranzcn gemessen werden soll. Zudem
ist es einleuchtend, daß auf diese Weise am Ende der Bahn eines sich in cirier verlikaien Schwingbewegung
längs des Führungsstabes 23 bewegenden Lastträgers 14 die Dämpfung sich derart vergrößert, daß die
Dauer dieser Schwingbewegung, die Einfluß auf die Dauer des Meßzyklus hat, sich verkürzt. Dies ist von
Vorteil, wenn eine große Anzahl entsprechender Meßzyklen nacheinander folgen sollen, wie es bei
einer automatischen Wägesortiervorrichlung der Fall sein kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (16)
1. Verfahren zum regelbaren Dämpfen der Bewegung eines mittels eines Führungsorgans ge- s
rührten beweglichen Organs eines Meßinstruments, beispielsweise der Zeigerachse eines
Zeigerinstruments oder des Lastträgers einer Waage, wobei zwecks Beseitigung der statischen
Reibung zwischen Führungs- und Bewegungsorgan die das Bewegungsorgan berührenden Flächen
des Führungsorgans sich infolge Rotation entsprechender Teile des Führungsorgans senkrecht
zur Bewegung der entsprechenden Flächen des Bewegungsorgans bewegen, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Veränderung der Rotationsgeschwindigkeit der rotierenden Teile des Führungsorgans (3, 23) und/oder des Führungsdrucks
zwischen Führungsorgan (3, 23) und Bewegungsorgan (2, 14) die zwischen ihnen auf- ao
tretenden Reibungskräfte und damit die Dämpfung der Bewegung des Bewegungsorgans variiert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsdruck zwischen »5
Führungsorgan und Bewegungsorgan auf mechanische Weise geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsdruck zwischen
Führungsorgan und Bewegungsorgan mittels eines Magneten geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daVi die Dämpfung
der Bewegung des Bewegungsorgans (X, 14) in einem Meßzyklus vorbekannter Zyklusdauer von
einem bestimmten Zeitpunkt an vergrößert oder verkleinert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfung
des Bewegungsorgans (2, 14) in der während eines Meßzyklus mit einer vorbekannten Bahnlänge
durchlaufenden Bahn von einem bestimmten Punkt an vergrößert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dämpfung des Bewegungsorgans (2, 14) vergrößert oder großgehalten wird, wenn die Geschwindigkeit
und die Beschleunigung dieses Organs entgegengesetzt verlaufen, und verkleinert oder
kleingehalten wird, wenn die Geschwindigkeit So und die Beschleunigung gleichgerichtet sind.
7. Meßinstrument, z. B. ein Zeigerinstrument oder eine Wägevorrichtung, zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bestehend im wesentlichen aus einem
ortsfesten Gestell, einem in bezug auf das Gestell beweglichen Organ, beispielsweise der rolierbaren
Zeigerachse des Zeigerinstruments oder dem Lastträger der Wägevorrichtung, und einem das
bewegliche Organ in seiner Bewegung führenden Führungsorgan, beispielsweise einem Lager der
Zeigerachse oder einem Führungsstab des Lastträgers, wobei die Organe einander mit Führungsdruck
berühren und die Berührungsfläche des Führungsorgans als Rotationsfläche ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise besondere Mittel vorgesehen sind,
die das Führungsorgan (3, 23) um eine Achse in bezug auf das Bewegungsorgan (2, 14) in Rotation
versetzen und zusätzliche Mittel angeordnet sind, welche zum einstellbaren Regeln des von
dem Führungsorgan (3, 23) auf das Bewegungsorgan (2, 14) ausgeübten Fübrungsdruckes dienen.
8. Meßinstrument, z. B. Zeigerinstrument oder
Wägevorrichtung, nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel, die das Führungsorgan
(3, 23) in Rotation versetzen, Mittel zum einstellbaren Regeln der Rotationsgeschwindigkeit
umfassen.
9. Meßinstrument, z. B. Zeigerinstrument oder Wägevorrichtung, nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel zum einstellbaren Regeln des von dem Führungsorgan (3,
23) auf das Bewegungsorgan (Z, 14) ausgeübten Führungsdruckes mechanische Mittel (31 bis 43)
sind.
10. Meßinstrument, z. B. Zeigerinstrument oder Wägevorrichtung, nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel zum einstellbaren Regeln des vom Führungsergan (3, 23)
auf das Bewegungsorgan (2, 14) ausgeübten Führungsdruckes mit bzw. aus einem mit dem Führungsorgan
(3, 23) oder mit dem geführten Organ (2, 14) beweglich verbundenen, auf die Berührungsfläche
des Bewegungsorgans (2, 14) oder des Führungsorgans (3, 23) einwirkenden Reibungsorgans
(3, 8, 31, 32) versehen sind bzw. bestehen, dessen Stellung und damit der auf die
diesbezügliche Berührungsoberfläche ausgeübte Führungsdruck mit Hilfe eines Stell- oder Regelorgans
(43) eingestellt oder geregelt werden kann.
11. Meßinstrument, z.B. Zeigerinstrument oder Wägevorrichtung, nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Regelorgan (43) mit einem Aufnehmer (41) zum Messen eines
oder mehreren der Betriebsparameter der beweglichen Organe des Meßinstruments gekuppelt ist.
12. Meßinstrument, z. B. Zeigerinstrument oder Wägevorrichtung, nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum einstellbaren Regeln des vom Führungsorgan (3, 23)
auf das Bewegungsorgan (2, 14) ausgeübten Führungsdruckes magnetische Mittel (5, 6, 7) sind.
13. Meßinstrument, z. B. Zeigerinstrument oder Wägevorrichtung, nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Führungsorgan eine biegsame oder einigermaßen verstellbare
Welle (3) ist, die einen von einem Magnet (6) angezogenen Anker (S) trägt, und zwar derartig, daß
die vom Magnet (6) auf den Anker (5) ausgeübte Kraft ein Biegungsmoment oder eine Verstellkrafi
in der Führungsachse (3) erzeugt und damit den von der Führungsachse auf das geführte Organ
(2) ausgeübten Führungsdruck einstellt.
14. Meßinstrument, z. B. Zeigerinstrument oder Wägevorrichtung, nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Magnet (6) ein Elektromagnet ist, dessen Magnetwicklung (7) mit
einer von einem Aufnehmer für das Messen von einem oder mehreren der Betriebsparameter der
beweglichen Organe des Meßinstruments gesteuerte Stromquelle gekuppelt ist.
15. Meßinstrument, z.B. Zeigerinstrument oder Wägevorrichtung, nach mindestens einem
der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß an mindestens dem einen der genannten Organe (2 bzw. 3, 14 bzw. 23) einstellbare Mittel
(44,45,46) für eine derartige Zusammenarbeit mit
dem anderen Organ angeordnet sind, daß die vom Bewegungsorgan (2, 14) in seiner Bewegungsbahn
empfundene Dämpfung in einem Teil dieser Bahn vergrößer,? wird.
16. Meßinstrument, z. B. Zeigerinstrument oder Wägevorrichtung, nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel federnde Anschlagmittel (44, 45) sind, die bei ihrer federnden
Bewegung mit einer einstellbaren Reibungskraft (46) vom Führungsorgan (23) geführt werden.
15
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL6804090A NL6804090A (de) | 1968-03-22 | 1968-03-22 | |
NL6804090 | 1968-03-22 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1913886A1 DE1913886A1 (de) | 1969-10-09 |
DE1913886B2 DE1913886B2 (de) | 1972-06-22 |
DE1913886C true DE1913886C (de) | 1973-01-18 |
Family
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