DE1912932C3

DE1912932C3 - Verfahren zur Wärmebehandlung von Aluminium-Knetlegierungen des Typs AIMgSi zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit durch Strangpressen

Info

Publication number: DE1912932C3
Application number: DE19691912932
Authority: DE
Inventors: Peter Dipl.-Ing. Dr. Graz Warbichler (Oesterreich)
Original assignee: VEREINIGTE METALLWERKE RANSHOFEN- BERNDORF AG BRAUNAU-RANSHOFEN; ZENTRUM fur ELEKTRONENMIKROSKOPIE GRAZ
Current assignee: VEREINIGTE METALLWERKE RANSHOFEN- BERNDORF AG BRAUNAU-RANSHOFEN; ZENTRUM fur ELEKTRONENMIKROSKOPIE GRAZ
Priority date: 1968-03-15
Filing date: 1969-03-14
Publication date: 1980-04-10
Also published as: DE1912932B2; CA927257A; FR2004042A1; DE1912932A1; YU32556B; NO125538B; CH507376A; GB1253616A; YU61769A; AT293040B

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Aluminium-Knetlegierungen des Typs AIMgSi zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit durch Strangpressen, bei dem die Legierung bei 530 bis 580 C homogenisiert und mit gleichbleibender Temperaturänderungsgeschwindigkeit auf eine Temperatur im Bereich von 230 bis 270 C abgekühlt wird.

Ausöer deutschen Auslegeschrift 12 49 538 ist ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Knüppeln aus magnesium- und siliciumhaltigen, aushärtbaren AIuminiumlcgierungen für das Strangpressen zwischen 288 und 454 C bekannt, bei dem diese bei einer Temperatur zwischen etwa 532 und 593 C homogenisiert und anschließend im Temperaturintcrvall zwisehen 427 und 205 C mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von mindestens 166,5 C/h abgekühlt werden. Von dem 8stUndigem Malten der Legierung nach dem Abkühlen bei einer Temperatur von 230 bis 270 C ist in dieser Auslcgcschrift jedoch nicht die Rede.

Aus der deutschen Auslegeschrift 12 47 030 ist ferner ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Aluminium' Knetlcgierungen des Typs AIMgSi bekannt, bei dem diese bei einer Temperatur zwischen 530 und 580 C homogenisiert und mit einer konstanten Geschwindigkcit von weniger als 50° C/h, vorzugsweise mit 20° C/h, auf eine Temperatur von 250° C oder darunter abgekühlt werden. Von der Einhaltung einer konstanten Abkühlung.igcschwindigkcit von mindestens 50° C/h und dem 8stündigem Halten der Legierung bei 230 bis 270 C ist in dieser Auslegeschrift nicht die Rede.

Nach den bekannten Verfahren erhält man Aluminium-Knetlegierungen des Typs AIMgSi, in denen sich die gelösten Bestandteile an Mg und Si in grober Form ausscheiden. Diese Legierungen haben den Nachteil daß ihre Verarbeitbarkeit durch Strangpressen nicht den heutigen Anforderungen entspricht.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Verarbeitbarkeit von Aluminium-Knetlegierungen des Typs AIMgSi durch Strangpressen zu verbessern unter Vermeidung der Ausscheidung der gelösten Bcsiandteile Mg und Si in grobkörniger Form.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren des eingangs geschilderten Typs erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die gleichbleibende Temperaturänderungsgeschwindigkeit unter Vermeidung einer Abschirekkung mindestens 50° C/h beträgt, daß die Legierung im Anschluß an die Abkühlung im Bereich von 230 bis 270° C etwa 8 Stunden gehalten und schließlich in beliebiger Weise abgekühlt oder auf Strangpreßtcmpcratur erwärmt wird.

Durch das erfindungsgemäßc Verfahren wird erreicht, daß möglichst viele der gelösten Bestandteile an Mg und Si in Form von feinen Teilchen ausgeschieden werden, die noch weitgehend kohärent mit der Al-Matrix sind und beim Erwärmen auf die Strangprcßtemperalur nicht vollständig in Lösung gehen, sondern bei der Verformung zerbrechen und bei der anschließenden Warmauslagcrung als Keime für die Ausscheidung wirken. Dadurch wird die Verarbeitbarkeit der Aluminium-Knetlegierungen des oben angegebenen Typs durch Strangpressen wesentlich verbessert. Es hat sich nämlich gezeigt, daß eine vollständige Gcfügeuniwaiidlung in der gewünschten Richtung nach einer Haltczeit von etwa 8 Stunden bei einer Temperatur von 230 bis 270° C erreicht wird, wobei auch bei längcrem Halten bei dieser Temperatur keine wesentliche Gefügeänderung mehr eintritt.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders gut geeignet sind Aluminium-Knctlcgierungcn, die aus 0.4 bis 0,9";, Mg, 0,3 bis 0,7% Si, bis zu 0A"/„ Fe, bis zu 0,3?;', Mn, bis zu 0,05';,, Cr und als Rest Aluminium mit hcrslcllungsbcdingtcn Verunreinigungen bestehen, oder solche, die aus 0,6 bis 1,4% Mg, 0,6 bis 1.6% Si, bis zu 0,5% Fc, bis zu 1,0% Mn, bis zu 0,3% Cr und als Rest Aluminium mit hcrstcllungshcdinglcn Verunreinigungen bestehen.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Abkühlung von der Homogtnisicrungsauf die Hallctcmpcralur innerhalb von 60 min durchgeführt. Auf diese Weise erhält man Aluminium-Kiiellcgicrungcn mit einer besonders vorteilhaften Verarbeitbarkeit durch Strangpressen.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Wärmebehandlung von Aluminium-Knetlegierungen des Typs AIMgSi zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit durch Strangpressen, bei dem die Legierung bei 530 bis 580 C homogenisiert und mit gleichbleibender Temperaturänderungsgeschwindigkeit auf eine Temperatur im Bereich von 230 bis 270 C abgekühlt wird, »o dadurch gekennzeichnet, daß die gleichbleibende Temperaturänderungsgeschwindigkeit unter Vermeidung einer Abschreckung mindestens 50° C/h beträgt, daß die Legierung im Anschluß an die Abkühlung im Bereich von 230 bis 270° C etwa 8 Stunden gehalten und schließlich in beliebiger Weise abgekühlt oder auf Strangpreßtemperatur erwärmt wird.

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung von der Homogeni- »o sierungs- auf die Haltetemperatur innerhalb von 60 min erfolgt.