-
Dreibahnenzuschnitt zum geraden Frauenrock Die bekannten Schnittmuster
für den einfachen dreibahnigen geraden Frauenrock sind sowohl nach der Linienführung
als auch nach den allein für den Schneider als Fachmann verständlichen Bezeichnungen
für die einfache Hausfrau - wofür sie bestimmt sind - wenig oder gar unverständlich.
Letzteres gilt auch für die auf dem Markt befindlichen dreibahnigen Zuschnitte als
Muster, Auch werden diese Zuschnitte für nach Konfektionsgrößen bestimmte Durchschnittsfiguren
vorrätig gehalten, so daß sie von der stetig der Veränderung unterworfenen Figur
der Selbstschneiderin stets abweichen. Zeitraubende Anpassungen und Abänderungen
sind daher die Folge verkehrten Zuschneidens.
-
Bei modischer Rocklänge von 60cm mittlerer Rockgröße und einer Zugabe
von 7 bis 10 cm Länge werden die drei Rockbahnen zuzüglich Nahtzugabe des einfachen
dreibahnigen geraden Frauenrockes erfahrungsgemäß aus einem etwa 140 cm breit liegenden
Kleiderstoff zugeschnitten, der vom vorrätigen Stoffballen zu 70 cm Lange abgeschnitten
wird. die Stoffbreite von 140cm ist dabei regelmäßig wenig länger als die mittlere
Hüft- oder Gesäßweite zuzüglich Nahtzugaben zu den aufzuschneidenden und durch drei
Längsnähte zu vernäbenden Rockbahnen.
-
Die aus der Differenz zwischen Taillen- und Hüft- oder Gesäßweite
sich ergebende sogenannten einzuarbeitende Weite an jeder Rockseite wird durch drei
sogen@nnte Abnäher an Jeder Seite, nämlich die zwei Seitenabnäher, die zwei hinteren
gesäßabnäher und die zwei
vorderen Abnäher, erreicht. Von ihrer
Lage zu den Nähten und ihrer allgemein nicht bekannten oberen an derRockoberkante
gemessenen und einzufassenden Stoffbreite, die aber das Passen des Rockes bestimmt,
hängen die zeitraubenden Anpassungen und Abänderungen ab.
-
Die Erfindung betrifft einen diese Nachteile weitgehend vermeidenden
dreibahnigen Zuschnitt des geraden Frauenrockes, der im Gegensatz zu Schnittmustern
von der in Zentimeter gemessenen eigenen Taillenweite der Selbstschneiderin, von
der entsprechenden größten Hüft- oder Gesäßweite und der Hüfttiefeals der Abstand
zwischen Taillen- und Hüft- oder Gesäßweitenlinie und der für die entsprechende
Figur passenden, mehr oder weniger modischen Länge ausgeht und bei dem die einzufassende
Stoffbreite beider breiten Seitennahtabnäher ebens@ wie die der beiden hinteren
Gesäßabnäher je dem vierten Teil der gesamten einzuarbeitenden Weite, während die
Stoffbreite beider vorderer Abnäher bei mittlerer Konfektionsgröße je 1/12 der einzuarbeitenden
Weite entspricht.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1, Fig.2 und Fig.
3 dargestellt.
-
Fig. t zeigt die Seitenansicht und Pig. 2 die Vorderansioht eines
nach dem Zuschnitt gefertigten Frauenrockes zwischen Taille und Rocksaum, Fig, 3
und ig. 4 zeigen die Draufsicht es geraden Rockzuschnittes in verschiedenen großem
Maßstab.
-
Der Stoff zum geraden dreibahnigen Frauenrock mit drei Längsnähten
dem. Fig 1 und Fig. 2 mit der Taillenweite 1, der an der stärksten Stelle des Körpers
gemessenen Hüft-oder Gesäßweite 2, der an der Rockvorderseite zwischen Sum-oder
Rockunterkante 4 und der Taillenweite 7 entsprechenden Rockoberkante 1' gemessenen
Rocklänge 3 und der zwischen Taillenweite 1 und der Hüft- oder Gesäßweite 2 gemessenen
Hüft- oder Gesäßtiefe 5 wird zweckmäßig von einem 140 Zentimeter
breit
liegenden Stoffbalien auf Rocklänge,beispielsweise 60 cm Rocklänge zuzüglich Rocksaumzugabe
und Oberkanten- oder Taillenzugabe, insgesamt 70 Zentimeter -abgeschnitten.
-
Dieser beispielsweise nun 70 cm breite und 140 cm lange Stoff wird
um seine als Stoffbruch bekannte Längsmitte oder gemäß Fig. 3 und 4 um die vordere
mittige Rockkante 3'= AB gefaltet oder gedoppelt.
-
So entsteht das etwa quadratische Feld des Zuschnittes fig, 3, wobei
die Oberkante 1' der Taillenlinie und 4 der Rockunterkante entspricht. Von der hinteren
Rocknaht 3'', bzw. von DC an, erstrecken sich die beiden aufeinanderliegenden Rockbahnen
6 bis zu den aufeinanderliegenden Seitennähten 7, die erfahrungsgemäß 2 Zentimeter
aus der Mitte liegen, so daß die Breite der Rockbahn 6 dem Maß W/4 + 2 cm entspricht,
wobei W das aaB der Gesäßweite bezeichnet. Die Breite der Vorderroekbahn 8 ist entsprechend
= W - 2 cm; wobei deren Mitte dem Stoffbruch oder der Rock-4 vorderkante AB=3' entspricht.
-
Die einzufassende Stoffbreite beider Seitennahtabnäher 9 ebenso wie
der beiden hinteren Gesäßabnäher 10 beträgt gemäß der Erfindung je ein Viertel der
gesamten einzuarbeitenden Weite w - T als das Unterschiedsmaß der Gesäßweite W vermindert
um die Taillenweite T, während die Breite der beiden vorderen Ergänzungsabnäher
wieder um = 1 der @ Breite der hinteren Gesäßabnäher 10 oder oder der Breite der
Seitennahtabnäher entspricht.
-
Der Mittenabstand der Gesäßabnäher 10 kann nach folgender Formel errechnet
werden.
-
ist die Gesäßweite t und die Taillenweite T, in Zentimeter gemessen,
so ist der Abstand Jeder Seitennaht von der yitellinie jedes hinteren Gesäßabnähers
=
Der Mittenabstand der schmalen vorderen Abnäher 11 ist etwa 55
cm, ihre obere Breite 1 cm und ihre Länge etwa 5 cm.
-
Die Breiten und Abstände der Abnäher können gem. Fig. 4 ebenso zeichnerisch
ermittelt werden: Die zur Verfügung stehende eingearbeitete Weite von bzw.
-
12cm wird in 2 Hälften eingeteilt, davon wird eine Hälfte gleich 6
: 3 = 2 cm in 5 Teile zerlegt.
-
1/3 mißt man vom Punkt E in Richtung Punkt A (der A-C Linie).
-
Hierbei erhält man den Punkt G. Die restlichen 2/3 werden auf die
k-C-Linie von Punkt E nach Punkt C hin übertragen.
-
Es ergibt sich der Punkt H. So ergibt sich die Breite GH der Seitenabnäher
9.
-
Die andere Hälfte der zur Verfugung stehenden eingearbeiteten Weite
ergibt die Breite der Gesäßabnäher lo, die wie folgt eingearbeitet werden: Die Strecke
H-C wird in 3 Teile aufgeteilt, wobei von H nach C,das erste Drittel den Punkt J
ergibt.
-
Die noch einzuarbeitende Weite wird vom Punkt J aus rechts und links
verteilt, wobei die Punkte L und tf. erhalten werden. Um die Abnäher ihrer Keilform
nach einzeichnen zu können, bedarf es einer Hilfslinie ON, parallel zu kC und zwar
im Abstand der gemessenen Hüft- oder Gesäßtiefe 5'.
-
Von den Punkten P und N der Gesäßtiefe erstrecken sich die Dreiecksseiten
der breiten bbnäher 9 und 10 bis zur AC-Linie.
-
Zur Bestimmung der vorderen schmalen Abnäher 11 dienen die obigen
angaben.
-
Um die obere von hinten nach vorn kurven- bzw. parabelförmig fallende
Rockkante anzuzeichnen, die in Fig. 4 strichpunktiert gezeichnet ist, wird CD um
O bis 3 cm verlängert und zwar 0 bei einer Rock-Konfektionsgröße 4o bis 45 und 1
bzw. 2 bzw. 3 cm bei einer C:onfektionsgröße 46 bis 50 bzw.
-
51- bis 55 bzw. 56
Die üblichen Nahtzugaben an den
Seitennähten, am Rocksaum und an der Rockoberkante sind 9 bis 4 cm bzw. 4 bis 5
cm bzw. 1 cm.
-
Bei dieser Gestaltung des Rockzuschnitts sind nur geringe Änderungen
infolge Gewebsunregelmäßigkeiten anzupassen.