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BehAlter mit Dosiereinrichtung ftir Flüssigkeiten und rieselfähige
pulvrige bis körnige Feststoffe Die Erfindung betrifft einen Behälter, der mit einer
Dosiereinrichtung versehen ist, mit deren Hilfe Flüssigkeiten oder pulvrige bis
körnige Feststoffe, die rieselfähig sind, in Portionen von gewtirlachter Größe abgemessen.und
aus dem behälter ausgeschenkt werden können. Als behalter können dabei die für Fldssigkeiten
und für Feststoffe der vorgenannten Art üblichen Verpackungsbehälter wie zum Beispiel
Flaschen, Dosen, Kanister oder dergleichen verwendet werden.
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Die Erfindung bezieht sich dabei auf eine Dosiereinrichtung zum Ausschenken
von Flüssigkeitsmengen gleichen Volumens aus Flüssigkeitsbehältern, die mit einer
Öffnung versehen sind, in die die rohrförmige Dosiereinrichtung einsteckbar ist,
wie sie zum liispiel aus der deutschen Patentschrift 1.202.672 bekannt ist. Diese
Dosiereinrichtung besitzt eine außerordentlich große Dosier und Meßgenauigkeit,
unabhängig vom Füllungsgrad des Behälters und ohne mechanische Hilfsmittel wie zum
beispiel Ventile oder dergleichen zu verwenden, so daß sie denkbar einfach in ihrem
Aufbau und relativ billig in der Herstellung ist. Der in sich geschlossene rohrförmige
Körper der Dosiereinrichtung erfordert aber zur
Herstellung seiner
Wandungen und Teile eine bestimmte Materialmenge und damit Materialkosten, die nicht
unterschritten werden können. Ferner erfordert der in sich geschlossene rohrförmige
Körper der Dosiereinrichtung eine Herstellung des Dosierers aus wenigstens zwei
Teilen, die zusammengesetzt werden müssen, was sich zwangsläufig auf die Werk zeugkosten
und Herstellungskosten auswirkt.
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Während bei vielen Flüssigkeiten eine große Meßgenauigkeit der Dosiereinrichtung
gefordert wird oder sogar unbedingt notwenidig ist, wie zum Beispiel bei Medikamenten,
und während bei diesen Flüssigkeiten die Kosten der vorgenannten bekannten Dosiereinrichtung
unbedeutend sind im Verhältnis zu den Kosten der Flüssigkeit, wird bei anderen Flüssigkeiten,
insbesondere bei vielen relativ billigen Massenartikeln und Gebrauchsgütern, weniger
Wert auf eine große Meßgenauigkeit gelegt, vielmehr wird eine möglichst billige
Verpackung verlangt, deren Kosten in einem ikzeptablen Verhältnis zu den relativ
niedrigen Kosten der i?lüssigkeit stehen. So wird beispielsweise bei Flüssigkeiten
für Schaumbäder die ab schraubbare Verscfllußkape des Verpackungsbehalters als Meßbecher
verwendet, um das Zusatzmittel für das Sadewasser zu dosieren. Hierbei ist es offensichtlich
unbedeutend, ob der Meßbecher vom Verbraucher mehr oder weniger genau gefüllt wird,
zumal auch die Badewannen unterschiedliche Größen haben und ae nach den badegewohnheiten
mehr oder weniger mit Wasser gefüllt werden. Es bleibt daher dem {erbraucher überlassen,
je nach der badewassermenge und je nach der ge-
Kinschten Intensität
des Schaumbades zum beispiel 1 oder t 1/2 oder 2 Meßbecherfüllungen zu verwenden,
Die bei vielen Flüssigkeiten übliche Benutzung des Verschlußdeckels als Meßbecher
hat aber den Nachteil, daß Flüssigkeit am behälter herunterläuft, wenn der Deckel
zum 7erschließen des benältere wieder aufgeschraubt wird, und daß das Gewinde verkleben
kann, so daß sich der Deckel später nur schwer abschrauben läßt. Derartige Verpackungen
sind daher in der Handhabung unsauber und unpraktisch.Dasgleiche gilt auch für Verpackungen,
zu denen separat ein Meßbecher, Meßlöffel oder dergleichen mitgeliefert wird. Das
Vorstehende trifft in analoger Weise auch auf Verpackungsbehälter für rieselfähige
Feststoffe zu, wie zum beispiel Waschpulver, körnige Kaffeextrakte etc.
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Es besteht daher ein bedürfnis nach erpackungsbehältern mit einer
Dosiereinrichtung für Flüssigkeiten und rieselfähige Feststoffe, wobei die Dosiereinrichtung
einerseits eine ausreichende Meßgenauigkeit besitzt und dem Verbraucher eine bequeme
und saubere Entnahme der Flüssigkeit oder des Feststoffe durcn eine einfache handhabung
des Behälters ermöglicht, andererseits aber die Kosten der Werpactung 90 wenig wie
möglich verteuert, so daß die verpackung für relativ billige Massenartikel verwendbar
ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Anforderungen zu erfiLllen
und ausgehend von der eingangs genannten bekannten Dosiereinrichtung einen flehälter
mit einer Dosiereinrichtung zu schaffen, die sich einfach und billig insbesondere
aus
Kunststoff herstellen läßt. Dazu hat sich die Erfindung die
weitere Aufgabe gestellt, mit einem Minimum an Materialaufwand die Materialkosten
zu senken und durch die Herstellbarkeit der Dosiereinrichtung als ein einziges Teil
zum 3eispiel in einer sehr ein schein Spritzform in einem einzigen Arbeitsgang die
Werkzeugkosten und Arbeitskosten zu senken.
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Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Behälter mit Dosiereinrichtung
dadurch gelöst, daß der behälter ein im Querschnitt im wesentlichen U-förmiges Gehäuseteil
besitzt mit einer Einstecköffnung zum Einsetzen eines Dosiereinsatzes in das Gehäuseteil;
und daß der Dosiereinsatz eine Trennwand sowie eine Zwischenwand aufweist, deren
lAng6kanten an den Seitenwänden des U-förmigen Gehäuse teils abdichten,- wobei zwischen
der Trennwand des Dosiereinsatzes und der Stirnwand des U-förmigen Gehguseteils
ein zur Einstecköffnung hin offener Ausgießkanal gebildet wird, wobei ferner zwischen
der Trennwand und der Lwischen~«and des losiereinsatzes ein Dosier- und Auffangkanal
gebildet wird, der zur Einstecköffnung hin von einer die Trennwand und die Zwischenwand
miteinander verbindenden Querwand verschlossen ist, und wobei weiterhin die Zwischenwand
mit wenigstens einer Offnung versehen ist, durch die der Dosier- und Auffangkanal
mit dem behklterraum verbunden ist, und daß an der iwischenwand des Dosiereinsatzes
ein Boden angeordnet ist, dessen Seitenkanten an. den Seitenwänden und an der Stirnwand
des U-förmigen Gehäuseteile abdichten, wobei zwischen dem Boden und dem Ende der
Trennwand ein Sanunelraum gebildet wird, der den Dosier- und Auf-
fangkanal
mit dem Ausgießkanal verbindet.
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Unter einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist zum beispiel auch ein halbkreisförmiger, V-fdrmiger oder trapezförmiger
Querschnitt oder dergleichen zu verstehen, so daß das Gehäuseteil des behElters
mit dem eineesteckten Dosierer in der vorstehend beschriebenen und unten anhand
der Zeichnung näher erläuterten Weise zussmmenzuwirken vermag. So kann das vorgenannte
Gehäuseteil des Behälters beispielsweise bei einer Flasche von dem runden Flsschenhals
oder bei einer Dose mit ovalem Querschnitt von dem einen Ende des Ovals gebildet
werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung, die erzielten Vorteile sowie die Wirkungsweise
der Dosiereinrichtung sollen nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben werden,
in der Ausführungsbeispiele dargestellt sind, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt
durch einen kanisterförmigen Sehälter nach der Linie I-I in Fig. 2 mit einem Dosiereinsatz
nach Fig. 5, Fig. 2 den Behälter nach Fig. 1 in Aufsicht, Fig. 3 einen Dosiereinsatz
für Flüssigkeiten im Längsschnitt nach der Linie III-IIr in Fig. 4, Fig. 4 den Dosiereinsatz
nach Fig. 3 in Seitenansicht in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 3, Fig. 5 einen
Dosiereinsatz f<1r rieselfähige Feststoffe im Längsschnitt nach der Linie V-V
in Fig. 6, Fig. 6 den Dosiereinsatz nach Fig. 5 in Seitenansicht in Richtung des
Pfeiles VI in Fig. 5,
Fig, 7 das Gehäuse teil des behälters nach
Fig. 1 mit Dosiereinsatz im Querschnitt nach der Linie VIl-VIl in Fig.1' Fig. 8
und 9 zwei weitere Ausführungsformen im Querschnitt entsprechend der Darstellung
in Fig. 7 Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Behälter 1 besitzt ein Gehäuseteil 5
mit einem i wesentlichen U-förmigen Querschnitt und einer Einstecköffnung 4, durch
die ein Dosiereinsatz 2 in das Gehäuseteil 5 eingesetzt ist. Der in Fig. 5 urd 6
im Detail dargestellte Dosiereinsatz 2 besteht lediglich aus einer Trennwand 8,
einer dazu im wesentlicnen parallelen Zwischenwand t4, einer die Trennwand o und
die Zwischenwand 14 miteinander verbindenden und zuanunenhaltenden Querwand 7 ud
einem an die Zwischenwand 14 sich anschließenden Boden 6, der zur Versteifung des
Dosiereisatzes 2 durch einen schmalen Steg 22 (Fig. 5 und 7) mit der Trennwand d
verbunden ist. Der Dosiereinsatz 2 ist also an seinen beiden vertikalen Längsseiten
offen und nicht mit Wandungen versehen, so daß er sich leicht in einem Stück in
einer relativ einfachen und billigen Spritzform aus Kunststoff herstellen läßt.
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Beim Einschieben des Dosiereinsatzes 2 in das Gehäuseteil 5 des Behälters
1 durch die Einstecköffnung 4 (Fig. 1 und 7) preßt sich der Dosiereinsatz 2 an die
Wandungen des Gehäuseteils 5 an, so daß die trennwand 8 und die Zwischenwand 14
mit ihren Langskanten 17 beziehungsweise 18 abdichtend an den Seitenwänden 20 und
21 des U-förmigen Gehäuseteils an-
liegen. In gleicher Weise liegt
der Boden 6 mit seinen Seitenkanten 23 abdichtend an den Seitenwänden 20, 21 und
an der Stirnwand 19 des U-förmigen Sehäuseteils 5 an. Die Wandungen 19, 2c, 21 des
Gehäuseteils 5 des Behälters 1 bilden also zugleich Wandungen der Dosiereinrichtung
und trennen im Zusammenwirken mit der Zwischenwand 14 und dem Boden 6 des Dosiereinsatzes
2 den Innenraum der Dosiereinrichtung vom Behälterinnenraum 3. Auf diese Weise werden
Seitenwände für den Dosiereinsatz 2 eingespart, so daß bei der Herstellung des losiereinsatzes
2 sowohl eine ganz erhebliche Materialersparnis erzielt wird als auch die Herstellung
mit einem Minimum an Arbeitskosten und Werkzeugkosten in einer relativ einfachen
und billigen Spritzform ermöglicht wird.
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Ui den Dosiereinsatz 2 beim Einsetzen in den behälter 1 zu fUhren
und in der gewünschten Lage zu halten, sind die Wandungen 99, 20, 21 des Gehäuseteils
5 mit Rippen 27 versehen, die zugleich auch den dünnwandigen Behälter 1 versteifen
und ferner sich abdichtend an die Zwischenwand 14 und an den Boden 6 des Dosiereinsatzes
2 anlegen (Fig. 1 und 7>. Weiterhin können die Trennwand 8 und die Zwischenwand
14 an ihren I§ngskanten mit Verdickungen oder Verbreiterungen 28 versehen sein Fig.
8), um einerseits die Trennwand 8 und die Zwischenwand 14 zu versteifen und um andererseits
die Auflage fläche an den Wandungen 20, 21 des Gehäuseteils 5 zu vergrößern, so
daß eine verbesserte Führung und Abdichtung erzielt wird. Es können aber auch
die
Wandungen des Gehäuseteils 5 mit Rippenpaaren 27 versehen werden, die zwischen sich
Nuten bilden, in denen die Längskanten der Trennwand d und der Zwischenwand 14 dicht
geführt und gehalten werden (Fig. 9). bei ausreichender Wandstärke des Gehäuseteils
5 können natürlich auch die Rippen 27 entfallen und die Nuten in die Wandung des
Gehguseteils 5 eingelassen werden. Zur befestigung des Dosiereinsatzes 2 in dem
i3ehälter t ist die Querwand 7 des Dosiereinsatzes als Deckel ausgebildet, der in
den Rand der Einstecköffnung 4 eingedrückt wird (Fig. 1 und 2). Die Ränder des Deckels
7 und der Einstecköffnung 4 können dabei mit Feder und Nut oder ähnlichen bekannten
Mitteln versehen sein, die ineinandergreifen.
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Zwischen der Trennwand 8 des Dosiereinsatzes 2 und der Stirnwand 19
des GehEuseteils 5 wird ein zur Einstecköffnung 4 hin offener Ausgießkanal 9 der
DQsiereinrichtung gebildet (Fig. t). Zwischen der Trennwand 8 und der Zwischenwand
14 des Dosiereinsatzes 2 wird ein Dosier- und Auffangkanal logebildet, der zur Einstecköffnung
4 hin von der Querwand 7 verschlossen wird. Zwischen dem Boden 6 und dem Ende 24
der Trennwand 8 wird ein Sammelraum 11 gebildet, der den Dosier- und Auffangkanal
lo mit dem Ausgießkanal 9 verbindet.
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Der Boden 6 ist von der Zwischenwand 14 des Dosiereinsatzes 2 ur Stirnwand
19 des Gehäuseteils 5 hin geneigt, wodurch die nachstehend beschriebenen Vorteile
erzielt werden.. Zum Verschließen des Behälters 1 ist die Querwand 7 des Dosiereinsatzes
2 mit einer Lasche 26 und einem VerschluBstopfen 25
versehen, die
bei der herstellung des Dosiereinsatzes im gleichen Arbeitsgang angespritzt worden
sind. Durch EindrUcken des Stopfens 25 in den Ausgießkanal 9 kann der behälter 1
verschlossen werden.
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Der Dosiereinsatz 2 für rieselfähige Feststoffe (Fig. 1, 5 und 6)
ist in der Zwischenwand 14 mit einer relativ großen fensterartigen Offnung 15 versehen
und besitzt die folgende Wirkungsweise. Durch Drehung des in Fig. 1 dargestellten
Behälters 1 im Uhrzeigersinn um etwa 1Mo° fällt der Feststoff vom Boden aut den
Deckel des Behälters 1 und rieselt durch die Öffnung 15 in den Dosier- und Auffangkanal
do der Dosiereinrichtung, der sich bis zur Kante 29 der Öffnung 15 füllen kann.
Durch den Abstand der Kante 29 von der Querwand 7, das heißt durch das Volumen des
Dosier- und Auffangkanals lo von der Querwand 7 bis zur Kante -29 der Öffnung 15
wird das Volumen der in den Kanal Io einströmenden Feststoffmenge bestimmt. Auf
diese Weise erfolgt eine Vordosierung des Feststoffes. Der behälter 1 wird nun durch
eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn wieder aufgerichtet, wobei der im Behälterraum
3 befindliche Feststoff auf den Boden des Behälters zurückfällt, während die vordosierte
FeststofNmenge durch den Kanal Io auf den Boden 6 und in den Sammelraum 11 der Dosiereinrichtung
fällt. Die vordosierte Feststoffmenge ist so groß bemessen, daß der Sammelraum 11
zumindest bis an das Ende 24 der Trennwand 8 gefüllt wird. Durch geeignete Wahl
des Volumens des Sawmelraumes 11 in Verbindung mit der GrUBe des Abstandes des Trennwand~
endes
24 von dem geneigten Boden 6 erfolgt nun eine Feindosierung oder Nachdosierung in
der Weise, daß beim erneuten Kippen des Behälters 1 eine Feststoftmenge mit dem
gewünsoh ten, eingestellten Volumen aus dem Sammelraum 19 durch den Ausgießkanal
9 ausströmt und ausgeschenkt wird, während eine überflüssige Feststoffmenge, die
sich in dem Sammelraum 11 angesammelt hatte, auf dem Trennwandende 24 liegenbleibt
und über die Trennwand 8 in den Dosier- und Auffangkanal lo zurückfällt, in dem
gleichzeitig die nächste Portion Feststoff, die durch die Öffnung 15 aus dem Behälterraum
3 einrieselt, vordosiert wird. Es hat sich gezeigt, daß mit dieser Dosiereinrichtung
auch bei rieselfähigen Feststoffen eine erstaunlich hohe Meß- und Dosiergenautgkeit
erzielt wird. Durch die Neigung des Bodens 6 sowie durch die bis unmittelbar an
den Deckel 7 heranreichende Öffnung 15 wird erreicht, daß kein Feststoff auf dem
Boder 6 beim Lippen des behälters 1 liegenbleibt und daß der Behälter restlos entleert
werden kann.
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Der Dosiereinsatz für Flüssigkeiten (Fig. 3 und 4) ist in seiner Zwischenwand
14 mit zwei Öffnungen 15 und 16 versehen, wodurch in dem Dosier- und Auffangkanal
to von der Querwand 7 bis zu dem Loch 16 ein Dosierraum 12 und anschließend ein
Auffangraum13 gebildet werden. Die dosierte Flüssigkeitsmenge wird von dem Volumen
des losierraumes 1?, das heißt durch den Abstand der Öffnung 16 von der Querwand
7 bestimmt. Die mit diesem Dosiereinsatz versehene Dosiereinrichtung besitzt die
gleiche Wirkungsweise und die
gleiche große Meß- und Dosiergenauigkeit
wie die aus der eingangs genannten deutschen Patentschrift 1.2o2.672 bekannte und
dort in ihrer Wirkungsweise beschriebene Dosiereinrichtung.