DE1907421B2 - Vorrichtung zum Abtragen verschlissener Straßendecken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtragen verschlissener Straßendecken in vorbestimmter Schichtdicke vor dem Aufbringen einer neuen Decke mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches.

Es ist bekannt, die Reste verschlissener oder zerstörter Straßendecken aus Asphalt mit Hilfe einer Heizvorrichtung zu erwärmen und das so erweichte Material der Straßendecke dann in einer vorgegebenen Schichtdicke, die gewöhnlich weniger als 7,5 cm beträgt und nicht bis in die unteren Bereiche der Asphaltschicht ->5 reicht, abzutragen, um eine Unterlage für die aufzubringende neue Straßendecke zu schaffen. Eine hierfür geeignete bekannte Maschine ist kompliziert und aufwendig. Sie ist zum Erhitzen eier Straßendecke mit Brennern ausgestattet und benötigt Einrichtungen zum *o Zünden der Brenner. Beim Erhitzen der Straßendecke werden lästiger Geruch und/oder Rauch entwickelt. Auch besteht Explosionsgefahr, wenn sich explosive Gasmischungen bilden, beispielsweise an Kanalschächten. Ferner kann sich auf der Straßendecke brennbares Material, wie beispielsweise Treibstoff, befinden, das sich unter Einwirkung der Brenner entzündet. Wenn mehr als nur eine einfache Erneuerung der Straßendekke vorgenommen werden soll, ist es erforderlich, die Straßendecke in einer Schichtdicke von etwa 15 cm abzutragen. Hierfür sind die mit Brennern arbeitenden bekannten Maschinen zumeist nicht geeignet. 1st eine aus Beton bestehende Straßendecke abzutragen, können die mit Brennern ausgestatteten Maschinen überhaupt nicht benutzt werden. Vielmehr muß in diesem Falle die Straßendecke mittels einzelner pneumatischer Werkzeuge an der Oberfläche zerkleinert und dadurch abgetragen werden. Diese Arbeit ist zeitraubend und schwer, bedingt hohe Arbeitskosten und die Bereitstellung eines oder mehrerer Kompresso- <>o ren sowie deren Hilfseinrichtungen.

Zum Nivellieren der Oberfläche von nichtbefestigten Straßen, wie Kiesstraßen, ist eine fahrbare Maschine bekannt, welche an ihrem Fahrgestell an verschwenkbaren Hebeln gelagert eine Nivellierwalze mit darauf angebrachten Schneidzähnen aufweist, die mit vorzugsweise gleicher Drehrichtung wie die Räder der Maschine um eine mit der Längsachse des Fahrgestells einen Winkel einschließende waagerechte Achse antreibbar ist (US-PS 20 62 232). Die Nivellierwalze ist verhältnismäßig dicht hinter den vorderen Rädern der Maschine angeordnet und erhält ihren Antrieb von einem auf dem Fahrgestell befestigten Verbrennungsmotor. Die Höhenlage der Nivellierwalze wird mittels eines Exzenter-Hebelgetriebes eingestellt und kann dadurch innerhalb gewisser Grenzen verändert werden. Um dies zu ermöglichen, muß jedoch die von dem Antriebsmotor zur Achse der Nivellierwalze geführte Welle in ihrer Länge veränderbar sein, so daß sie aus zwei teleskopartig ineinandersteckenden Abschnitten besteht, welche am Fahrgestell bzw. an der Nivellierwalze axial festgelagert sein müssen. Diese bekannte Nivelliervorrichtung ist im Aufbau kompliziert und im Betrieb störungsanfällig, wobei für den Hauptantrieb der Maschine ein anderer Motor wie für die Nivellierwalze benotigt wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß mit der Nivellierwalze offensichtlich nur ungenügender Schneiddruck auf die Unterlage ausgeübt werden kann, so daß diese bekannte Vorrichtung nicht zum Abtragen verschlissener Straßendecken gepflasterter Straßen geeignet ist

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem durch die US-PS 20 62 232 gegebenen Stand der Technik eine Vorrichtung zum Abtragen verschlissener Straßendecken zu schaffen, bei der der Antrieb zum Drehen und Verstellen der Schneidwalze einfach und kompakt ausgebildet ist, so daß ohne komplizierte Übertragungsgetriebe stets der zum Abtragen der Straßendecken erforderliche Arbeitsdruck eingestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Hebel einen die Schneidwalze antreibenden hydraulischen Motor tragen und mittels eines am Fahrgestell angelenkten hydraulischen Stellzylinders schwenkbar sind. Der Antrieb der Schneidwalze erfolgt also ebenso wie die Höhenverstellung der Schneidwalze hydraulisch und kann somit einfach mit dem zentralen Antriebsmotor der Vorrichtung gekoppelt werden. Dabei läßt sich die Schneidwalze mit geringem konstruktiven Aufwand nahe dem Schwerpunkt der Vorrichtung anordnen, so daß die Reaktionskräfte des Schneiddruckes keine bedeutenden Kippmomente auf die Vorrichtung ausüben. Die notwendigen Steuerungen für den Antrieb der Schneidwalze und die Anstellung derselben können durch übliche Fernsteuerungen wie hydraulische Schläuche, elektrische Kabel und dergleichen unabhängig davon erfolgen, wie weit die Schneidwalze vom Fahrgestell der Vorrichtung entfernt Hegt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abtragen verschlissener Straßendecken mit zwei Schneidwalzen dargestellt, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht und

F i g. 2 eine Draufsicht.

Diese Vorrichtung weist ein Fahrgestell 1 auf, das an seinen vorderen Ecken mit Rädern 2Λ und an seinen hinteren Ecken mit Rädern 2B auf der Straße 3 abgestützt ist. Mindestens zwei der Räder sind antreibbar und lenkbar. Zwischen der Vorder- und der Hinterachse sind zwei mit Picken oder Schneidzähnen versehene Schneidwalzen 4 und 5 um waagerechte und quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufende Achsen drehbar gelagert. Das Fahrzeug ist mit einer Fahrerkabine 6 sowie einem Antriebsmotor 7 ausgestattet.

Jede der Schneidwalzen 4 und 5 ist an den unteren Enden zweier Hebel 8 bzw. 9 gelagert, deren obere Enden mittels Bolzen 10 und 11 schwenkbar am Fahrgestell 1 befestigt sind. Zum Verstellen der Höhenlage der Schneidwalzen 4 und 5 dienen zwei hydraulische Stellzylinder 12, 13, von denen jeder zwischen Lagerkonsolen 14,15 gelenkig am Fahrgestell befestigt ist Arn anderen Ende greifen die Kolbenstangen der Stellzylinder 12, 13 an an den Hebeln 8 u-id 9 befestigten Konsolen 16, 17 an. Die Stellung der Schneidwagen 4 und 5 richtet sich somit danach, wie weit die Kolbenstangen aus den Stellzylindern 12, 13 ausgefahren sind.

Jede Schneidv/alze 4 und 5 wird von einem

hydraulischen Motor 21 angetrieben, zwischen dem und der betreffenden Schneidwalze ein Getriebe 20 vorgesehen ist. Die Druckflüssigkeit für den hydraulischen Motor 21 wird von einer (nicht gezeigten) Pumpe gelipfert, die vom Motor 7 angetrieben wird.

Zweckmäßig ist es, das Fahrgestell im Grundriß etwa Y-förmig auszugestalten, wobei an den beiden Armen des »Y« je ein Hinterrad 2ßgelagert ist Das Fahrgestell hat in Seitenansicht die Form eines flachen »V«, wobei die Schneidwalzen 4 und 5 im wesentlichen unter der höchsten Stelle des »V« angeordnet sind. Die Fahrerkabine 6 ist so eingebaut, daß gute Sicht nach allen Seiten, insbesondere auf die Schneidwalzen besteht.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Abtragen verschlissener Straßendecken in vorbestimmter Schichtdicke vor dem Aufbringen einer neuen Decke, die ein Fahrgestell 5 mit Rädern an seinen vier Ecken oder Gleisketten als Abstützung aufweist, das zwischen den Abstützungen wenigstens eine mit Schneidzähnen ausgestattete, an den unteren Enden von um eine horizontale Querachse schwenkbaren Hebeln gela- to gerte und damit höhenverstellbare Schneidwalze trägt, welche mit vorzugsweise gleicher Drehrichtung wie die Räder um eine mit der Längsachse des Fahrgestelles einen Winkel einschließende waagerechte Achse antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (8; 9) einen die Schneidwalze (4; 5) antreibenden hydraulischen Motor (21) tragen und mittels eines am Fahrgestell (1) angelenkten hydraulischen Stellzylinders (12; 13) schwenkbar sind