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Die Erfindung betrifft eine Bremsspiel-Einstellvorrichtung, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, mit einem Schneckengetriebe, dessen Schnecke mittels eines federbelasteten
Sperrgliedes gegen Drehung gesichert und zwecks Entsperrens durch Anlegen eines
Bremsspiel-Einstellwerkzeugs in axialer Richtung bewegbar ist, wobei das als Sperrmuffe
ausgebildete Sperrglied gleitbar auf der Schneckenwelle angeordnet und mit dem Gehäuse
des Bremsbetätigungsgerätes axial verschiebbar, jedoch undrehbar verbunden ist,
und das äußere Ende der Sperrmuffe einen Mehrkant- oder Profilabschnitt aufweist,
der mit einem entsprechend profilierten Kopf der Schneckenwelle zusammenarbeitet.
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Eine Bremsspiel-Einstellvorrichtung dieser Gattung ist bekannt (deutsches
patent 882 195). Sie hat den Nachteil, daß, obgleich die Sperrmuffe den Kopf der
Schneckenwelle im wesentlichen einschließt, Schmutz in den Innenraum der Sperrmuffe
zwischen den Kopf der Schneckenwelle und die innere Schulter der Sperrmuffe eindringen
kann, und zwar entweder beim Zurückschieben der Sperrmuffe oder aber durch Hindurchtreten
von Schmutz durch die zwischen dem Außensechskant des Kopfes und dem Innenzwölfkant
der Sperrmuffe vorhandenen Zwischenräume.
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Es sind auch Berührungsdichtungen bewegter Maschinenteile bekannt,
deren ringförmiges Dichtelement auf einer umlaufenden Welle sitzend und in einer
Nut eines feststehenden Gehäuses ruhend, also nicht mit der Welle umlaufend angeordnet
ist. Ein solches Dichtelement ist infolge seiner Undrehbarkeit nur an als Rotationskörper
nicht aber an als Mehrkant oder anderen ausgebildeten Wellen anwendbar.
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Es sind ferner Berührungsdichtungen bewegter Maschinenteile bekannt,
deren ringförmiges Dichtelement auf einer Welle sitzend und mit ihr umlaufend angeordnet
ist. Ein solches Dichtelement ist jedoch auf Grund der von ihm bewirkten Radialflächenabdichtung
nicht auf der Welle verschiebbar, ohne die Dichtwirkung zu unterbrechen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Nachteil der bekannten
Bremsspiel-Einstellvorrichtung zu vermeiden und die Sicherung gegen Anhäufung von
Fett und Schmutz im Innenraum der Sperrmuffe zu verbessern, um deren axiale Verschiebbarkeit
zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Dichtungsring
vorgesehen ist, welcher außen in einer Nut in der Sperrmuffe drehbar und stets dichtend
gehalten ist und innen auf dem profilierten Kopf undrehbar, verschiebbar und stets
dichtend geführt ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Dichtungsring ein
dem Außenprofil des profilierten Kopfes angepaßtes Innenprofil sowie einen in der
Nut dichtend drehbaren Bund auf. Zweckmäßigerweise ist der Dichtungsring ein Gummiteil.
Weiterhin ist es vorgesehen, daß die Sperrmuffe am äußeren Umfang mindestens eine
Nut zur Aufnahme von Dichtmitteln aufweist und daß das Dichtmittel als O-Ring ausgebildet
ist. Es ist außerdem eine metallische Verstärkungsscheibe vorgesehen, welche mit
dem Dichtungsring fest verbunden und zusammen mit ihm drehbar ist und auf dem profilierten
Kopf derart geführt ist, daß sie relativ zu diesem undrehbar, jedoch verschiebbar
ist.
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Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 die Vorderansicht einer Bremsspiel-Einstellvorrichtung
gemäß der Neuerung, teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Seitenansicht der Bremsspiel-Einstellvorrichtung
gemäß Fig. 1.
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Ein Bremshebel 1 weist an seinem einen Ende ein Gehäuse 2 mit einem
in ihm drehbar gelagerten Schneckenrad 3 auf, das mittels Innenkeile 4 mit einer
Bremsnockenbetätigungswelle 5 verbunden ist.
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Das Schneckenrad 3 steht mit einer Schnecke 6 im Eingriff, die auf
einer im Gehäuse 2 drehbar gelagerten Schneckenwelle 7 sitzt und mit dieser fest
verbunden ist. Die Schneckenwelle 7 weist an ihrem einen Ende einen als Sechskant
profilierten und als Mehrkantbetätigung dienenden Kopf 8 auf.
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Auf der Schneckenwelle 7 und in einer Bohrung 10 des Gehäuses 2 ist
eine Sperrmuffe 11 gegen eine Feder 12 axial verschiebbar angeordnet und in bekannter
Weise gegen Drehen in der Bohrung 10 gesichert.
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Die Sperrmuffe 11 weist einen als Zwölfkant profilierten Mehrkant-
oder Profilabschnitt 13 auf, der mit dem profilierten Kopf 8 derart zusammenarbeitet,
daß die Schneckenwelle 7 mit der Schnecke 6 in jeder gewünschten Sperrstellung gesperrt
wird. An den profilierten Mehrkant- oder Profilabschnitt 13 schließt sich ein Absatz
14 an.
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Ein als Gummiteil ausgebildeter Dichtungsring 15 weist einen in einer
Nut 16 in der Sperrmuffe 11 dichtend drehbaren Bund 17 und eine dem profilierten
Kopf 8 dichtend angepaßte Bohrung 18 auf. Die Nut 16, der Bund 17 und die Bohrung
18 sind derart angeordnet, daß der Dichtungsring 15 außen in der Nut 16 drehbar
und stets dichtend gehalten ist und innen auf dem profilierten Kopf 8 stets dichtend
geführt ist.
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Eine an den Dichtungsring 15 anvulkanisierte metallische Verstärkungsscheibe
21 ist zusammen mit dem Dichtungsring 21 drehbar und auf dem profilierten Kopf 8
derart geführt, daß sie relativ zu diesem undrehbar, jedoch verschiebbar ist.
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Die Sperrmuffe 11 weist am äußeren Umfang eine Nut 19 zur Aufnahme
eines als Dichtmittel dienenden O-Ringes 20 auf.
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Wirkungsweise der Bremsspiel-Einstellvorrichtung gemäß den Fig. 1
und 2: Durch Aufsetzen des Einstellwerkszeugs auf den als Mehrkantbetätigung dienenden
profilierten Kopf 8 wird die Sperrmuffe 11 entgegen der Kraft der Feder 12 in die
Bohrung 10 des Gehäuses 2 eingedrückt.
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Hierbei wird die Sperrmuffe 11 auf dem profilierten Kopf 8 so weit
verschoben, daß der Kopf 8 und der Mehrkant- oder Profilabschnitt 13 außer Eingriff
kommen.
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Der profilierte Kopf 8 kann nunmehr zusammen mit dem Dichtungsring
15 frei, jedoch abgedichtet gedreht werden, um eine Nachstellung des Schneckenrades
3 mit Bezug auf das Gehäuse 2 durchzuführen.
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Dabei wird die Verstärkungsscheibe 21 vom profilierten Kopf 8 mitgedreht,
wodurch das Innenprofil des Dichtungsringes 15 entlastet wird.
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Nach Entfernen des Einstellwerkzeugs wird die Sperrmuffe 11 von der
Feder 12 wieder in der Bohrung 10 so weit hinausgedrückt, bis der Absatz 14 gegen
die innere Stirnfiäche des profilierten Kopfes 8 anliegt. Dabei wird der Dichtungsring
15 von der
Sperrmuffe 11 mitgenommen, so daß er dichtend auf dem
profilierten Kopf 8 verschoben wird.
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Der Mehrkant- oder Profilabschnitt 13 und der profilierte Kopf 8
sind jetzt wieder im Eingriff und verhindern, daß sich die Schneckenwelle 7 mit
der Schnecke 6 drehen kann.
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Sowohl beim Hineindrücken als auch beim Zurückschieben der Sperrmuffe
11 bleibt der zur Aufnahme der Feder 12 dienende Innenraum durch den Dichtungsring
15 abgeschlossen, so daß ein Eindringen von Schmutz in den Innenraum verhindert
wird. Somit ist eine einwandfreie Rückstellwirkung der Feder 12 gewährleistet.
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Ist die Sperrmuffe 11 hinausgedrückt, so wird der profilierte Kopf
8 von ihr und dem Dichtungsring 15 in gesicherter Stellung gegen unsachgemäße Benutzung
abgedeckt.
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Patentansprüche: 1. Bremsspiel-Einstellvorrichtung, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, mit einem Schneckengetriebe, dessen Schnecke mittels eines federbelasteten
Sperrgliedes gegen Drehung gesichert und zwecks Entsperrens durch Anlegen eines
Bremsspiel-Einstellwerkzeugs in axialer Richtung bewegbar ist, wobei das als Sperrmuffe
ausgebildete Sperrglied gleitbar auf der Schneckenwelle angeordnet und mit dem Gehäuse
des Bremsbetätigungsgerätes axial verschiebbar, jedoch undrehbar verbunden ist,
und das äußere Ende der Sperrmuffe einen Mehrkant- oder Profilabschnitt aufweist,
der mit einem entsprechend profilierten Kopf der Schneckenwelle zusammenarbeitet,
d a d u r c Ii
gekennzeichnet, daß ein Dichtungsring (15) vorgesehen ist, welcher
außen in einer Nut (16) in der Sperrmuffe (11) drehbar und stets dichtend gehalten
ist und innen auf dem profilierten Kopf (8) undrehbar, verschiebbar und stets dichtend
geführt ist.
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2. Bremsspiel-Einstellvorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h
g e k e n n z e i c h n e t, daß der Dichtungsring (15) ein dem Außenprofil des
profilierten Kopfes (8) angepaßtes Innenprofil aufweist.
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3. Bremsspiel-Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (15) einen in der Nut (16) dichtend drehbaren
Bund (17) aufweist.
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4. Bremsspiel-Einstellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (15) ein Gummiteil ist.
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5. Bremsspiel-Einstellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrmuffe (11) am äußeren Umfang mindestens
eine Nut (19) zur Aufnahme von Dichtmitteln (20) aufweist.
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6. Bremsspiel-Einstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtmittel (20) als O-Ring ausgebildet ist.