DE1905627B2 - Verfahren zum Trocknen eines Gasstromes - Google Patents

Verfahren zum Trocknen eines Gasstromes

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tocknen eines Gasstromes, bei dem der Gasstrom in einer Kontaktvorrichtung in einer ersten· Trocknungsstufe zunächst mit einem flüssigen Absorptionsmittel geringer Konzentration in Kontakt gebracht und teilweise getrocknet wird, anschließend der teilgetrocknete Gasstrom in einer zweiten Trocknungsstufe mit einem flüssigen Absorptionsmittel hoher Konzentration in Kontakt gebracht und weitergetrocknet wird, und flüssiges Absorptionsmittel abgezogen, rückkonzentriert und der Kontaktvorrichtung wieder zugeführt wird.
Gasströme, beispielsweise Naturgasströme, werden im allgemeinen in der Weise getrocknet, daß sie mit einem.flüssigen Absorptionsmittel, beispielsweise Triäthylen- oder Diäthylenglykol in Kontakt gebracht werden. Die bei derartigen Anlagen erzielbare Herabsetzung des Wassertaupunktes richtet sich jeweils nach der gegebenen Konzentration des flüssigen Absorptionsmittel und danach, in welchem Umfange es zwischen dem Gasstrom und dem flüssigen Absorptionsmittel zu einem Kontakt kommt. So bestimmt also die Konzentration des flüssigen Absorptionsmittels den maximal erzielbaren Gleichgewichtszustand, der zwischen dem Gasstrom und dem flüssigen Absorptionsmittel erzielt werden kann, und die Kontaktintensität zwischen dem Gasstrom und dem flüssigen Absorptionsmittel bestimmt wiederum, bis zu welchem Grade ein derartiger Gleichgewichtszustand erreichbar ist.
Es ist nun eine ganze Reihe von Verfahren und Vorrichtung bekannt geworden, deren Aufgabe darin besteht, aus flüssigem Absorptionsmittel und Wasser bestehende Lösungen wieder soweit zu konzentrieren, daß für das Absorptionsmittel wieder eine ausreichend hohe Konzentration erhalten wird. Beispielsweise ist in der US-PS 31 05 748 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen eines Gases unter Zuhilfenahme eines flüssigen Absorptionsmittels bis auf eine Konzentration von 99,5 bis 99,8 Gew.% offenbart
ίο Dabei wird das gesamte flüssige Absorptionsmittel auf ein und denselben Konzentrationsgrad konzentriert Wenn eine Herabsetzung des Wassertaupunktes von mehr als 72 bis 78° C erforderlich ist, werden derartige Anlagen im allgemeinen unwirtschaftlich, und zwar selbst dann, wenn die flüssigen Absorptionsmittel mit Konzentrationen von 99,8 Gew.% vorliegen. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß das flüssige Absorptionsmittel einen möglichst großen Fließweg zurücklegen muß, damit ein Kontakt in ausreichendem Umfang erhalten wird, was zwangsläufig nur unter Verwendung von großen und kostspieligen Anlagen erreicht werden kann. Infolgedessen wurde in der industriellen Praxis bereits häufig dazu übergegangen, anstelle eines flüssigen Trocknungsmittels trockene Trocknungsmittel zu verwenden, wie sie beispielsweise als sogenannte »Molekularsiebe« oder als sogenannte »Solva-Körnchen« bekannt sind, wenn starke Herabsetzungen des Taupunktes gewünscht werden.
Aus der US-PS 22 35 322 ist das eingangs angegebene Verfahren bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird ein Teil des aus der zweiten Trocknungsstufe austretenden Absorptionsmittels der ersten Trocknungsstufe zugeführt, während der andere Teil der zweiten Trocknungsstufe zugeführt wird. Das aus der ersten Trocknungsstufe austretende Absorptionsmittel wird zum Teil zu der ersten Trocknungsstufe wieder zurückgeführt, zum Teil über eine Einrichtung zur Rückkonzentration der zweiten Trocknungsstufe zugeleitet. Dabei wird das Absorptionsmittel aus der zweiten Trocknungsstufe noch innerhalb der Trocknungssäule mit dem Absorptionsmittel zusammengeführt, daß in der ersten Trocknungsstufe zur Anwendung kommt. Das dort benutzte Absorptionsmittel wird zu mindestens 80% lediglich im Kreislauf geführt und der ersten Trocknungsstufe lediglich nach einer Zwischenkühlung wieder zugeführt. Daraus ergibt sich, daß bei dem bekannten Verfahren in der ersten Trocknungsstufe tatsächlich ziemlich verdünntes Absorptionsmittel eingesetzt wird, weil es durch die ständige Feuchtigkeitsaufnahme aus dem zu trocknenden Gas in der ersten Trocknungsstufe und durch die zusätzliche Feuchtigkeitszufuhr aus dem teilweise mit Feuchtigkeit beladenen Absorptionsmittel der zweiten Trocknungsstufe ständig verdünnt wird. In der Druckschrift selbst ist eine Konzentration von nur 84 bis 86% in der ersten Trocknungsstufe und von 92 bis 95% in der zweiten Trocknungsstufe angegeben, in der ja auch nur ein Teil des benutzten Absorptionsmittels ständig durch neues rückkonzentriertes Absorptionsmittel ersetzt wird.
Somit erfolgt innerhalb der Trocknungsstufen selbst laufend eine Verdünnung des Absorptionsmittels.
Ferner hängt bei dem bekannten Verfahren die tatsächliche Konzentration des Absorptionsmittels in der ersten Trocknungsstufe und in der zweiten Trocknungsstufe von dem ursprünglichen Feuchtigkeitsgrad des zu trocknenden Gases ab. Allein das rückkonzentrierte und der zweiten Trocknungsstufe zugeführte Absorptionsmittel hat einen durch die
Destillation definierten Konzentrationsgrad. Daher ist insbesondere in der ersten Trocknungsstufe die Trocknung des Gases infolge der mit zunehmender Verdünnung stark absinkenden Aufnahmefähigkeit des Absorptionsmittels von dem ursprünglichen Feuchtigkeitsgrad des zu trocknenden Gase* abhängig. Eine Kontrolle der jeweiligen Konzentration des Absorptionsmittels könnte zwar durch eine entsprechende Steuerung der abgezweigten Mengen an der Einrichtung zur Rückkonzentration zuzuführendem Absorptionsmittel gesteuert werden, jedoch läßt sich die weitgehende Verdünnung und demzufolge geringere Aufnahmefähigkeit des Absorptionsmittels in der ersten Trocknungsstufe infolge des vorgeschriebenen Kreislaufes sowohl in der ersten als auch in der zweiten Trocknungsstufe auch durch größere Mengen an regeneriertem und der zweiten Trocknungsstufe zugeführten Absorptionsmittel nur unwesentlich verbessern. Eine durchgreifende Änderung wäre hier erst dann möglich, wenn der Anteil des in der ersten Trocknungsstufe im Kreislauf geführten Absorptionsmittels gegenüber dem zu regenerierenden Anteil ganz beträchtlich verringert würde, wodurch sich das Verfahren einem einstufigen Trocknungsprozeß nähern würde, bei dem entsprechend auch der größte Anteil des verwendeten Absorptionsmittels auf den hohen Konzentrationsgrad regeneriert werden muß.
Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, die bei dem bekannten Verfahren aufgrund des Kreislaufes in den einzelnen Trocknungsstufen auftretende Verdünnung zu vermeiden und eine unabhängige Kontrolle über die jeweiligen Konzentrationen des Absorptionsmittels in der ersten und in der zweiten Trocknungsstufe zu erzielen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das in der ersten Trocknungsstufe benutzte Absorptionsmittel und das in der zweiten Trocknungsstufe benutzte Absorptionsmittel getrennt voneinander aus der Kontaktvorrichtung abgezogen und dann vereinigt werden, und daß das vereinigte Absorptionsmittel einer ersten Rückkonzentration unterzogen und dann in zwei Anteile aufgeteilt wird, von denen der eine Anteil direkt in die erste Trocknungsstufe wieder eingeleitet wird, während der zweite Anteil einer zweiten Rückkonzentration unterzogen und erst dann der zweiten Trocknungsstufe wieder zugeführt wl· d.
Wie ersichtlich, liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, in beiden Trocknungsstufen definierte, relativ hohe aber unterschiedliche Konzentrationsgrade einzuhalten. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegen also zwei tatsächlich unabhängig Trocknungsstufen vor. Durch diese Trennung kann eine unabhängige Kontrolle über die jeweiligen Konzentrationen des Absorptionsmittels in der ersten und der zweiten Trocknungsstufe erzieh werden, so daß das Verfahren mit einem erheblich höheren Wirkungsgrad und mit einer weitgehenderen Trocknung des Gases durchführbar ist.
Bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung kann ein Gasstrom mit einem flüssigen Absorptionsmittel getrocknet werden, wenr Wassertaupunkt-Herabsetzungen von bis zu 1100C benötigt werden, und zwar läßt sich dies mit Einrichtungen durchführen, die verhältnismäßig einfach aufgebaut sind. Außerdem läßt sich die Trocknung eines Gasstromes unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei verminderten Wassertaupunktwerten durchführen, die mit etwa denjenigen vergleichbar sind, wie sie bei Anlagen vorkommen, in denen trockene Absorptionsmittel eingesetzt werden. Auch dies kann wiederum mit einem wesentlich geringeren Kostenaufwand erreicht werden.
Die Erfindung wird nun an einem Ausführungsbei-
s spie! und anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und F i g. 2 eins etwas deutlichere Schemadarstellung der
ίο Destilliersäule, der Rückkonzentrationsvorrichtung und des Akkumulators nach F i g. 1.
Wie aus der F i g. 1 hervorgeht, besitzt die Vorrichtung einen Kontaktbehälter 10 mit einem Gasstromeinlaß 11 und einer Vielzahl von Kontaktschalen 12, auf denen die Dämpfe mit der Flüssigkeit zum Kontakt gelangen. Der Behälter 10 wird durch eine entsprechend ausgebildete Trennschale 13 in zwei Bereiche unterteilt, von denen der untere Bereich der ersten Phase und der obere zweite Bereich der zweiten Phase zugeordnet ist In seinem oberen Endbereich ist der der ersten Phase zugeordnete Raum mit einem Einlaßrohr 14 für ein flüssiges Absorptionsmittel versehen, während an seinem untei en Ende ein Auslaßrohr 15 weggeführt ist Eine Kontrollvorrichtung 16 für den Flüssigkeitsspiegel wirkt mit einem Regelventil 17 in der Weise zusammen, daß am Grunde des Behälters 10 ein stets gleichbleibender Flüssigkeitsstand aufrecht erhalten wird, wodurch verhindert wird, daß Gas über die Rohrleitung 15 austritt
In seinem oberen Bereich besitzt der Raum für die zweite Phase eine Einlaßleitung 18 für das flüssige Absorptionsmittel und eine Auslaßleitung 19 für das getrocknete Gas, während sich am unteren Ende ein Flüssigkeitsstandanzeiger 20 befindet, der mit einem Ventil 21 in der Weise zusammenwirkt, daß auf der Schale 13 stets ein gewisser Flüssigkeitsstand erhalten bleibt, so daß auf diese Weise verhindert wird, daß das Gas über eine Auslaßleitung 22 für das flüssige Absorptionsmittel nach außen dringen kann; diese
Auslaßleitung 22 ist ihrerseits mit dem Rohr 15 derart
verbunden, daß eine gemeinsame Flüssigkeitsauslaßlei tiing 23 entsteht, welche in eine Destillationssäule 24 mündet.
Die Rohrleitung 23 steht mit den Windungen eines
spulenförmig angeordneten Wärmeaustauschers 25 in Verbindung, der seinerseits über eine Leitung 26 wiederum mit einem Wärmeaustauscher 28 in einem Akkumulator 27 verbunden ist; mit ihrem anderen Ende sind die Windungen des Wärmetauschers 28 über die Ummantelung eines mit seiner Wandung und Rohren wirksamen werdenden Wärmeaustauschers 29 mit diesem in Verbindung und eine Rohrleitung 31 führt zu der Packung 32 der Destillationssäule 24. Die aus der Packung 32 zurückfließende Flüssigkeit fließt in einen Sammelbehälter 30, in dem sich eine nach dem Tauchsiederprinzip arbeitende Heizung 34 befindet Dieser Zufluß erfolgt dabei durch eine Öffnung 35. Eine in dem Behälter 30 angeordnete erste Leitung 36 leitet das flüssige Absorptionsmittel vom Behälter aus den
Rohren des Wärmeaustauschers 29 zu, von wo aus die Absorptionsflüssigkeit über eine Rohrleitung 37 und
eine Pumpe 37A zur Einlaßleitung 14 des Behälters 10 gelangt.
Zwischen dem Behälter 30 und dem Akkumulator 27
führt eine zweite Leitung 38 senkrecht nach unten, deren oberes Ende oberhalb des oberen Endes der ersten Leitung 36 liegt. In dieser Leitung 38 befindet sich wiederum eine Packung 39 und eine Trockengaseinlaß-
'leitung 40 ist derart angeordnet, daß trockenes Gas von unten her in diese Packung eingeleitet wird und diese in Richtung nach oben durchströmt. Vom Boden des Akkumulators 27 ist eine Rohrleitung 41 weggeführt, durch welche die Absorptionsflüssigkeit über eine Pumpe 42 zur Flüssigkeitseinlaßleitung 18 gelangt, über welche der Kontaktbehälter 10 in der zweiten Phase beschickt wird.
Beim Betrieb tritt ein nasser Gasstrom durch die Leitung U von unten her in die Kontaktvorrichtung 10 ein und steigt durch die Kolonnenboden 12 nach oben. Bevor er dann den Trennboden 13 erreicht, wird das nasse Gas mit einem flüssigen Absorptionsmittel, beispielsweise Triäthylenglykol mäßiger Konzentration in Kontakt gebracht das der Kontaktvorrichtung 10 durch die Leitung 14 zugeführt wird und über die Kolonnenboden 12 nach unten gelangt. Auf diese Weise wird das nasse Gas teilweise dadurch getrocknet, daß es in einer ersten Stufe innerhalb der Kontaktvorrichtung 10 mit einem flüssigen Absorptionsmittel mäßiger Konzentration in Kontakt gebracht wird. Die das absorbierte Wasser enthaltende angereicherte Absorptionsflüssigkeit sammelt sich dabei am Boden des Kontaktbehälters 10 an, von wo aus sie dann in die Leitung 15 gelangt.
Zwischenzeitlich tritt das teilweise vorgetrocknete Gas durch den Trennboden 13 hindurch und gelangt damit in die zweite Phase; auch hierbei strömt es wiederum nach oben und gelangt dabei mit einem flüssigen Absorptionsmittel hoher Konzentration in Kontakt, welches der Kontaktvorrichtung über die Leitung 18 zugeführt wird. Das hochkonzentrierte Absorptionsmittel absorbiert weiteren Wasserdampf aus dem Gasstrom und der so getrocknete Gasstrom tritt über die Leitung 19 aus der Kontaktvorrichtung 10 aus.
In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß der größte Teil des aus dem zu trocknenden Gasstrom zu entfernenden Wassers bereits während der ersten Trocknungsphase entfernt wird, so daß die Durchsatzgeschwindigkeit der für die erste Phase benötigten Absorptionsflüssigkeit normalerweise größer ist als der Absorptionsmitteldurchsatz der zweiten Phase.
Das mit Wasser angereicherte flüssige Absorptionsmittel tritt aus der Kontaktvorrichtung 10 über die Leitung 15 bzw. 22 aus und diese Leitungen münden dann gemeinsam in die Leitung 23. Über diese gelangt die Absorptionsflüssigkeit dann in die Windungen des Wärmeaustauschers 25, der sich im oberen Bereich der Destillationssäule 24 befindet. Hier erfolgt dann ein Wärmeaustausch zwischen dem verhältnismäßig kühlen angereicherten Absorptionsflüssigkeitsstrom und dem heißen Wasserdampf, wobei das verdampfte Absorptionsmittel und andere heißen Dämpfe in der Destillationssäule 24 nach oben strömen und dabei den angereicherten Absorptionsflüssigkeitsstrom erhitzen, während ein Teil des Absorptionsmittels und Wasserdampfs abgekühlt und kondensiert wird.
Anschließend tritt der angereicherte Absorptionsflflssigkeitsstrom in die Leitung 26 ein und gelangt über diese zu den Windungen des Wärmeaustauschers 28, wo er dadurch weiter erhitzt wird, daß ein Wärmeaustausch mit der heißen Absorptionsflüssigkeit stattfindet, welche sich im Akkumulator 27 befindet Vom Wärmeaustauscher 28 gelangt der angereicherte Absorptionsflüssigkeitsstrom zum Wärmeaustauscher 29, wo eine weitere Erhitzung durch Wärmeaustausch mit der heißen Absorptionsflüssigkeit erfolgt, die aus dem
Behälter 30 kommt. Anschließend wird der nunmehr
vorerhitzte angereicherte Absorptionsflüssigkeitsstrom über die Leitung 31 der Destillationssäule 34 zugeleitet.
Das Wasser und geringe Mengen an Absorptionsmit-
tel, die in der Konzentrationsvorrichtung 30 zum
Verdampfen gebracht worden sind, strömen durch die Packung 32 und zu den Windungen des Wärmea jstau-
schers 25. Dabei wird ein Teil der Wasserdämpie und das gesamte Absorptionsmittel, welches mit den Windungen des Wärmeaustauschers 25 zum Kontakt gelangt, kondensiert, wodurch ein entsprechender Rückfluß eintritt und eine einwandfreie Trennung zwischen dem Absorptionsmittel und Wasserdampf erzielt wird. Der die Destillationssäule 24 durchfließen de und am Wärmeaustauscher 25 vnrbei.strömende Wasserdampf verläßt die Destillationssäule 24 über die Leitung 33.
Der vorerhitzte angereicherte Absorptionsflüssigkeitsstrom, welcher über die Leitung 31 in die Destillationssäule 24 eintritt, durchströmt dabei mindestens einen Teil der Packung 32 derselben, so daß ein gewisser Anteil an Wasserdampf dabei dadurch ausgeschieden wird, daß dieser Strom mit Wasser und anderen Dämpfen in Kontakt gelangt, welche die Säule von unten nach oben durchströmen. Anschließend gelangt dieser Strom in den Behälter 30, wo er auf eine gleichbleibende Temperatur erhitzt wird. Bei Verwendung von Triäthylenglykol wird an dieser Stelle beispielsweise eine Temperatur von 185°C aufrecht erhalten und das Triäthylenglykol erreicht dabei durch Destillation eine anteilig mäßige Rückkonzentration von 98,1 Gew.%. Auf diese Weise wird in dem Behälter 30 durch die einfache Anwendung von Wärme eine Absorptionsflüssigkeit mäßiger Konzentration erhalten.
Ein Teil dieser Flüssigkeit gelangt über die Leitung 36 zum Wärmeaustauscher 29, wo sie abgekühlt wird, und von dort aus durch die Leitung 37 zur Pumpe 37Ά und anschließend zur Einlaßleitung 14 für die erste Stufe der Kontaktvorrichtung 10.
w Ein zweiter Teil der im Behälter 30 befindlichen Absorptionsflüssigkeit mäßiger Konzentration gelangt in die Leitung 38 und durchströmt die Packung 39, wodurch ein inniger Kontakt mit einer verhältnismäßig kleinen Menge eines nach oben strömenden heißen trockenen Trockengasstromes erzielt wird, der über die Leitung 40 in die Leitung 38 gelangt
Das heiße trockene Trockengas entzieht der Absorptionsflüssigkeit in der Leitung 38 noch zusätzlich Wasserdampf, wodurch das Absorptionsmittel soweit
so konzentriert wird, daß eine hohe Konzentration erzielt wird. Die anteilig erzielbare Konzentration desselben richtet sich dabei nach dem Volumen des in die Leitung 38 eintretenden heißen trockenen Trockengasstromes und danach, in welchem Umfange ein Kontakt zwischen der flüssigen Trockenlösung und dem Trockengas stattfindet Es hat sich jedoch gezeigt, daß Triäthylenglykol-Wasser-Lösungen bereits mit verhältnismäßig geringen Mengen an Trockengas wieder auf hohe Konzentrationswerte gebracht werden können. So kann beispielsweise bei Verwendung einer Rohrleitung mit einem Durchmesser von 15,24 cm und einer Packungslänge von 12132 cm deren Packungsmaterial aus 2£4 cm großen Berl-Sätteln besteht, pro Stunde ein Strom von 190 Litern einer auf das Gewicht bezogen 98,l%igen Triäthylenglykolwasserlösung bis auf eine Konzentration von 9939 Gew.% konzentriert werden, wobei jeweils pro Stunde 15,6 Standart-Kubikmeter heißen trockenen Naturgases gebraucht werden, wenn
eine Anlange der hier beschriebenen Art Verwendung findet.
Das heiße trockene Trockengas, bei dem es sich um einen Teil des die Kontaktvorrichtung 10 verlassenden getrockneten Gasstromes handeln kann, wird in der Leitung 40 beim Durchtritt durch den Behälter 30 erhitzt.
Die dabei erhaltene Absorptionsflüssigkeit hoher Konzentration gelangt aus der Leitung 38 unmittelbar in den Akkumulator 27 und von dort aus über die Leitung 41 zur Saugseite der Pumpe 42, durch welche sie in das Einlaßrohr 18 und von dort in die Kontaktvorrichtung 10 gepumpt wird.
Es ist in diesem Zusammenhang zu bemerken, daß sich der Flüssigkeitsdurchsatz der in die Kontaktvorrichtung 10 eintretenden Absorptionsflüssigkeit in der Weise verändern läßt, daß die Laufgeschwindigkeit der Pumpen 38 und 42 entweder beliebig beschleunigt oder aber verlangsamt wird. Damit läßt sich die Anlage nach ihrer Inbetriebsetzung stets beliebig derart einstellen, daß jeweils genau die gewünschten Werte an mäßiger und an hoher Konzentration für das flüssige Absorptionsmittel erzielt werden können, wie sie erforderlich sind, um die gewünschte Herabsetzung des Gasstromwassertaupunktes zu erreichen.
Die Vorrichtung ist wesentlich kleiner und weitaus weniger aufwendig und kostspielig als die bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art, was insbesondere darauf zurückzuführen ist, daß nur ein Teil der gesamten Umlauf befindlichen Absorptionsflüssigkeit wieder auf eine hohe Konzentration zurückkonzentriert wird, da die Ausscheidung des größten Wasseranteiles aus dem Gasstrom unter Zuhilfenahme von^flüssigem Absorptionsmittel mäßiger Konzentration erfolgt. So wäre beispielsweise bei Verwendung von Triäthylenglykol in einer Vorrichtung nach der Lehre der US-Patentschrift Nr. 31 05 7413 zur Entfernung praktisch des gesamten Wasseranteiles und zur Erzielung eines Taupunktes von — 73,3CC bei einem gegebenen Nalurgasstrom eine Rückkonzentrationsvorrichtung mit einer Heizkapazitat von einer Million Kilokalorien pro Stunde und eine 37,3 Kilowatt Glykolpumpe erforderlich. Bei Verwendung der vorliegenden Erfindung könnte für den gleichen Naturgasstrom ein Abflußstrom mit einem Wassertaupunkt von — 7230C bereits mit einer Rückkonzentrationsvorrichtung von 0,5 Millionen Kilokalorien pro Stunde Heizkapazität und einer Pumpe mit einer Gesamtleistung von 18,7 Kilowatt erzielt werden. Außerdem kommt noch hinzu, daß beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens zur vollkommenen Trocknung des Glykols weniger Trockengas gebracht wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Trocknen eines Gasstromes, bei dem der Gasstrom in einer Kontaktvorrichtung in einer ersten Trocknungsstufe zunächst mit einem flüssigen Absorptionsmittel geringer Konzentration in Kontakt gebracht und teilweise getrocknet wird, anschließend der teilgetrocknete Gasstrom in einer zweiten Trocknungsstufe mit einem flüssigen Absorptionsmittel hoher Konzentration in Kontakt gebracht und weitergetrocknet wird, und flüssiges Absorptionsmittel abgezogen, rückkonzentriert und der Kontaktvorrichtung wieder zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das in der ersten Trocknungsstufe benutzte Absorptionsmittel und das in der zweiten Trocknungsstufe benutzte Absorptionsmittel getrennt voneinander aus der Kontaktvorrichtung abgezogen und dann vereinigt werden, und daß das vereinigte Absorptionsmittel einer ersten Rückkonzentration unterzogen und dann in zwei Anteile aufgeteilt wird, von denen der eine Anteil direkt in die erste Trocknungsstufe wieder eingeleitet wird, während der zweite Anteil einer zweiten Rückkonzentration unterzogen und erst dann der zweiten Trocknungsstufe wieder zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Anteil in der zweiten Rückkonzentrationsstufe durch Kontakt mit einem trockenen Gas weiter rückkonzentriert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als trockenes Gas ein Teil des getrockneten Gases eingesetzt wird, das die zweite Trocknungsstufe bereits durchlaufen hat.
DE1905627A 1968-02-05 1969-02-05 Verfahren zum Trocknen eines Gasstromes Expired DE1905627C3 (de)

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