DE1903169B - Fungizides Mittel - Google Patents

Fungizides Mittel

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DE1903169B
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hydroxyalkyl
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Pending
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Inventor
Klaus Dr. 5000 Köln; Scheinpflug Hans Dr. 5090 Leverkusen; Kühle Engelbert Dr. 5070 Bergisch-Gladbach; Roos Ernst Dr. 5000 Köln; Jung Herbert F. Dr. Nihouba Tokio Wagner (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG

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Description

CO-X
CH,-Y
(I)
R1
— NH-(CH2)B —NH-A -OM
OH · NR2R3
steht, R und R1 für Wasserstoff, Alkyl, Hydroxyalkyl, Alkenyl oder Phenylalkyl stehen, R2, R3 und R4 für Wasserstoff, Alkyl oder Hydroxyalkyl stehen, A für den durch Formel (I) definierten an das RadikalX gebundenen Rest steht, M für ein Äquivalent eines Alkalimetalle oder Erdalkalimetalls steht, π für 2, 3 oder 4 steht, Y für OH steht und X und Y gemeinsam für eine Sauerstoffbrücke stehen können, starke fungizide Eigenschaften aufweisen. Gegenstand der Erfindung sind die Verwendung dieser Wirkstoffe zur Bekämpfung von Pilzen sowie fungizide Mittel mit einem Gehalt an diesen Wirkstoffen.
überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen 2 - Hydroxymethyl - 3,4,5,6 - tetrachlor - benzoesäurederivate eine erheblich höhere fungizide Wirkung als der aus dem Stand der Technik bekannte Pentachlorbenzylalkohol, welcher einer der chemisch nächstliegenden Wirkstoffe gleicher Wirkungsart ist. Die erfindungsgemäßen WirkstolTe stellen somit eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.
Die erfindungsgernäßen Wirkstoffe sind durch die oben angegebene Formel (I) eindeutig definiert. In dieser Formel stehen R und R1 vorzugsweise für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, Alkenyl mit 2 bis 4 C-Atomen und Phenylalkyl mit 1 bis 2 C-Atomen im Alkylrest. R2, R3 und R4 stehen vorzugsweise für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen und Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen. M steht vorzugsweise für Kalium, Natrium, Kalzium und Barium.
Als Beispiele der erfindungsgemäßen Wirkstoffe seien im einzelnen genannt:
45
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von teilweise bekannten 2-Hydroxymethyl-3,4,5,6-tetrachlor-benzoesäure-derivaten als fungizider Wirkstoff. Von den bekannten Verbindungen sind bislang keine bioziden Wirkungen bekanntgeworden.
Es ist jedoch bereits bekannt, daß man Pentachlorbenzylalkohol zur Bekämpfung von phytopathogenen Pilzen verwenden kann (vgl. japanisches Patent 399).
Es wurde gefunden, daß die teilweise bekannten - Hydroxymethyl - 3,4,5,6 - tetrachlor - benzoesäurederivate der allgemeinen Formel
COOe
Cl I CH2OH
Cl
Cl
CO
COOe Na®
Cl I CH2OH
Cl
1/2 Baffi®
Cl I CH,OH
Cl
(Fp. 2090C)
CO—NH-CH2
Cl I CH2OH Cl
CONH · CH2CH2CH2CH3
Cl I CH2OH
Cl
CONH · CH2CH7OH
Cl I CH2OH
Cl
Cl Cl
Cl I CONH-CH2-Ch2-HNCO [
HOH7C
Cl I CH2OH
Cl
Cl I CH2OH
Cl
CO—N(CH2CH=CH2)2
CH2OH
COOe HN ® (CH3J3
CH,OH
Das erfindungsgemäß zu verwendende Tetrachlorphthalid (Fp. 207 bis 2080C) ist bereits bekannt und kann durch Zinkstaubreduktion von Tetrachlorphthalsäureanhydrid (vgl. A 238, 330 [1887]), oder vorteilhafterweise durch Verseifung von 3,4,5,6-Tetrachlor-l,2-bis-(dichlormethyl)-benzol mit konzentrierter Schwefelsäure (vgl. belgische Patentschrift 719 876) gewonnen werden.
Die Herstellung der offenen 2-Hydroxymethyl-3,4,5,6-tetrachlorbenzoesäure-derivate erfolgt durch Umsetzung von Tetrachlorphthalid mit Alkali- oder Erdalkalihydroxiden, Ammoniak oder stark basischen Aminen in Wasser und/oder inerten organischen Lösungsmitteln, wie Dioxan, Dimethylformamid, Äthylenglycolmomoäthyläther, bei Temperaturen zwischen O und 1800C. vorzugsweise 40 und 1500C. Die Aufarbeitung der Reaktionsansätze wird in üblicher Weise vorgenommen.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe schädigen Kulturpflanzen in den zur Bekämpfung von Pilzen notwendigen Konzentrationen nicht und haben eine geringe Warmblütertoxizität. Aus diesen Gründen sind sie für den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Pilzen geeignet. Fungitoxische Mittel im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur Bekämpfung von Archimyceten, Phycomyceten, Ascomyceten, Basidiomyceten und Fungi imperfecti.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können angewandt werden gegen parasitäre Pilze, die oberirdische Pflanzenzeile befallen oder die Pflanzen vom Boden her angreifen sowie samenübertragbare Pilze. Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe bewähren sich vor allem bei der Bekämpfung von Reiskrank-■ . 50 heiten. So zeigen sie eine vorzügliche Wirkung gegen Piricularia oryzae.
Im Gegensatz zum Pentachlorbenzylalkohol, der nach Verwendung beim Reis bei Folgekulturen z. B. Gemüsearten starke Pflanzenschäden hervorruft, konnten solche Sekundärschäden bei den erfindungsgemäßen Verbindungen nicht festgestellt werden.
Ebenfalls wirksam und von praktischer Bedeutung sind die Wirkstoffe, wenn sie als Saatgutbeizmittel oder Bodenbehandlungsmittel gegen phylopathogene Pilze eingesetzt werden, die dem Saatgut anhaften oder im Boden vorkommen und an Kulturpflanzen Keimlingskrankheiten. Wurzelfäulen, Trachcomycosen, Stengel-, Halm-, Blatt-, Blüten-, Frucht- oder Samenkrankheiten hervorrufen.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe sind wirksam gegen Cochliobolus myiabeanus, Mycosphaerella musicola, Cerospora personata, Botrytis cinerea und Alternaria-Arten.
Je nach ihrem Anwendungszweck können die neuen Wirkstoffe in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, emulgierbare Konzentrate, Suspensionen, Spritzpulver, lösliche Pulver, Trockenbeizmitlsl, Stäubemittel, Pasten und Granulate. Diese werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, d. h. flüssigen Lösungsmitteln und/ oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung *un oberflächenaktiven Mitteln also Emulgier- und/oder Dispergiermitteln, wobei z. B. im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel gegebenenfalls organische Lösungsmitte! als Hilfslösungsmittel verwendet werden können. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten (z. B. Xylol, Benzol), chlorierte Aromaten (z B. Chlorbenzole) Paraffine (z. B. Erdölfraktionen), Alkohole (z. B. Methanol, Butanol), stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxyd, sowie Wasser, als feste Trägerstoffe: natürliehe Gesteinsmehle (z. B. Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide) und synthetische Gesteinsmehle (z. B. hochdisperse Kieselsäure, Silikate); als Emulgiermittel: nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie PoIyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, (z. B. Alkylaryl-polyglykoläther, Alkylsulfonate und Arylsulfonate); als Dispergiermittel: z. B. Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90%.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder in den daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Suspensionen, Pasten, Stäubemittel und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Verspritzen, Versprühen, Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen, Verräuchern, Vergasen, Gießen, Beizen oder Inkrustieren.
Die Wirkstoffkonzentrationen in den anwendungsfertigen Zubereitungen können in giößeren Bereichen variiert werden. Im allgemeinen liegeD sie zwischen 0,0001 und 10%, vorzugsweise zwischen 0,01 und 1%.
Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen von 0,1 bis 10 g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise 0,5 bis 5 g benötigt Zur Bodenbehandlung sind Wirkstoffmengen von 1 bis 500 g je Kubikmeter Boden, vorzugsweise 10 bis 200 g erforderlich.
Die Wirkstoffe können auch mit gutem Erfolg im Ultra-Low-Volume-Verfahren (ULV) verwendet werden, wo es möglich ist, Formulierungen bis zu 95% oder sogar den 100%igen Wirkstoff allein auszubringen.
Vergleichsversuch
Piricularia-Test/flüssige Wirkstoffzubereitung
Lösungsmittel 4 Gewichtsteile Aceton Dispergiermittel: 0,05 Gewichtsteile Natrium-Oleat andere Zusätze: 0,2 Gewichtsteile GeJatine
Wasser: 95,75 Gewichtsteile H2O
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration in der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, das die genannten Zusätze enthält.
Mit der Spritzflüssigkeit bespritzt man 30 etwa 14 Tage alte Reispflanzen bis zur Tropfnässe. Die Pflanzen verbleiben bis zum Abtrocknen in einem Gewächshaus bei Temperaturen von 22 bis 240C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70%. Danach werden sie mit einer wäßrigen Suspension von 100 OOO bis 200 000 Sporen/ml von Piricuiarfä""" oryzae inokuliert und in einem Raum bei 24 bis 26° C und 100% relativer Luftfeuchtigkeit aufgestellt.
5 Tage nach der Inokulation wird der Befall bei allen zur Zeit der Inokulation vorhandenen Blättern in Prozent der unbehandelten, aber ebenfalls inokulierten Kontrollpflanzen bestimmt. 0% bedeutet keinen Befall, 100% bedeutet, daß der Befall genau so hoch ist wie bei den Kontrollpflanzen.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Piricularia-Test / flüssige Wirkstoffzubereitung
Wirkstoff
Cl Cl
CI-<f V-CH,0H
/\ Cl Cl
(bekannt)
Befall in % des Befalls
der unbehandelten Kontrolle
bei einer Wirkstoffkor.zentration (in %) von
0.05
0.025
17
Fortsetzung
WirkstolT
Befall in % des Befalls
der unbehandelten Kontrolle
bei einer Wirkstoffkonzentraüon (in %) von 0.05
0,025
Cl
Cl I CH2OH
Cl
Cl I COOe K® Cl
CONH(CH2)2NII —
Cl I CH2OH HOH2C | Cl
Cl Cl
Cl

Claims (2)

in welcher X für Patentansprüche:
1. Fungizides Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2 - Hydroxymethyl-3,4,5,6 - tetrachlor - benzoesäurederivaten der allgemeinen Formel
CO-X
CH2-Y
in welcher X für
R1
— NH- (CH2),- NH- A -OM
oder
OH · NR2R3R4
steht, R und R1 für Wasserstoff, Alkyl, Hydroxyalkyl, Alkenyl oder Phenylalkyl stehen, R2, R3 und R4 für Wasserstoff, Alkyl oder Hydroxyalkyl stehen, A für den durch Formel (I) definierten an das Radikal X gebundenen Rest steht, M für ein Äquivalent eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls steht, η für 2, 3 oder 4 steht, Y für OH steht und XY gemeinsam für eine Sauerstoffbrücke stehen können.
2. Verwendung von 2-Hydroxymethyl-3,4,5,6-tetrachlor-benzoesäure-derivaten gemäß Anspruch 1 zur Bekämpfung vom Pilzen.

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