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Klappleitwerk Die Erfindung betrifft ein Klappleitwerk für einen
aus einem Behälter auszubringenden Abwurfkörper, wobei die Leitflossen des Klappleitwerkes
durch Federkraft aus ihrer Ruhestellung, in der sie von der Innenwandung des Behälters
gehalten sind, in ihre Wirkstellung ausschwenkbar sind.
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Derartige Klappleitwerke sind bisher in Verbindung mit Geschossen
bekannt; sie müssen, umdie Kosten solcher Verlustobjekte möglichst klein zu halten,
einfach ausgebildet und so gelagert sein, daß sie in dem vom Geschoßmantel umschlossenen
Raum wenig Platz beanspruchen und dennoch eine den Erfordernissen genügende aerodynamisch
wirksame Fläche aufweisen. Mehr noch als für Geschosse gilt dies für kleinkalibrige
Abwurfkörper, die in großer Zahl aus einem sich beispielsweise nach Abwurf selbst
sprengenden Behälter herausfallen.
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Durch Erzeugung eines fallstabilisierenden Drehmomentes mit lIilfe
von Leitflossen wird hier erreicht,
daß die ungeordnet ausgestoßenen
Abwurfkörper mit ihrer die Sprengladung tragenden Spitze mit dem Aufschlagzünder
nach unten gerichtet fallen.
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Es sind zwar aus der deutschen Auslegeschrift 1 198 248 Leitflossen
von kleinkalibrigen Geschossen, die aus einem Rohr auszubringen sind, bekannt, die
um etwa radial zu einem mit einer zentralen Öffnung versehenen Flossenträger angeordnete
Achsen aus ihrer Ruhelage im Innern des Geschosses in ihre Wirkstellung verschwenkbar
sind. Die Leitflossen erstrecken sich im eingeklapptem Zustand achsparallel zur
Längsachse des Geschosses, wobei die Schwenkachsen in bezug auf die Flugrichtung
des Geschosses hinten liegen. Die Leitflossen sind also im eingeklapptem Zustand
vom Geschoßmantel vollständig umschlossen und werden lediglich durch Schlitze im
Geschoßmantel geführt, wenn sie entgegen der Flugrichtung des Geschosses nach hinten
ausgeschwenkt werden Durch den Einbau eines gesonderten Flossenträgers verbleibt
jedoch als nutzbarer Raum lediglich die zentrale Öffnung in diesem Flossenträger.
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Für Abwurfkörper der genannten Art, die zu Hunderten gleichzeitig
abgeworfen werden, sind derartige Konstruktionen zur Erzeugung eines fallstabilisierenden
Drehmomentes viel zu aufwendig.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannten Klappleitwerke ohne
Verkleinerung der aerodynamisch wirksamen Flächen wesentlich zu vereinfachen und
ihre Herstellung derart zu verbilligen, daß sie auch für Abwurfkörper kleinen Kalibers
wirtschaftlich anwendbar sind.
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Ausgehend von einem Klappleitwerk der eingangs erwähnten Art, ist
diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Leitflossen einen Teil
des Mantels des AbwUrfkörpers
bilden und ihre Schwenkachsen in bezug
auf den Mantel gleichsinn.ig, jedoch die Längsachse des Abwurfkörpers unter einem
Winkel schneidend angeordnet sind. Zweckmäßigerweise weisen die Leitflossen jeweils
einen Steg auf, der von der Schwenkachse durchdrungen und in der Ruhestellung der
Leitflossen in einer Ausnehmung des Mantels innerhalb dessen Umfangs angeordnet
ist.
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Auf diese Weise ist mit wenigen konstruktiv einfachen und billig herzustellenen
Mitteln die Nöglichkeit geschaffen, einen kleinkalibrigen Abwurfkörper mit aerodynamisch
wirksamen Flächen zu versehen, die ein Drehmoment erzeugen, das den Abwurfkdrper
während des Fallens ausreichend stabilisiert. Der Winkel s , den die Schwenkachsen
jeweils mit der Längsachse des Abwurfkörpers einschließt, ist kleiner als 900. Die
Leitflossen, die Teile des Mantels des Abvurfkörpers bilden, fügen sich in ihrer
Ruhestellung in jeweils entsprechende Ausnehmungen im Mantel ein. Für das Ausschwenken
der Leitflossen muB lediglich im Innenraum des Abwurfkbrpers soviel Raum verfügbar
sein, daß das von der Schwenkachse nach hinten weisende Ende jedes mit einer Leitflosse
verbundenen Steges die Ausschwenkbewegung innerhalb des Abwurfkörpers mitmachen
kann. Da der Schwenkradius dieses Teiles jedoch sehr gering ist, bleibt der Innenraum
des Abwurfkörpers von Bauelementen des Klappleitwerkes weitgehend frei. Für ein
ungehindertes Ausschwenken der Leitflossen ist es lediglich erforderlich, daß an
den Kanten der Leitflossen und der Stege genügend Spiel vorhanden ist, damit die
Leitflossen beim Ausschwenken um die schrägliegenden Schwenkachsen nicht verkanten
können.
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Zur Unterbringung der Schwenkachse verdickt sich nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung der Querschnitt des Steges in Richtung auf die Schwenkachse
zu. Hierdurch ist zugleich Raum für die Unterbringung einer Feder konzentrisch zur
Schwenkachse geschaffen, wobei die freien Enden der Feder jeweils am Mantel des
Abwurfkörpers bzw. am Steg angreifen.
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Die Verbindung der Leitflossen mit einem Steg unterschiedlichen Querschnitts
hat außerdem den Vorteil, daß der Massenschwerpunkt der Leitflossen nahe an ihrem
Drehpunkt liegt, wodurch die Leitflossen, die sich an der in Schwenkrichtung liegenden
hinteren Kante der Ausnehmung im Mantel des Abwurfkörpers abatützen, genug Stabilität
erhalten.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch das Heck eines Abwurfkörpers, Fig.
2 eine Einzelheit aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
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Gemäß Fig. 1 ist der Mantel 2 eines hier nicht vollständig dargestellten
Abwurfkörpers 1 Träger von drei im Abstand von 120° angeordneten Leitflossen 3,5
und 6, die in ihrem ausgeklapptem Zustand strichpunktiert dargestellt sind.
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Jede Leitflosse besteht aus einer Flosse 9 und einem daran anschließenden
Steg 10 und fügt sich, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, jeweils in eine entsprechende
Ausnehmung 11 im Mantel des Abwurfkörpers ein. Die Flossen 9 bilden im eingeklapptem
Zustand einen Teil des Mantels 2 und sind mit ihren Schwenkachsen, z.B. der Schwenkachse
12 (Fig. 2) über je einen der einstückig mit der zugeordneten Flosse 9 verbundenen
Stege 10 schwenkbar verbunden. Der Querschnitt jedes Steges 10 verbreitert sich
von der Flossenwurzel in Richtung auf die Schwenkachse 12 zu. Im Bereich des von
der Flosse abgewandten Endes jedes Steges 10 sind die Schwenkachsen 12 durch eine
hier nicht sichtbare Bohrung in jedem Steg hindurchgeführt und im Mantel des Abwurfkörpers
durch nicht näher dargestellte Mittel gehalten, beispielsweise durch Vernieten oder
Verschrauben. Jede Schwenkachse 12 schließt mit der Längsachse des Abwurfkörpers
1 einen Winkel ein, so daß auch die Leitflossen 3,5 und 6 unter einem Winkel zur
Längsachse des Abwurfkörpers ausgeschwenkt werden.
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Zur Ausstellung der Leitflossen aus ihrer Ruhelage in der sie von
der Wandung eines Behälters 14 gehalten sind, ist jede Schwenkachse 12 konzentrisch
von je einer Schraubenfeder 15 umgeben, deren eines verlängertes Ende 16 jeweils
im Mantel 2 des Abwurfkörpers 1 eingespannt ist, während ihr anderes verlängertes
Ende i7 im Steg 10 befestigt ist.
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Beim Verlassen des Behälters 14 werden infolgedessen die Leitflossen
3,5 und 6 entgegen der Flugrichtung des Abwurfkörpers 1 bis zum Anschlag an die
rückwärtige Kante 18 der jedem Steg 10 zugeordneten Ausnehmung 11 geschwenkt. Da
der Massenschwerpunkt jeder Leitflosse nahe ihrem Drehpunkt liegt, sind die Leitflossen
in der ausgeschwenkten Lage zur Erzeugung eines Drehmomentes bei Abwurfkörpern ausreichend
stabil. Sie können jedoch zusätzlich durch eine an sich bekannte, hier nicht dargestellte
Federraste gehalten sein. Wegen der schrägen Anordnung der Schwenkachsen 12 weist
dieser Teil jeder Ausnehmung 11 auf der in Ausschwenkrichtung liegenden Seite eine
Erweiterung 19 auf, so daß sich der Steg 10 beim Ausschwenken nicht verkanten kann.
Selbstverständlich ist auch bei dem jeder Flosse 9 zugeordneten Teil jeder Ausnehmung
11 das Spiel so bemessen, daß die Flossen ungehindert ausgeschwenkt werden können.
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Die aerodynamisch wirksame Fläche der Leitflossen kann durch Änderung
der Flossenabmessungen innerhalb gewisser Grenzen beliebig verändert werden, ohne
daß hierfür besondere bauliche Änderungen - die Änderung der Ausnehmung 11 im Natel
2 des Abwurfkörpers ausgenommen - vorzunehmen sind.
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Da in dem Behälters 14, aus dem die Abwurfkörper 1 ausgestoßen werden
in der Regel viele Abwurfkörper in einer Ebene nebeneinanderliegen, werden die Leitflossen
der einzelnen Abwurfkörper sowohl teilweise von der Innenwandung des Behälters als
auch von'den jeweils benachbarten Abwurfkörpern
gehalten. Für das
Einbringen der Abwurfkörper in den Behälter i4 ist daher eine verhältnistaßig große
Breite der Flossen in Umfangsrichtung vorteilhaft. Patentansprüche: