CH660418A5 - Geschoss mit einem selbstaufrichtendem geschoss-leitwerk, insbesondere fuer artilleriegeschuetze. - Google Patents
Geschoss mit einem selbstaufrichtendem geschoss-leitwerk, insbesondere fuer artilleriegeschuetze. Download PDFInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Geschoss mit einem selbstaufrichtenden Geschoss-Leitwerk nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zahlreiche Rohrgeschosse weisen eine Leitflügelanordnung auf, die das Geschoss im Flug stabilisieren soll. Solche Geschosse werden häufig von Flugzeugen oder anderen Transportmitteln àus abgeschossen. Dabei muss häufig der vom Geschoss vor dem Abschuss eingenommene Raum so gering wie möglich gehalten werden. Faltbare Leitflügel unterschiedlicher Arten und Konstruktionen sind in der Vergangenheit eingesetzt worden, um den Raumbedarf der Geschosse geringzuhalten.
Diese räumlichen Einschränkungen erfordern, dass die Leitflügel auf einen minimalen Raum einfaltbar sind. Dennoch verlangen die Flugeigenschaften des Geschosses, dass die in Abfeu-erstellung ausgefahrenen Flügel optimal zuverlässig und leistungsfähig sind. Daher soll die Flügelkonstruktion auf minimalen Raum einfaltbar sein und trotzdem Hochleistungsflugeigenschaften besitzen.
Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Geschoss mit einem gegenüber dem Stand der Technik verbesserten selbstaufrichtenden Geschoss-Leitwerk vorzuschlagen.
Zur Erreichung dieses Zieles wird erfindungsgemäss ein Geschoss nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen. Ausführungsformen davon sind durch die abhängigen Ansprüche definiert.
Details der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung.
Fig. 1 ist eine Perspektivdarstellung eines typischen Geschosses mit selbstaufrichtenden Flügeln;
Fig. 2 ist ein vergrösserter Seitenriss eines einzelnen aufgerichteten Flügels;
Fig. 3 ist eine Draufsicht auf einen Flügel;
Fig. 4 ist ein Schnitt auf der Ebene 4-4 der Fig. 3;
Fig. 5 ist ein Schnitt auf der Ebene 5-5 der Fig. 3;
Fig. 6 ist ein Schnitt entsprechend der Fig. 4 bei eingefaltetem Flügel und mit aufgesetztem Deckel;
Fig. 7 ist ein vergrösserter Schnitt auf der Ebene 7-7 der Fig.
2;
Fig. 8 ist ein vergrösserter Schnitt auf der Ebene 8-8 der Fig.
2;
Fig. 9 ist ein vergrösserter Schnitt auf der Ebene 9-9 der Fig.
6;
Fig. 10 ist eine Perspektivdarstellung des Strebengelenks und der Ausrichtanordnung;
Fig. 11 ist eine Perspektivdarstellung einer Strebenverriegelung.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 ein Geschoss mit einem allgemein zylindrischen Körper 10 mit einem Spitzenkonus 12 und einr Vielzahl radial auswärts vorstehender Leitflügel 14, die aus einer Vielzahl von in Umfangsrichtung verteilten und längsverlaufenden Schlitzen 16 im Körper 10 auswärts vorstehen. Eine Anzahl von Lenkflossen oder -rudern 18 steht radial auswärts vom hinteren Ende des Geschosskörpers auswärts ab.
Das Geschoss kann mit einer Steuer- und Antriebseinrichtung beliebiger Art und einem Gefechtskopf beliebiger Ausführung ausgerüstet sein. Das Geschoss lässt sich auf beliebige Weise abschiessen - beispielsweise von Bodenfahrzeugen oder festen Bodenstationen, Luftfahrzeugen oder Trägergeschossen aus. Die raumsparenden Bauteile nach der vorliegenden Erfindung wurden jedoch primär entwickelt für die Verwendung bei Geschossen, die von Trägergeschossen mitgeführt werden, bei denen der verfügbare Raum gering und höchste Zuverlässigkeit gefordert ist.
Die Leitflügel können eine beliebige Gestalt haben; in der beschriebenen Ausführungsform sind sie allgemein dreieckig. Die Stoffbespannung 66 des Leitflügels besteht aus einem flexiblen oder geschmeidigen Material wie leichtem Nylon oder Dacron und wird so zugeschnitten und genäht, dass sie der tragenden Strebenanordnung im aufgerichteten Zustand genau entspricht.
Die Leitflügelanordnung ist eine in sich geschlossene modulare Einheit, die sich im Geschosskörper so anbringen lässt,
dass der Leitflügel durch einen Schlitz im Geschossmantel ein-oder ausgestossen werden kann. Die Leitflügelanordnung um-fasst ein längliches Gehäuse 20 mit einer schlitzförmigen Öffnung 22, die über die Gehäuselänge verläuft. Das Gehäuse 20 besitzt einen abwerfbaren Deckel 26, der die Öffnung 22 abdeckt. Das Gehäuse 20 hat eine Grundplatte 24, wie am besten in den Fig. 7 - 9 zu sehen ist. Diese Grundplatte lässt sich vom Gehäuse 20 abnehmen und dient als Hauptlagerungselement für die Flügelstreben. Die Platte 24 dient auch dazu, die Flügelbespannung am Gehäuse 20 festzuklemmen.
Das Gehäuse ist so tief und breit, dass es die eingefahrene Strebenanordnung und deren Bespannung aufnehmen und um-schliessen kann; wie in Fig. 9 gezeigt, schliesst der abnehmbare Deckel 26 das Gehäuse mit dem eingeklappten Flügel ab.
Die die Bespannung tragende Strebenanordnung ist am besten in Fig. 4 zu erkennen und weist eine vordere Strebe A, die schwenkbar in einem vorderen Lagerbock 28 am vorderen Ende der Grundplatte 24 gelagert ist, sowie eine hintere Strebe B auf, die schwenkbar auf einem hinteren Lagerbock 30 gelagert ist, der an der Grundplatte 24 befestigt ist. Die vordere Strebe A hat ein unteres äusseres rohrförmiges Strebenteil 32, das schwenkbar auf dem Lagerbock 28 gelagert ist und teleskopartig das innere obere rohrförmige Strebenteil 34 aufnimmt, das
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schwenkbar mit einem Schwenkstift 36 am äusseren Ende der hinteren Strebe verbunden ist. In der Bohrung des unteren und oberen Strebenteils 32, 34 verläuft über im wesentlichen deren gesamte Länge eine Druckfeder 38, die auch in der äussersten Stellung genug Spannkraft aufbringt, um die vordere Strebe A unter Betriebsbedingungen im Abfeuerzustand zu halten.
Die hintere Strebe B ist im wesentlichen identisch mit der vorderen ausgeführt. Sie weist ein unteres rohrförmiges Strebenteil 40 auf, das im Lagerbock 30 schwenkbar gelagert ist und teleskopartig ein rohrförmiges inneres oberes Strebenteil 42 aufnimmt. Die Bohrungen der Strebenteile enthalten eine Druckfeder 44, die über im wesentlichen der vollen Strebenlänge verläuft. Sie steht ebenfalls in der äussersten Strebenstellung unter genug Druck, um die hintere Strebe B im Abfeuerzustand zu halten.
Wie die Fig. 10 zeigt, sitzt am äusseren Ende des inneren vordem Strebenteils 34 ein Gabelkopf 46, der ein Augenelement 48 am inneren hinteren Strebenteil 42 aufnimmt.
Jede Strebe ist mit einer das Einschieben verhindernden Sperre ausgeführt. Sie verhindert, dass die Strebenteile durch die Flügelbelastung zusammengeschoben werden. Diese Sperren sind als Zungen 50, 52 auf den inneren Strebenteil 34 bzw. 42 ausgeführt. Wie die Fig. 11 zeigt, liegt diese Sperre als Zunge vor, die man ausbildet, indem man einen schmalen U-förmigen Schlitz in die Wandung des oberen Strebenteils einstanzt und die so gebildete Zunge nach aussen biegt, so dass ihr freies Ende zum offenen Ende des oberen Strebenteils 34 bzw. 42 weist, und sich, wenn nach aussen vorgespannt, an das äussere Ende des aussenliegenden Strebenteils 32 bzw. 40 anlegt. Das freie nach aussen gebogene Ende ist geringfügig — etwa 10° — ver-drallt und liegt bei aufgerichtetem Flügel über dem äusseren Ende des unteren Strebenteils. Die Strebensperre liegt vorzugsweise auf der Unterseite des Strebenteils, d.h. von der Tuchbespannung beabstandet, um diese nicht zu beschädigen, muss sich aber mit einem Finger auf weniger als den Innendurchmesser des unteren Strebenteils zusammendrücken lassen, damit die Strebe bei Bedarf eingeschoben werden kann.
Mindestens eine der Streben A, B sollte mit einer Drehsperre versehen sein, um ein versehentliches Verdrehen der äusseren Strebenteile zu verhindern, wenn die Streben eingeschoben sind. Wie die Fig. 6 und 10 zeigen, sind die Drehsperren in Form von Stiften 54, 56 vorgesehen, die vom oberen Strebenteil jeweils auswärts in Schlitze 58, 60 am äusseren Ende der unteren Strebenteile 32, 40 eingreifen, wenn die Strebenanordnungen vollständig eingeklappt sind, wie in den Fig. 6 und 10 gezeigt. Obgleich zwei solche Sperren dargestellt sind, und zwar jeweils eine pro Strebe, würde in den meisten Fällen bereits eine solche Sperre ausreichen.
Wie nun die Fig. 4 zeigt, ist eine Blattfeder 62 auf der Grundplatte 24 unmittelbar unter der Strebenanordnung angebracht. Sie legt sich an die Strebenanordnung unter dem Schwenkstift 36 an, wenn die Streben in die Einschubstellung gebracht sind, wie in Fig. 6 gezeigt. Die Feder 62 übt eine initiale Ausstosskraft auf die Streben aus, die verhindert, dass die Strebenanordnung im eingeschobenen Zustand festklemmt.
Die Stoffbespannung 66 des Flügels, wie oben erläutert, ist so geformt, dass sie die Strebenanordnung umgibt. Sie weist ei-
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nen Unterteil bzw. eine Schürze 67 auf, die am Gehäuse 20 festgelegt ist, indem sie zwischen der Grundplatte 24 und dem Gehäuse mit umlaufenden Klemmstreifen 64 festgeklemmt ist, wie in den Fig. 8 und 9 ersichtlich. Diese gewährleisten eine sichere Befestigung der Flügelbespannung am Flügelgehäuse.
Die oben beschriebene Flügelkonstruktion lässt sich, wie in Fig. 9 gezeigt, in das Gehäuse 20 einfalten und gleichzeitig die Bespannung in das Gehäuse einrollen. Dies erfolgt, indem man die Strebensperren zusammendrückt und so auf die Spitze des Flügels drückt, dass man die beiden Streben A, B teleskopartig ineinanderschiebt. Die Streben werden dabei immer kürzer und schwenken um die unteren Schwenkstifte, bis sie voll eingeschoben sind; in diesem Zustand verlaufen sie kolinear und liegen auf der Grundplatte 24 auf, wie in den Fig. 6 und 9 gezeigt. An diesem Punkt sind die Druckfedern 38, 44 in den beiden Streben A, B vollständig bis fast zum Aufeinanderliegen der Windungen komprimiert; in diesem Zustand üben sie ihre maximale Kraft aus. Bei in diesem Zustand befindlichen Streben verläuft die Federkraft jedoch entlang der Federachse und will die Flügel nicht ausfahren lassen. Um das Ausfahren der Flügel einzuleiten, müssen die Streben aus dieser Lager heraus vorgespannt werden, was mittels der Blattfeder 62 erfolgt, die auf jede der Streben einwirkt und diese nach aussen drückt, so dass die Druckfedern in den Streben dann den Flügel in den Abfeuerzustand bewegen können. Die Feder 62 ist, wie in Fig. 4 gezeigt, so angeordnet und ausgestaltet, dass sie bei voll eingeklappten Streben, wie in Fig. 6 gezeigt, eine Vorspannung auf die Streben ausübt, mit der die Flügelanordnung ausgestossen werden kann.
Der lösbar angebrachte Deckel 26 verläuft über die Gehäuseöffnung über dem eingefalteten Flügel und deckt diese ab, wie am besten beispielsweise in den Fig. 6 und 9 zu sehen ist. Der Deckel 26 ist eine längliche und allgemein rechteckige Platte, die die Gehäuseöffnung bei eingefaltetem Flügel abdeckt. Der Deckel 26 weist, wie in Fig. 9 gezeigt, auf der einen Längsseite eine Anzahl Schwenklaschen 68 und auf der anderen Längsseite eine Anzahl Sperrlaschen 70 auf. Wie in Fig. 9 gezeigt, ist die Oberseite des Deckels etwa der Aussenkontur des Geschosskörpers entsprechend gewölbt, um die Luftströmung so wenig wie möglich zu stören und Vorsprünge zu vermeiden.
Wie am besten in der Fig. 3 ersichtlich, ist eine Anzahl Schwenkstifte 72 in einer Anzahl Schlitze oder Ausnehmungen 74 entlang der einen Längsseite des Gehäuses 20 vorgesehen. Eine längsverschiebbare Sperrplatte 76 — vgl. Fig. 5 — ist mittels einer Vielzahl von Schlitzen 78 und Kopfschrauben 79 an der gegenüberliegenden Seitenwand des Gehäuses befestigt, wobei eine Vielzahl von Sperrfingern 80 in eine Stellung vorgespannt ist, in der sie eine Vielzahl von laschenaufnehmenden Schlitzen 82 in der Seitenwand des Gehäuses übergreifen. Die Sperrplatte ist mittels einer Druckfeder 84 an einem Ende der Platte und des Gehäuses vorgespannt. Ein Kolben 86 in einem Zylinder 87, der an einem Ende der Sperrplatte angreift, enthält in einer Kammer eine kleine Sprengladung 88, die gezündet wird, um die Sperrplatte in ihre Freigabelage zu drücken, in der sie den Deckel 26 freigibt. Der Deckel 26 wird dabei nach aussen gedrückt, so dass er von der Luftströmung entlang des Geschosskörpers weggerissen wird. Der Flügel kann dann weiter frei in die Abfeuerstellung ausklappen.
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3 Blätter Zeichnungen
Claims (5)
1. Geschoss mit einem sich aus einem eingefalteten Zustand selbst aufrichtenden Geschoss-Leitwerk, das eine das Leitwerk in seinem ausgefahrenen Zustand überführende Strebenanordnung mit einer vorderen Strebe (A) und einer hinteren Strebe (B) enthält, die jeweils ein unteres rohrförmiges Strebenteil (32, 40), das an seinem unteren Ende in einem festen Lagerbock (28, 30) schwenkbar gelagert ist, und ein oberes rohrförmiges Strebenteil (34, 42) aufweisen, das teleskopartig in das untere Strebenteil (32, 40) eingesetzt ist, wobei beide oberen Strebenteile (32, 40) an ihrem oberen Ende mit einem gemeinsamen Scharnierstift (36) schwenkbar miteinander verbunden sind, und ferner im Innern der unteren und der oberen Teile jeder Strebe (A, B) eine Druckfeder (38, 40) eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Streben mit Mitteln (54, 58; 56, 60) zum Verhindern des gegenseitigen Verdrehens des oberen Strebenteils zum unteren Strebenteil versehen ist, und dass die vordere und/oder die hintere Strebe (A, B) ein Sperrorgan (50, 52) zum Verriegeln der Streben in ihrer ausgefahrenen Stellung aufweist.
2. Geschoss nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Grundplatte (24), an der die festen Lagerböcke (28, 30) befestigt sind.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Geschoss nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine auf der Grundplatte (24) angeordnete Federeinrichtung (62), die sich an die Streben in deren eingefalteten Zustand anlegt und sie in die'Abfeuerstellung vorspannt.
4. Geschoss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Streben (A, B) innerhalb einer flexiblen Tuchbespannung (66) angeordnet sind.
5. Geschoss nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein im Geschosskörper ausgebildetes längliches Gehäuse (20) mit Wänden, die eine langgestreckte Kammer ausbilden, wobei die Grundplatte (24) den Boden des Gehäuses bildet und die Streben (A, B) ini eingefalteten Zustand auf der Grundplatte (24) gelagert sind, und durch eine abwerfbare Abdeckung (26), die die Kammer abdeckt und die Streben im Gehäuse in ihren eingefalteten Zustand hält.
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PUE | Assignment |
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PL | Patent ceased |