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Verfahren zur Photosensibilisierung eines hydrophilen oleophoben
Flachdruckplattenträgers Die vorlieJende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Photosensibilisieren eines hydrophilen Flachdruckplattenträgers, insbesondere
auf ein Verfahren zum bildweisen Photosensibilisieren eines hydrophilen Flachdruckplattenträgers
durch Übertragung.
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Unter der Sezeichung "bildweise Photosensibilisierung" wird verstanden,
daß die Druckplattenoberfläche nur in den biluflächen photosensibilitisiert wird.
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Die Nicht-@ildflächen bleiben nicht-photoempfindlich. Dadurch kann
die so sensibilisierte Platte nach Belichtung mit Licht Kopien liefern.
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Photosensibilisierbare Flachdruckplatten bestehen gewöhnlich aus einer
photosensibilisierbaren Schicht auf einem Aluminium- oder anderen, mit Wasser benetzbaren
Substrat. Die Schicht wird behandelt, um einen Photosensipilisator Der der gesamten
Oberfläche zu absorbieren. Über die Platte wird in durcnsichtiges Negativ gelegt,
worauf die Platte aurch das Negativ mit einer Lichtquelle belichtet wird.
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Lithiographische Druckverfahren beruhen auf der Tatsache, daß Drucktinten
hydrJphobe, @leophile Medien umfassen, die von den durch Wasser benetzten (hydrophilen)
Oberflächen @ abgestoßen werden. Eine lithographische Platte besteht aus Gebieten,
die mit Wasser benetzbar sind und aus solchen, die wasserabstoßend sind. In einer
lithographischen Druckpresoe wird die
Platte durch Moltonwalzen
mit Wasser und dann durch Tintenwalzen mit Tinte benetzt. Ein Bild wird aufgrund
der Tatsache gebildet, dai3 die Tinte nur an den wasserabstoßenden Flächen der Platte
haftet.
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wird die lithographische Platte mittels einwirkung von aktinischer
Strahlung, die durch ein Diapositiv (Kopiervorlage) (wie z.B. ein photographisches
Negativ) in engem Kontakt mit der Platte geleitet wird, in manchen Gebieten wasserabstoßend
und in anderen mit wasser benetzbar gemacht, dann bezeichnet man die Platte als
photolithographische Platte. Diese Platten bestehen gewöhnlich aus einer photoempfindlichen
Schicht auf einem Substrat, das aus Aluminium oder behandeltem Papier bestehen kann.
Nach Belichtung mit Licht durch ein Diapositiv kann die Platte zur ntfernung der
Schicht von den nicht vom Licht getroffenen Flächen behandelt werden. Dies legt
das Substrat frei, das durch Behandlung mit Sustanzen, wie Gummi arabicum, mit wasser
benetzbar gemacht ist. Die vom Licht getroffenen Gebiete werden wasserabstoßend
und haften am Substrat; und diese Gebiete nehmen die Tinte auf.
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Andere Arten von Platten, wie Gelatine/Dichromat-Platten (Collotyp)
oder Polyäthylenoxyd/Phenolharz-Platten werden nach Belichtung mit Licht durch ein
Diapositiv nicht zur Entfernung der unbelichteten Schicht behandelt, sondern statt
dessen sind die unbelichteten Gebiete bereits mit Wasser benetzbar.
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Die oelichteten Gebiete werden aufgrund chemischer, durch die absorbierte
aktinische Strahlung verursachter Veränderungen wasserabsto@@nd gemacht.
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lVie Xerographie beruht auf der Tatsache, daß bestimmte Mater alien,
wie a@orphes Selen und bestimmte Arten von Zinkoxyd elektrostatis:-e Ladungen aulnehmen
können, die entfernt werden können, wenn Licht der entsprechenden Wellenlänge auf
die Oberfläche auftrifft. Wird eine richtig hergestellte Platte einer Koronarentladung
unterworfen, dann enthält die gesamte Oberfläche elektrostatische Ladungen. Wird
nun ein Bild auf diese geladene
Oberfläche projiziert, dann verschwindet
die Ladung in den vom Licht getroffenen Gebieten (und ungefähr proportional zur
Lichtintensität). Dadurch entsteht ein Bild aus elektrostatischen Ladungen. Wird
die Platte nun (durcherechiedene Maßnahmen) in die Nähe sehr kleiner Teilchen gebracht,
die entweder der Ladung auf der Platte entgegengesetzte Ladungen aufweisen (oder
wenn diese Teilonen polarisiert werden können, d.h.wenn ein zeitweiliger Dipol induziert
werden kann), dann trägt die Platte ein sichtbares Bild aus diesen angezogenen Teilchen.
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In der Vergangenheit wurde das Verfahren zur elektrostatischen Bildherstellung
zur Herstellung lithographischer Platten direkt von der Kopie, d.h.
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ohne Verwendung von Diapositiven, angewendet. Die Grundidee besteht
im Laden einer elektrostatischen Platte, Projizieren des Bildes (von einer maschinengeschriebenen,
handgeschriebenen oder gedruckten Kopie),Tonen der Platte mit den angezogenen Teilchen,
worauf das Tonungsmittel-Bild entweder auf ein hydrophiles Substrat übertragen und
auf dem Substrat verschmolzen wird, oder (in manchen Fällen) Schmelzen auf dem Tonungsmittel
und Behandlung der elektrostatischen Platte, so daß die von Tanungsmittel freien
Gebiete mit wasser benetzbar gemacht werden. Im ersteren Fall ist die ele@@ostatische
Platte gewöhnlich amorphes Selen auf einem Aluminiumsubstr&t, und das Tonungsmittel-Bild
wird auf eine Papierplatte (durcn elektroso tische Ladung) übertragen, die mi-v
einem mit wasser benetzbaren Oberflächeni@n beschichtet ist. im letzteren Fall besteht
die elektrostatiscne Platte @ewönnlich aus einer schickt Zinkoxyd, aas in einem
Harz mit @ohem elektrischer Leitunzswiaerstand dispergiert ist; die Schicht befindet
sich auf einem leitenden Substrat. Das Tonungsmittelbild wird entweder auf die elektro-
-statische Schicht verschmolzen oder absorbiert. Die Platte wird in den Nicht--3ildflächen
durch chemische Behandlung hydrophil gemacht.
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Die oben genannten Platten leiden jedoch an einem oder verschiedenen,
schweren Nachteilen, die während der Verwendung auftreten. Diese umfassen die Abnutzung
des Tonungsmittel-Bildes und den Verlust der Wasserbenetzbarkeit der Nicht-Bildflächen.
Die zur Zeit verwendeten Direktplatten eignen sich nur für kurze Verwendung, erfordern
gewöhnlich besondere "Fountain"-Lösungen, werden leicht verkratzt, zeigen auf Papier
eine geringe Kriechbeständigkeit und sind für ein Drucken mit kontinuierlichem Ton
wertlos.
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Die zur Zeit auf dem Markt befindlichen elektrostatischen Platten
zeigen ebenfalls verschiedene Nachteile, wie schlechte Nicht-Bildflächen, ungewöhnlich
kurze Pressen-Lebensdauer, Unmöglichkeit zum Kopieren ausgefüllter Flächen, zeitraubende
und mühselige Behandlung, und außerdem hängen sie ab von der Umwandlung eines oleophilen
Binders in den hydrophilen Zustand nach dem Tonen.
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Die Binder sind von.Anfang an nicht abnutzungsbegtändig und werden
dies nach der Behandlung noch weniger.
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Erfindungsgemaf3 werden die oben erwähnten Nachteile eliminiert, indem
man eine photoleitende Schicht auf einem Papierträger, wie im Handel verfügbares
"Electrofax"-Papier, mit einem flüssigen Photosensibilisierungsmittel photosensibilisiert
und anschließend den Photosensibilisator durch Berührung auf ein hydrophiles, oleophobes
Substrat überträgt, so daß nach Einwirkung von Licht das hydrophile, oleophobe Substrat'
hydrophob und oleo-phil wird, und zwar in den Flächen, wo der Photosensibilisator
absorbiert worden ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere' die Übertragung von
irgendeiner "Electrofax"-artigen Oberfläche, die nicht -hydrophil oder photosensibilisierbar
zu sein braucht. -Diese Oberfläche ist mit einem besonderen, flüssigen Tonungsmittel
oder Photosensibilisator "getont", der bewirkt,
daß bestimmte hydrophile
Schichten bei Absorption oder anderweitigea kontakt photoempfindlich werden. Das
heißt mit anderen Worten, daß ein Bild mit dem besonderen flüssigen Tonungsmittel
auf dem "Electrofax"-Papier gebildet wird, und das Tonungsmittel dann zu einer hydrophilen
Schicht auf einer zweiten Oberfläche durch Berührung des nassen, flüssigen Tonungsmittels
übertragen wird. Dies bewirkt ein "Spalten" des Bildes, d.h. das gesamte Bild befindet
sich aufgrund der Übertragung eines gewissen Teils-des nassen, flüssigen Tonungsmittels
auf der hydrophilen Oberfläche und wird von dieser absorbiert. Dann wird die hydrophile
Ober-fläche belichtet, und das Tonungsmittel bewirkt, daß die hydrophile Oberflache
hydrophob und oleophil wird, wo das Tonungsmittel absorbiert worden ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich insbesondere auf das elektrostatische
Laden einer Zinkoxyd/Binder-Schicht auf einem Papierträger in der Dunkeineit. Das
Laden erfolgt mit einen handelsüblichen Koronarstab, -in welcher die einen Drähte
desselben bei etwa 6000 Volt, negativ bezüglich der Srdung genalten werden. Die
entladung liefert negative Ionen, die sich auf der Zin@@xyd/Binder-Oberfläche akkumulieren.
Als Gegenwirkung entstehen auch positive Ladungen, die sich auf der Zwischenfläche
des Papiers und der Z irioxyd/ B inder-Schicht akkumulieren. Ein anschließendes
Belichten mit aktinischer-Strahlung bewirkt, daß die Zinkoyd-Binder-Oberfläche die
Ladung proportional zur Intensität der aktinischen Strahlung verliert, wobei das
Zinkoxyd leitend wird. Somit neutralisieren sich die Ladungen auf der Zinkoxyd/Binder-Oberfläche
und in der Zwischenfläche. In einem relativ nichtleitenden, flüssigen Medium suspendierte
Photosensibilisatorteilchen werden auf das elektrostatische Bild aufgebracht und
scheiden sich auf dem Bild ab.
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Da cas Bild aus negativen Ladungen gebildet wird, erfolgt diese Abscheidung
@ei positiver Ladung der Photosensibilisatorteilchen durch einfache Anziehung.
Dann
wird das aus dem Photosensibilisator gebildete Bild durch Berührung auf eine Druckplatte
mit einer hydrophilen, oleophoben Oberfläche übertragen, die mit dem Photosensibilisator
und aktinischer Strahlung reaktionsfähig ist, um so hydrophob und oleophil zu werden.
Die Übertragung kann nicht voilständig erfolgen, da einige der Photosensibilisatorteilchen
inhärent dazu neigen, auf der Zinkoxyd/Binder-Oberfläche zu verbleiben. Um die Übertragung
durch Berührung zu ermöglichen, besteht das Bild aus Teilchen des Photo-, sensibilisators,
die mit den Tenungsmittelmedium, dh. der suspendierenden Lösung, benetzt sind. In
der Praxis ist diese wie eine Paste, und das "pastenartige" Bild wird bei Entfernung
des Papiers von der Platte gespalten.
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Daher reagiert die hydrophilev oleophobe Oberfläche mit dem Tonungsmittel
(Photosensibilisator) und aktinischer Strahlung, um in den mit dem Tonungsmittel
in Berührung stehenden Flächen hydrophob und oleophil zu werden.
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So erhält man eine lithographische Druckplatte, die nun zur Aufnahme
von Tinten auf Ölbasis in den Bildflächen Fähig ist.
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Die erfindungsgemäß geeignete, hydrophile ochicht ist eine solche,
die durch Einwirkung eines Photosensibilisators und aktinischer Strahlung hydrophob
und deophil gemacht werden kann. Materialien für diese Schicht sind z.B.
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Gelatine, Albumin, Gumm arabikum oder Polyvinylalkohol. Diese sind
mit Materialien, wie Dichromate und Ferrisalze, photosensibilisierbar. Es wird jedoch
besonders bevorzugt, ein Assoziationsprodukt eines Alkylenoxyd polymerisisates,
wie z.B. ein Äthylonoxydpolymerisat, und eines Phenolharzes zu verwenden, da dieses
Produkt, selbst in nassem Zustand, sehr abnutzungsbeständig und auch sehr hydrophil
ist; und die Bildflächen sind hydrophob und äußerst zäh, was bedeutet, daß keine
Abnutzung des Platte erfolgt wie im all der üblichen, aufgeschmolzenen thermoplastischen
Tonungsmittel.
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Die oben erwähnte Äthylenoxydpolymerisatkomponente und die Phenolharzkomponente
sind im einzelnen in der US-Patentschrift 3 350 202, Spalte 4, Zeile 13-75, Spalte
5, Zeile 1-75.und Spalte 6, Zeile 1-13, beschrieben.
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Die oben genannten, bevorzugten Flachdruckplatten mit dem Assoziationsprodukt
enthalten gewöhnlich 0,2-3 Gew.-Teile Äthylenoxydpolymerisat pro Gew.-Teil Phenolharz,
vorzugsweise 0,6-1,8 Gew.-Teile Äthylenoxydpolymerisat pro Teil Phenolharz.
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Die in der vorliegenden Anmeldung verwendete Bezeichnung "Druckplattenträger"
bezieht sich jedoch auf alle normalerweise hydrophilen Flachdruckplatten oberflächen,
und nicht nur auf die bevorzugten Äthylenoxydpolymerisat/ -Phenolharz-As so ziat
ion sprodukte. Solche Druckplattenträger sind bekannt und können in Form von Überzügen
bzw. Schichten auf verschiedenen Substraten, wie Papier, Stahl, Kunststoffilm, hetallfolien,
feste Platten, oder sogar als selbsttragende Filme oder als Schichtmaterialien aus
solchen Filmen und Substratmaterialien vorliegen, da nur die Oberfläche des Trägers
eine Rolle spielt. Zur Herstellung photolithographischer Platten werden gewöhnlich
gekörnte Aluminiumplatten verwendet; sie sind erfindungsgemäß ausgeze-ichnet geeignet,
da diese Platten eine überlegene Verankerung für die Überzüge ergeben und eine äußerst
gute Beständigkeit gegen ein Verziehen auf der lithographischen Presse zeigen.
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Die DrucKplattenträerpräparate können Zusätze zur Verbesserung bestimmter
Eigenschaften der Druckober»!läche, wie Photo sensibilis ierbarke it, Verringerung
der Klebrigkeit und Zähigkeit, enthalten. Die Anwesenheit oder Abwesenheit solcher
Zusätze verringert die erfindungsgemäße Eignung der aus diesen -Pränaraten hergestellten
Platten nicht.
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Zur Erzielung von Druckplatten mit langer Drucklebensdauer ist es
zweckmäßig, die Oberfläche vor der Bildphotosensibilisierung zäh zu machen. Im Fall
von ÄtkYlenoxypolymerisat/Phenolharz-Assoziationskomplexen erfolgt dieses Zähmachen
zweckmäßig durch Härten der Platte für eine Dauer und bei einer Temperatur, die
ausreichen, sie gegenüber organischen Lösungsmitteln, wie N,N-Dimethylformamid,
Aceton und Methanol, unlöslich. zu machen. Obgleich gewöhnlich ein Aushärten für
5-30 Minuten bei 120-200°C. ausreicht, ist ein Härten für 10-30 Minuten bei 360-180°C.
noch zweckmäßiger. Im Fall anderer Materialien, wie Gelatine Albumin und Polyvinylalkohol,
können, bekannte Verfahren (wie die Zugabe von Formalin zur Gelatine oder eines
Vernetzungsmittels zum Polyvinylalkohol) angewendet werden.
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Die Platten werden vorzugsweise durch Beschichten des Substrates mit
einer Äthylenoxydpolymerisat und Phenolharz enthaltenden Lösung hergestellt. Das
Lösungsmittel wird abgedampft und die Platte zum Unlöslichmachen der Überzuges ausgehärtet.
Der Überzug bzw. die Schicht kann durch Zugabe eines Sensioilisators, der in die
Schicht absorbiert wird, photoempfindlch gemacht werden. Erfindungsgemäß wird der
Sensibilisator jedoch in Form des zu druckenden bzw. kopierenden Bildes aufgebracht.
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Er@indungsgemäß wird ein Papier vom Electrofax" -Typ zweckmäßig mit
einer n@toleitenden Schicht aus Zinkoxyd und einem Binder überzogen; r'arbstoff-"@@sibilisatoren
zur Veränderung oder Ausdehnung des spektralen Ansprechens sind gegebenenfalls im
Handel erhältlich oder können zugefügt werden.
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Überlicherweise erhältliche Papiere sind u.a. als "SCM" papier oder
'C. Brunning"-Papier im Handel. Gegebenenfalls kann das elektrostatische Papier
hergestellt werden, indem man Papier das für eine geeignete Leitfähigkeit vorbehandelt
worden ist, mit ei kr Suspension aus elektrostageeigneten tisch:gee@ Zinkoxyd in
einer Lösung eines handelsüblichen Rinderharzes, wie
z,T3. Polystyrol,
Siliconharz oder Acrylesterpolymerisat, überzieht. Zur Herstellung des Papiers wird
Zinkoxyd in der Harzlösung auf ein Gewichtsverhältnis von Zinkoxyd zu Harz von etwa
4 zu 1 suspendiert. Gewöhnlich wird die Suspension mit einer ausreichenden Menge
an Binderharzlösungs mittel verdünnt, so dai3 das mit der Suspension überzogene
Papier nach dem Trocknen (oder gegebenennfalls Aushärten) einen trockenen Überzug
einer Dicke von etwa 0,013 mm hat.
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Erfindungsgemäß geeignet sind solche Tonungs- oder Photosensibilisierungsmittel,
die Photosensibilisatoren für das ausgewählte hydrophile eschichtungsmaterial sind
und die mit der Oberfläche des polymeren üruckplatten trägers nach Belichtung mit
Licht reagieren können und dabei bewirken, daß diese hydrophob und oleophil wird.
Derartige Photosensibilisatoren setzen Gewöhnlich nach Belichtung mit Lichtenergie
bei Zimmertemperaturen freie Radikale frei.
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Wie oben erwähnt, hängt die viahl der hydrophilen Schicht für die
lithographische Platte von dem als Tonungsmittel verwendeten bensibilisator ab,
å.h. es mui3 ein Tonungsmittel verwendet werden, das ein Photosensibilisator für
das ausgewählte, hydrophile Beschichtungsmaterial ist. Bei Verwendung von Gelatine,
Albumin, Polyvinylalkohol oder Polyäthylenoxyd plus Phenolharz können z.B. Dichromate
als Tonungsmittel verwendet werden.
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Daneben umfassen andere, erfindungsgemäß geeignete Photosensibilisatoren,
und insbesondere bei Verwendung hydrophiler Schichten aus dem @ssoziations produkt
aus Äthylenoxydpolymerisat und Phenolharz, lichtempfindliche Diazo- und Diazoniumverbindungen,
Azide und wasserlösliche, Verbindungen des 6-wertigen Chroms. Die hier verwendete
Bezeichnung "Diazo" umfeßt Diazonium- und Azidoverbindungen. Der verschiedenen Klassen
von PhotosenBibilisatoren sind z.B. Naturharzderivate von Diazonaphthol- und Diazophenolsulfon
amiden;
Orthochinondiazid; Kondensationsprodukte von Diazodiarylamin und Formaldehyd; 4,4-Diazidostilben-2,2'-disulfonsäuresalze;
A3idostyrylketone der in der französischen Patentschrift 886,716 beschriebenen Art,
wie z.B. 4-Azidobenzalaceton-2-sulfonsäuresalze; 1,5-Diazidonaphthalin-3,7-disulfonsäuresalze;
4-Azidonaphthalin-1,8-dicarbonsäuresalze; 4,4'-Diazidodiphenylmethan-3,5-dicarbonsäuresalze;
2-Diazo-1-hydroxynaphthalin-5-sulfonsäuresalze; P-Diazodialkylanilinzinkchloridsalze;
p-Diazophenylmorpholin; p-Diäthylaminobenzoldiazoniumfluoborat; 2-Methylbenzoldiazoniumfluoborat;
p-Fluorphenyldiazoniumfluoborat; 1,5-Naphthalintetrazoniumfluoborat; Anlmo niumchromat;
Ammoniumdichromat; Natriumdichromat und Kaliumdichromat; und Salze, wie Ferrichlorid;
Chromchlorid und Ferrisulfat.
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Die Photosensibilisatoren werden auf eine Teilchengröße von einigen
Micron, vorzugsweise weniger als 2 Micron, Durchmesser verringert und in einem Nicht-Lösungsmittel
mit hohem elektrischem Leitungswiderstand dispergiert, so daß das elektrostatische
Bild aureichend lange Zeit bestehen bleibt, um die Entwicklung durch das Tonungsmittel
zuzulassen. Die Flüssigkeit muß entweder ein vollstandiges Nicht-Lösungsmittel für
das Tonungsmittel sein oder nur eine sehr geringe Neigung zum Lösen des Tonungsmittels
haben. Suspendierende Flüssigkeiten sind u.a. Hexan, Cyclohexan, Benzol, Benzin,
fluorierte Kohlenwasserstoffe und Lackbenzine.
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Das Photosensibilisierungs- (Tonungs-)-mittel wird zweckmäßig als
fein zerteilte Teilchen verwendet; um die Beschichtung der hydrophilen Oberfläche
zu erleichtern un eine größere Auflösung des Bildes zu schaffen.
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Im allgemeinen sind Photosensibilisatoren t einer durchschnittlichen
Teilchengröße von etwa 0,1-10 Micron zufriedenstellend* obgleich die durch schnittliche
teilchengröße vorzugsweise unter etwa 2 Micron liegt.
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Photosensibilisatorsuspensionen können in Kolloidmühlen und anderen
Mitteln hergestellt werden. Zin einfaches und wirksames Verfahren ist das Vermahlen
der mischung aus Photosensibilisator und suspendierender Flüssigkeit in einer Kugelmühle
über/längere Zeit (24 Stunden oder mehr).
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Es können Zusätze zur Erhöhung der ViskOsität und zur Ladungsübertragung
der Teilchen verwendet werden.
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Das Papier (üblicherweise als "Electrofax" -Papier bezeichnet) wird
in üblicher Weise- elektrostatisch geladen und mit dem Bild versehen, d.h. nach
bekannten Verfahren der Koronarentladung in der Dunkelheit und ansclSiesich ßender
Projektion eines Bildes. Letzteres bewirkt, daß/ die Ladungen in den vom Licht getroffenen
Flächen entsprechend dem Maß der Belichtung vermindern.
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Dadurch entsteht ein als Ladungen bestehendes Bild.
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Das papier wird nun im flüssigen Tonungsmittel entwickelt, in welchem
die Tonungsmittelteilchen Photosensibilisatoren für die zu verwendende Druckplatte
sind. Das Bild auf dem Papier ist feucht von der zurückgehaltenen suspendierenden
Flüssigkeit. Im feuchten Zustand wird das Papier auf die Oberseite der Druckplatte
gelegt und durch Wischen mit einem Tuch oder einem Wischgummi in engen Kontakt gebracht.
Dann wird das Papier entfernt.
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Das Sensibilisatorbild wird dadurch gespalten, so daß ein Bild auf
dem Papier verbleibt und ein Bild durch Absorption des nassen Tonungsmittels in
der harzartigen Oberfläche auf der Druckplatte zurückbleibt.
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Die Druckplatte wird nun mit aktinischer Strahlung belichtet, so de3
die hydrphilen, das Tonungsmittel enthaltenden Flächen hydrophob und oleophil werden.
Dann ist die Platte zur Verwendung peim lithographischen Kopieren fertig.
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Zur Veranschaulichung der obigen Verfahren und Prinzipien kann das
folgende Verfahren angewendet werden. Es s kann eine Tonungsmittelsuspension hergestellt
werden, indem tan fein zerteiltes Natriumdichromat oder Ferrichlorid in Hexan (1
Teil Dichromat zu 50 Teilen Hexan) 24 Stunden in einer kugelmühle vermahlt. Das
Zuführungsbecken des flüssigen Tonungsmittels ist von einer "SCM Coronostat.53"-Vorrichtung
abnehmbar, und die Vorrichtung wird mit "SCM" Papier beschickt. Druckplatten können,
gemaß' dem in der US-Patentschrift 3 231 382 beschriebenen Verfahren (vgl. Beispiel
1) hergestellt werden. Das zu Das "Electrofax"-Papier wird geladen, und unter Verwendung
der "SCM"-Kopiervorrichtung kann ein Bild projiziert werden. Das Papier wird in
der Dunkelheit von der Vorrichtung genommen und mit der Tonungsmittelsuspension
gespült. Dann wird es mit der Druckplatte in Berührung gebracht. Es wird bis zum
Trocknen in Berührung gehalten und dann entfernt, worauf die Druckplatte das Dichromatbild
trägt.
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Nach Belichtung mit UV-Licht kann die Platte in eine übliche lithographische
Druckpresse eingeführt und es können Kopien hergestellt werden.
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Die erhaltenen Kopien haben eine ausgezeichnete Qualität.
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Das obige Verfahren kann auch angewendet werden, wobei jedoch das
"Electrofax"-Papier in der Dunkelheit unter Verwendung eines 3-Draht-Koronarstabs
aufgeladen wird, die auf 6000 Volt Spannung, negativ bezüglich der Erdung, sie gehalten
wird. Die Drähte haben einen/umgebenden Schutz mit Srdungspotential, und das"Electrofax"-Papier
befindet sich auf einer geerdeten Metallplatte.
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Nach dem Laden kann ein Bild auf das Papier projiziert werden, und
das Papier wird 5 Sekunden in eine Tonungsmittelsuspension aus 1 Teil p-Diazodiäthyl-
anilinzinkohlorid in 100 Teilen Hexan eingetaucht. Dann kann das
Papier
mit dem nassen Tonungsmittelbild mit einer Druckplatte in Berührung gebracht werden,
die aus einer ausgehärteten Schicht des Assoziationsproduktes aus 12 Gew.-Teilen
"Polyox WSR 301" mit einem Molekulargewicht von 2 000 000 - 3 000 000, 8 Teilen
Phenolharz "BRN 2120" und einem halben Gew.-Teil Al(NO3)3-9H2O auf gekörntem Aluminium
besteht. Das Papier kann in enger Berührung mit der Druckplatte trocken gequetscht
bzw. gewischt werden. Nach Entfernung des Papiers zeigt die lithographische Platte
ein absorbiertes, das Tonungsmittel umfassendes Bild. Nach 3 Minuten langer Belichtung
mit einer Kohlenbogenlichtquelle aus 60 cm (21 Amp. Bogen-Licht) kann die Platte
mit Tinte versehen und durch eine lithographische Druck-.
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presse laufen gelassen werden. Es werden Kopien einer ausgezeichneten
Qualität erhalten.
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Das oben erwähnte "Polyox WSR 301"-Material ist ein, von der Fa. Union
Carbide Corporation im Handel erhältiches, in N,N-Dimethylformamid lösliches Polyäthylenoxyd.
Das erwähnte Phenolharz "ERK 2120" ist ein von der a.
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Union Carbide Corporation hergestelltes Phenol/Formaldehyd-Resolharz,
das in Methyläthylaceton löslich ist.