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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbereiten und Zerfasern von faserförmigem
Rohmaterial, beispielsweise Holz Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen,
mit denen Hochausbeutezellstoffe im Refiner bearbeitet und verbesserte Faserprodukte
erzielt werden können.
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Die Technik der Zellstoffaufsohliessung ist ein Arbeitsgebiet der
stärksten Bemühungen und dauernder Forschung.
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Hauptziele der meisten Forschungsarbeiten sind Verfahren und Einrichtungen,
aus einer gegebenen Menge von faserigemRohmaterial bei geringsten Kosten die größte
Menge Zellstoff mit bester Qualität zu erhalten. Dieser Forschungsbereich wird zunehmend
wichtiger, weil die natürlichen Vorräte abnehmen, insbesondere die Bäume in den
Wäldern. Durch das Abnehmen der Vorräte steigen die Kosten für das Rohmaterial an.
Ein zugehöriges Problem ist in den dauernd ansteigenden Arbeitskosten zu sehen,
die zum Gewinnen und Bearbeiten des Rohmaterials erforderlich
sind.
Zu diesen grundsätzlichen Problemen kommt hinzu, daß der Umfang der Einrichtungen,
durch die das Rohmaterial bei einem üblichen Aufschließverfahren treten muß, sehr
beträchtlich und sehr aufwendig ist. Hinzu kommt, daß eine übliche Aufschließeinrichtung
sehr viel wertvollen Platz erfordert. Weiterhin hat der beträchtliche Umfang der
normalerweise für ein wirksames Aufschließen erforderlichen Einrichtungen dazu geführt,
daß eine erhebliche Zeit für die Erzeugung einer vorgegebenen Menge an Zellstoff
benötigt wird. Durch diese Tatsachen werden die Ausbeute und die Kosten beeinflußt.
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Die vorliegende Erfindung stellt einen wesentlichen Fortschritt bei
der Lösung der oben geschilderten Probleme dar. Durch die Erfindung werden Vorrichtungen
und Verfahren zum Zellstoffaufschluß geschaffen, die ein einfaches Bearbeiten eines
faserigen Rohmaterials, wie beispielsweise Holz, in verschiedenen zerkleinerten
Formen möglich macht, um eine hohe Faserausbeute und einen Qualitätszellstoff in
beträchtlich verringerter Zeit und bei beträchtlich verringerten Kosten zu erhalten.
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Der erzeugte Zellstoff zeichfiet sich durch Fasern aus, die im allgemeinen
größere Länge aufweisen, als sie üblicherweise erhalten wird. Weiterhin gibt es
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine merkbare Beschädigung der Faser. Vorzugsweise
anzuwendende Einrichtungen gemäß der Erfindung verwenden im Gleichgewicht befindliche,
voll unter Druck stehende Aufschließeinrichtungen bzw. Zerfaserer, die einen minimalen
Geräteaufwand erfordern und dementsprechend zu Sinrichtungen führen, die im Vergleich
mit üblichen Anlagen mit demselben Ausstoß einen minimalen Platzbedarf besitzen.
Ein grundsätzliches
Ergebnis der vorliegenden Erfindung ist eine
optimal hohe Ausbeute und eine Möglichkeit, die Vorteile des Zerfaserns bzw. Aufschließens
von Zellstoff hoher Konsistenz auszunutzen.
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Hauptziel der Erfindung ist eine Verbesserung der Verfahren und Vorrichtungen
zum Aufbereiten von Zellstoff, um eine wirtschaftlichere Produktion von Zellstoffasern
zu ermöglichen, wobei die Verfahren und Vorrichtungen im Gebrauch wirksam und zufriedenstellend
sind und sich an eine Vielzahl von Anwendungen anpassen lassen.
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Ziel der Erfindung ist auch eine Erhöhung der Ausbeute an Qualitätszellstoffasern
über das hinaus, was üblicherweise aus einer bestimmten Menge Rohmaterial erhalten
werden kann, sowie ein Aufschließverfahren von Zellstoff mit hoher Konsistenz bei
hoher Ausbeute, bei dem ein minimaler Gerätebedarf erforderlich ist.
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Außerdem liegt ein Ziel der Erfindung darin, die Zeit, die zum Aufschließen
einer bestimmten Menge von Rohmaterial erforderlich ist, beträchtlich zu verkürzen.
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Ziel der Erfindung sind auch Einrichtungen und Verfahren, mit denen
bessere Produkte unter Beibehaltung der Kosten hergestellt werden können.
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Ein anderes Ziel der Erfindung ist es, eine verbesserte Aufschließeinrichtung
für Zellstoff hoher Konsistenz und ein Verfahren zu schaffen, bei dem das Aufschließen
und/ oder Zerfasern von Rohmaterial durchgeführt werden können, ohne daß die übliche
Fördersuspension zum Mitführen des Stoffs erforderlich ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung, sowie die Vorteile und die gültigen
Eigenschaften gehen aus der nachstehenden Erörterung hervor.
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Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise dargestellt
und wird im folgenden im einzelnen erläutert.
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Fig. 1 bis 6 zeigen unterschiedliche Einrichtungen, die wahlweise
zur Durchführung der Erfindung verwendet werden können.
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Eine grundsätzliche Ausführungsform ist in Fig. 1 der Zeichnung zu
erkennen. Die Einrichtung weist einen Doppel scheibenrefiner 10 auf, der mit einem
Gehäuse versehen ist, dessen Umfang derart ausgebildet ist, daß eine Innenkammer
entsteht, deren Form etwa einer abgeflachten Kugel entspricht. Das Gehäuse wird
durch ein Mittelstück gebildet, welches Wandteile 11 und 12 aufweist, welche in
Ebenen, die im wesentlichen parallel zu den dazwischenliegenden Refinerscheiben
liegen, abgeflacht sind. Die Teile 11 und 12 sind durch Mittelteile 13 miteinander
verbunden, welche so ausgebildet sind, daß sie im wesentlichen konzentrisch und
im Abstand von gegenüberliegenden Seiten der Scheibenumfänge liegen. Das Refinergehäuse
wird durch einen oberen und einen unteren Abschnitt 14 vervollständigt, die je etwa
die Gestalt eines Segmentes einer Kugelschale besitzen, die die Mittelteile 13 ergänzen.
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Der Refiner 10 ist so ausgelegt, daß er voll unter Druck betrieben
werden kann. Im dargestellten Fall ist der Einlaß 15 dichtend mit einem Anschlußteil
verbunden, das den
Auslaß eines horizontalen, hohlen Rohres 16 bildet.
Der Auslaß des Refiners wird durch ein weiteres Anschlußteil gebildet, welches dichtend
mit dem Einlaß eines Rohrkochers 17 verbunden ist. Der Auslaß aus dem Kocher 17
wird durch ein rotierendes Auslaßventil 18 üblicher Bauart gebildet, das am Ende
der Einrichtung eine druckdichte Abdichtung aufrechterhält. Der Einlaß zum Rohr
16 ist durch ein ähnliches, nicht dargestelltes Ventil dargestellt, durch das unter
Aufrechterhaltung der Dichtung das Rohmaterial eingeführt werden kann.
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Die in Reihe hintereinander geschalteten Elemente (Rohr 16, Refiner
10 und Kocher 17) können voll unter Druck betrieben werden. Es sei bemerkt, daß
bei der erläuterten Einrichtung zwischen den aufeinanderfolgenden Elementen keine
Ventile zwischengeschaltet sind. Dadurch wird das Aufrechterhalten eines Gleichgewichts
im gesamten System erleichtert, wobei im wesentlichen dieselben Tempertur- und Druckbedingungen
im gesamten System erhalten bleiben.
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Wenn das Verfahren gemäß der Erfindung mit dieser Einrichtung auf
Holz als Rohmaterial angewendet werden soll, wird das Holz in das Rohr 16 im natürlichen,
relativ trockenen Zustand in Form von Schnitzeln oder in anderweitig zerkleinerter
Form und ohne zusätzliches Medium eingeführt. Wie in der Zeichnung zu erkennen ist,
weist das Rohr 16 eine Welle mit radialen Flügeln auf, die in geeigneter Weise derart
angetrieben wird, daß die Schnitzel vom-Einlaß zum Auslaß des Rohres gefördert werden.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Schnitzel im Rohr 16 bei ihrer Bewegung
und Förderung durch die Flügel allein Dampf ausgesetzt, der zum Einstellen eines
Druckes von 0,7 bis 10,5 atü bei emperaturen von 115 bis 18OC zugeführt wird. Ein
Dampfanschluß für das Rohr 16 wird zweckmäßigerweise
über ein Anschlußstück
19 vorgesehen. Es ist klar, daß der eingestellte Druck und die Temperatur vom besonderen,
verwendeten Holz und dem gewünschten Endprodukt abhängig sind.
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Weil in der Einrichtung keine zwischengeschalteten Ventile vorgesehen
sind, wird die gesamte Einrichtung in gleicher Weise unter Druck gesetzt, so daß
sich eine im Gleichgewicht befindliche Umgebung einstellt, wobei der Dampf nach
den Erfordernissen dem Rohr 16 zugeführt wird. Im Rohr 16 sind die Schnitzel allein
dem Dampf bei Temperaturen von 115 bis 1850C während einer vorbestimmten Zeit von
etwa 0,5 bis 10 Minuten ausgesetzt und werden dann durch geeignete Einrichtung dem
Refiner 10 zugeführt. Die Länge der Verweilzeit wird natürlich auch durch das Material
und durch das Endprodukt bestimmt und wird durch die Geschwindigkeit der Bewegung
der Schnitzel gesteuert. Der Dampf wird unter den genannten Zustandsbedingungen
zugeführt und erzeugt kein-zusätzliches Medium, sondern wird durch die Schnitzel
absorbiert, wobei soviel Dampf zuge führt wird, daß die Bindemittel, in erster Linie
das Lignin, zwischen den einzelnen Holzfasern, erweicht werden.
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Die dampfimprägnierten Schnitzel werden dann schnell zum Refiner 10
und durch diesen hindurch bewegt. Im Refiner treten sie zwischen die relativ gegeneinander
umlaufenden und sich gegenüberliegenden Scheiben und werden unter den voreingestellten
Druck- und Temperaturbedingungen defibriert. Wegen der erläuterten Behandlung im
Rohr 16, bei der das die Fasern verbindende Lignin erwicht wird, wird eine Trennung
bei den sich zwischen die Refinerscheiben bewegenden Schnitzeln in Längs ebenen
zwischen den Fasern erreicht. Ein Zerfasern unter diesen Bedingungen,
wenn
also kein die Schnitzel umgebendes Fördermedium vorhanden ist, führt zu Fasern,
die zwischen den Refinerscheiben in länglicher Form und ohne merkliche Beschädigung
austreten. Weiterhin wird durch die vorherrschenden Bedingungen erreicht, daß jede
Faser mit einem fließenden, erweichten Ligninüberzug austritt. Die Bedingungen sind
dabei derart, daß die Fasern im wesentlichen gleichförmig überzogen sind. Es dürfte
klar sein, daß dieses zu der sich einstellenden, relativ unbeschädigten, länglichen
-Form beiträgt.
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Wenn die Fasern von den Refinerscheiben nach außen geschleudert werden,
führt die kugelige Kontur der Aufschlagfläche des Refinergehäuses dazu, daß die
Fasern eine schnelle und freie Bewegung erhalten, so daß sie beschleunigt aus dem
Refiner austreten. Dann gelangen sie unter dem Einfluß der Schwerkraft schnell zum
Kocher 17. Es sei festgestellt, daß bis zu dieser Stelle die Schnitzel und dann
die Fasern im wesentlichen frei von jedem begleitenden Medium sind. Weiterhin ist
der Durchtritt des Materials durch den Refiner wie erläutert derart frei, daß eine
Aufenthaltszeit im Refiner 10 von wenig mehr als fünf Sekunden erreicht wird.
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Im Refiner 10 findt wegen der von den Refinerscheiben an den Fasern
ausgeübten Arbeit nur ein vernachlässigbar geringes Kochen statt. In diesem Fall
wird das Kochen in erster Linie im Kocher 17 bewirkt und schnell abgeschlossen.
In diesem Ausführungsbeispiel wird als Kocher ein Behälter benutzt, der wie das
Rohr 16 ausgebildet ist.
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Wenn dic mit Uberzug versehencn, länglichen Fasern durch übliche Antriebseinrichtungen
zum Kocher 17 hin und durch diesen hindurchbewegt werden, werden sie dort einem
Aufschlußmedium
ausgesetzt, wie beispielsweise "Kraft-Lauge't,
Natriumsulfit und -bisulfit oder einer Bisulfitlösung, je nach Bedarf, wobei diese
Angaben nur als Beispiele anzusehen sind und keine Einschränkungen darstellen sollen.
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Die Art des Aufschlußmediums ist selbstverständlich abhängig von den
Holzfasern und dem gewünschten Endprodukt.
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In jedem Falle werden nach Art des Materials und entsprechend dem
gewünschten Endprodukt die Fasern im Kocher 17 etwa fünf bis sechzig Minuten gehalten.
Die längere Zeit gilt für solche Produkte, bei denen zur Erzielung des besonderen,
im Hinblick auf die besondere Faser gewünschen Kochzustands eine geringere Ausbeute
annehmbar ist.
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Die aus dem Kocher 17 mittels des Ventils 18 ausgetragenen Fasern
stellen ein verhältnismäßig fertiges Qualitätsprodukt dar, welches in einer unüblich
kurzen Zeit erhalten wird, verglichen mit den üblichen Verfahren und Einrichtungen,
die denselben Zweck verfolgen. Beispielsweise können mit der beschriebenen Einrichtung
"Kraft"-Fasern mit über 80% Ausbeute erhalten werden, die vollständig einzeln und
gleichmäßig vorliegen im Gegensatz zu den Faserbündeln beiden bekannten Einrichtungen.
Durch die Verwendung der erläuterten Einrichtung und des Verfahrens werden die Imprägnierungsprobleme,
die normalerweise auftreten, im wesentlichen vermieden. Da dieses Durchdringungsproblem
ausgeschaltet ist, ist leicht zu erkennen, daß ein guter Grund dafür vorliegt, daß
das Kochen wesentlich abgekürzt werden kann.
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Wie oben bereits erwähnt, hängt die Verweilzeit im Kocher 17 von der
Holzart, Hartholz oder Weichholz, und von dem erhaltenen Ausbeutegrad ab. Durch
die Anwendung der erfindungsgemäßen
Einrichtungen und Verfahren
wird eine Ausbeute zwischen 50 und 90% sichergestellt. Die erforderliche Leistung
beträgt weniger als ca. 40 PS-Uge/Donne (40 HPD/g).
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Unter bestimmten Umständen kann zwischen dem Refiner 10 und dem Kocher
17 ein Ventil vorgesehen werden. Das ist aber nur dann der Fall, wenn es wünschenswert
ist, Gase, die bei der Verwendung bestimmter Chemikalien unter gewissen Kochbedingungen
frei werden, daran zu hindern, in den Refiner zurückzuströmen. In diesem Fall muß
verhindert werden, daß die Gase die Teile des Refiners angreifen und beschädigen.
Es sei jedoch bemerkt, daß durch das Vermeiden von zwischengeschalteten Ventilen,
wie sieben erläutert wurden, eine Druckänderung am Ventil vermieden wird, die häufig
den Wirkungsgrad verschlechtert und entsprechende Wartungsprobleme hervorruft.
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Ein weiteres, unter Druck betriebenes System gemäß der Erfindung ist
in Fig. 2 dargestellt. Hier ist der Refiner 10 auf seiner Einlaßseite mit einer
Vordämpftrommel 21 verbunden, die in Ausbildung und Arbeitsweise vollkommen dem
Rohr 16 entspricht, während der Auslaß mit einem M & D-Kocher 22 verbunden ist.
Rotierende Ventile 24, die in ihrer Art dem Ventil 18 entsprechen, sind am Trommeleinlaß
und am Kocherauslaß vorgesehen, um das Einbringen und Austragen zu bewirken, wobei
sie die Dichtung des Systems aufrechterhalten. Auch diese Einrichtung kann voll
unter Druck betrieben werden, wie es bei der ersten Ausführungsform der Fall war,
und weist keine zwischengeschaltenen Ventile auf.
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Im Betrieb wird Holz in Form von Schnitzeln oder in anderweitig zerkleinerter
Form der Trommel 21 über ein Dichtventil im natürlichen Rohastand zugeführt, wie
es auch bei
der ersten Ausführungsform der Fall war. Auch hier
ist keine zusätzliche, begleitende Flüssigkeit vorgesehen.
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Wieder wird bei der Bewegung der Schnitzel zum Refiner 10 Dampf aus
einer geeigneten Quelle zugeführt, um in der Trommel 21 und der damit in Verbindung
stehenden Einrichtung einen Druck zwischen 0,7 und 10,5 atü zu erzeugen, wobei die
Höhe des Druckes vom Material und der Anwendung abhängt. Die Schnitzel werden dementsprechend
dem Dampf bei einer Temperatur von 115 bis 185°C während einer Zeit von 0,5 bis
10 Minuten ausgesetzt. Aus der Trommel 21 werden die Schnitzel dem Refiner 10 in
einem kontinuierlichen Strom zugeführt und treten durch diesen hindurch. Auch hier
sind in der bereits erläuterten Weise die Schnitzel vorgedämpft, um das Lignin zu
erweichen.
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Abgesehen von dem in die Schnitzel eingedrungenen Dampf ist praktisch
keine die Schnitzel begleitende Blüssigkeit vorhanden, wenn sie zu den und zwischen
die Refinerscheiben gelangen. Die Zerfaserung wird in der oben erläuterten Wcise
erreicht, wobei die Schnitzel im wesentlichen in eine längliche Faserform überführt
werden. Wegen und während der kurzen Zeitdauer, die die Schnitzel zum Durchgang
durch die Trommel 21 und den Refiner benötigen, und die bei etwa fünfsekündigem
Zerfasern etwa 10 Minuten nicht überschreitet, tritt, wie oben erläutert, keine
merkliche Schädigung der Fasern auf. Die Fasern treten daher in relativ langer Form
und mit einem gleichmäßigen ueberzug aus Lignin in den Kocher 22 ein. Beim Durchgang
der Fasern durch den Kocher 22 kann man in diesem Falle ein vollständig gebleichtes
oder voll aufgeschlossenes Faserprodukt erhalten, das zur weiteren Verwendung fertig
ist.
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Der M & D-Kocher 22, der in Fig. 2 veranschaulicht ist, kann bis
zum Spiegel 23 mit einer üblichen Aufschluß-oder
Bleichlösung
gefüllt sein, z.B. mit einer Hydrosulfitlösung. Bei dem dargestellten N & D-Kocher
wird ein schräg liegendes, rohrförmiges Gehäuse verwendet, in dem eine zentrale
Trennwand vorgesehen ist, um die sich Flügel an einer endlosen Kette bewegen. Die
imprägnierten Fasern, die in den Kocher eintreten, sind ohne ein zusätzliches Medium
und fallen in die obere Seite des Kochers 22 durch den Kochereinlaß, so daß sie
auf die eine Seite der darin vorgesehenen Trennwand treffen. Die Fasern gelangen
dann zum Spiegel der Flüssigkeit im Kocher und treten damit erstmalig auf und bewegen
sie nach unten, um die Trennwand herum und auf der unteren Seite der Trennwand wieder
nach oben, wobei sie durch das Hydrosulfit oder ein anderes Aufschlußbad bewegt
werden.
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Die Bewegung durch den Kocher wird in diesem Falle so gesteuert, daß
sie in der kurzen Zeit von etwa fünf Minuten erfolgt. Bei diesem Verfahren erhalten
die Fasern die Bleichung und den Weißgrad, die sich bei dem gesteuerten Durchgang
durch das Hydrosulfit ergeben.
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Die Fasern, die im wesentlichen frei von mitgeführter Flüssigkeit
sind, werden durch die Flügel soweit angehoben, daß sie durch das abdichtende Auslaßventil
24- des Kochers ausgetragen werden. Auf diese Weise kann ein gebleichtes Produkt,
das fertig zur Anwendung ist, in zwanzig Minuten oder weniger, je nach Material,
erhalten werden.
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Eine weitere Ausführungsform gemäß der Erfindung ist in Fig. 3 dargestellt.
Auch hier wird als zentrales Element der Einrichtung ein Refiner 10 wie bei der
ersten Ausführungsform verwendet. An den Einlaß dieses Refiners ist in diesem Fall
jedoch das Auslaßanschlußteil eines M & D-Kochers 32 angeschlossen, der dem
Kocher 22 entspricht, der in Fig. 2 erläutert wurde. Der Auslaß des Refiners 10
ist mit dem Einlaß eines senkrechten Waschrohrs 30 verbunden.
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Das untere Ende des Waschrohrs ist mit einem Auslaß versehen,
an
dem ein rotierendes Auslaßventil 31, das dem Ventil 18 der ersten Ausführungsform
entspricht, als Dichtung zur Aufrechterhaltung des Drucks vm System vorgesehen ist.
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Am Einlaß zum Kocher 32 ist ein entsprechendes Ventil 31 angeordnet.
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Im Betrieb kann bei dieser Einrichtung der Boden des geneigt angeordneten
Kochers 32 mit einem Kochmedium gefüllt sein, wie z.B. 'çKraft"-Laugen. In das obere
Ende dieses Kochers kann über einen Anschluß 33 aus einer geeigneten Quelle Dampf
eingeführt werden. Auf diese Weise lassen sich Druck und Temperatur im System einstellen.
Bei dieser Einrichtung werden Holzschnitzel dem Einlaß im natürlichen Rohzustand
ohne zusätzliches Medium zugeführt, so daß sie vor der Zuführung zum Refiner 10
bei der Bewegung durch das Bad imprägniert und chemisch aufgeschlossen werden. Der
Druckbereich, unter dem die Einrichtung in diesem Falle betrieben wird, liegt wieder
zwischen 0,7 und 10,5 atü, je nach der Art des Rohmaterials und dem gewünschten
Endprodukt, jedoch wird vorzugsweise ein Druck zwischen 5,25 und 10,5 atü gewählt.
Die Betriebstemperaturen liegen in einem Bereich zwischen etwa 140 und 2000C.
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Aus der Beschreibung geht hervor, daß in diesem Falle die Schnitzel
aufgeschlossen und imprägniert und dann dem Refiner 10 gekocht zugeführt werden.
Die Schnitzel werden zwar imprägniert, lassen aber andererseits das Medium aus dem
Bad hinter sich. Da das Lignin beim Kochen erweicht wird, wird die Bewegung der
Schnitzel zum Refiner 0 und durch diesen hindurch in der Art erfolgen, wie es bei
der ersten Ausführungsform erläutert wurde. Die Refinerscheiben trennen die Schnitzel
wieder in den Längs ebenen zwischen den Fasern, so daß aus den Refinerscheiben lange
Fasern austreten, die in diesem Falle vorher chemisch aufgeschlossen worden sind.
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Die Fasern fallen aus dem Refiner 10 oben in das Waschrohr 30 hinein,
das sie zur Vervollständigung des Prozesses schnell durchlaufen. Das Rohr 30 steht
senkrecht und enthält eine schwache Waschlauge. Das Rohr 30 ist weiterhin am unteren
Ende mit einem Einlaß 33 versehen, durch den kontinuierlich die Waschflüssigkeit
eintritt, während am oberen Ende ein Auslaß 34 vorgesehen ist, durch den kontinuierlich
die Flüssigkeit austritt. Auf diese Weise ist eine vorbestimmte Menge der Waschflüssigkeit
im Rohr 30 als Waschmedium für die Fasern enthalten, die ach unter dem Einfluß der
Schwerkraft durch das Waschrohr bewegen.
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Auf diese Weise werden die Fasern dem zusätzlichen Wäscheeinfluß durch
die im Gegenstrom strömende Waschflüssigkeit ausgesetzt. Wenn die Fasern das Rohr
30 verlassen, sind sie im wesentlichen von anhängende, unerwünschten Teilchen befreit.
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Die Bewegung der Fasern durch das Rohr 30 dauert zwischen fünf und
fünfzehn Minuten, je nach der gewünschten Abschreck-oder Waschwirkung. Die austretenden
Fasern sind fertig zur Anwendung bei der Herstellung von "Kraft"-Produkten. Es sei
bemerkt, daß die Zeit, die die Schnitzel für ihre Bewegung während des Imprägnierens
im M & D-Kocher benötigen, zwischen drei und vierzig Minuten für Kraftprodukte
liegt, während die Durchlaufzeit durch den Refiner 10 nur in der Größenordnung von
Sekunden liegt. Es ist klar, daß die genaue Zeit in tbereinstimmung mit den Anforderungen
des Verfahrens festgelegt wird.
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Bei der erläuterten kontinuierlichen Einrichtung kann das Baserendprodukt
in einer Zeit erhalten werden, die merkbar kürzer ist, als es bei einer üblichen
Einrichtung unter Verwendung üblicher Verfahren möglich ist. Für eine hohe Ausbeute
kann die Zeit zur Durchführung des gesamten Verfahrens in einigen Fällen weniger
als zehn Minuten betragen.
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Die Anwendung einer Einrichtung nach Fig. 3 wird besonders deutlich
durch die folgenden spezifischen Beispiele: A) Ein Gemisch aus Fichtenholz und Douglasfichtenschnitzeln
(54,4 kg ofentrocken) wird durch ein Bad in einem Kocher ähnlich dem Kocher 22 geschickt.
Das Bad ist eine Lösung, die beispielsweise dadurch hergestellt wird, daß 2,05 kg
Natriumsulfid und 6,67 kg Ätzalkali (oder Ätzkalk) in 367 Liter Wasser gelöst werden.
Der im System erzeugte Druck sollte etwa 10,5 atü betragen, während die Temperatur
etwa 1800C sein sollte. Die gesteuerte Bewegung der Holzschnitzel durch den Kocher
zu den Refinerscheiben hin sollte dann in etwa 14 bis 15 Minuten erfolgen.
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Die Wirkungsweise des Refiners 10 und des Wäschers 30 entsprechen
den bei der Erläuterung der Fig. 3 beschriebenen Wirkungen. Der gesamte Ablauf beträgt
weniger als 30 Minuten. Das bemerkenswerte Ergebnis dieses Verfahrens ist eine 70%ige
Ausbeute an Fasern mit einer K-Zahl von 123. Es sei bemerkt, daß die Menge an zugefügten
Chemikalien, ausgedrückt als aktives Alkali, etwa 5,4% Na20 beträgt. Dadurch wird
offensichtlich, daß durch die Erfindung eine hohe Ausbeute mit ausgezeichneten Eigenschaften
in einer verhältnismäßig kurzen Zeit erzielt wird, wobei eine beträchtliche Verringerung
an Einrichtungen und Handhabungskosten erreicht wird, im Vergleich zu den üblichen
Verfahren, mit denen die gleichen Ergebnisse erzielt werden sollen.
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B) Ein Gemisch der gleichen Schnitzel wie bei "A" wird in gleicher
Weise durch ein Bad in einem Kocher 22 der Jinrichtung nach Fig. 3 geschickt, wobei
das Bad dadurch hergestellt wird, daß 4,08 kg Na2S und 13,35 kg NaOH in 367 Liter
Wasser gelöst werden. Die Durcnla-lfzx -» DiS
zum Refiner ist dieselbe
wie bei "A". Weiterhin sind auch Druck und Temperatur wie auch der Ablauf im Refiner
10 und im Wäscher 30 genau wie bei "A". In diesem Falle erhält man eine Ausbeute
von 60% und eine K-Zahl von 93,4. Bei den in diesem Falle erhaltenen Fasern ist
es von besonderer Bedeutung, daß die Fasern mit 60% Ausbeute Festigkeitseigenschaften
aufweisen, die mit denen eines in üblicher Weise hergestellten Kraftzellstoffs vergleichbar
sind, der aus den gleichen Schnitzeln hergestellt ist, wobei beim üblichen Verfahren
eine Ausbeute von weniger als 50% erreicht wird.
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Es sei bemerkt, daß die oben erläuterten Beispiele auch anwendbar
sind, wenn bei irgendeiner Einrichtung gmäß der Erfindung das Kochen in einem M
& D-Kocher vorgenommen wird.
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Fig. 4 zeigt eine weitere Einrichtung gemäß der Erfindung. Bei dieser
Einrichtung ist der Einlaß des Refiners 10 mit einer Vordämpftrommel 21 verbunden,
wie es bei Fig. 2 der Fall war. An den Auslaß ist ein M & D-Kocher 22 angeschlossen,
wie er ebenfalls in Fig. 2 zu erkennen ist. Die Abweichung besteht hier darin, daß
an den Auslaß des Kochers 22 ein weiteres Kochergehäuse 40 angeschlossen ist, das
dem Behälter 10 ähnlich ist, der in der US-Patentschrift 3 085 624 erläutert ist.
Am Auslaß des Gehäuses 40 ist ein rotierendes Auslaßventil 41 vorgesehen, das in
geeigneter Weise wirksam wird und dabei gleichzeitig den Auslaß des Systems abdichtet.
Weiterhin ist ein ähnliches, nicht dargestelltes Ventil am Einlaß der Einrichtung
vorgesehen, das die Dichtung aufrechterhält und gleichzeitig das Zuführen von Rohmaterial
zur Trommel 21 ermöglicht.
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Es sei erneut betont, daß zwischengeschaltete Ventile hierbei vermieden
werden.
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Beim Betrieb der Einrichtung nach Fig. 4 werden die Teile 21, 10 und
22 in derselben Weise wirksam, wie es bei der Beschreibung der Fig. 2 erläutert
wurde. Dampf wird durch geeignete Einrichtungen der Trommel 21 zugeführt, um innerhalb
des Systems einen Druck aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Je nach den verwendeten
Materialien und Zielen wird der Druck im Bereich von 0,7 bis 10,5 atü eingestellt,
während die Temperaturen zwischen 115 und 18500 liegen. In der Trommel 21 liegt
das Rohmaterial als Holzschnitzel ohne zusätzliche Flüssigkeit vor. Die Schnitzel
werden durch übliche Schnecken oder Flügel weitergefördert und werden während ihrer
Bewegung zum Refiner durch den Dampf imprägniert. Die Aufenthaltsdauer der Schnitzel
in der Trommel liegt zwischen 0,5 und 10 Minuten, je nach Material und dem gewünschten
Ergebnis. Die imprägnierten Schnitzel werden dann durch den Refiner 10 bewegt, der
in der oben bereits erläuterten Weise wirksam wird und die Fasern als lange, gleichmäßig
überzogene Fasern dem Einlaß des Kochers 22 zuführt. Dabei ist in keinem Falle ein
zusätzliches Medium vorhanden. Es ist zu erkennen, daß der Vorgang bei einer optimal
hohen Konsistenz abläuft.
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Die Fasern werden dann zum Kocherbad und durch dieses hindurchbewegt,
das durch das erforderliche Kochmedium dargestellt wird, und werden anschließend
relativ frei von begleitenden Flüssigkeiten einem zweiten Koch- und Waschprozess
beim Durchgang durch das Gehäuse 40 ausgesetzt. Das Gehäuse 40 ist von oben bis
unten durchgehend offen und bildet eine Kammer, in der bis zu einem Spiegel
42
eine Flüssigkeit enthalten ist. Die Art der Flüssigkeit wird durch den geforderten
Aufschluß der Fasern bestimmt Selbstverständlich befindet sich oberhalb des Spiegels
42 Dampf, wie es durch das Dampfsystem der Einrichtung festgelegt ist, wenn auch
hier ein Anschlußteil 43 zusätzlich vorgesehen ist, mit dem nach Wunsch weiterer
Dampf zugeführt werden kann.
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Nach dem Eintritt in das Gehäuse 40 fallen die Fasern infolge der
Scherkraft durch den oberen Dampfbereich und dann durch einen Sprühnebel einer Flüssigkeit,
die durch einen Anschluß 44 zugeführt wird. Dabei wird gleichzeitig eine Wasch-
und Aufschließwirkung erzielt.
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Falls Teilchen an den Fasern haften geblieben sind, werden sie durch
den Sprühnebel entfernt. Bei der Bewegung der Fasern durch die Flüssigkeit im Gehäuse
40 werden die Fasern durch die Chemikalien entsprechend aufgeschlossen. Es ist zu
erkennen, daß der Spiegel der Flüssigkeit im Gehäuse 40 auf der Prozeßtemperatur
gehalten wird, weil er unmittelbar an den Dampf im oberen Abschnitt des Gehäuses
angrenzt. In den unteren Abschnitt des Gehäuses 40 wird eine schwache und kältere
Lösung durch Eisen 45 eingeführt. Hierdurch werden die Fasern nach unten gezogen,
wo sie durch -einen Auslaß 46 austreten. Falls irgendwelche Teilchen noch an den
Fasern verblieben sein sollten, werden sie jetzt abgewaschen, und die Fasern werden
in einem gewissen Maß abgekühlt, wenn sie durch das Ventil 41 nach außen austreten.
Die Einrichtung nach Fig. 4 s-tellt also eine Erweiterung der Sinrichtung nach Fig.
2 dar, die dann zur Anwendung kommt, wenn ein weitergehender Aufschluß vor der Anwendung
der Fasern erforderlich ist.
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Es sei jedoch ganz allgemein bemerkt, daß bei jeder der erfindungsgemäßen
Einrichtungen und Verfahren das Zerfasern und Aufschließen oder Bleichen mit einem
Rohmaterial erreicht wird, welches seine natürliche Form besitzt und daher von relativ
hoher Konsistenz ist. Weiterhin wird durch die Verwendung der unter Druck stehenden
Aufschließeinrichtung und der Art, wie das Erweichen und Zerfasern vorgenommen wird,
erreicht, daß die Einrichtungen keine besonderen Anforderungen an Leistung und Dampf
stellt, und daß die Fasern in einer außerordentlich schnellen Art und Weise zerfasert
werden Es sei weiterhin bemerkt, daß wegen der geringen Verwendung von Flüssigkeiten
bei den erfindungsgemäßen Einrichtungen minimale Anforderungen hinsichtlich der
Rohrlegearbeiten gestellt werden.
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In Fig. 5 ist eine Abänderung der Einrichtung nach Fig. 4 dargestellt.
Die einzige Änderung besteht- darin, daß die Vordämpftrommel 21 durch einen M &
D-Kocher 22 ersetzt ist. In diesem Falle wird ein chemisches Voraufschließen unter
den eingestellten Druck- und Temperaturbedingungen, wie sie oben erläutert wurden,
vorgenommen, wodurch das Erweichen des Lignins für das Zerfasern bei Art wird.
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Sonst ist die Arbeitsweise in den einzelnen geräten die gleiche. Eine
solche Einrichtung wird dann verwendet, wenn das Fasermaterial und das geforderte
Endprodukt ein weitergehendes chemisches kafschiießen der F-ssern nötig machen.
Es ergibt sich jedoch eine xiderung in der gesamten für den Aufschluß erforderlichen
Zeit, da die Bewegung des Rohmaterials durch den ersten scher 22 etwa 3 bis 40 Minuten
je nach den gewünschten erfolgen erfordert. Auch wird hier der Dampf so zugeführt,
da? die Einrichtung vorzugsweise unter einem Druck von 5,r bis 10,5 atü s-teht,
während die Temperatur zwischen it0 und 2000C gehalten wird.
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Bei den Einrichtungen gemäß den Fig. 4 und 5 kann in einigen Fällen
ein zwischengeschaltetes Ventil von der Art des Ventils 41 zwischen dem Gehäuse
40 und dem unmittelbar vorhergehenden Kocher 22 vorgesehen werden. Das geschieht
dann, wenn die besonderen verwendeten Chemikalien und die besondere Art der Bewegung
der Fasern durch das Gehäuse zu gewissen Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung
des Druckes und der Temperatur im System führen würden.
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Eine weitere Anwendung der Erfindung ist in Fig. 6 der Zeichnung dargestellt.
Hier sind eine Vordämpftrommel 21 und ein Refiner 10 miteinander verbunden und werden
so verwendet, wie es bei der Beschreibung der Fig. 2 erläutert wurde. Am Auslaß
des Refiners 10 ist eln rotierendes Ventil 50 vorgesehen, das ähnlich wie die Ventile
18 und 41 ausgebildet sein und in entsprechender Weise wirken kann. Das Ventil 50
steht mit dem oberen Ende eines Bleichturms 52 in Verbindung. Dieser Bleichturm
ist ebenfalls druckdicht abgedichtet und führt mit seinem Auslaß zu eher unter Druck
arbeitenden Presse 53, an deren Auslaßende ein zweites Ventil 50 angeordnet ist.
Weiterhin ist am Einlaß zur Vordämpftrommel 21 ein nicht dargestelltes Ventil 50
vorgesehen.
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In diesem Fall werden je nach dem verwendeten Material und dem gewünschten
Endprodukt die Trommel 21 und der Refiner 10 unter einem Druck von 0,7 bis 8,75
atü bei einer Temperatur im Bereich zwischen 110 und 175°Cgehalten. Diese Zustände
werden dadurch aufrechterhalten, daß der Trommel 21 Dampf zugeführt wird. Außerdem
wird Dampf auch den Behältern 52 und 53 zugeführt, um in diesen einen Druck aufrechtzuerhalten,
der in der Nähe des Atmosphäxendrucks oder darüber liegt. Am Behälter 52 ist ein
Anschluß vorgesehen, -der einen Wassereinlaß 55 am oberen Ende des Bleichturms darstellt,
und einen sich im Behälter ausbreitenden Wasserstrahl liefert.
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Diese Einrichtung ist besonders vorteilhaft, wenn gebleichte Fasern
erzeugt werden sollen. Holzschnitzel werden in die Trommel 21 eingebracht und zum
Refiner 10 bewegt, wie es oben unter Bezug auf die entsprechende Einrichtung bereits
erläutert worden ist, wobei die Schnitzel beim Durchgang durch den Dampf imprägniert
werden, und wobei die Verweilzeit 0,5 bis 10 Minuten beträgt. Wenn die Schnitzel,
die beträchtlich erweicht sind, in den Einlaß des Refiners 10 gelangen und zwischen
den Refinerscheiben hindurchgetreten sind, werden die voneinander getrennten Fasern
gleichzeitig bei der Trennung einem Sprühnebel einer Bleichlösung ausgesetzt. Diese
Bleichlösung wird durch geeignete Einrichtungen in den Einlaß des Refiners eingeführt.
Auf diese Weise wird der Bleichvorgallg in deo Augenblick eingeleitet, in dem die
Fasern tatsächlich in die längliche Form gebracht werden.
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Die dauernd unter dem Einfluß der Bleichlösung stehenden Fasern fallen
dann in das Ventil 50 und durch dieses hindurch in den oberen Abschnitt des senkrecht
stehenden Bleichturmes 52. Hier wird durch einen durch den Anschluß 55 eintretenden
Wasserstrahl ein Abschrecken erreicht, das fortgesetzt wird, wenn die Fasern unter
dem Einfluß der Schwerkraft nach unten fallen. Bereits gebleicht verlassen die Fasern
den Bleichturm und treten in die uter Druck arbeitende Presse 53 ein, in der begleitende
Medien aus dem Bleichturm entfernt und die Fasern erneut gewaschen werden. Das Waschen
wird durch einen Strahl bewirkt, der auf die Fasern durch Düsen 55 gerichtet wird,
die in einem Ring am Auslaßende der Presse angeordnet sind. Von hier aus treten
die Fasern durch das Auslaßventil 54 aus. Die hierbei benutzte Presse ist ein "Pressafiner".
Da die Einzelheiten einer solchen Presse bekannt sind, brauchen sie hier nicht im
einzelnen erläutert zu werden.
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Bei der Verwendung der Einrichtung nach Fig. 6 kann mittels der Vordämpftrommel
und des efiners eine gebleichte, langliche
Faser hergestellt werden,
wobei der Bleichprozeß durch das Weiterbewegen der Fasern durch den Bleichturm und
die Presse vervollständigt wird. Dabei wird in einer verhältnismäßig kurzen Zeit
ein vollkommen gebleichtes Faserprodukt erzielt, das bei der Herstellung von Qualitätsfaserstoffen
verwendet werden kann.
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Bei allen Anwendungen der Erfindung wird ein kontrolliertes und begrenztes
Aufschließen oder Kochen benutzt, durch das die unerwünschten tberzüge und der Inhalt
des Rohmaterials leicht abgebaut wedbn können, ohne daß die Fasern merklich beschädigt
werden. In allen Fällen wird eine relativ fertige Faser erzielt, die praktisch unmittelbar
bei der Papierherstellung und anderen Anwendungen benutzt werden kann. Die den beschriebenen
Einrichtungen eigentümliche Arbeitsgeschwindigkeit und der minimale Leistungsverbrauch
liegen zum Teil im Verzicht auf die zwischengeschalteten Ventile bei den vorzugsweise
anzuwendenden Einrichtungen begründet.
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Wenn Ventile wegen der Notwendigkeiten eines besonderen Materials
und Verfahrens verwendet werden, werden sie entweder dazu benutzt, unerwünschte
Wirkungen von während des Kochens eigewordenen Gasen durch das Zurückströmen in
die vorhergehenden Geräte zu vermeiden oder einen Bereich festzulegen, in dem eine
Anderung des Druckes erfolgen muß. Jedoch ist klar, daß bei der vorzugsweisen Ausbildung
der Erfindung Ventile im wesentlichen ausgeschaltet sind, wobei gleichzeitig die
Probleme vermieden werden, die normalerweise bei der Verwendung einer großen Anzahl
von Ventilen auftreten.
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Die obige Beschreibung zeigt, daß durch die Erfindung eine Einrichtung
und ein Verfahren mit den gewünschten und oben erläuterten Vorteilen erhalten werden,
wobei selbstverständlich
im Rahmen der Erfindung zahlreiche Anderungen
in der Ausbildung, in der Bemessung und in der Anordnung der Teile vorgenommen werden
können. Die erläuterten Einrichtungen und Verfahren stellen nur Beispiele dar, wie
die Erfindung verwirklicht werden kann, und können selbstverständlich in vielfältiger
Weise abgeändert werden.
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- Patentansprüche -