DE1880597U - Teleskopzylinder, insbesondere zum ein- und ausfahren von walzgeruesten. - Google Patents

Description

Moeller u. Neumann offene Handelsgesellschaft Pa 214 Gbm-96/ΚΙ

"Telekopzylinder, insbesondere zum Ein- und Ausfahren von Walzgerüsten"

Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Vorrichtung zum Ein- und Ausfahren von Y/al ζ gerüst en zu schaffen, mit der es möglich ist, sowohl das Walzgerüst bzw. die Walzeinheit relativ zum Spindelstuhl zu bewegen, um die G-elenkspindelkupplungen zu lösen bzw. zu verbinden, als auch das Walzgerüst und den Spindelstuhl gemeinsam im Gleichlauf horizontal zu verschieben, um die Kaliber des Walzgerüstes auf Walzlinie zu bringen. Hierzu bedient sich die Neuerung eines Paares von Teleskopzylindern mit einem ortsfesten Hauptzylinder und zwei begrenzt ausfahrbaren Teilen. Allgemein soll ein Teleskopzylinder gemäß der Neuerung zur Ausführung von Relativbewegungen zwischen zwei verschiebbaren Teilen und wahlweise gleichlaufenden Bewegungen dieser Teile dienen.

Die Neuerung besteht darin, daß das im Hauptzylinder des Teleskopzylinders geführte Zylinderrohr an beiden Enden mit durchbrochenen Böden und einer RückzugsringfLäche im Bereich des im Hauptzylinder geführten Rohrbodens versehen ist und seinerseits den Massivkolben einer Kolbenstange führt, die in der Bohrung des Bodens am freien Ende des Zylinderrohres geführt ist, wobei die Ringfläche zwischen der Kolbenstange und dem sie führenden vorderen Boden des Zylinderrohres größer ist als dessen Pöickzugsringflache, so daß bei gleichzeitiger Beaufschlagung des Massivkolbens in Rückzugsrichtung als auch der Rückzugsringfläclie des Zylinderrohres der Massivkolben mit seiner Kolbenstange im feststehenden Zylinderrohr verschoben wird, bis er am hinteren Boden des Zylinderrohres anschlägt. Der Hauptzylinder ist bei der Rückzugsbewegung auf Rücköl geschaltet.

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Nähere Einzelheiten sowie weitere Erfindungsmerknale des Teleskopzylinders gemäß der Neuerung sind der Zeichnung zu entnehmen. Der Teleskopzylinder besteht aus einem Hauptzylinder 1, der um die Zapfen 2 zweckmäßig pendelnd ortsfest gelagert ist, um Verklemmungen in den beiden ausfahrbaren Teilen zu vermeiden. Das erste ausfahrbare Teil ist ein Zylinderrohr 3> das einen rückwärtigen, mit einer Bohrung 4 versehenen Boden 5 sowie am vorderen Ende einen Boden 6 aufweist. Der Boden 6 ist zur Führung einer Kolbenstange 7 durchbohrt, deren Massivkolben 8 in dem Zylinderrohr 3 geführt ist. An der Kolbenstange 7 ist die verschiebbare ¥alzeinheit befestigt, wogegen an den Zapfen 9 des Zylinderrohres 3 der Spindelstuhl des Walzgerüstes befestigt ist.

Das Zylinderrohr 3 ist in ausgefahrener Stellung gezeichnet, wo es mit seiner Kreiskolbenringfläclie 10 im Bereich des Bodens an einem Bund des Hauptzylinders 1 anschlägt. Diese Kreiskolbenringfläche 10 ist zugleich die Kolbenfläche für den Rückzug des Zylinderrohres 3, die über die Leitung 11 vom Drucköl beaufschlagt wird. Die Schlauchleitung 12 führt hinter den Massivkorben 8, der zum Rückzug an seiner rückwärtigen Kreiskolbenringfläche 13 beaufschlagt wird. Da diese Fläche 13 und ebenso die gegenüberliegende Kreisringfläche 14 am Boden 6 größer ist als die Rückzugskolbenfläche 10, können beide leitungen 11 und 12 an eine gemeinsame Druckleitung 15 angeschlossen sein. Die Differenz zwischen den Kolbenflächen 14 und 10 bewirkt nämlich einen Kraftüberschuß am Zylinderrohr 3 in Vorschubrichtung, der diesen in ausgefahrener Stellung hält, so daß der Kolben 8 mit seiner Koloenstange 7 allein zurückgeht, wenn Druck über die Leitungen 11 und 12 gegeben wird. Das vom Kolben 8 verdrängte Hücköl fließt durch die Bohrung 4 des Bodens 5 in den Hauptzylinder 1 und von hier über die Leitung 16 ab. Gemäß der !feuerung sind somit die Druckräume für den Rückzug der Kolbenstange 7 und des Zylinderrohres 3 einerseits und der Druckraum für den Yorschub im Hauptzylinder 1 an ein gemeinsames Umsteuerventil 17 angeschlossen. Die Druckerzeugungsanlage besteht aus einer Pumpe 18 mit Druckleitung 19, die über ein Rückschlagventil 20 zur Ölwanne 21 zurückgeführt ist. 22 ist die Rücklaufleitung vom Ventil 17 zur Manne 21.

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Die Wirkungsweise des Teleskopzylinders gemäß der Neuerung ist folgende:

Wenn das Umsteuerventil 17 aus der dargestellten neutralen lage nach rechts verschoben wird, wird die Druckleitung 19 mit der leitung 15 und die Rückölleitung 22 mit der leitung 16 verbunden. Hierdurch werden die KoIoenflachen 13 des Hassivkolbens 8 sowie die Rückzugsfläche 10 des Zylinderrohres 3 gleichzeitig über die Leitungen 11 und 12 beaufschlagt. Wegen des bereits beschriebenen Differentialkolbeneffekts bleibt da,s Zylinderrohr trotzdem in seiner ausgefahrenen Lage, wogegen der Iviassivkolben mit der Kolbenstange 7 zurückgezogen wird. Hierdurch wird das an der Kolbenstange 7 befestigte Walzgerüst aus der Ausfährst ellung in Richtung zur Walzlinie hin eingezogen, wobei zunächst die automatischen Gelenkspindelkupplungen eingerückt werden. Der an den Zapfen 9 befestigte Spindelstuhl bleibt in seiner Lage. Der Hub des Massivkolbens 8 relativ zum Zylinderrohr 3 entspricht somit dem Löse-Hub der Gelenkspindelkupplungen.

Wenn der Massivkolben 8 am Ende seiner Zylinderführung am Boden 5 des Zylinderrohres 3 angeschlagen ist, kann über die Schlauchleitung 12 kein Öl mehr fließen. Die gesamte Förderung der Pumpe 18 wirkt sich nunmehr allein auf die Rückzugsringfläche 10 des Zylinderrohres 3 aus und bewegt dieses zusammen mit dem Massivkolben 8 sowie der Kolbenstange 7 nach links, da der Druck am Kolben 8 stehen bleibt. Bei diesem Vorgang werden das Walzgerüst und der Spindelstuhl gleichlaufend bewegt, bis das richtige Kaliber auf die Walzlinie eingestellt ist. Daraufhin wird das Steuerventil 17 wieder auf mittlere Neutralstellung geschaltet, in der alle Druckrä-ume miteinander verriegelt sind.

Solange das Zylinderrohr 3 sich nicht in irgendeiner Anschlagstellung befindet, wird es stets geraeinsam mit der zurückgezogenen Kolbenstange 7 und dessen Massivkolben 8 hin- und herbewegt, je nach der Sehaltstellung des Steuerventiles 17. Durch diese Bewegungen kann das "Walzgerüst auf jedes beliebige Kaliber eingestellt werden, ohne daß sich die Kupplungen lösen. Wenn nämlich die Leitung 16 mit der Druckleitung 19 in Verbindung kommt, und der Hauptzylinder 1 an den Druck angeschlossen ist, tritt am Zylinderrohr 3 wiederum ein Differential-

kolbeneffekt auf insofern, als die beaufschlagte Kreiskolbenfläche 23 des Bodens 5 größer ist als die entgegengesetzt wirkende Kreisringfläche 24, gegen die der Massivkolben 8 anliegt. Der Kraftüberschuß wirkt stets in Richtung des Vorschubes des Zylinderrohres 3* ohne daß der Massivkolben 8 voreilt. Erst wenn das Zylinderrohr 3 in Anschlagstellung angelangt ist, geht die gesamte Ölförderung durch die Bohrung 4 des 3odens 5 auf die Kolbenfläche 25 des Hassivkolbens 8 und bewegt diesen alleine in Vorschubrichtung. Hierbei wird das Walzgerüst bei feststehendem Spindelstuhl ausgefahren, wobei die Geleiikspindelkupplungen gelöst werden.

- Sehutzansprüche -

Claims (3)

P.A.463G69-19.7.63 yerwaltungsgesellschaft st· Ingbert, den 17. Juli 1963 Moeller u. Neumann Pa 214 G-bm-96/ΚΙ Handelsgesellschaft SCHÜHAISPHüCEE

1. Teleskopzylinder mit einem ortsfesten Hauptzylinder und zwei begrenzt ausfahrbaren Teilen, zur Ausführung von Relativbewegungen zwischen zwei verschiebbaren Teilen und gleichlaufenden Bewegungen dieser Teile, insbesondere zum Ein- und Ausfahren von Walzgerüsten, dadurch gekennz ei chnet, daß das im Hauptzylinder (l) geführte Zylinderrohr (3) an beiden Enden mit durchbrochenen Böden (5, 6) und einer Eückzugsringflache (10) im Bereich des im Hauptzylinder (l) geführten Rohrbodens (5) versehen ist und seinerseits den Massivkolben (8) einer Kolbenstange (7) führt, die in der Bohrung des Bodens (6) am freien Ende des Zylinderrohres (3) geführt ist, wobei die Ringflache (14) zwischen der Kolbenstange (7) und dem sie führenden vorderen Boden (6) des Zylinderrohres (3) größer ist als dessen Rückzugsringfläche (10), so daß bei gleichzeitiger Beaufschlagung des Massivkolbens (8) in Rückzugsrichtung als auch der Rückzugsringflache (10) des Zylinderrohres (3) der Hassivkolben (8) mit seiner Kolbenstange (7) im feststehenden Zylinderrohr (3) verschoben wird, bis er am hinteren Boden des Zylinderrohres (3) anschlägt.

2. Teleskopzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckräume für den Rückzug der Kolbenstange (7) und des Zylinderrohres (3) einerseits und der Druckraum für den Vorschub im Hauptzylinder (l) andererseits an ein gemeinsames Umsteuer-Yentil (17) angeschlossen sind.

3. Teleskopzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kolbenstange (7) das Walzgerüst und am Zylinderrohr (3) der Spindelstuhl befestigt ist,und der Hub des Massivkolbens (8) der Kolbenstange (7) relativ zum Zylinderrohr (3) dem Löse-Hub der Gelenkspindel-Kupplungen entspricht.