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Schallschluckende Jalousie für Fenster u. dgl.
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In zunehmenden Maße wird der Lärmbekämpfung in Büm-und Wohnräumen Beachtung geschenkt,
z. B. durch Schallschluckdecken, schwimmende Estriche, schalldämmende Wände u. dgl.
Nach wie vor bilden jedoch die Fenster eines Raumes eine schwache Stelle, durch
die der ständig steigende Verkehrslärm Eingang findet. Das ist darauf zurückzuführen,
daß die Fenster nicht nur Licht einfallen lassen müssen, sondern meist auch zur
Belüftung des Raumes dienen, sofern keine Klimaanlage vorhanden ist. Öffnet man
jedoch das oder die Fenster, so war es bisher kaum möglich das Eindringen von Lärm
mit einfachen Mitteln zu unterdrücken.
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Es sind zwar vielerlei Versuche zur Beseitigung dieses Mißstandes
gemacht worden, jedoch konnten sie sich wegen des erforderlichen Aufwandes bisher
nicht einführen. So kennt man bereits über oder unter einem Fenster angeordnete
Lüftungskanäle, die schallschluckend ausgekleidet sind und ein Öffnen des Fensters
entbehrlich machen.
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Durch diese Kanäle wird Frischluft in den Raum gesaugt bzw. die verbrauchte
Luft entfernt. Wenn sie hinreichend Schall schlucken sollen, erfordern solche Kanäle
erheblichen Platz. Allein wegen der ggf. notwendigen Gebläse liegt es auf der Hand,
daß diese Lösung nicht billig sein kann.
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Es ist weiter bekannt, doppelt verglaste Fenster zu verwenden. Sie
verringern zwar hinreichend die Wärmeverluste ; ihre schalldämmende Wirkung ist
jedoch ziemlich bescheiden.
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Man hat daher bereits vorgeschlagen, im Fensterrahmen zwischen solchen
Doppelscheiben Schallschluckkammern anzuordnen, die z. B. aus mit Lochblechen abgedeckten
Mineralfaserstreifen u. dgl. bestehen. Da-\ durch wird zwar der Lärmeinfall noch
weiter herabgesetzt, jedoch nur, solange die Fenster geschlossen bleiben. Das gleiche
gilt für die bekannte Maßnahme, zwischen der Doppelverglasung eines Fensters die
Luft teilweise herauszupumpen. Zudem sind beide Vorschläge nicht billig.
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Ferner verwendet man zur Verminderung des Licht-und Lärmeinfalls bereits
seit langem Fensterläden und Rolläden aus Holz bzw. Holzstäben, die in Industriegegenden
gleichzeitig noch das Eindringen von Staub unterdrücken. Sie lassen sich zwar so
ausbilden, daß eine Lüftung des Raums bei geschlossenen Laden in geringem Maße noch
möglich ist. In jedem Falle wird jedoch der Lichteinfall durch sie so gering, daß
ihre Verwendung auf die Nachtzeit beschränkt bleibt.
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Außerdem ist ihre Lärm verringernde Wirkung recht gering.
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Für die Steuerung des Lichteinfalls durch ein Fenster sind schließlich
noch Jalousien aus Metallstäben oder-lamellen in Gebrauch, die jedoch akustisch
wirkungslos sind.
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Es ist nun der Gedanke der Neuerung, die bekannten Fensterjalousien
so auszugestalten und anzuordnen, daß sie den Lärmschutz eines Raumes erheblich
verbessern und zugleich die Regelung des Lichteinfalls und der Belüftung ermöglichen.
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Dazu sieht die Neuerung eine Jalousie für Fenster u. dgl. vor, die
aus schmalen, ggf. schwach gewölbten Lamellen oder Stäben, die parallel zur Fensterfläche
verschieblich angeordnet sowie ggf. gegeneinander verschwenkbar sind, besteht und
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Lamellen aus schallschluckenden Werkstoffen
gebildet oder mit solchen Werkstoffen bekleidet sind.
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Die Neuerung soll in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert
werden, in denen die Figuren 1-4 Querschnitte von vier Bauformen von gemäß der Neuerung
schallschluckend ausgebildeten Jalousie-Lamellen bzw.-stäben sind.
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Fig. 1 zeigt eine Jalousielamelle 1, die nach einem Vorschlag der
Neuerung aus einem lichtundurchlässigen, selbsttragenden, feinstporösen Werkstoff
gebildet ist, der die Form einer Folie hat. Derartige Schallschluckstoffe sind ziemlich
preiswert im Handel erhältlich und an sich bekannt. Selbst bei einer Dicke von etwa
einem oder weniger Millimetern ist ihre Schallabsorption so gut, daß eine daraus
hergestellte Jalousie eine erhebliche Abschwächung des Lärmeinfalls ergibt. Lamellen
dieser Art können die üblicherweise in Licht Jalousien verwendeten (Leicht-) Metallbänder
in allen Funktionen ersetzen und haben darüberhinaus den Vorteil, daß die Jalousie
in allen Stellungen der Lamellen eine beachtliche Minderung des Lärmeinfalls bewirkt
; die höchste natürlich in geschlossenem Zustand, d. h., wenn die Lamellen mit ihren
Querschnittsflächen etwa parallel zur Fensterfläche stehen und sich gegenseitig
überdecken.
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Fig. 2 ist ein Beispiel, wie man neuerungsgemäß die üblichen Lichtjalousien
aus Metallbändern auch nachträglich schallschluckend ausbilden
kann.
Das Metallband 2 wird dazu auf einer oder beiden Seiten mit einem Belag 3 versehen,
der aus einem der bekannten offenzelligen Kunstharzschaumstoffen, wie z. B. aufgeschäumtem
Polyurethanharz, Polyvinylchlorid u. dgl., möglichst in flammwidriger Einstellung,
besteht. Die Dicke des Belags 3 ist dabei nicht kritisch und kann je nach den Anforderungen
einen oder einige Millimeter betragen.
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Die Figuren 3 und 4 geben Beispiele für die Verwendung schallschlukkender
Faserstoffe, wie z. B. Glas-oder Mineralwolle, wieder. Wegen ihrer Empfindlichkeit
müssen sie allseitig umhüllt werden. Der Jalousiestab nach Fig. 3 besteht aus zwei
Metallbändern 4 und 5, die so miteinander verbunden sind, daß sie einen mit dem
Faserschluckstoff 7 gefüllten Hohlraum umschließen. Wenigstens eins der Metallbänder
sollte mit Löchern 6 versehen sein, zweckmäßigerweise das untere Band 5, damit die
Schallwellen in den Schluckstoff Einlaß finden.
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Die Bauform nach Fig. 4 entspricht im wesentlichen der von Fig. 3,
jedoch sind beide Metallbänder 5'und 5"eben und weisen Perforationen 6 auf. Diese
Bauform eignet sich insbesondere als Stabkörper für Rolläden, wo sie die bekannten
Holzstäbe überaus vorteilhaft ersetzen kann.
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Die Befestigung der neuerungsgemäß schallschluckend ausgebildeten
Jalousie bzw. Rolläden kann wie üblich auf der Außen-oder Innenseite von ein-oder
mehrfach verglasten Fenstern erfolgen. Man wird die Anordnung derart treffen, daß
bei nach innen oder außen geöffnetem Fenster ein Herablassen des Rolladens bzw.
der Jalousie möglich ist. Wie bisher kann man durch Verschwenken der Lamellen den
Eintritt
von Licht und Luft regeln. Die Schallschluckeigenschaften
der neuen Lamellen gewährleisten gleichzeitig eine merkliche Abschwächung z. B.
des Verkehrslärms und zwar auch ohne völliges Schließen der Lamellen. Die stärkste
Schluckwirkung wird dabei erreicht, wenn man die neue Jalousie zwischen den Doppelscheiben
eines Fensters anbringt.
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Die Jalousie kann ggf. auch feststehend sein. Die gemessenen Werte
zeigen, daß derart befestigte schallschluckende Jalousien den im Rahmen von Doppelfenster
umlaufenden Schallschluckkammern nicht nachstehen, obwohl sie wesentlich einfacher
und billiger sind und daneben noch die Funktionen von Licht jalousien übernehmen.