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Bleiretorte für Drahtpatentierungsofen. |
Drahtpatentierungsöfen sind in verschiedenen Ausführungs- |
formen bekannt. Neben solchen, bei denen die Stahldrähte durch offene oder geschlossene
Muffe, geführt werden und durch Konvektion und Wärmestrahlung, teilweise durch elektrische
Energie im Widerstandsverfahren oder durch Induktion, erhitzt werden,. kennt man
solche, bei denen die Erhitzung des Drahtes auf Patentierungstemperatur oder eine
Vorerhitzung durch direkte metallische Leitung erfolgt, indem der Draht durch ein
in einer beheizten Bleiretorte befindliches Bad mit flüssigem Blei geführt wird.
Da bei der Drahtpatentierung Temperaturen bis nahe an den Verdampfungspunkt des
Bleies benötigt werden, sind diese Bleiretorten im allgemeinen weitgehend geschlossen.
Die Erfindung beschäftigt sich mit derartigen Bleiretorten.
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Drahtpatentierungsöfen mit Bleiretorten bieten gegenüber den ersterwähnten
Patentierungsöfen verschiedene Vorteile.
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Durch die im Bleibad vielfach bessere Wärmeübertragung auf den Draht
wird eine kurze Baulänge dieser Drahtpatentierun
öfen ermöglicht,
die beispielsweise nur 3-6 m beträgt.
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Durch die Erhitzung im Bleibad, also unter Luftabschluß, ist die Oberfläche
des patentierten Drahtes fst zunderfrei. wodurch geringe Abzunderverluste und Ersparnisse
beim nachfolgenden Beizen erzielt werden. Darüber hinaus bringt die gleichmäßige
und sicher steuerbare Wärmeübertragung im Bleibad technologische und physikalische
Vorteile, nämlich bessere Eigenschaften des fertigen Drahtes mit sich. Nichtsdestoweniger
sind die bekannten Bleiretorten für Drahtpatentierungsöfen nicht frei von Nachteilen.
So ist insbs. ihre Leistungsfähigkeit dadurch begrenzt, daß bei zu raschem Einführen
des kalten Drahtes in die Bleiretorte sich das Blei an der Einführungsstelle zu
stark abkühlt und verfestigte wodurch Betriebsstörungen entstehen. Auch würden große
Durchsatzleistungen, da der Stahldraht beim Patentieren eine gewisse Zeit auf der
Patentierungstemperatur verweilen muß, verhältnismäßig lange und aus wärmetechnischen
Gründen im Querschnitt und damit Bleiinhalt große Retorten erforderlich machen.
Das hat nachteilige Einflüsse auf die Stabilität der Retorten selbst, da die Kräfte
der mit der Leistungssteigerung erforderlichen.,. erhöhten Bleibadmenge und damit-gewichtes
nicht durch beliebig dick-
wandige Retorten aufgefangen werden können, weil die Wirt- |
schaftlichkeit durch schlechteren Wärmeübergang und hohen Beschaffungspreis in Frage
gestellt wird.
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Außerdem ist bei den bekannten Bleiretorten für Drahtpatentierungsöfen
die zu patentierende Drahtstärke auf ca. max.
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6 mm beschränkt, da dickere Drähte wegen der verhältnismäßig komplizierten
Drahtführung in den Drahtpatentierungsofen mit Bleiretorten Schwierigkeiten bereiten.
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Um die Leistung solcher Ofen zu steigern, wäre es möglich, zwei oder
mehrere kleinere Retorten in einem Ofenraum nebeneinander anzuordnen, Versuche hiermit
waren unbefriedigend. Tatsächlich müssen Bleiretorten eine bestimmte Mindestgröße
und damit verbundene günstige Querschnittsform besitzen, um einerseits die für die
Drahtpatentierung erforderlichen Voraussetzungen zu haben, andererseits den thermischen
Beanspruchungen, die zu Verwerfungen, Überhitzungen und anderen Nachteilen führen
können, gewachsen zu sein. Außerdem wären Unterhaltung und Wartung von Ofen mit
einer Vielzahl von kleinen Retorten kompliziert.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Bleiretorten für Drahtpatentierungsöfen
so einzurichten, daß mit wesentlich erhöhten Durchsatzleistungen oben erwähnten
Momenten entsprochen wird, und daß außerdem Drähte verschiedener Stärke, d. h. verschiedener
Durchlaufgeschwindigkeiten, gleichzeitig im Ofen behandelt werden können.
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Die Erfindung besteht darin, die Bleiretorten durch in Längsrichtung
(und damit in Drahtdurchlaufrichtung) verlaufende Trennwände in zwei oder mehrere
nebeneinanderliegende Retortenkammern zu teilen und dadurch in statischer Hinsicht
gleichzeitig auszusteifen sowie zumindest die Einlaufseite der Retorten mit Heizrippen
zur Vergrößerung des Wärmeübergangs aus dem Heizraum heraus zu versehen. Zweckmäßigerweise
werden zwei solcher Doppelkammerretorten
(also insgesamt vier Drahtdurchlaufkammern)
zu einer Ofeneinheit zusammengefaßt. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
ist dabei dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Doppelkammerretorte in einem
Heizraum untergebracht ist.
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In allen Fällen besteht im übrigen die Möglichkeit, mehrere Trennwände
für jede Retorte vorzusehen.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß bei den erfindungsgemäßen Drahtpatentierungsöfen mit Bleiretorten mit
wesentlich größerer Durhhsatzgeschwindigkeit gearbeitet werden kann. Infolge der
Anordnung der Heizrippen bei den Bleiretorten in den erfindungsgemäßen Ofen läßt
sich trotz Erhöhung der Durchsatzleistung die Temperatur des Bleibades aufrechterhalten.
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Auch können die Retorten und damit die Öfen, die die Retorten aufnehmen,
kürzer gebaut werden. Von Vorteil ist vor allem, daß die Retorten stabilitätsmäßig
nicht gefährdet, sondern sogar verbessert sind, so daß geringere Wandstärken für
den Wärmeaustausch sich verwirklichen lassen. Durch die einzelnen Kammern können
Drähte unterschiedlicher Stärke mit unterschiedlichsten Geschwindigkeiten geführt
werden, so daß im Ergebnis die eingangs aufgeführten Nachteile in ihrer Gesamtheit
vermieden werden.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden schematischen Zeichnung ein. gehender erläutert. Es zeigen : Fig.
1 einen Längsschnitt durch einen Drahtpatentierungsofen mit erfindungsgemäßen Bleiretorten,
Fig.
2 einen Querschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf
den Gegenstand nach Fig. 1.
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Der in den Figuren dargestellte Drahtpatentierungsofen 1 besitzt erfindungsgemäße
Bleiretorten 2, 3, in denen der zu patentierende Draht erwärmt wird. Die Beheizung
der Retorten 2,. 3 erfolgt in an sich bekannter Weise über die Heizräume 4, in denen
die Heizstoffe zur Verbrennung gebracht werden. Die erfindungsgemäßen Bleiretorten
2, 3 sind durch in Längsrichtung und damit Drahtdurchlaufrichtung verlaufende Trennwände
2c, 3c in je zwei Kammern 2a, 2b, 3a, 3b geteilt. Im übrigen kann in Abweichung
vom Ausführungsbeispiel jede Retorte durch zwei oder mehrere Trennwände in eine
größere Zahl von Kammern aufgeteilt sein.
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In vorliegendem Beispiel sind zwei Doppelretorten in einem Ofen nebeneinander
angeordnet. Die Retorten 2, 3 besitzen an der Einlaufseite Heizrippen 2d 3d, um
den Wärmeübergang zu verbessern. Auf diese Weise gelingt es, trotz Erhöhung der
Durchsatzleistung die Temperatur des Bleibades auch in der Einlaufseite aufrechtzuerhalten.
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Die Retorten selbst können geschweißt oder gegossen sein und bestehen
aus in an sich bekannter Weise aus einem hinreichend warmfesten Werkstoff, einer
geeigneten Stahllegierung, Stahlgußlegierung oder dergl.
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