DE184244C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 184244 KLASSE 33 b. GRUPPE

GESELLSCHAFT „SECOURS" in ZURICH.

Sanitätstasche. Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1906 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Sanitätstasche, die an einen Leibgurt angehängt wird und so eingerichtet ist, daß der Inhalt stets abgeschlossen ist, während die zur schnellen Krankenbehandlung notwendigen Instrumente und Stoffe auf Bestandteilen der Tasche freiliegen und dargeboten werden können.

Auf der Zeichnung sind zwei beispielsweise

ίο Ausführungen des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt: Fig. ι die erste Ausführung in geschlossenem Zustand in Vorderansicht, Fig. 2 dieselbe bei geöffneter Tasche und abgehobenem ersten Deckel, Fig· 3 dieselbe bei geöffneter Tasche, abgehobenem ersten Deckel und aufgeklapptem zweiten Deckel, Fig. 4 dieselbe in geschlossenem Zustand in Rückansicht, Fig. 5 eine zweite Ausführung in .geschlossenem Zustand

in Vorderansicht. ■;·.

Ein Blechkästchen α ist durch die Scheidewand d in zwei Fächer geteilt, von denen das eine durch den herausnehmbaren Deckel e abgeschlossen wird. Beide Fächer werden noch gemeinsam durch den um die Gelenke i drehbaren Deckel/abgeschlossen. Auf diesem aufklappbaren Deckel / sind Halter 0 zum Einstecken wundärztlicher Instrumente angebracht. Die so gebildete Instrumentenplatte kann durch den in Fig. 2 und 3 abgenommenen Deckel g bedeckt werden. Mit seiner Grundfläche ist das Kästchen a in bekannter Weise auf dem seitlich umklappbaren Teil b einer aufklappbaren Ledertasche befestigt.

An der Rückwand des Lederteiles η sind Schlaufen / angeordnet (Fig. 4), mittels welcher die Sanitätstasche am Leibgurt angehängt werden kann. Das Blechkästchen α ist mit dem Teil η der Tasche durch ein in der Zeichnung nicht dargestelltes zusammenklappbares Band oder Gelenk verbunden, um die von der Tasche b und Blechkästchen α ausführbare Aufklappung auf 90 ° zu beschränken. Die Ledertasche kann durch eine geeignete Vorrichtung, z. B. durch die am Deckel m angeordneten Lappen ρ und die am Teil b aufgesetzten Knöpfe r geschlossen werden. Die Wände der Tasche sind zu ihrer Verstärkung mit Blech versteift.

In Fig. 5 ist eine Ausführung dargestellt, bei welcher an der Außenseite der Ledertasche Fächers angeordnet sind, welche mittels des Taschenverschlusses abschließbar sind und zur.Aufnahme von Flaschen dienen.

Die Anordnung im Kästchen α ist so getroffen, daß der Inhalt desselben je nach seiner Empfindlichkeit abgeschlossen' werden kann. Desinfizierte Stoffe, wie Watten, Verbandzeug usw., welche staubfrei abgeschlossen werden müssen, werden daher in dem mit dem Deckel e abschließbaren Fach untergebracht. Stoffe, welcher weniger empfindlich sind, können in dem unter dem aufklappbaren Deckel/ neben eben genanntem Fache liegenden Raum geborgen werden. Auf dem Deckel f sind Instrumente usw. befestigt.

Soll nun die Sanitätstasche bei Hilfeleistungen verwendet werden, so wird der Deckel m nach vorherigem Lösen der Laschen ρ von den Knöpfen r aufgeklappt und der

Teil b mit dem Blechkästchen α um 90° seitlich umgeklappt. Dann wird der Deckel g abgehoben und entweder rückwärts zwischen den Teil η der Tasche und das Blechkästchen a gestellt oder zum Lagern und Darbieten von zur Behandlung notwendigen, den Fächern unter dem Boden / entnommenen Stoffe benutzt.

Auf dem Boden/ in den Haltern 0 stecken die Instrumente, die jetzt zum Entnehmen freigelegt sind.

Die übrigen Fächer des Kästchens sind dabei abgeschlossen. Bei Öffnen des Deckels/ und des Deckels e ist der gesamte Inhalt des Kästchens bloßgelegt.

Bei dieser Anordnung müssen auf dem Felde die Verbandstoffe nicht mehr an unsaubere Orte gelegt werden, und sind die hierdurch häufig entstehenden Wundinfektionen vermieden. Die Tasche braucht während des

Gebrauches nie vom Leibgurt abgelöst zu werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Sanitätstasche, welche zum Anhängen an einen Leibgurt eingerichtet und so aufklappbar ist, daß eine seitliche Klappe den Träger für ein mehrere Fächer enthaltendes Kästchen bildet, dadurch gekennzeich- . net, daß das Kästchen und die Fächer derart angeordnet und mit zwei Deckeln, von denen nur einer zum Verschluß nötig ist, versehen sind, daß bei aufgeklappter, angehängter Tasche der abnehmbare Kästchendeckel vom Träger als Servierplatte für die Verbandmaterialien benutzt werden kann, während der obere aufklappbare Deckel ff) in seiner Ruhelage als Instrumentenplatte dient und dabei die unter ihm liegenden Fächer überdeckt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.