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Überlaufsicherungfür Lagertanks. |
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Die Forderung nach Schutz des Grundwassers gegen Verschmutzung durch Mineralölerzeugnisse
und Flüssigkeiten ähnlicher Art beinhaltet nicht nur eine Kontrolle des Baues der
Lagerbehälter, sondern ebenso sehr die Schaffung von Einrichtungen, die verhindern,
daß beim Befüllen von Lagerbehältern Teile der Flüssigkeiten überlaufen und trotz
Dichtigkeit des Behälters auf diese leise im Erdreich versickern.
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Systematische Untersuchungen über Grundwasserverseuchung und die alltägliche
Erfahrung beim Befüllen von Heizöllagerbehältern und Brennstoffbehältern haben ergeben,
daß insbesondere nach verstärkter Gütekontrolle der Lagerbehälter die Gefahr einer
Grundwasserverschmutzung durch Überlaufen ebenso ernst genommen werden muß, wie
die Gefahr der Grundwasserverschmutzung durch wfolge von Korrosion oder mangelhafter
Schweissung undicht werdende Lagerbehälter.
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Eine zuverlässige Vorrichtung zum Schutz von Lagerbehältern gegen
Überfüllung und gegen das Austreten einer in der Fülleitung befindlichen Restmenge
muß mithin folgende Forderungen erfüllen :
1) Funktionelle Forderungen. |
a) Die Automatik der Sicherung muß einfach und völlig störungsfrei sein, damit ein
zuverlässiger Grundwasserschutz erreicht wird. b) Nach Erreichen eines bestimmten
Füllstandes im Behälter muß es möglich sein, den gesamten Inhalt des Füllschlauches
zwischen Tankwagen und stationärem Behälter zusätzlich in den Tank abzulassen. c)
Eine über die normale Kontrolle des Lagerbehälters hinaus gehende Wartung ist unerwünscht.
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2) Konstruktive Forderungen.
d) der Platzbedarf der Überlaufsicherung sowohl im Behälter- |
innern als auch über dem Domdeckel soll so gering wie |
möglich sein, damit der Einbau der sonstigen Armaturen, wie Entlüftung, Peilrohr,
Rücklauf usw. nicht beeinträchtigt wird. e) Die Uberlaufsicherung muß von außen
jederzeit auf einwandfreies Funktionieren überprüft werden können. f) Sie soll so
konstruiert sein, daß auch in vorhandene Tankanlagen ein nachträglicher Einbau anstelle
der bis-
herigen Fülleitung möglichst ohne Lösen des Domdeckels |
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und Ausbau der anderen Armaturen möglich ist. |
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3) Wirtschaftliche Forderungen g) Der Preis der Sicherung muß so niedrig
sein, daß ein Einbau in die große Zahl der privaten Heizölversorgungsanlagen wirtschaftlich
zumutbar ist. h) Es dürfen keine über das ohnehin zum Befüllen und Kontrollieren
einer Tankanlage erforderliche Maß hinausgehende wartungskosten entstehen. j) Ölverluste
durch Überlaufen und Entleeren der Fülleitung neben den Behälter müssen zuverlässig
verhindert werden. s sind bereits zahlreiche Überfüllsicherungen für Lagertanks
bekanntgeworden. Keine dieser oicherungseinricntungen erfüllt aber sämtliche der
oben genannten Forderungen.
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So ist eine Überfüllsicherung für Lagertanks bekannt, bei der ein
vertikaler zylindrischer Schwimmer in der Längsachse des Füllrohres beweglich angeordnet
worden ist. Der Schwimmer hat keinen größeren Außendurchmesser als die Einfüllöffnung
und schließt und öffnet bei seiner Bewegung seitliche Schlitze des Füllrohres. Er
ist auf einer in den festen konzentrischen Leitboden eingeschraubten unbeweglichen
Stange gleitend geführt.
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Deshalb ist eine nachträgliche Anlüftung von außen zur Entleerung
des Füllschlauches und Füllstutzens unmöglich. Es entstehen daher zwangsläufig beim
Lösen des Füllschlauches Ölverluste. Dadurch,
daß ein Anlüften auch vor Beginn des Füllvorganges nicht mög- |
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lich ist, besteht keine Gewähr gegen eine Verharzung oder ver- |
c2 er- |
stopfung der Gleitfläche des zylindrischen cichlitzventils.
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Ein Versagen des Ventils wird erst beim Überlaufen des Behälters entdeckt.
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Ferner ist eine schwimmerbetätigte Drosselklappe bekannt, die sich
nach dem Füllen des Behälters durch eine Stege von außen über ein Zahnsegment wieder
öffnen läßt. Der schwimmer ist auf einem Hebel befestigt, der über dasselbe Zahnsegment
die Drosselklappe verstellt. Hier ist es also möglich, den Verschluß anzulüften,
so daß der Inhalt des Füllschlauches nachlauft. Die Anordnung bedingt aber eine
komplizierte Mechanik mit großer Störungsanfälligkeit und kann nur nach Lösen des
gesamten Domdeckels eingebaut werden, da sie einen erheblichen Platzbedarf in der
Horizontale hat. Die Anbringung einer weiteren Bohrung im Domdeckel für das Anlüftgestänge
ist erforderlich.
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Demgegenüber ist die erfindungsgemäße Überfüllsicherung für Lagertanks
mit einem vertikalen, zylindrischen Schwimmer, der in der Längsachse des Füllrohres
beweglich angeordnet
ist, keinen größeren Außendurchmesser als die 2infüllöffnung |
hat und bei seiner Belegung seitliche Schlitze des Füllrohres schließt und öffnet,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmer mit einer Druckstange verbunden ist, die
zentrisch
in konischen Leitquoten des Füllrohres geführt ist. |
So ist es möglich, die Überfüllsicherung ohne Lösen des Dom- |
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deckels an Stelle der normalen Einfüllstutzen einzubauen und |
trotzdem das Schlitzventil vor dem Füllen und nach Beendigung des
Einfüllvorganges anzulüften.
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Die Druckstange kann auf verschiedene reise nach außen geführt werden.
Entweder ist ein gerades Oberteil des Einfüllstutzens von gesehen und die Bewegungen
der Druckstange werden über einen Hebel und eine in der Rohrwandung angebrachte
Stopfbuchse nach außen übertragen, oder der obere Teil des Füllrohres weist eine
Krümmung auf, durch die die Druckstange gerade nach außen geführt ist.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele werden nunmehr an Hand der Zeichnung
beschrieben.
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Die Sicherungsvorrichtung besteht aus einem an sich bekannten Unterteil
mit Schwimmer und einem Oberteil, die beide ohne Lösen des Domdeckels von außen
in die für das Füllrohr konventioneller Bauart im Domdeckel des Lagertanks vorhandene
2"-Muffe eingeschraubt werden können.
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Der Unterteil besteht aus dem Innenzylinder 1 eines schlitzentils,
das nach oben offen und nach unten durch einen konisch nach außen verlaufenden Leitboden
2 verschlossen ist. Im zylindrische1 Nantel des Schlitzventils sind zum Tankinnern
hin verschiedene ochlitzöffnungen 3 vorgesehen, durch die bei geöffnetem Verschluß
das Heizöl aus dem Füllstutzen in den Lagertank einläuft. Im Zentrum des konischen
Leitbodens ist eine Stange 4 geführt, die nach unten mit dem Schwimmer, der die
Form eines
stehenden Zylinders besitzt, starr verbunden ist und infolge- |
dessen in vertikaler Richtung den Bewegungen des Schwimmers
fob. |
Der zylindrische Mantel des Schwimmers setzt sich nach oben über
den oberen Schwimmerboden fort und dient bei der Auf-
wärtsbewegung des schwimmers als Verschlußmantel 6 für die |
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Ventilschlitze.
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Der Schwimmer kann gemäß Fig. 1 als unten nach Art einer Taucherglocke
offener Zylinder 5b ausgeführt sein, mit dem die Stange lediglich im oberen Boden
fest verbunden ist, oder aus einem allseits luftdicht verschlossenen zylindrischen
Schwimmkörper 5a bestehen, in dessen beiden Böden die Stange 4 befestigt ist (Fig.
3).
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Mit Hilfe des Oberteils soll die vertikale Auf-und Abwärtsbewegung
der am Schwimmer befestigten Druckstange nach außen übertragen werden, damit die
einwandfreie Funktion beobachtet und geprüft werden kann und durch Eintauchen des
Schwimmers bei Erreichen des eingestellten Flüssigkeitshöchststandes ein Ablauf
des Füllschlauchinhaltes ins Tankinnere möglich wird.
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Bei der Ausfhrungsform nach Fig. 1-3 verläuft das Oberteil des Füllrohres
gerade. Die Druckstange ist konzentrisch mittels eines sternförmigen Lagers 9 geführt,
so daß es sich auf alle Fälle nur in der Mittelachse des Rohres bewegt. Mittels
eines an. der Rohrwandung in einer Kugelpfanne gelagerten Hebels 10, der im Rohrinnern
mittels eines Langloches 11 mit der Druckstange verbunden ist, wird die Belegung
in umgekehrter Richtung nach außen übertragen, so daß einer Aufwärtsbewegung des
schwimmers mit Druckstange eine Abwärtsbelegung
des freien äußeren
Hebelarmes 12 entspricht.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 weist der obere Teil des
Füllrohres eine Krümmung 7 auf, durch die die gerade Druck-
stange nach außen geführt ist. Die Druckstange wird mit Hilfe |
einergeeigneten Stoffbüchsen-oderSimmering-ähnlichen Packung |
8abgedichtet. |
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Damit ein einwandfreies Spiel des Verschlußventils während des Füllvorganges gewährleistet
ist, soll der freie Hebelarm 12
des geraden Oberteils beziehungsweise das obere Ænde 14 der
Druck- |
des geraden Oberteils beziehun,- |
stange 14 beim gekrümmten Oberteil normalerweise unbelastet |
bleiben. Mit Hilfe eines weiteren Hebelsystems 15 (Fig. 5) kann zur Erleichterung
der Kontrolle und Bedienung beim Entleeren des Schlauches die Möglichkeit vorgesehen
sein, den Schwimmer von der Höhe des oberen Füllrohrverschlusses au4zu lüften bzw.
einzutauchen.