-
Mehrscheibenbremse Bekannt ist eine Mehrscheibenbremse, bei der zwei
gleichsinnig umlaufende, parallele Wellen axial verschiebbare, 'aber drehfeste Bremsscheiben
tragen, die sich zum Teil überlappen und bei Betätigung durch eine an sich bekannte
Vorrichtung, beispielsweise Bremsbacken, zusammengepreßt werden.
-
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mehrscheibenbremse
noch zu verbessern, wozu. vorgeschlagen wird, um eine Welle mindestens zwei weitere,
mit der ersten Welle parallele Wellen zentral symmetrisch anzuordnen und die Bremsscheiben
der zentral angeordneten Welle, durch eine an sich'bekannte um die Welle angeordnete
Druckvorrichtung, zentral axial zusammenpreßbar auszubilden. Mit Vorteil werden
dabei die Wellen angetrieben sein, d. h. in. Zwangsverbindung stehen ; dies ist
jedoch nicht unerläßlich.
-
Dadurch, daß mehrere Wellen mit drehfesten axial verschiebbaren Bremsseheiben
vorgesehen sind, wird die Bremswirkung wesentlich verstärkt. Durch die symmetrische
Anordnung und die zentrale Zusammenpressung der Bremsscheiben. wird eine gleichmässige
Belastung aller Scheiben erreicht. Außerdem werden dadurch, daß die Bremsscheiben
der zentralen Welle axial zusammengepreßt werden, auch die Bremsscheiben der symmetrisch
um die zentrale Welle angeordneten Wellen ohne zusätzlichen baulichen Aufwand gleichzeitig
betätigt. Dabei ist mit Vorteil die zentrale Welle, die zu bremsende, beispielsweise
mit einem zu bremsenden Rad drehfest verbundene Welle. Das Zusammenpressen der Bremsscheiben
der
zentralen Welle kann mechanisch, hydraulisch, elektrisch oder
auf jede andere bekannte Art erfolgen. Mechanisches Zusammenpressen erfolgt z. B.
mit Hilfe eines Drehhebels, der eine Gewindebuchse dreht, die auf die Bremsscheiben
zentral einen axialen Druck ausübt. Hydraulisches Zusammenpressen kann z. B. durch
einen koaxial um die Welle angeordneten oder gleichmässig um die Welle verteilte
Kolben erfolgen. Eine gute Raumausnutzung ergibt sich, wenn um eine zentrale Welle
drei weitere, parallele Wellen angeordnet sind.
-
Da die Oberflächen der Bremsscheiben, soweit sie mit Bremsbelägen
versehen sind, sehr schlechte Wärmeleiter darstellen, liegt der Neuerung weiterhin
die Aufgabe zugrunde, außer der Luftkühlung dadurch, daß alle Bremselemente offen
in der Luft umlaufen, noch weitere Wärmeableitungsmöglichkeiten zu schaffen. Die
Neuerung schlägt dazu vor, zwischen den Bremsscheiben, in deren nicht einander überlappenden
Teilen, Scheiben aus gut wärmeleitendem Material, beispielsweise Leichtmetall, axial
beweglich anzuordnen. Mit Vorteil wird die Oberfläche dieser Scheiben zur Erhöhung
der Strahlungsaufnahme-und Abgabefähigkeit gerippt oder ähnlich ausgebildet und/oder
dunkel eloxiert. Diese Scheiben, die in einfachster Weise beispielsweise durch Löcher
und Bolzen axial frei beweglich sind, werden durch die beim Umlauf der Bremsscheiben
entstehenden, mitgerissenen Luftpolster von den Bremsscheiben getrennt gehalten,
so daß praktisch kein Schleifen eintritt.
-
Bei Bremsscheiben oder Bremsbelägen, bei denen ein überwiegende Anteil
der Wärme durch Strahlung abgegeben wird, werden die neuerungsgemäßen Kühlscheiben
diese Strahlung aufnehmen, nach außen leiten und dort durch Strahlung und
Konvektion
an die umgebende Luft abgeben. Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Neuerung
an Hand von schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Die Zeichnungen stellen
dar : Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch eine neuerungsgemäße Bremsanordnung mit
drei parallelen Wellen ; Fig. 2 eine Axialansicht der Bremsanordnung nach Fig. 1
; Fig. 3 eine Axialansicht einer Bremsanordnung mit vier parallelen Wellen.
-
Auf einer Welle 1, die beispielsweise eine Radachse sein kann, sind
Bremsscheiben 2, 3 mittels einer Nutverbindung 10 drehfest, jedoch axial verschiebbar
angebracht.
-
Parallel zur Welle 1 sind um dieselbe symmetrisch zwei
weitere Wellen 12 und 17 angeordnet (Fig. 1 und 2), auf |
denen gleichfalls mittels Nutverbindungen 11, 13 dreh- |
fest aber axial verschiebbar weitere Bremsscheiben 6, 7 angebracht sind. Die Wellen
12 und 17 stehen mit der Welle 1 über ein beliebiges Getriebe beliebiger Übersetzung,
zweckmäßig aber nicht 1 : 1, hier Zahnradgetriebe 16, im Kasten 18, derart in Zwangsverbindung,
daß sich alle Wellen gleichsinnig drehen, beispielsweise in Richtung der Pfeile
in Fig. 2 und 3. Die Bremsscheiben 2, 3 der mittleren Welle 1 werden von einer Seite
auf der Welle durch einen mittels Muttern 14 verstellbaren Anschlag 15 axial abgestützt.
An der anderen Seite der Bremsscheiben 2, 3 ist eine Gewindebuchse 19 angeordnet,
die einen Drehhebel 2o trägt und mit dem Gewinde 21 im Lagerkörper 22 der Welle
1 zusammenarbeitet. Durch Drehen der Gewindebuchse 19 im Gewinde 21 mittels des
Drehhebels 2o erzeugt die Gewindebuchse eine axiale
Bewegung des
Drucklager 23 und die Bremsscheiben 2 werden in Richtung auf den Anschlag 15 zu
verschoben.
-
Um die Bremsscheiben 2, 3 getrennt und gegen den Anschlag 15 und das
Drucklager 23 zu halten, sind zwischen den Bremsscheiben Tellerfedern 24 vorgesehen.
Die Brems-
scheiben 6, 7 der Wellen 12, 17 sitzen auf den Wellen |
axial frei und werden nur durch die Bremsscheiben 2, 3 |
der mittleren Welle 1, in die Spalte, zwischen denen sie eingreifen, geführt. Außerdem
sind auf den Wellen 12 und 17 zur Begrenzung der axialen Bewegung der Bremsscheiben
6, 7 in Kreisnuten sitzende Federringe 25 vorgesehen.
-
Wird der Drehhebel 2o betätigt, so wird die am Drucklager 23 anliegende
Bremsscheibe verschoben und drückt auf die Feder 24 und über diese die Bremsscheiben
3 und die andere Bremsscheibe 2 auf den Anschlag 15. Sobald die Bremsscheiben 6
dabei zur Anlage an den Bremsscheiben 2, 3 kommen, wird über die Bremsscheiben die
Axialkraft übertragen.
-
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Bremsbeläge 4, 5
an den Bremsscheiben 2, 3 der mittleren Welle 1 angeordnet, sie können aber auch
umgekehrt auf den Bremsscheiben 6, 7 der äußeren Wellen 12, 17 oder abwechselnd
angebracht sein. Die Anzahl der Bremsscheiben 2, 3, 6, 7 wird der erforderlichen
Bremsleistung entsprechend gewählt und das Zusammenpressen der Bremsscheiben 2,
3 kann, wie bereits erwähnt, auf eine beliebige andere bekannte Art erfolgen, wobei
z. B. bei hydraulischem Zusammenpressen der Bremsscheiben an Stelle der Gewindebuchse
19 beispielsweise ein hydraulischer Kolben vorgesehen wäre.
-
Zwischen den die Bremsscheiben 2, 3 nicht überlappenden Teilen der
Bremsscheiben 6 und 7 sind Scheiben 26 und 27 aus gut wärmeleitendem Werkstoff,
beispielsweise Leichtmetall, als Wärmeleiter angeordnet, welche auf mehreren achsparallelen
Gleitstangen 28, 29 axial frei verschiebbar sind. Diese Scheiben 26, 27 sind so
bemessen, daß ihre
Stärke geringer ist als der Abstand zwischen
zwei Bremsscheiben 6 oder 7, bei zusammengepreßten Bremsscheiben 2, 3 bzw. geringer
als die Stärke der Bremsscheiben 3. Die Scheiben 26, 27 werden bei umlaufenden Wellen
1, 12, 17 durch die Luftpolster, die sich zwischen den stillstehenden Scheiben und
umlaufenden Bremsscheiben bilden, stets so gehalten, daß sie die Bremsscheiben nicht
berühren. Die Scheiben 26, 27 erhöhen die Wärmeabgabe der Bremsscheiben an die Luft
dadurch, daß sie in den engen Schlitzen zwischen den Bremsscheiben von diesen Wärme
abnehmen, nach außen leiten und dort an die Luft abstrahlen. Um die Wärmeübernahme-und
Abstrahlungsfähigkeit der Scheiben 26, 27 zu erhöhen, können sie, insbesondere ihre
frei in der Luft befindlichen Teile, gerippt, genoppt oder auf ähnliche Weise in
ihrer Fläche vergrößert sein. Insbesondere die zwischen die Bremsscheiben ragenden
Teile können außerdem schwarzjöder dunkel ausgebildet bzw. eloxiert sein.
-
In Fig. 3 ist eine ähnliche Bremsanordnung dargestellt, wie mit Hilfe
von Fig. 1 und 2 beschrieben, jedoch mit dem Unterschied, daß um die mittlere Welle
1 drei Wellen 12, 17, 30 symmetrisch angeordnet sind. Diese Mehrscheibenbremse arbeitet
wie folgt : Durch entsprechende Drehung der Gewindebuchse 19 mittels des Drehhebels
2o werden die Bremsscheiben 2 3 der Welle 1 zwischen dem Anschlag 15 und dem Drucklager
23 zusammengepreßt, wobei auch der in die Bremsscheiben 2, 3 eingreifende Teil der
Bremsscheiben 6, 7 der Wellen 12, 17 zwischen den Bremsscheiben 2, 3 eingeklemmt
wird. Die Bremsscheiben 2,3 und 6, 7 laufen gleichsinnig um und ihre Relativgeschwindigkeit
gegeneinander ist in den Überlappungsstellen gleich der Summe der Einzelgeschwindigkeiten,
so daß eine sehr hohe Reibbremsung erzielt wird. Die beim Bremsen erzeugte Wärme
wird in die Luft abgestrahlt, in der die Bremsscheiben offen umlaufen, wobei
die
umlaufenden Bremsscheiben zusätzlich einen Radialgebläse-Effekt hervorrufen. Durch
die Scheiben 26, 27 wird die Wärmeabgabe der Bremsscheiben 6, 7 bedeuten erhöht.
-
Schutzansprüche :