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Arbeitszylinder an Bodenbearbeitungsgeräten Die Neuerung bezieht sich
auf einen hydraulischen Arbeitszylinder an Bodenbearbeitungsgeräten, z. B. zum Drehen
eines Drehpfluges, zur Betätigung einer Stellvorrichtung eines Scheibenpfluges od.
dgl der mit der Druckseite des Hubzylinders der hydraulischen Aushebevorrichtung
am Schlepper verbunden ist, so daß Druckflüssigkeit mit einem durch das Gewicht
des an-oder ausgehobenen Gerätes erzeugten Druck vom Hubzylinder in den Arbeitszylinder
am Gerät förderbar ist, wobei am Arbeitszylinder oder zwischen diesem und dem Hubzylinder
ein einstellbares Regelventil angeordnet ist. Das Regelventil hat die Aufgabe, die
Drehung eines Pfluges, die Betätigung einer Stellvorrichtung für Scheibenpflüge
o. a. von einer Arbeitsstellung in die andere mit einer wählbaren, beliebig gewünschten
Geschwindigkeit durchzuführen.
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Es ist ein Arbeitszylinder am Gerät bekannt, der mit einer Leitung
mit der Druckseite des Hubzylinders der hydraulischen Aushebevorrichtung am Schlepper
verbunden ist und zur Drehung eines Drehpfluges dient. Dieser dreht den Pflug mit
einer bestimmten, vom Druck im Hubzylinder abhängigen Geschwindigkeit. Der Druck
im Hubzylinder wird durch das Gewicht des ausgehobenen Gerätes, welches über das
Aushubgestänge auf den Kolben des Hubzylinders drückt, erzeugt. Dieser Druck pflanzt
sich über die Verbindungsleitung
zum Arbeitszylinder fort, so daß
in diesem der gleiche vom Gewicht des Gerätes abhängige Druck herrscht. Da dieser
Druck im Arbeitszylinder je nach Größe und Fabrikat des Schleppers sowie der hydraulischen
Aushebevorrichtung verschieden groß sein kann, erfolgt auch die Drehung des Pfluges
mit verschieden großer Geschwindigkeit, entsprechend dem jeweils im Arbeitszylinder
herrschenden Druck. Dies hat den Nachteil, daß der Pflug an Schleppern mit hydraulischen
Aushebevorrichtungen, die einen großen Druck im Arbeitszylinder am Gerät erzeugen,
mit einem großen Drehschwung in die der nächsten Arbeitsstellung entsprechende Verriegelung
einrastet. Um dies zu vermeiden, ist gemäß der Neuerung die Drehgeschwindigkeit
des Pfluges regelbar.
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Aufgabe der Neuerung ist, eine Einrichtung zu schaffen, mit deren
Hilfe die Drehgeschwindigkeit eines Pfluges von einer Arbeitsstellung in die andere
vermindert oder vergrößert werden kann.
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Erfüllt wird diese Aufgabe dadurch, daß am oder in der Verbindungsleitung
zwischen dem Arbeitszylinder am Gerät und dem Hubzylinder der hydraulischen Aushebevorrichtung
am Schlepper ein Regelventil angeordnet ist, das den Zustrom der Druckflüssigkeit
vom Hubzylinder in den Arbeitszylinder drosselt, während der Rückstrom desselben
aus dem Arbeitszylinder in den Hubzylinder durch den vollen Leitungsquerschnitt
fast widerstandslos abfließen kann.
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Zweckmäßigerweise ist der Zustromquerschnitt für die Druckflüssigkeit
mittels eines verstellbaren Anschlages veränderbar, so daß dadurch die Geschwindigkeit,
mit welcher der Pflug von einer Arbeitsstellung in die andere drehen soll, stufenlos
wählbar ist.
Diese Einrichtung hat den Vorteil, daß der Drehschwung
genau den Gewichtsverhältnissen am Pflug bzw. den Druckverhältnissen am Schlepper
angepaßt werden kann, wodurch verschiedene Teile des Pfluges geschont werden. Hauptsächlich
die Verriegelungsvorrich-
tung kann in geringeren Abmessungen und somit leichter und
billigem |
ausgeführt werden. Außerdem kann ein sicheres Drehen des Pfluges auch bei schrägstehendem
Schlepper, z. B. am Hang erreicht werden.
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Voraussetzung ist selbstverständlich, daß die Bemessung des Arbeitszylinders
entsprechend gewählt wird.
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Auf dem Rückstrom der Druckflüssigkeit bleibt das Regelventil wirkungslos,
damit der Kolben im Arbeitszylinder innerhalb kurzer Zeit während des Einsetzens
des Pfluges am Furchenanfang in seine Ausgangsstellung zurückkehren und somit der
Arbeitszylinder in die Stellung für den nächsten Drehvorgang pendeln kann. Dies
hat den Vorteil, daß die Einrichtung auch für Schlepper, bei denen die unteren Lenker
mit Hilfe der hydraulischen Aushebevorrichtung zum Einstellen der Arbeitstiefe des
Pfluges verwendet werden und ihre Lage über dem Erdboden von einer Tiefenkontrolleinrichtung
bestimmt wird, anwendbar ist, denn sobald der Pflug seine eingestellte Arbeitstiefe
erreicht hat, tritt die Tiefenkontrolleinrichtung in Tätigkeit und erzeugt einen
Druck im Hubzylinder der Aushebevorrichtung, der sich auf den Arbeitszylinder überträgt
. und dessen Kolben nach unten drückt. Der Arbeitszylinder muß also, vom Zeitpunkt
des Aufsetzens des Pfluges auf den Boden am Furchenanfang bis zur Erreichung der
eingestellten Arbeitstiefe, in seine nächste Stellung pendeln, was nur bei einer
oberen Kolbenstellung im Arbeitszylinder möglich ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Anmeldungsgegenstandes
dargestellt : Abb. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Anordnung des Arbeitszylinders
mit dem Regelventil an einem Winkeldrehpflug, Abb. 2 zeigt den Arbeitszylinder mit
dem neuen Regelventil im Schnitt.
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Das Regelventil 1 ist in der Verbindungsleitung 2 zwischen dem Hubzylinder
3, der hydraulischen Aushebevorrichtung und dem Ar-
beitszylinder 4 am Gerät angeordnet. Zweckmäßigerweise ist
das |
CD |
Gehäuse des Regelventils 1 so ausgebildet, daß es gleichzeitig als Deckel für den
Arbeitszylinder 4 dient.
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Von dem als Beispiel dargestellten Anbau-Winkeldrehpflug wurde der
besseren Übersicht wegen die zweite Pflughälfte weggelassen.
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Der Winkeldrehpflug besteht aus einer zweiteiligen Koppel 5, 6, deren
unterer Teil 5 über die unteren Lenker 7, und deren oberer Teil 6 über einen Lagerbügel
8 und den oberen Lenker 9 des Dreipunktgestänges mit dem Schlepper 10 gelenkig verbunden
ist.
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Der obere Teil 6 der Koppel kann um eine in Fahrtrichtung liegende,
nicht drehbare Achse 11 nach rechts und links gedreht werden und trägt mit seinen
Armen 12 die Pflughälften 13. Am Lager der unteren Koppel 5 für die feste Achse
11 sind links und rechts starre Pfannen 14 angebracht, in welchen sich die Kolbenstange
15 des Arbeitszylinders 4 wechselweise abstützt. Der Arbeitszylinder 4 ist in Lagern
16 des Lagerbügels 8 am oberen Teil 6 der Koppel quer zur Fahrtrichtung pendelnd
aufgehängt. Innerhalb des Arbeitszylinders
4 ist eine Feder 17
untergebracht, welche den Kolben 15 dauernd nach einer Richtung drückt.
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Das Regelventil 1 ist im Deckel des Arbeitszylinders 4 untergebracht
und besteht aus dem zugleich als Deckel für den Arbeitszylinder 4 dienenden Gehäuse
18 mit zwei zur pendelnden Aufhängung
des Arbeitszylinders 4 im Lager 16 dienenden Zapfen 19, von
denen |
einer durchbohrt und in dieser Bohrung eine als Drosselkörper wirkende Kugel 20
untergebracht ist. Die Kugel 20 wird von einer Feder 21 in Mittellage gehalten und
gegen einen verstellbaren Anschlag 22 gedrückt.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Im Arbeitszylinder
4 wird der Kolben von der Feder 17 gegen die von der Druckflüssigkeit beaufschlagte
Seite gedrückt, die Druckflüssigkeit also aus dem Zylinder 4 heraus über das Regelventil
1 und Leitung 2 zum Olbehälter B gefördert. Dabei wird im Regelventil 1 von der
aus dem Arbeitszylinder 4 abfließenden Druckflüssigkeit die Feder 21 soweit zusammen-und
somit die Kugel 20 von ihrem Anschlag 22 weggedrückt, daß die Kugel 20 den Clstrom
nahezu widerstandslos durchläßt.
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Während der Arbeit des Pfluges sind die beiden Koppelteile 5, 6 in
bekannter Weise gegen Drehung verriegelt. Erhält der. Hubzylinder 3 Druckflüssigkeit
von der Pumpe P, wird das Gerät ausgehoben.
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Dieses hängt nun an den Lenkern 7,9 des Dreipunktgestänges und erzeugt
mit seinem Gewicht im Arbeitszylinder 4 einen Druck, der über die Kolbenstange 15
auf eine der Pfannen 14 wirkt.
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Nach Lösen der Verriegelung kann der Pflug dem Druck der Kolbenstange
15 nachgeben. Dadurch geht der unter dem Druck der aus dem Hubzylinder 3 infolge
des Absinkens des Pfluges 13 nachströmenden Flüssigkeit stehende Kolben gegen den
Widerstand der Feder 17 im Arbeitszylinder 4 nach unten, schwenkt den oberen Teil
6 der Koppel mit den beiden Pflughälften 13 um die Achse 11 in die andere Arbeitsstellung.
Die nachströmende Flüssigkeit wird in dem Regelventil 1, das einen mit dem verstellbaren
Anschlag 22 eingestellten kleinen Durchlaßquerschnitt aufweist, soweit gedrosselt,
daß der Pflug mit entsprechend verminderter Geschwindigkeit schwenkt und ohne Schlag
in der Verriegelung einrastet.
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Durch die einstellbare Drosselung des Zustromes der Druckflüssigkeit
zum Arbeitszylinder 4 ist der Drehschwung des Pfluges also beliebig wählbar.