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Stereophonisohe Tonabnehmerpatrone Die Neuerung betrifft stereophonische
Tonabnehmerpatronen, insbesondere solche mit einem veränderlichen magnetischen Widerstand,
die für stereophonische Schallplatten Verwendung findet.
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In den letzten Jahren ist ein völlig neuer Geschäftszweig entstanden,
der als Hi-Fi-Technik bezeichnet wird und sich durch hohe Wiedergabetreue auszeichnet.
Es handelt sich hierbei um Geräte für den Hausgebrauch, die Aufzeichnungen von musikalischen
oder anderen Darbietungen mit einer besonders guten Wiedergabetreue wiedergeben
können. Das hauptaugenmerk dieser Technik ist bislang auf geräte gerichtet, die
Schallplattenaufzeichnungen monaural wiedergeben. Offenbar verschiebt sich jedoch
das Augenmerk dieser Technik auf stereophonische, dreidimensionale Aufzeichnungen.
Als stereophonische Aufzeichnungen bezeichnet man 2 oder 3 getrennte Tonspuren von
derselben Darbietung, die einzeln an verschiedenen Stellen im Raume, in dem die
Darbietung gerade erfolgt, aufgenommen und aufgezeichnet sind. Zur Zeit arbeiten
die meisten im Handel verfügbaren, stereophonischen Aufnahmegeräte mit einem Magnetband
; seit kurzem sind jedoch von bestimmten Schallplattenherstellern mit zwei Kanälen
versehene, stereophonische Schallplatten in den Handel gebracht, auf denen getrennte
Tonspuren auf beiden Seiten der Rillen einer Mikrorillenschallplatte aufgezeichnet
sind. Mit diesem Verfahren ist es möglich, eine Darbietung stereophonisch in dem
gleichen Schallplattenraum aufzuzeichnen, der bislang für eine monaurale Aufzeichnung
in einer Mikrorille benotigt wird.
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Das Hauptziel der Neuerung besteht darin, eine Tonabnehmerpatrone
mit einem veränderlichen magnetischen Widerstand für mit zwei Kanälen versehene,
stereophonische Schallplatten zu verwenden, die auch bei den vorhandenen monauralen
Schallplatten mit einer Mikrorille Verwendung finden kann.
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Gemaß der Neuerung sind bei einem stereophonischen Tonabnehmer zwei
ferromagnetische Kerne, deren Polschuhe in der Bezugsbene zur neutralen Stellung
des Ankers seitlich symmetrisch oberhalb des Ankers angeordnet sind, ein Permanentmagnet,
der magnetisch mit den beiden Kernen und dem Anker gekoppelt ist und mit dem Anker
und den beiden Kernen je einen zum anderen jeweils parallelen Magnetkreis bildet,
und je eine auf den beiden Kernen angeordnete Spule, die je nach der Bewegung des
Ankers auf den betreffenden Polschuh zu oder von diesem weg Spannungsänderungen
erzeugt, vorgesehen.
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Im folgenden werden an Hand der Zeichnung Ausführungsbeispiele der
Neuerung beschrieben : Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Tonabnehmerpatrone mit
einem veränderlichen magnetischen Widerstand für eine stereophonische Schallplatte.
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Fig. 2 ist ein Querschnitt durch eine Tonabnehmerpatrone längs der
Ebene 2-2.
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Fig. 3 ist ein Schnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform einer
Tonabnehmerpatrone mit einem veränderlichen magnetischen Widerstand.
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Fig. 4 ist eine Seitenansicht der Polschuhe der Tonabnehmerpatrone
nach Figur 1 und zeigt, wie die auf der Schallplatte aufliegende Nadel mit den Polschuhen
der Patrone zusammenwirkt, um den magnetischen Fluß zwischen den Polschuhen und
der Nadel zu verändern.
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Die Tonabnehmerpatrone mit einem veränderlichen magnetischen Widerstand
nach Figur 1 enthält einen Körper 11, der aus gegossenem oder gepreßtem Kunststoff,
z. B. einem Epoxyharz, hergestellt ist und in dem bei der Herstellung des Körpers
mehrere Öffnungen ausgebildet wurden. In der einen Offnung des Körpers 11 werden
zwei getrennte Kernteile 12 gehaltert, die aus einem mit Nickel legierten Stahl
bestehen und in zwei räumlich getrennten, nach unten herabhängenden Polschuhen 13
endigen. Wie aus Figur 2 zu erkennen, ist jeder der beiden Kernteile 12 von einer
elektrischen Aufnahmespule 14 umgeben. Die elektrischen Aufnahmespule 14 sind in
üblicher Weise schraubenförmig gewickelt und mit besonderen Ausgangsklemmen verbunden,
so daß getrennte elektrische Signale von beiden Spulen abgegeben werden können.
Im Körper 11 befinden sich in einem gewissen Abstand von den Spulenwicklungen 14
und den Kernteilen 12 ein zylindrischer Alnico-Stabmagnet 15 und eine Offnung zur
Aufnahme eines Zapfens 16. Der Zapfen 1b enthalt einen Teil einer auswechselbaren
Nadelanordnung und wird von einer Kappe und einer zugehörigen Schraubenfeder lösbar
in der Uffnung des Körpers 11 reibschlüssig gehaltert. Am unteren Ende des auswechselbaren
Zapfens 1b ist ein Führungsteil 17 in Form eines T befestigt, das einen etwa U-förmlgen
Querschnitt aufweist und an dem mehrere, der Dämpfung dienende Körper (nicht gezeigt)
befestigt sind. An den Dämpfungskörpern ist ein winkelförmiger Magnetanker 18 befestigt,
an dessen nach unten reichenden armartigen Abschnitt eine mit einer Schallplatte
in Berührung kommende Nadel 19 befestigt ist. Die auswechselbare Nadelanordnung,
die z. B. von dem Zapfen 1b, dem Führungsteil 17 und dem winkelförmigen, magnetischen
Anker 18 gebildet wird, ist an sich nicht neu. Je nach Wunsch kann, wie allgemein
bekannt ist, die auswechselbare Nadelanordnung im gleitsitz einschiebbar sein. Die
mit der Schallplatte in Berührung kommende Nadel 1 und der AnKer 18 sind zwischen
räumlich getrennten Polschuhen 13 untergebracht, die am besten in den Figuren 2
und 4 zu sehen sind und einander gegenüberliegende, um 450 geneigte Flächen aufweisen,
aie etwa einen rechten Kinkel bilden. Bei der Ausführungsform der Neuerung nach
den Figuren
2 und 4 sind die räumlich getrennten Polschune 13 teilweise
soweit auseinandergebogen, daß sie einen rechten dinkel mit einer Genauigkeit von
10 miteinander einschließen.
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In Betrieb wird der magnetische Anker 18 z. B. als Ganzes von der
mit der Schallplatte in Berührung stehenden nadel 19 in Schwingungen versetzt, die
in einer Mikrorille einer Schallplatte 21 mit gegenuberliegenden, um 450 geneigten
Seitenflächen aufliegt. Beide Seitenflächen der Mikrorillen der stereophonischen
Schallplatte 21 sind mit je einer gesonderten Tonspur moduliert, so daß sie die
Nadel 19 je nach ihrem N achrichteninnalt zu beeinflussen suchen. Zum Beispiel sucht
die Seitenfläche der Mikrorille, die durch einen Pfeil 22 in Figur 4 bezeichnet
ist, die Nadel 19 und damit den Magnetanker 1H in Richtung des Pfeils 22 zu modulieren
oder zu verlagern, wobei sich der Luftspalt zwischen dem MagnetanKer lb und dem
Polschuh') 3b ändert. Während einer Verlagerung in Richtung auf den Polschuh 13b
bewegt sbh der magnetische Anker 18 annähernd parallel zur Fläche des Polschuhs
13a, so daß gar keine oder kaum wahrnehmbare Änderung des Luftspaltes zwischen dem
Polschuh 13a und dem Magnetanker 18 auftritt. Wenn die mit der Schallplatte in Berührung
stehende Nadel 19 gerade auf der gegenüberliegenden Seitenfläche der Mikrorille
in der Schallplatte 21 gleitet, die durch einen Pfeil 23 angegeben ist, wird sie
in Richtung des Pfeils 23 verlagert und verändert dadurch den Luftspalt zwischen
dem Magnetanker 18 und dem Polschuh 13a. Hierbei bewegt sich der Magnetanker 18
annähernd parallel zur Fläche des Pohlschuhs 13b, so daß keine Änderung des Luftspaltes
in dem Raum zwischen diesen eintritt. Auf diese Weise erzeugt eine Verschiebung
der mit der Schallplatte in Eingriff stehenden Nadel 19 infolge der Schwankungen
auf beiden Seitenflächen der Mikrorille der Schallplatte 21 einen magnetischen Fluß,
der vom Permanentmagnet 15 über den Magnetanker 18 quer zum Luftspalt zwischen den
räumlich getrennten Polschuhen und dem Ende des Ankers verläuft, so daß dieser je
nach dem Nachrichteninhalt der Plattenrille verändert wird und dadurch den die Kernteile
12 durchsetzenden magnetischen Fluß ändert. Diese Änderung des
magnetischen
Flusses in den Kernteilen 12 erzeugt gesonderte elektrische Signale in den beiden
Aufnahmespulen 14, die getrennten Verstärkern und Verstärkerlautsprechersystemen
zugeführt und wirksam getrennt werden.
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Eine andere Ausführungsform der Neuerung ist in Figur 3 dargestellt.
Hierbei sind Kernteile 13a und 13b der stereophonischen Tonabnehmerpatrone als lange
Stäbe aus magnetischem Material, z. B. aus einem mit Nickel legierten Stahl, hergestellt
und weisen annähernd einen rechteckigen Querschnitt von etwa 0,3 mm mal 0,' (5 mm
auf. Die unteren Enden der Teile 13a und 13b sind aufeinander zu nach innen gebogen,
so daß ihre gegenuberliegenden Flächen, die annahernd im rechten Winkel +100 Abweichung
zueinander liegen, einen Luftspalt begrenzen.
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Die Wirkungsweise der Ausführungsform der Neuerung nach Figur 3 ist
ähnlich der nach den Figuren 2 und 4. Jedoch ergibt sich bei der Ausführungsform
nach Figur 3 ein wesentlich geringerer Verlust an Magnetfluß und daher eine bessere
Trennung zwischen den beiden Signalen, die auf beiden Seiten der Mikrorillen der
Schallplatte bei der Ausführungsform nach Figur 3 entstehen. Praktisch kann eine
Trennung von etwa 20 Dezibel zwischen den Tonspuren auf beiden Seiten der Mikrorille
in der stereophonischen Schallplatte erhalten werden.