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"Gestühl für Räume, die wahlweise mit und ohne Bestuhlung verwendet
werden" Das vorliegende muster bezieht sich auf ein Gestühl, das üblicherweise aus
Einzelsitzen, beispielsweise Klappsitzen, gebildet wird.
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Derartige Gestühle finden in Kinos, Theatern und ähnlichen Räumen
Anwendung, die einem gleichbleibenden Zweck dienen.
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Demgegenüber gibt es beispielsweise bei Schulen Räume, die nur zeitweise
für einen bestimmten Zweck verwendet werden; so wird beispielsweise die Aula in
der Schule in der Regel nur in der Morgenstunde und bei besonderen Feierlichkeiten
benutzt; das gleiche gilt für die Turn halle, die ebenfalls nur während der Unterrichtszeit
benutzt wird.
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Es besteht an sich die Möglichkeit, einen einzigen Raum als Turnhalle
und als Aula zu benutzen, da beide Verwendungszwecke zeitlich einander nicht überschneiden.
Da die Aula mit einem Gestühl ausgestattet sein muss, während die Turnhalle ein
solches Gestühl nicht besitzen darf, besteht die Notwendigkeit, bei Verwendung eines
Raumes für beide Zwecke einmal ein Gestühl anzuordnen, das für den anderen
Verwendungszweck entfernt werden muss. Da die in-und Ausräumung |
einer beispielsweise aus einzelnen Stühlen gebildeten Bestuhlung |
eine erhebliche Zeit und auch einen grossen Stapelraum erforderlich |
muchty h ? t sn insbesondere bei grösseren Schulen, zwei getrennte |
Räume einerseits für die Turnhalle und andererseits für die Aula, vorsehen müssen.
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Das vorliegende Muster schafft die Möglichkeit, ein und denselben
Raum wahlweise für beide Zwecke zu verwenden, wobei der bisher bestehende Nachteil
der zeitraubenden Ein- und Ausräumung der Bestuhlun@ vermieden wird. Zu diesem Zweck
wird ein an sich bekanntes aus Einzeln sitzen, vorzugsweise aus Klappsitzeny bestehendes
Gestühl verwendet,
dessen einzelne Stuhlreihen mustergemäss auf
als Wagen ausgebildeten Tragorganen angeordnet sind, die in Richtung der Raumachse
längsbeweglich und in im Boden angeordneten Schlitzen geführt sind. Das
EEin- und Ausräumen dieses aus einzelnen Reihen bestehenden
Gestühls |
erfolgt mittels eines geeigneten Antriebsorgans, beispielsweise eines Seilzugs,
welcher das Gestühl aus der Stellung der Benutzung so weit zusammenschiebt, dass
die einzelnen Stuhlreihen unmittelbar aneinander anliegen. Da der gegenseitige Abstand
der Stuhlreihen während der Benutzung etwa den doppelten Betrag der von ihnen beanspruchten
Breite ausmacht, nimmt die zusammengeschobene Stuhlreihe nur den dritten Teil der
Länge ein, die für eine auseinandergezogene Stuhlreihe in der Betriebsstellung erforderlich
ist. Das mustergemässe Gestühl läßt sich also aus einer Betriebsstellung in eine
Ruhestellung überführen, in der es auf den dritten Teil seiner Länge zusammengeschoben
ist.
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Um den Nutzungsraum nicht zu beeinträchtigen, ist in weiterer Ausbildung
des Mustergedankens an der Stirnseite des Raumes eine zusätzliche. Abstellkammer
angeordnet, deren Tiefe der Länge der zusammengeschobenen Stuhlreihen entspricht.
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Das zum Auseinanderziehen und zum Zusammenschieben verwendete Antriebsorgant
das beispielsweise als Seilzug ausgebildet sein kann, greift in weiterer Ausbildung
des Musters an der letzten in die Abstellkammer eintretende Stuhlreihe an; die Tragorgane
der einzelnen Stuhlreihen sind mustergemäss durch in ihrer Länge veränderbare Kupplungsglieder
verbunden, die in der Betriebsstellung auf die den notwendigen Abstand der einzelnen
Stuhlreihen gewährleistende Länge gestreckt und in der Ruhestellung bis zur gegenseitigen
Anlage der einzelnen Stuhlreihen zusammengeschoben sind. Zur Verbindung der einzelnen
Stuhlreihen können beispielsweise Ketten verwendet werden, deren Länge dem Abstand
der geöffneten Stuhlreihen entspricht. Als Kupplungsglieder könner aber mustergemäss
auch an sich bekannte Knick-Hebel-Verbindungen dienen, die sich beim Zusammenschieben
der Stuhlreihen unter ihrem eigenen Gewicht schliessen. Um zu vermeiden, dass bei
an den Drehpunkten der Knick-Hebel-Verbindung auftretender Reibung-kein Schliessen
nach unten unter Wirkung des eigenen Gewichts erfolgt, und um ein Schliessen der
Verbindung nach oben zu verhindern, besteht die Knick-Hebel-Verbindung in weiterer
Ausbildung des Musters
aus drei gelenkig miteinander verbundenen
Gliedern, wobei die Drehpunkte des mittleren Gliedes als Längslöcher ausgebildet
und an der Unterseite der Glieder sich in der Strecklage berührende Anschläge vorgesehen
sind, die bei Druckbeanspruchung der Verbindung ein zwangsläufiges Schliessen nach
unten bewirken.
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Als Kupplungsglieder zwischen den benachbarten Stuhlreihen können
mustergemäss auch rohrförmig ausgebildete, teleskopartig ineinander gleitende Glieder
verwendet werden.
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Jede Stuhlreihe wird mustergemäss an ihren enden von je einem 'Vagen
getragen, der mittels zweier in der Verschieberichtung hintereinander liegender
Tragrollen auf einer unterhalb des Bodens liegenden Schiene aufliegt.
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Da die. agen die gesamte Belastung der besetzten Stuhlreihe aufnehmen
müssen und eine ausreichende Standsicherheit der Stuhlreihe gewährleisten müssen,
ist es notwendigerweise erforderlich, dass die tagen zur erreichung der erforderlichen
Standfestigkeit eine grössere Breite als die Stuhlreihe besitzen. Um trotzdem die
Stuhlreihen bis zur gegenseitigen Anlage zusammenschieben zu können, sind mustergemäss
die sagen der geraden und der ungeraden Stuhlreihen auf getrennten, nebeneinander
liegenden Schienen angeordnet. Hierbei ist die Länge der Wagen so bemessen, dass
auf der einen Schiene die Wagen der ersten, dritten, fünften usw Stuhlreihe, auf
der anderen Schiene die Wagen der zweiten, vierten, sechsten usw. Stuhlreihe aneinander
anliegen, wenn die aufeinanderfolgenden Stuhlreihen zur gegenseitigen Anlage kommen.
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Um eine sichere Abstützung der Stuhlreihen gegenüber dem Boden zu
erreichen, sind n |
erreichen, sind mustergemäss über ihre Länge verteilte Laufrollen |
angeordnet, die auf dem Fussboden aufliegen. Um das Zusammenschieben der einzelnen
Stuhlreihen nicht zu verhindern, sind mustergemäss die Laufrollen der geraden Stuhlreihen
gegenüber den Laufrollen der ungeraden Stuhlreihen versetzt angeordnet. Zur bequemen
Betätigung des Antriebsorgans ist eine an sich bekannte, leicht zugängliche Fernbetätigung,
beispielsweise eine Druckknopfsteuerung, vorgesehen,
durch die das Antriebsorgan von dem Raum selbst in Tätigkeit
gesetzt |
, selbst in Tätigkeit gesetzt |
werden kann, so dass der Vorgang des Aus- und Einziehens des Gestühls
beobachtet werden kann und gegebenenfalls auch unterbrochen werden kann.
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Normalerweise wird sich das Gestühl in zusammengeschobenem Zustand
in der Abstellkammer befinden. Soll der Raum als Aula verwendet werden, so wird
durch Betätigung der Druckknopfsteuerung das Gestühl aus der Abstellkammer herausgezogen,
indem die an den beiden inden der letzten Stuhlreihe eingreifenden Seilzüge zunächst
diese Stuhlreihe aus der Abstellkammer herausziehen; hierbei wird das die letzte
mit der vorletzten Reihe verbindende Knick-Hebel-Gelenk gestreckt. In gestrecktter
Stellung ist der erforderliche Abstand der beiden Stuhlreihen einzustellen. Die
vorletzte Stuhlreihe wird jetzt von dem Seilzug auf die gestreckte Knick-Hebel-Verbindung
mitgenommen und bringt die Knick-Hebel-Verbindung der nächst folgenden Reihe ebenfalls
in die Streckstellung, worauf auch diese Reihe mitgenommen wird. Auf diese Weise
erfolgt nacheinander ein Herausziehen der einzelnen Stuhlreihen aus der Abstellkammer
so lange, bis das Gestühl seine ndstellung erreicht hat.
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Soll das Gestühl wieder in die Abstellkammer zurückgeschoben werden,
so wird die Antriebsvorrichtung in entgegengesetzter Richtung betätigt ; hierbei
wird zunächst die letzte Stuhlreille, die unmittelbar mit dem Seilzug verbunden
ist, auf die vorletzte Stuhlreihe geschoben, wobei sich die Knick-Hebel-Verbindung
unter ihrem eigenen Gewicht nach unten schliesst, und die letzte Stuhlreihe an der
vorletzten Stuhlreihe zur Anlage kommt. Beim weiteren Dinziehen werden so die einzelnen
Stuhlreihen nacheinander zur gegenseitigen Anlage gebracht, bis das Gestühl geschlossen
ist und als geschlossene Einheit unter Einwirkung des Seilzugs in die Abstellkammer
eingeführt wird.
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Die beiliegenden Zeichnungen stellen eine beispielsweise Ausführungsform
des Musters dar, und es bedeutet: Abbildung I Aufsicht in schematischer Darstellung
auf das mustergemässe Gestühl in auseinandergezogenem und zusammengeschobenem Zustand.
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Abbildung 2 Seitenansicht gemäss Abbildung 1.
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Abbildung 3 Seitenansicht einer Stuhlreihe.
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Abbildung 4 Seitenansicht der Wagen der Stuhlreihen in zusammengeschebenem.
Zustand.
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Abbildung 5 Aufsicht gemäss Abbildung 4.
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Abbildung 6 schematische Aufsicht auf die Stuhlreihen mit Tragrollen.
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Abbildung 7 andere Ausführungsform der Knick-Hebel-Verbindung.
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Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die schematische Anordnung der Stuhlreihen
2, 3 in einem raum dz Sollen die Stuhlreihen 2 aus dem Raum 1 abgeräumt werden,
werden sie in einen Abstellraum 4 überführt, der in seiner Höhe der Hohe der Stuhlreihen
entspricht. Die letzte in den Abst@llraum 4 eintretende Stuhlreihe 5 ist an einem
Seilzug@ befestigt, der durch eine Seiltrommel 7 betätigt wird. Der Seilzug 6 ist
als endloses Seil ausgebildet und über die Umlenkrollen 8 geführt. An je einem Ende
der Reihe 5 ist ein solcher seilzug 6 befestigt, der von je einer
Seiltrommel 7 betätigt wird, die unter Verwendung geeigneter
Zahnrad- |
w LD |
Übersetzungen sich gleichzeitig und Gleichsinnig drehen. Soll
die Be- |
CD L-) |
stuhlung 2,3,5 aus dem Abstellraum 4 herausgefahren werden,
so werden |
die Drehtrommel 7 eingeschaltet, wobei der Seilzug 6 die letzte Stuhlreihe 5 nach
aussen zieht; die nächst folgenden Stuhlreihen 2, 3 werden nach Streckung der sie
verbindenden Kupplungsglieder mitgenommen, s@ dass sich die Bestuhlung in ausgefahrenem
Zustand in der in Abbildung 1 und 2 im Raum 1 gezeigten Anordnung befindet. Soll
die Bestuhlung wieder in den Abstellraum. 4 eingefahren werden, so werden die Drehtrommeln
7 in entgegengesetzter Richtung betätigt, so dass die letzte Stuhl reihe 5 in Richtung
auf den Abstellraum 4 geschoben wird und hierbei nacheinander die vor ihr liegenden
Stuhlreihen zusammenschiebt, bis die zusammengeschobene Bestuhlung die im Raum 4
gezeigte Anordnung einnimmt.
Jede Stuhlreihe 2, 3, 5 besteht gemäss Abbildung 3 aus üblichen
Klapp- |
sitzen 9, die auf einem Gestell 10 aufgenommen und abgestützt
sind ; das |
Gestell 10 ruht auf an beiden Juden der. jtuhlreihe angeordnete
R'agen 11, |
die mittels der Rollen 12 auf Führungsschienen 13 gleiten,
die sich un- |
c> 1 |
terhalb des russbodens befinden. Da die'. ; agen 11 der einzelnen
Stuhl- |
reihen 2,3, 5 länger sein müssen als die Breite der Stuhlreihe,
wie sich aus Abbildung 3 ergibt, sind mustergemäss die Schienen 13 der geraden Stuhlreihen
2 und der ungeraden Stuhlreihen 3 parallel nebeneinander angeordnet ; damit ein
Zusammenschieben der einzelnen Stuhlreihen bis zur gegenseitigen Anlage trotz der
grossen Breite der Wagen 11 erfolgen kann. In dem Fussboden sind in der Zeichnung
nicht dargestellte Schlitze angeordnet, durch die die fangen des Gestells hindurchragen,
so dass ein müheloses hin und her fahren der Stuhlreihen mittels der unterhalb des
Fussbodens angeordneten
Wagen 11 möglich ist.Die. agen 11 sind, wie Abbildung- !, erkennen
lässt, |
mit Knick-Hebel-Verbindungen 15 verbunden, die sich beim Zusammenschieben der lagen
11 unter ihrem Gesicht nach unten schliessen, wie aus Abbildung 4 @ervorgeht.
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Um Durchbiegungen der Stuhlreihen nach unten zu verhindern, sind auf
der Länge der Stuhlreihen 2,3 verteilte Tragrollen 16,17 angeordnet, die auf dem
Fußboden 14 aufliegen und die erforderliche Abstützung der Reihen 2,3 gewährleisten.
Um ein vollständiges Zusammenschieben der einzelnen Stuhlreihen 2, 3 zu ermöglichen,
sind die Rollen 16 der geraden Stuhlreihe 2 gegenüber den sollen 17 der ungeraden
Stuhlreihe 3 versetzt angeordnet, wie sich aus Abbildung 6 ergibt.
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Die Abbildung 7 zeigt ein Enick'-Hebel-Gelenk, das aus drei Gliedern
18,19,20 besteht. Die Glieder 18 und 19 sind mit ihren @nden 21 und 22 an zwei benachbarten
Stuhlreihen drehbar aufgehängt. Das Mittelglied 20 ist mittels der Bolzen 23, der
Glieder 18,19 ebenfalls drehbar
angeordnet und besitzt Längslocher 24, in denen die Bolzen
längs- |
verschieblich aufgenommen sind. Bei gestreckter Stellung liegen die Bolzen an den
äusseren Enden der Längslöcher 24 an. Die Glieder 18,19 sind an ihren Unterseiten
mit vorspringenden Nasen 25 versehen, die @i@ Anschlägen 26 des Mittelgliedes 20
zur Anlage kommen, wenn sich die Knick-Hebel-Verbindung 18,19, 20 in gestreckter
Lage befindet ; beim Zusammenschieben der Bestuhlung, d. h. bei Druokbeanspruchung
der Knick-Hebel-Verbindung 18, 19, 20, überträgt sich der Druck auf die Anschläge
25, 26y da die Längslöcher 24 in der Druckrichtung Spiel haben.
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Durch diese rrassnahme wird erreicht, dass einezwangsweise Schliessung
der Knick-Hebel-Verbindung nach unten erfolgt, so dass Beschädigungen der Bestuhlung
durch falsche Betätigung der Knick-Hebel-Verbindung vermieden werden.