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ZELLSTOFFFABRIK WALDHOF, Mannheim-Waldhof Badematte
Das Gebrauchsmuster betrifft eine Badematte als Vorlage für Badewannen o. dgl.
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Für diesen Zweck waren bis heute ausschließlich Matten aus Textilgeweben,
Kunststoffen oder Schaumstoffen üblich.
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Die vorliegende Neuerung füllt eine Lücke aus durch Schaffung einer
nach jeder Benutzung wegwerfbaren Badematte aus Zellstoffwatte, die, obwohl sie
äußerst billig in der Herstellung ist, eine sehr hohe Festigkeit aufweist und infolge
der einmaligen Verwendung sehr hygienisch ist.
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Für medizinische, hygienische und sanitäre Zwecke, u. a. auch als
Bettunterlagen bei der Krankenpflege usw., sowie als Dekorations-und Verkleidungsstoff
war eine vielseitige gemeinsame Verwendung von Zellstoffwatte mit Mullgewebe bekannt
geworden. Hierbei wurde durch gegenseitiges Verfilzen, Kleben, Vernähen oder Umstricken
das Gewebe o. dgl. mit der Zellstoffwatte verbunden. Bei der Oberflächenverankerung
dieser beiden Produkte verwendete man vornehmlich einen mehr oder weniger hohen
gleichmäßigen-Druck über der gesamten Oberfläche bei gleichzeitiger Erhitzung.
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Es war außerdem bekannt, zur Herstellung eines papierähnlichen Verbandstoffes
Foren oder Vliesen in lockerem Zustand, wie sie z. B. von der Krempel kommen, Verstärkungsfäden
beizugeben, worauf dann das Ganze beispielsweise zwischen beheizten glatten Kalanderwalzen
einem hohen Druck ausgesetzt worden ist.
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Für Papiertaschentücher war es außerdem bekannt, zwischen zwei Zellstoffwattelagen
ein Gazegewebe einzubetten.
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Bei der Papierherstellung für Verpackungs-oder sonstige Verarbeitungszwecke
kannte man auch verschiedenartige Verfahren und Vorrichtungen zur Verstärkung der
Papierbahnen mit Fadenmaterial. Die fadenförmigen Verstärkungen oder Bewehrungen
für Materialbahnen wurden hierbei auf verschiedenartige Weise vorbereitet, bevor
sie auf oder zwischen die Materialbahnen, gegebenenfalls mit Klebemitteln festgelegt
wurden. Dabei hat man u. a. die Verstärkungsfäden auch auf Stützelemente schraubenförmig
aufgewickelt, um sie in einzelne quer zur Materialbahn verlaufende Stücke zu unterteilen,
welche dann gegebenenfalls in Verbindung mit Längsfäden mit den Materialbahnen vereinigt
wurden.
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Auch Vorrichtungen zur Verfestigung von Faservlieses mit Quer-und
Längsfäden wurden bekannt, wobei die Querfäden von umlaufenden Spulenträgern abgenommen
wurden, bei denen beiderseits der Faservliese je zwei endlos umlaufende Fadenzuführungsdrähte
angeordnet wurden, auf welche die Querfäden gewickelt und von |
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denen sie in Laufrichtung der Faservlies vortransportiert und nach
einem Zerschneiden mit diesen vereinigt wurden.
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Alle diese bekannten mit Fäden o. dgl. verstärkten Papiere oder Zellstofftücher
ließen sich nur mit mehr oder weniger umständlichen und kostspieligen Vorrichtungen
herstellen, wobei eine innige Verbindung mit der Materialbahn ohne Kleben keineswegs
gewährleistet werden konnte.
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Die Neuerung besteht darin, daß die Badematte als Vorlage für Badewannen
usw. aus einem mindestens zweilagigen naßfest gearbeiteten Zellstoffwattetuch besteht,
das durch ein unverwebtes Garngitter verstärkt ist. Das Garngitter wird vornehmlich
zwischen den Zellstoffwattelagen mit durch sämtliche Lagen hindurchgehenden Prägemustern
eingebettet.
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Gegebenenfalls kann man das Garngitter im Bereich der Fäden noch leicht
verleimen, wodurch die Fäden an den Kreuzungsstellen zusammengehalten werden und
außerdem die gesamten Quer-und Längsfäden durch den leichten Leimbestrich mit der
Zellstoffwatte verkleben, und sich dadurch bei der Einprägung in die Zellstoffwattelagen
eine noch bessere Haftung ergibt.
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Eine solche Badematte besitzt sehr hohe Reißfestigkeit oder auch ihr
Berstdruck ist so erhöht, daß man genau wie bei einem Textiltuch die Füße auf der
Zellstoffwattetuchmatte trockenreiben kann, ohne daß ein Zerflusern der Matte zu
befürchten ist.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise Ausführungsformen der Neuerung
in schematischen Darstellungen, und zwar : Abb. 1 bis Abb. 3 Prägemuster Abb. 4
Querschnitte durch Zellstoffwattetücher mit bis verschiedenen Lagezahlen.
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Abb. 6
Abb. 7 vergrößerter Querschnitt durch ein geprägtes
Zellstoffwattetuch.
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Abb. 8 und Abb. 9 Oberansicht und Querschnitt durch ein Fadengitter.
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Das Zellstoffwattetuch in Form einer Badematte kann aus zwei Zellstoffwattelagen
1,2 (Abb. 4) oder drei solchen Lagen 1, 1a, 2 (Abb. 5) oder vier Zellstoffwattelagen
1,1a, 2,2a (Abb. 6) oder noch mehr Lagen bestehen. Die Zellstoffwatte wird zweckmäßig
naßfest und u. U. flusenfest gearbeitet.
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Zwischen die in beliebiger Qualität herstellbaren Zellstoffwattelagen
ist ein unverwebtes Garngitter 3 eingebettet, und zwar wird dieses Verstärkungsgitter
durch Prägemuster zwischen den Wattelagen festgelegt.
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Die Herstellung einer solchen Badematte kann auf einer Kombinationsmaschine
erfolgen, die aus einer Vorrichtung zum Herstellen eines Garngitters und einem unmittelbar
angeschalteten Prägekalander besteht. Zwischen der Fadengittermaschine und dem Prägekalander
kann ein Leimwalzenpaar eingeschaltet sein.
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Der Prägekalander besitzt eine beheizte mit den Prägeprofilen versehene
Prägewalze und eine elastische Gegendruckwalze.
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Das Prägemuster kann aus einer Vielzahl von über die gesamte Fläche
verteilten kleinen Profilen bestehen von an sich beliebiger Formgebung (vgl. Abb.
2), oder man kann auch größere Profilgebungen, z. B. in Form von gekreuzten Streifen,
(Abb. 1) oder geeignete geometrische Profile (Abb. 3) vorsehen.
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Die Badematte besitzt vornehmlich eine rechteckige Form etwa in der
Größe 40 x 90 cm.
Für das Garngitter eignen sich vornehmlich Kunststoffäden,
z. B. |
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Bewfäden, welche durch die Prägungen über der gesamten Flä- |
ehe der Zellstoffwattelagen fest mit diesen zu einer Einheit |
verbunden sind, sodaß ein solches Zellstoffwattetuch wie ein |
Textilgewebetuch benutzt werden kann.
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Wie die Abb. 7 zeigt, wird das Fadengitter 3 z. B. zwischen den Zellstoffwattelagen
1 und 2 durch die Prägungen P, die oben die Bahnen eindrücken und unten hervorstehen,
nach Art von Verklammerungen festgehalten.
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Das unverwebte Garngitter kann z. B. aus Kettenfäden bzw.
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Längsfäden L, den darübergewundenen sich kreuzenden Querfäden Q und
den nochmals darübergelegten Längsfäden L1 und 12 bestehen. Mit einem Leimstrich
lassen sich die zahlreichen Kreuzungen jeweils in sich festlegen. (vergl. Abb. 8.
u. 9) lurch die Zahl der Längsfäden und/oder Querfäden pro Flächeneinheit wird die
Festigkeit bestimmt. (Schutzansprüche)