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NeueGebrauchsmusteranmeldung |
D 1643 "Scheuermittel in Blattform." Scheuermittel werden im täglichen Gebrauch
als Pulver ver-, wendet. Diese Anwendungsform bringt es mit sich, daß immer die
gesamte, in einer Gebrauchspackung vorhandene Menge gehandhabt werden muß, um eine
Dosierung beim Gebrauch vornehmen zu können. Oftmals macht jedoch bei den pulverförmigen
Scheuermitteln das Dosieren der jeweils benötigten Menge Schwierigkeiten, da bei
den üblicherweise mit Streuvorrichtungen versehenen Dosen entweder zuviel oder zuwenig
auf den zu scheuernden Gegenstand gestreut wird. Darüber hinaus ist diese Tätigkeit
oft zugleich mit einem lästigen Stäuben verbunden.
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Es wurde nun gefunden, daß eine wesentliche Vereinfachung in der Handhabung
von Scheuermitteln dadurch erzielt wird, daß man das Scheuermittel in Form von Blättern
verwendet.
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Das Scheuerblatt hat den Vorteil, daß das Scheuermittel bereits vordosiert
ist und somit den Arbeitsgang des Dosierens erübrigt. Außerdem kann es in der verfestigte
Form kein Stäuben mehr verursachen.
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Das erfindungsgemäße Scheuerblatt besteht aus einem üblichen Scheuermittelpräparat,
das als eine mehr oder weniger
dünne Folie gearbeitet ist, s. Abb.
1. Das Pulver setzt sich in bekannter Weise aus wasserunlöslichen, schleifenden
Materialien (1) und wasserlöslichen Bestandteilen (2), die aus kapillaraktiven Substanzen
und anorganischen Salzen sowie gebräuchlichen Zusätzen bestehen, zusammen.
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Als wasserunlösliche Bestandteile finden vorzugsweise Mineralstoffe,
z. B feiner Sand, Quarzmehl, Bimssteinmehl Marmormehl oder Kieselkreide Verwendung,
deren Kornpr""e dem Verwendungszweck entsprechend variiert wird, so daß man Scheuermittelblattsorten
wie fein, mittel und grob herstellen kann. Für gewöhnlich wird man das Scheuermittel
naß zum Reinigen von verschmutzten Gegenständen benutzen. Man kann es aber auch
trocken zum Putzen und Polieren, beispielsweise von Aluminium-und Kupfergeräten
verwenden. Damit sich nun gegebenenfalls das Scheuermittel für beide Verwendungszwecke
eignet, muß man seine Korngröße entsprechend einstellen. Partikel, die ein Sieb
von 0, 3 mm, vorzugsweise 0, 1 mm lichter Maschenweite nicht mehr passieren, sollen
zweckmäbigerweise nicht vorhanden sein. Die durschnittliche Korngröße wird zwischen
0, 01 und 0, 1 mm liegen.
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Als wasserlösliche Bestandteile werden solche Substanzen eingesetzt,
deren wäßrige Lösungen in der Lage sind, Verunreinigungen zu entfernen. Vor allem
kommen hier alkalisch reagierende Salze, wie Soda, Di-oder Trinatriumphosphat, Pyrophosphat,
Tripolyphosphat und das schwach saure Hexametaphospbat in Frage. Die Wirkung dieser
Salze wird durch
einen Gehalt an kapillaraktiven wasserlöslichen
Stoffen, die anionaktiver, kationaktiver oder nichtionogener Natur sein können,
unterstützt. Es kommen hier Seife, weiterhin Alkylarylsulfonate, Fettalkoholsulfate
und Äthylenoxydkondensationsprodukte mit Fettalkoholen, Alkylphenolen, Fettsäuren
und Fettsäureamiden in Frage. Ferner können auch desinfizierend wirkende wasserlösliche
Stoffe, wie aktivchlorhaltige Verbindungen zugegen sein, z. B. N, N-Dichlor-p-toluolsulfonamid,
p-Toluolsulfonchloramidnatrium, Trichlorisocyanursäure, Dichlorisocyanursäure, sowie
chloriertes Trinatriumphosphat.
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Besteht das Scheuermittel vorzugsweise aus Seife, und betragen die
unlöslichen Bestandteile nicht mehr als 50 %, so kann auf Grund der ausreichenden
Plastizität der Seife ein selbsttragendes Scheuermittelblatt hergestellt werden.
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Anderenfalls aber ist es erforderlich, wasserlösliche Filmbildner
einzuarbeiten. Zum Anteigen des Scheuerpulvers werden dann Lösungen von organischen
oder anorganischen filmbilden-
den Stoffen, wie Salze der Polyacryl-bzw. |
verwendet, ferner Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulosee |
Carboxymethylcellulose, Alginate, Gelatine, Agar-agar oder |
Quellton, wie Bentonit. Das Verhältnis von Scheuermittel |
zu Bindemittel errechnet sich nach dem Gehalt an wasserun- |
löslichem Schleifmittel. Mit wachsendem Gehalt an Schleifmit- |
tel wird ein zunehmender Anteil an Bindemittel erforderlich, |
um damit die wachsende Sprödigkeit |
zu kompensieren und dem Blatt die Plastizität zu erhalten.
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Die Schichtdicke des Scheuermittelblattes kann etwa zwischen 0, 1-1,
5 mm Dicke variieren.
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Die Reinigung eines Gegenstandes mit einem Schauerpulver in bisher
üblicher Weise erfordert mehrere Arbeitsgänge.
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Neben dem Scheuermittel sind außerdem noch weitere Hilfsmittel, wie
Lappen oder Bürste, notwendig. Auf den zu reinigenden Gegenstand muß zunächst das
Scheuerpulver gestreut werden, dann das Hilfsmittel, z. B. der Lappen durch Auswringen
von der Hauptmenge des Wassers befreit werden und erst jetzt kann mit der Scheuertätigkeit
begonnen werden. Nachträglich muß dann wieder ein Ausspülen des Lappens vorgenommen
werden.
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Es wurde nun weiterhin gefunden, daß auch eine Vereinfachung in der
Verwendung des Scheuerblattes noch dadurch erzielt werden kann, wenn das Scheuerblatt
aus einem Träger (3) besteht, auf den ein Scheuermittel der oben beschriebenen Art
in mehr oder weniger dünner Schicht aufgetragen wird, s. Abb. 2. Ein solches Blatt,
das eine Dosierung erspart und ein Stäuben verhindert, macht zugleich den zusätzlichen
Gebrauch eines Hilfsmittels-wie Lappen cder Bürste- |
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Als Trägermaterial kommen Faserstoffträger und Schaumstoffe in Frage,
wobei bei letzterem die Scheuermittelbestandteile sich in den Hohlräumen befinden
können, s. Abb. .. Als Faserstoffträger eignen sich Gewebe, Gewirke und Faservlieses
bei denen die Scheuermittelbestandteile in die Faserzwischenräume eingebettet werden
können, s. Abb. 3. Ferner finden Papiere Verwendung, insbesondere solche, die eine
hohe Naßfestigkeit besitzen, damit gewährleistet ist, daß das Papier nicht fasert
und sich auflöst, wenn es mit Wasser in Berührung gebracht wird.
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Zu naßfesten Papieren, die für diesen Zweck geeignet sind, gehören
solche mit einem Gehalt an beispielsweise Melaminharz, Harnstoffharz oder Silikon.
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Die Schichtdicke des Scheuermittelbelages kann 0, 1 bis 1, 0 mm betragen.
Über die Verwendung eines Bindemittels gilt das oben Gesagte.
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Das Scheuermittelblatt, sowohl ohne als auch mit einer Trägerunterlage,
kann auf verschiedenste Weise konfektioniert werden.
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Die einfachste Ausführungsform ist das Blatt, das aus der gebräuchlichen
Dosis für eine einmalige Reinigung besteht, bzw. diese enthält. Es wird sich als
nützlich erweisen, die Scheuermittelblätter in einer Umhüllung aufzubewahren. Die
Blätter können also beispielsweise einem Kasten einzeln entnommen werden ; sie können
aber auch in Form eines Blockes gebunden sein.
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Ferner können sie als Rolle gearbeitet werden, deren Bahn perfou ert
sein kann, oder aber die Rolle befindet sich in einem Behälter, der mit einer Vorrichtung
versehen ist, die es gestattet, Blätter von beliebiger Größe abzureißen.
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Die folgenden Abbildungen 1 bis 4 stellen schematisiert einige Ausführungsformen
des Scheuermittelblattes dar.
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Abb. 1 Querschnitt eines Scheuermittelblattes, das aus einer Folie
(1) aus wasserlöslichen, waschaktiven Substanzen besteht, in die die wasserunlöslichen,
schleifenden Bestandteile (2) eingelagert sind.
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Abb. 2 schematisierte Scheuermittelblatt, bestehend aus einem Träger
(3), auf dem sich eine Schicht Scheuermittel befindet.
Abb. 3 Gewebe (4) als Träger mit Scheuermittelbestandtei- |
len in den Faserzwischenräumen. |
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Abb. 4 Schaumstoffs Träger mit Scheuermittelbestandtei- |
Die Darstellungen Abb, 1,2,3 und 4 sind nicht in maßstäblichen Verhältnissen gezeichnet,
die auf die Praxis übertragen werden können.