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Maßnahme.> zur Verhinderung des Austretens von flüssigem Treibmittel
aus einer Spühvorrichtung zum Zerstäuben eines flüssigen Produktes (Ausscheidung
aus P 18 02 333.1) Die Erfindung betrifft Maßnahmen zur Verhinderung des Austretens
von flüssigem Treibmittel aus einer Sprühvorrichtung zum Zerstäuben eines in einem
Produktbehälter vorliegenden flüssigen Produktes mittels eines in einer von dem
Produktbehälter getrennt angeordneten Patrone für verflüssigtes Treibgas,'versehen
mit einer Ventileinrichtung zur Steuerung der Zuführung von Treibgas und Produkt
zu einer in einem Zerstäuberkopf untergebrachten Venturidüse, in welcher beim -Durchströmen
von gasförmigem Treibmittel Produkt aus dem Produktbehälter angesaugt wird, wobei
der Produktbehälter und der Treibmittel behälter am Gehäuse der Ventileinrichtung
befestigt
sind.
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Diese bekannten Sprühvorrichtungen haben den Nachteil, daß sie nicht
in jeder beliebigen Lage betätigt werden können. Insbesondere ist es mit Schwierigkeiten
verbunden, wenn die Sprühvorrichtung mit dem Zerstäuberkopf nach unten betätigt
werden soll. Dies beruht vor allem auf zwei Ursachen. Einmal ist der Produktbehälter
an seinem oberen dem Zerstäuberkopf zugewandten Teil im allgemeinen mit Lufteintrittsöffnungen
versehen, die beim Betätigen der Ventileinrichtung geöffnet werden, um. Außenluft
in den Produktbehälter eindringen zu lassen, die das Volumen des durch Zerstäuben
entnommenen Produkts auffüllt. Wird die Sprühvorrichtung nun in einer Lage betätigt,
in der sich die Lufteintrittsöffnungen unterhalb des Spiegels eines flüssigen zu
zerstäubenden Produktes in dem Produktbehälter -befindet, so kann dieses Produkt
während des Betätigens der Sprühvorrichtung aus diesen Öffnungen austreten. Die
andere Schwierigkeit besteht darin, daß auch. das verflüssigte Treibgas aus der
Treibgaspatrone über die Ventileinrichtung in die Venturidüse gelangen kann, ohne
vorher verdampft zu sein. Dieses flüssige Treibmittel kann selbstverständlich kein
Produkt durch die Venturidüse ansaugen, so daß die Zerstäubung durch das Treibmittel
aussetzt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Sprühvorrichtung so
auszubilden, daß sie in jeder beliebigen Lage betätigt werden kann, ohne daß Teile
des zu zerstäubenden Produktes aus dem Produktbehälter durch andere Öffnungen unzerstäubt
austreten können, und ohne daß flüssiges Treibmittel in die Venturidüse gelangen
kann und die Wirkungsweise der Sprühvorrichtung beeinträchtigt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Sprühvorrichtung der
eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß der Produktbehälter aus einem flexiblen
Sack besteht, dessen Inneres nur über die Venturidüse mit dem Außenraum in Verbindung
steht, daß eine die Treibgaspatrone und den Produktbehälter umgebende Umhüllung
vorgesehen ist, in welcher die Ventileinrichtung eingebaut ist, und die Öffnungen
besitzt, durch die Außenluft in den Raum zwischen Umhüllung und Sack eindringen
kann, und daß die
Treibmittelpatrone mechanische oder chemische
Mittel aufweist, die den Austritt von flüssigem Treibmittel aus derselben verhindern.
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Erfindungsgemäß besteht der Produktbehälter aus einem flexiblen Sack,
der bei Entnahme von Produkt in sich zusammenfällt, so daß es nicht erforderlich
ist, Außenluft in den Produktbehälter einzuführen, um den entstandenen Hohlraum
auszufüllen.
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Aus diesem Grunde braucht der Produktbehälter außer seiner Verbindung
mit der Venturidüse auch beim Betätigen der Sprühvorrichtung keine Verbindung mit
dem Außenraum zu haben. Ein Austreten von flüssigem Produkt außerhalb der Venturidüse
ist daher nicht möglich, egal in welcher Stellung die Sprühvorrichtung betätigt
wird. Um auch ein Austreten von flüssigem Treibmittel über die Ventileinrichtung
zu vermeiden, ist die Treibmittelpatrone mit den erfindungsgemäßen Mitteln ausgestattet.
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Dies kann z.B. dadurch geschehen, daß das flüssige Treibgas in der
Patrone in einem porösen oder pulverförmigen Produkt ababsorbiert oder adsorbiert
ist, so daß in der Patrone kein freies flüssiges Treibmittel vorhanden ist. Um ein
Austreten von festen Teilchen, in oder an denen das flüssige Treibmittel absorbiert
oder adsorbiert ist, zu verhindern, ist vorteilhafter zwischen der Eintrittsöffnung
von der Treibgaspatrone in die Ventileinrichtung und dem Treibmittel ein Sieb angeordnet.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
die Treibgaspatrone ein die Ventileinrichtung speisendes Entnahmerohr auf, dessen
Länge kleiner als die Höhe der Treibgaspatrone und so bemessen ist, daß die Oberfläche
des flüssigen Treibgases niedriger als die Öffnung des Entnahmerohres liegt. Um
ein Eindringen von flüssigem Treibgas in die Öffnung des Entnahmerohres bei einem
schnellen Kippen der Sprühvorrichtung zu verhindern, kann es zweckmäßig sein, daß
die Öffnung des Entnahmerohres in der Seitenwand desselben angebracht ist, wobei
das Ende des Rohres durch eine Wand verschlossen ist. Eine andere vorteilhafte Möglichkeit
besteht darin, die Öffnung des Entnahmerohres mit einer Doppelkappe zu versehen,
welche das Eindringen von flüssigem Treibgas verhindert,
das an
dem Rohr entlangrinnt.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird.
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Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt einer Sprühvorrichtung, deren Treibgaspatrone
mit einem Entnahmerohr gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ausgestattet ist.
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Fiq. 2 zeigt das Ende des Entnahmerohrs in einer anderen Ausführungsform
der Erfindung.
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Fiq. 3 zeigt das Ende des Entnahmerohrs in einer weiteren -Ausführungsform
der Erfindung.
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Fig. 4 zeigt im Axialschnitt eine weitere Ausführungsform des Endes
des Entnahmerohres.
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Fig.5 zeigt einen Schnitt längs der Linie IX-IX der Fig. 4.
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Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt einer anderen Ausführungsform der
Erfindung, bei der die Eintrittsöffnung der Ventileinrichtung durch ein Sieb geschützt
ist.
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Fig. 7 zeigt einen Teil der Fig. 6 in vergrößertem Maßstab.
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Fig. 8 zeigt einen Schnitt längs der Linie XII-XII der Fig. 6.
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Fig. 1 zeigt eine Sprühvorrichtung, bei der die äußere Umhüllung den
Produktbehälter in Form eines flexiblen Sackes 22c umschließt der an dem Ventilkörper
5 befestigt ist. Der Ventilkörper 5 ist in einen Deckel eingesetzt, der am oberen
Teil der Umhüllung 1 durch Bördeln befestigt ist. In diesem Deckel oder in dem Boden
32 der Umhüllung 1 sind Löcher vorgesehen, die ein Eindringen der Luft in den Raum
zwischen dem Sack 22c und der Umhüllung 1 ermöglichen. In den Ventilkörper 5 ist
ein Ventilschaft 12 eingesetzt, der gegen eine Federkraft in axialer Richtung verschoben
werden kann, wenn ein Druck auf den Betätigungsknopf 19 an seinem oberen Ende ausgeübt
wird.
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Eine erste Verdickung des Ventilschafts dichtet eine ringförmige Kammer
15 gegen einen Kanal ab, der mit der Halsstelle
der Venturidüse
in Verbindung steht, die in dem Druckknopf 19 angeordnet ist. Das Innere des Produktsackes
22c steht über einen Kanal 41 mit dieser ringförmigen Kammer 15 in Verbindung. Am
unteren Ende des Ventilschafts 12 ist eine zweite Verdickung 14 vorgesehen, die
eine Kammer 47 gegen einen zentral im Ventilschaft 12 vorgesehenen Kanal abdichtet,
der mit der Venturidüse in Verbindung steht. Die Kammer 47steht mit dem Inneren
der Treibmittelpatrone 7 in Verbindung, die das verflüssigte Treibgas 8. enthält.
Die Treibgaspatrone 7 ist zum Beispiel durch Bördeln dicht an dem Ventilkörper 5
befestigt. Die Wirkungsweise dieser Sprühvorrichtung ist folgende: Beim Niederdrücken
des Ventilschaftes 12 mittels des Druckknopfes 19 wird die Verdickung 14 am unteren
Ende des Ventilschaftes 12 in axialer Richtung von dem Dichtungsring weggeschoben,
so daß für das gasförmige Treibmittel aus der Patrone 7 der Durchgang über die Kammer
47 zu dem mittig in dem Ventil schaft angeordneten Kanal freigegeben wird. Gasförmiges
Treibmittel kann also über den Ventilschaft durch die Venturidüse ausströmen. Ebenso
bewirkt das Niederdrücken des Ventilschaftes 12, daß die obere Verdickung sich in
axialer Richtung von dem zugehörigen Dichtungsring löst, so daß der Durchgang von
der ringförmigen Kammer 15 zu dem verengten Halsteil der Venturidüse freigegeben
wird. Das durch die Venturidüse ausströmende Treibgas saugt also über den Kanal
41 und die ringförmige Kammer 15 Produkt aus dem Sack 22c und zerstäubt dieses.
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Um zu verhindern,daB flüssiges Treibmittel beim Niederdrücken des
Ventilschafts 12 durch die Kammer 47 und den Kanal im Ventil schaft zu der Venturidüse
durchtritt, wenn die Sprühvorrichtung zum Beispiel mit dem Zerstäuberkopf nach unten
betätigt wird, ist in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ein Entnahmerohr 48
vorgesehen, welches an dem Kernstück 46 ausgebildet ist, das unten in den Ventilkörper
5 eingesetzt ist und die Kammer 47 bildet. Wie Fig. 1 zeigt, ragt das Entnahmerohr
48 so weit in die Treibgaspatrone 7 hinein, daß sein offenes Ende sich etwa auf
der halben Höhe der Treibgaspatrone befindet. Der Flüssigkeitsspiegel des verflüssigten
Treibgases 8
befindet sich dabei unterhalb der Öffnung am Ende des
Entnahmerohres 48. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß in jeder beliebigen
Stellung der Sprühvorrichtung sich die Öffnung des Entnahmerohres 48 oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels des flüssigen Treibgases befindet, so daß nur gasförmiges Treibmittel
durch den Ventil schaft zu der Venturidüse gelangen kann.
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Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform des Entnahmerohres 48 stellt
zwar sicher, daß die Öffnung am Ende des Entnahmerohres sich stets in der gasförmigen
Phase des Treibmittels befindet, es kann jedoch vorkommen, daß ein Benutzer die
Sprühvorrichtung plötzlich und ruckartig umdreht, so daß ein Teil des flüssigen
Treibmittels nicht ausreichend Zeit hat, den Wänden der Treibmittelpatrone 7 zu
folgen, sondern in die Öffnung des Entnahmerohres 4B gelangt. Auf diese Weise können
geringe Mengen des Treibgases in flüssigem Zustand durch den Ventilschaft zu der
Venturidüse gelangen. und das Zerstäuben des Produktes unterbrechen.
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Um diese Möglichkeit auszuschalten, können die in den Fig.
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2 bis 5 dargestellten Mittel verwendet werden. Eine erste Abwandlung
der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Hier
ist das Ende des Entnahmerohres 48 durch eine Wand 61 verschlossen. In der Nähe
dieses Endes sind in der Seitenwand des Entnahmerohres rechteckige schlitzförmige
Öffnungen 62 oder kreisförmige Öffnungen 63 vorgesehen. Diese Öffnungen 62 oder
63 befinden sich dabei auch hier, wie die Öffnung des Entnahmerohres in der Ausführungs
form der Fig. 1, in einer solchen Höhe in der Patrone 7, daß sie in einer Ebene
liegen, welche das Innere der Treibmittelpatrone 7 in zwei gleiche Volumenteile
teilt.
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Eine andere Ausführungsform des Endes des Entnahmerohres 48 ist in
Fig. 4 und 5 dargestellt. In dieser Ausführungsform ist das Ende des Rohres 48 mit
zwei durch radiale Wände 66 gehaltenen übereinanderliegenden Scheiben 64 und 65
versehen.
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Die so gebildete Doppelkappe verhindert, daß die Längs des
Rohres
48 rieselnden Treibmitteltröpfchen in die Eingangsöffnung des Rohres gelangen. Das
Eindringen von frei fallenden Tropfen wird dabei in gleicher Weise verhindert wie
bei den in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen.
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Eine andere Maßnahme, die das Arbeiten der Sprühvorrichtung in einer
beliebigen Stellung ermöglicht, ist in den Fig . 6 bis 8 dargestellt. Diese Maßnahme
besteht darin, die Treibmittelpatrone 7 mit einem Produkt, z.B. einem pulverförmigen
oder schwammigen Werkstoff, zu füllen, das das Treibmittel absorbieren oder auch
zusammen mit ihm ein Gel bilden kann. Ein derartiges Produkt entspricht zweckmäßig
dem, das in der deutschen Patentanmeldung 18 01 774.8 der Anmelderin beschrieben
ist.
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Der zwischen dem Ventilkörper 5 und der Treibmittel patrone 7 angeordnete
innere Ring 51 ist dabei zweckmäßig mit einem Sieb 52 versehen, welches eine Folge
von Fenstern 53 aufweist, die durch einen unmittelbar an den Ring mit angeformten
Boden 54 abgeschlossen werden. Die Breite der Fenster 53 ist so gering, daß der
Durchtritt der in der Patrone 7 enthaltenen festen Teilchen zu der Ventileinrichtung
verhindert wird.
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Bei dieser in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist es zweckmäßig,
daß die Niederdruckdichtung für das Produkt, die aus dem verdickten Bund 55 des
Ventilschaftes besteht, der sich auf seiner einen Seite gegen den Dichtungsring
6 anlegt, und auf seiner anderen Seite zur Abstützung der Rückholfeder 56 für den
Ventilschaft dient, auf der der Dichtung 6 abgewandten Seite eine Anschlagfläche
57 aufweist, die mit radial in der Kammer 5 angeordneten Rippen 58 in Anschlag kommen
kann. Diese Rippen begrenzen die Abwärtsbewegung des Ventilschaftes 12 selbst bei
einem übermässigen Druck des Benutzers auf den Betätigungsknopf 19, so daß eine
Beschädigung der Siebeinrichtung durch die untere Verdickung 14 des Ventilschaftes
verhindert wird.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird zuverlässig verhindert,
daß flüssiges Treibmittel in den Ventilschaft und damit in die Venturidüse gelangen
kann und den Betrieb der Sprühvorrichtung stören kann, unabhängig davon, in welcher
Lage die Sprühvorrichtung betätigt wird, und unabhängig von schnellen ruckartigen
Bewegungen des flüssigen Treibmittels in der Patrone infolge von schnellem Kippen
oder Schütteln der Sprühvorrichtung.