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"Versteifungseinlage für Mieder und dgl." Mieder, Hüftformer, Korseletts
oder dgl. weisen üblicherweise an den Stellen besonderer Beanspruchung oder dort,
wo sie besonders grosse Formkräfte entfalten müssen, Versteifungseinlagen uf. Diese
Versteifungseinlagen bestehen, obwohl sich im Zusammenhang mit den Materialien,
aus denen die Miederwaren selbst gefertigt sind, eine stetige Entwicklung zu immer
feineren und dünneren, anschmiegsames, zum grossen Teil sog@r elastischen arten
ergeben hat, seit langer Zeit aus demselben ursprünglich einmal gewählten Grundmaterial,
sie haben also keine ähnliche Weiterentwicklung bis heute gezeigt.
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Damit tritt immer häufiger der Fall auf, dass sich die Versteifungseinlagen
aus Metall einfach nicht mehr mit den sich immer mehr verfeinernden Geweben, grösstenteils
unter anwendung synthetischer Fasern, harmonisch verbinden lassen.
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Demgemäss wurde neuerdings schon der Vorschlag gemacht, Versteifungseinlagen
aus Bändern zu bilden, die aus
einer nzahl parallel verlaufender
monofiler Fäden bzw.
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Stäbe, vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, die miteinander durch
dünnere Fäden umsponnen, umwoben oder umflochten sind, wobei die zur Bildung der
Bänder gewählten terialien vorzugsweise artverwandt zu den übrigen Materielien des
Mieders ausgewählt sind. Diese Bänder eignen sich, wie wohl nicht näher erläutert
zu werden braucht, in ausserordentlich besserer Weise zur @n- bzw. Einbringung an
Miederwaren als Versteifungseinlagen.
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Die Neuerung betrifft nun eine besonders vorteilhafte Fortbildung
dieser Bänder, soweit zumindest deren monofile Fäden bzw. Stäbe aus thermoplastischem
Kunststoff bestehen. Gemäss der Neuerung sind die Enden dieser Bänder verschmolzen
und als dünn auslaufende, elastische Blätt -chen ausgebildet.
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Die Bänder können mit dem Textilmaterial des Mieders beliebig vernäht
werden. Sie können selbstverständlich auch, wie bisher üblich, vorzugsweise in Stabtaschen
eingeschoben werden. Der rt der Vernähung sind keinerlei Grenzen gesetzt. Durch
die neueruligsgeinässe-usbildung der Enden der Bänder wird eine besonders weitsgehende-npassung
derselben an die Umgebung, auch wenn diese-verformt werden, erreicht. Irgendwelche
Zerstörungen am Mieder oder Belästigungen der Miederträgerin durch die Bandenden
können nicht mehr auftreten. Die Bänder zeigen gerade an den Enden eine zu diesen
hin zunehmende Anschmiegsamkeit.
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Die neuerungsgemässen Bänder können in jeder beliebigen Stärke und
Breite hergestellt werden. Insbesondere können durch Einlage von monofilen Fäden
verschießer odar wechselnder Stärke Bänder hergestellt werden, die von der Mitte
zu den Rändern hin verschiedene Dicke aufweisen, die also z. B. in der Mitte dicker
sind und zu den Kanten hin
dünner und anschmiegsamer werden. Weiterhin
ist es in einfacher Weise möglich, in Längsrichtung die Stärke der Bänder z. B.
durch einfache Doppelung über einen bestimmten Bereich zu verändern.
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Weitere Merkmale der Neuerung und die durch dieselbe erzielten Vorteile
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger, in den beigefügten Zeichnungen
dargestellter Verarbeitungsmöglichkeiten der neuerungsgemässen Verstärkungseinlage
im Zusammenhang mit der Miederherstellung sowie einer Darstellung einer beispielsweisen
usführungsform der stabförmigen Verstärkungseinlage selbst.
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Fig. 1 zeigt die Verstärkungseinlage in der Draufsicht, in der Fig.
2 ist ein Schnitt durch Fig. 1 nach der Linie II-II dargestellt, in Fig. 3 schliesslich
sind verschiedene Verarbeitungmöglichkeiten der neuen Einlage an einem ausschnitt
eines Textilstreifens gezeigt, wie er einem Teil eines Hüfthalters entsprechen könnte.
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Die neuerungsgemässe Versteifungseinlage besteht aus einer Reihe
parallel angeordneter monofiler Fäden aus dem zur Herstellung des Mieders angewandten
artverwandten Materials, die wiederum mit ähnlichem Material umsponnen bzw. umflochten
sind. Die einzelnen monofilen Fäden, z. B. aus Nylon oder dgl., sind mit 1 bezeichnet.
Bei dem dargestellten usführuiigsbeispiel verlaufen sechs solcher Fäden nebeneinunder.
Diese Fäden sind mit dünnen, vorzugsweise gesponnenen Fasern 2 umsponnen und bilden
so zusammen ein Band.
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Dieses kann, wie in Fig. 1 dargestellt, zu beliebigen Längen zugeschnitten
werden und ist an den Enden verschmolzen und
entsprechend geformt.
In Fig. 1 sind die Enden als dünn auslaufende, sich etwas verbreiternde Blättchen
3 augebildet.
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Die Verstärkungseinlagen können in jeder beliebigen Breite und jeder
beliebigen Stärke hergestellt werden, sodass für die jeweils erforderliche Stützkraft
in einem Mieder die hierfür entsprechende Verstärkungseinlage zur Verfügung steht.
Darüberhinaus kann das Band selbst in der Mitte dicker und zu den Kanten hin dünner
und anschmiegsamehr, einfach durch die Wahl verschiedener Stärken der monofilen
Einlagen, gestaltet werden, ohne dass die angestrebte Querelastizität des Bandes
hierdurch leidet. Wird das Band in bestimmten Bereichen z. B. verdoppelt, so kann
dort die Stützkraft ebenfalls gesteigert werden.
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In Fig. 3 ist ein abschnitt eines Mieders dargestellt, in dem beispielsweise
Anwendungsarten und Verarbeitungsarten der neuerungsgemässen Versteifungseinlage
gezeigt werden. Die Textilbahn 4 ist an ihrem oberen und ihrem unteren Rand je mit
einem Samtstreifen 5 und 6 verstärkt, wie dies bei Miedern meistens üblich ist.
Links ist ein durchgehendes, an sich bekanntes Band 7 an der Innenseite des Mieders
ungeordnet, das vom oberen Randverstärkungsstreifen 5 bis zum unteren Randverstärkungsstreifen
6 reicht. Das Band 7 selbst ist mit zwei seinen Rändern folgenden Zickzuclmähten
8 und 9 mit dem Gewebe 4 verbunden. Die Enden des Bandes 7 haben hier keine besondere
Verarbeitung erfahren.
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Eine neuerungsgemässe Verarbeitungsmöglichkeit ist in der Mitte dargestellt.
Hier ist eine Verstärkungseinlage lo, die neuerungsgemäss an den Enden 11 und 12
verschmolzen und abgeflacht ist, in eine Stabtasche 13 eingeschoben. Um eine Verschiebung
in Längsrichtung zu verhindern, kann, wie dargestellt, in einfacher Weise durch
eine Mittellängsnaht durch
Tasche und Band das letztere festgelegt
werden.
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Eine weitere Verarbeitungsmöglichkeit ist rechts dargestellt. Hier
ist eine stabförmige Verstärkungseinlage 15 im oberen Verstärkungsrand 5 mit ihrem
Ende 16 festgelegt, mit ihrem anderen Ende 17, das wiederum verschmolzen und abgeflacht
ist, mittels einer Abdeckung 18 auf dem Gewebe 4 festgelegt. Die Verstärkungseinlage
15 zwisehen den beiden Enden ist frei. In ebensolcher Weise könnte sie selbstverständlich,
ähnlich wie bei der links dargestellten Verarbeitungsform, durch eine beliebig oder
mehrere beliebig ausgebildeter Nähte festgelegt sein.
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Während bei den bisher verwandten Verstärkungseinlagen, gleichgültig
ob in Stab-oder Spiralform, die Enden durch aufgesetzte Kappen oder in sonstiger
Weise verdickt werden mussten, um ein Durchstossen des Stoffes zu verhindern bzw.
den Druck auf den Körper der Trägerin zu lindern, sind bei der heuerungsgemässen
Versteifungseinlage die Enden abgeflacht und verdünnt, sodass sie zu den Enden hin
zunehmend anschmiegsamer werden. Gegebenenfalls kann eine dünne Stabendenpolsterung
vorgesehen sein, wie rechts in Fig. 3 angedeutet ; so entfallen jedenfalls die bisher
notwendige Stabtaschen aus drei-bis vierfachen Stofflagen. alles in allem bietet
die neue Verstärkungseinlage die Möglichkeit, die Miederwaren bedeutend leichter
und anschmiegsamer herzustellen und so deren Trageigenschaften wesentlich zu verbessern.