DE1815473C3 - Verfahren zur Entfernung des Restfleisches von rohen Knochen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung des Restfleisches von rohen KnochenInfo
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Description
10
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entfernung des Restfleisches von rohen Knochen, von
denen der größte Teil des Fleisches bereits entfernt worden ist, bei dem die Knochen bei Raumtemperatur
oder einer darunterliegenden Temperatur in Bewegung gegeneinander versetzt werden, bis das Restfleisch in
Form eines Rohfleischbreies von den Knochen abgelöst
ist.
Im normalen Arbeitsverfahren von Konservenfabriken muß eine große Fleischmenge und eine große
Vielfall von Fleischsorten von den Knochen ausgeschält werden. Um beispielsweise knochenfreien Schinken
herzustellen, muß ein Metzger zunächst den Knochen aus dem Hinterbein des Schweins herauslösen. Dies
geschieht mit einem einfachen Messer; wenr dieser « Arbeitsgang sorgfältig durchgeführt wird, bleibt nur
eine vergleichsweise kleine Fleischmengc am Knochen zurück. In anderen Fällen, insbesondere beim Herauslösen
der Rückgrat- und Halsgratknochen von Rind und Schwein, bleiben an den Knochen jedoch noch vi
beträchtliche Fleischmengen haften, da der unregelmäßigen Oberfläche bzw. eines Rückgrats nicht ohne
weiteres mit einem einfachen Messer nachgefahren werden kann. Diese Knochen werden häufig unter
Verwendung eines motorisierten Messers, das jeweils einen einzigen Knochen bearbeitet, weiter abgeschält,
wodurch weiteres wertvolles Fleisch in Form kleiner Schnitzel gewonnen wird, doch machen die Arbeitskosten
dieses Verfahren nur auf Knochen anwendbar, denen eine beträchtliche Fleischmenge anhaftet, und.
was noch wichtiger ist, die auf diese Weise behandelten Knochen haben dennoch weiterhin beträchtliche Men*
gen wertvollen Fleisches an sich.
Die Konservenindustrie ist daher bestrebt, an den Knochen möglichst wenig Fleisch zu belassen, da die
Knochen selbst einen nur sehr geringen Wert besitzen, während das Fleisch, selbst in Form sehr kleiner
Schnitzel, einen vielfach höheren Wert besititt. Eine
leistungsfähige Konservenfabrik vermag diese Fleisch-Schnitzel für die Herstellung einer Vielfalt von Sorten
von sogenanntem Frühstücksfleisch, Streichwurst, Wiener Würstchen u.dgl. zu verwenden, da für diesen
Zweck die verschiedenen Bestandteile in jedem Fall zerkleinert werden müssen.
Eine wichtige Bedingung besteht darin, daß das von den Knochen gewonnene Fleisch in rohem statt in
gekochtem Zustand vorliegen soll, da gekochtes Fleisch nur eine geringe oder gar keine Bindefähigkeit aufweist,
während rohes Fleisch hohes Bindevermögen hat. Der Ausdruck Bindevermögen bezieht sich auf die Fähigkeit
des Fleisches, ein stabiles Gemisch mit zugesetztem Fett, Wasser und Salz zu bilden, das während der
normalen Verarbeitung, wie durch Kochen, bei der Herstellung von Wurstwaren u.dgl. nicht aufgetrennt
wird. Rohes Fleisch ist mithin für den Konservenhersteller für diesen Zweck wesentlich wertvoller als
gekochtes Fleisch.
Zu den bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung von Fleisch von Knochen zählten beispielsweise die
enzymatischen Behandlungsmethoden, bei denen fleischhaltige Knochen der Einwirkung proteolytischer
Enzyme ausgesetzt werden, welche bei erhöhter Temperatur die Bindung zwischen Fleisch und Knochen
lösen. Bei diesem Verfahren wird das Fleisch jedoch in gekochter Form gewonnen.
Ein anderes bekanntes Verfahren besteht im sogenannten »Dampfblähen«. Bei diesem Verfahren werden
die Knochen während kurzer Zeit ziemlich hohen Dampfdrucken ausgesetzt und wird beim plötzlichen
Aufheben dieses Drucks das Fleisch infolge der plötzlichen Beendigung der Überhitzung vom Knochen
gelöst. Auch in diesem Fall befindet sich das Fleisch in gekochtem oder teilweise gekochtem Zustand.
Bei der weiterhin bekannten Schuß-Beaufschlagung werden die Knochen mit Teilchen von Eis oder
Trockeneis schußartig beaufschlagt, um das Fleisch abzutrennen, wobei das Eis anschließend geschmolzen
und abgezogen wird.
Schließlich ist bereits eine Anzahl von mechanischen
Verfahren bekannt, bei denen die Knochen irgendeinem mechanischen Kontakt unterworfen werden, um das
Fleisch in rohem Zustand abzulösen. Beispielsweise werden bei einem Verfahren die Knochen an Drehbürsten
vorbeigefördert, während bei einem anderen Verfahren die Knochen mit Hilfe rotierender Ketten
geschlagen werden. Nach der CA-PS 5 73 876 ist es weiterhin bekannt, die Knochen wiederholt an einem
mit das Fleisch abtragenden Messern besetzten zweiten Förderer vorbeizufördern. während nach einem anderen
Verfahren Wasser zu zerquetschten oder zerkleinerten Knochen zugegeben und die Masse heftig
gerührt wird, um das Fleisch von den Knochenteilen zu befreien und einen sowohl Fleisch als auch Knochen
enthaltenden Brei zu bilden. Das Gemisch wird zur Entfernung der Knochenteilchen zentrifugiert und
anschließend zwecks Entwässerung des Fleischgewebes weiter zentrifugiert. Der Wasseranteil enthält gelöstes
Protein und kann zur Gewinnung dieses wertvollen Anteils sprühgetrocknet werden.
Ein bekanntes Verfahren dient der Fleischgewinnung von fleischtragenden Knochen in ungekochtem Zu^
stand, bei dem Knochen und Fleisch zerkleinert und anschließend durch Wasserzufuhr in eine fließfähige
Masse gebracht werden, die in einer Zentrifuge in Knochen und Fleisch getrennt wird, wobei zwischen
Zerkleinerung und Wasserzufuhr die zerkleinerten
Knochen und Fleischteile durch Gegeneinanderbewegen derselben einer selbständigen, mechanischen
Trennung unterworfen werden. Dieses Verfahren zeigt insbesondere den Nachteil, daß das Verfahrensprodukt
von mangelhafter Qualität ist, da es verschmutzendes Material, wie z. B. Knochencalcium, enthält Schließlich
wird es bei der Mehrzahl der Weiterverarbeitungsfälle als nachteilig empfunden, daß das Verfahrensprodukt
Kollagenmaterial und inneres Knochenmark einschließt
Bei einem weiterhin bekannten Verfahren erfolgt die Fleischabtrennung von den Kochen durch Hindurchleiten
des Materials durch eine hammermühlenartige
Vorrichtung mit flachen messerartigen Hämmern und einer geschlitzten Auftragsplatte, während nach einem
Verfahren das Fleisch während des Durchlaufs durch eine Platte mit nachgiebigen Vorsprüngen von den
Knochen abgescheuert wird. Außerdem ist es bekannt das Fleisch von den Knochenteilchen zu trennen, indem
der Stoff durch eii e Vielzahl von engen Abstand voneinander aufweisenden S<-hneidelementen oder
wahlweise durch einander gegenüberliegende Sätze von Schneid-, Schabe- und Reißelementen hindurchgeleitet
wird.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung befaßt sich mit dem Waschen verschiedener Tierteile, wie Füße, Kopf
und Magen, um Oberflächenverschmutzungen zu entfernen, so daß diese Teile genießbar werden. Die
Tierteile werden daher in einen stationären Behälter mit Wasser eingebracht und das Wasser mittels verschiede- jo
ner Rührer gerührt, dH sich lediglich eine kurze Strecke
seitlich in den Behälter erstrecken. Das eingesetzte Wasser hat eine Temperatur von etv/at>0°C oder mehr.
Die bei diesem Verfahren zu ergreifenden Maßnahmen sind jedoch nicht geeignet, Restfleisd von rohen i%
Knochen in wirtschaftlicher Weise zu gewinnen. Es ist auch ein Entfettungsverfahren bekannt, bei dem das
knocheneigene Fett (zweckmäßig unter Anwendung von Unterdruck zur öffnung der das Fett enthaltenden
Zellen) durch eine thermische Vorbehandlung und anschließend durch Trommeln mit Wasser bei Temperaturen
bis 8O0C von dem Knochen abgetrennt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs beschriebenen Art so auszubilden,
daß auf den Einsatz komplizierter und/oder unhygienischer Vorrichtungen, wie Ablös-, Quetsch-
und Zerkleinerungsvorrichtungen oder Zentrifugen, verzichtet werden kann und eine einfache, wirksame
und wirtschaftliche Möglichkeit zur Gewinnung von Rohfleisch in Form eines pumpfähigen Breis, der
unmittelbar in Wurst-Emulsionen verwendbar ist, möglich wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man ganze Knochen in Gegenwart von etwa 0,5 bis
2,0 Gev/ichtsteilen Wasser oder Salzlauge pro Gewichtsteil Knochen in eine Taumel- bzw. Rüttelbewegung
versetzt.
Es werden also unzerquetschte rohe Knochen aller Sorten, d. h. von Rind, Schwein, Lamm, Geflügel oder
Fisch oder Gemischen davon, einfach mehrere Stunden lang bei Raumtemperatur oder einer darunter liegenden
Temperatur in einem geschlossenen Behälter, z. B. in einer Drehtrommel, in Gegenwart von Wasser oder
Salzlauge durcheinandergewirbelt, bis die Knochen praktisch sauber sind und ein Fleischbrei gebildet
worden ist, der dann von den gereinigten Knochen abgezogen wird, erforderlichenfalls zur Entfernung aller
kleinen Knochenteilchen gesiebt und durch Pumpen oder anderweitig dem Wurstherstellungsverfahren
zugeführt wird. Die dann erhaltenen Wurst- bzw. Fleischprodukte weisen eine gute Bindekraft und zudem
gute Nahrungsmittel- bzw. Nährwerte auf.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird es besonders bevorzugt, wenn das Gewichtsverhältnis Wasser bzw. Salzlauge zu Knochen
etwa 1 :1 beträgt
Obgleich das Verfahren zufriedenstellend unt^r Verwendung von Wasser durchgeführt werden kann,
wird vorzugsweise Salzlauge verwendet Die Verwendung von Salz erfüllt einen doppelten Zweck, indem
einerseits in einer Salzlauge ein geringeres Bakterienwachstum auftritt als dies bei Verwendung von Wasser
als alip'nigem Träger der Fall wäre, und andererseits das
Salz die Viskosität des Rohfleischbreis durch Aufquellen der Proteinfasern erhöht, so daß sich die Bestandteile
des Gemisches beim Stehenlassen vor der Verarbeitung nicht voneinander trennen. Grundsätzlich kann eine
NaCI-Konzentration im Bereich von etwa 1 bis 15% angewandt werden, doch bietet die Verwendung von
höheren Salzkonzentrationen als etwa 5%, wenn überhaupt, nur geringe zusätzliche Vorteile. Das im
Brei-Produkt enthaltene Salz ersetzt eine gleichwertige Menge an Salz im Wurstbrät welchem der Fleischbrei
zugegeben wird.
Dieser Fleischbrei kam also Bestandteil bei der
Herstellung von Wiener Würstchen, Bologneserwurst, Frühstücksfleisch u. dgl. verwendet werden. Auf den
ersten Blick könnte es scheinen, als ob der hohe Feuchtigkeitsgehalt des Materials nachteilig wäre, doch
ist dies nicht der Fall, da die Zusammensetzung derartiger Produkte normalerweise die Zugabe beträchtlicher
Wassermengen erforderlich macht welche erfindungsgemäß nunmehr unmittelbar durch den
Rohfleischbrei zugeführt werden können.
Versuche haben gezeigt, daß der Rohfleischbrei, unter Berücksichtigung seines Feuchtigkeitsgehalts, in jeder
Hinsicht rohem Fleisch gleichwertig ist wis auch durch Aminosäure-Analysen bestätigt wurde.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden fleichhaltige Knochen in eine mit inneren Leitwänden
ausgerüstete Drehtrommel eingebracht, weiche sich um eine waagerechte Achse dreht. Beispielsweise kann
hierfür eine Drehtrommel von etwa 1,68 m Durchmesser und etwa 2,44 m Länge und einer Umlaufgeschwindigkeit
von 11 U/min verwendet werden, die mehrere Tausend Pfund Knochen fassen kann und die mit einer
wasserdichten Klappe, üöer die die Knochen eingebracht
und anschließend ausgetragen werden können, nachdem das anhaftende Fleisch gewonnen worden ist.
sowie mit einem 50-mm-Austragventil versehen ist. Zur Herabsetzung von Bakterienbildung sollte die Vorrichtung
an einem kalten Ort aufgestellt sein.
Wegen der Größe des Austragventils treten häufig kleinere Mengen entfleischter Knochen zusammen mit
dem Rohfleischbrei aus der Trommel aus. Diese Knochen werden einfach mittels einer beliebigen
einfachen Siebvorrichtung, durch welche der Brei hindurchgepumpt werden kann, während die Knochen
zurückgehalten werden, vom Rohfleischbrei abgetrennt. Die geringe Menge an Knochen in dem aus der
Trommel austretenden Rohfleischbrei wirft keine Schwierigkeiten auf, wie sie anderenfalls bei zerquetschten
oder gemahlenen Knochen auftreten.
Das Verfahren bietet folgende Vorteile: Das Fleisch wird in rohem Zustand gewonnen. Es können
unzerquetsGhte Knochen aller Arten oder Gemische
verschiedenartiger Knochen behandelt werden. Die Ausrüstungskosten sind mäßig, da keine Quetsch- und
Zerkleinerungsvorrichtungen oder Zentrifugen angewandt werden. Der Arbeitsaufwand ist gering. So kann
eine Bedienungsperson mehrere Trommeln bedienen, von denen jede beliebige Größe aufweisen kann. Die bei
der Erfindung verwendbare Ausrüstung eignet sich speziell für einen hygienischen Betrieb, da sie im
wesentlichen aus einem leeren Gefäß besteht,das durch außenliegende Einrichtungen angetrieben wird. Das
Verfahrensprodukt wird in fließfähigem Zustand gewonnen, so daß es ohne weiteres mittels Pumpen und
Rohrleitungen an seinen Bestimmungsort gefördert werden kann, wodurch sich weitere Arbeitskosteneinsparungen
ergeben.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern.
Auswirkung der Laugenkonzenlration auf die Fleischausbeute von Knoclien
Für diesen Versuch wurde eine speziell konstruierte, Laborgröße besitzende Drehtrommel angewandt Diese
Vorrichtung bestand aus einer Trommel aus rostfreiem Stahl von 406 mm Durchmesser, die sich mit 15 U/min
auf einer waagerechten Achse dreht. Diese Trom.nel war lotrecht in vier wasserdichte Kammern von jeweils
etwa 203 mm Breite unterteilt, so daß die Gesamtbreite der Trommel, d.h. aller vier Kammern, etwa 813mm
betrug. Jede Kammer war mit vier Innen-Leitwänden zur Unterstützung der Durchrührung des Inhalts sowie
mit einem wasserdicht abgedichteten Handloch versehen. Zum Abziehen des fließfähigen Produkts wurde die
das Handloch abdeckende, unperforierte Platte durch eine Siebplatte ersetzt
In jede der vier Kammern wurden jeweils 4,5 kg Schweine-Rückgratknochen eingebracht, die vorher in
je drei Stücke zerkleinert worden waren, worauf eine gleich große Menge Kaltwasser zugesetzt wurde.
Sodann wurde Kochsalz unter Herstellung verschiedener Konzentrationen zugegeben und die Trommel 5 Std.
lang bei 7" C in Drehung versetzt Das das von den Knochen abgeschabte und gelöste Fleisch enthaltende
fließfähige Produkt wurde über dm Siebplatte aus allen
Kammern ausgetragen und die zurückbleibenden Knochen wurden mit einer kleinen Wassermenge
gespült Das Spülwasser wurde dem Produkt zugegeben.
Einfluß der Laugenkonzentration auf die Fleischausbeute von Knochen (Labormäßige Drehtrommel)
Rückgratknochen
Salz in
Lauge
Lauge
Gewonnenes Produkt
(kg)
Produktanalyse (%) Feuchtigkeit Fett Protein
Salz
Kalzium
kg Prolein
im Produkt
je kg Rückgratknochen
im Produkt
je kg Rückgratknochen
10
15
4,45
4.61
4,60
5,46
4.61
4,60
5,46
92,8 86,1 84,5 80,1
3,48
4.06
4,28
3.52
4.06
4,28
3.52
0,05
2,9
5,1
7,7
2,9
5,1
7,7
0,07
0,04
0,08
0,05
0,04
0,08
0,05
0,034
0,041
0,043
0,04?
0,041
0,043
0,04?
Tabelle 1 veranschaulicht, daß die Rückgewinnung von Fleisch von den Knochen bei Verwendung von
Lauge gegenüber Wasser als dem Extraktionsmedium verbessert wird Dies wird dur'~h die folgenden, in
großem Maßstab durchgeführten Versuche, bei denen 2 Std. lang bei 4,5"C eine Drehtrommel bei einer
Drehzahl von 11 U/min in Umdrehung betrieben wurde, bei einem Vergleich zwischen einer Wasser-Extraktion
und einer Extraktion mit 5% Salz bestätigt. Bei diesen Versuchen wurden jeweils 907 bis 1590 kg eines
Gemisches aus Schweine-Rückgrat, -Halsgrat und -Schulterknochen angewandt.
Einfluß der Laugenkonzentration auf die Fleischausbeute von Knochen
kg Produkt
je kg
Knochen
je kg
Knochen
Produktanalyse (%}
Feuchtig- Fett
keit
keit
Protein
Salz
kg Protein je kg Knochen
Λ. Wasser-Extraktion 89,6 6,3 3,4 -
89.2
7,0 3,16
0,035 0,035
kg Produkt
je kg
Knochen
je kg
Knochen
1,04
1.10
1.10
Produktanalyse (%)
Feuchtig- Fett
keit
keit
Protein
Salz
kg Protein
je kg
Knochen
je kg
Knochen
B: Extraktion mit 5% Salz
85,5
86,0
86,0
7,0 4,3
6,5 4,1
6,5 4,1
3,3
3,0
3,0
0,045
0,045
0,045
Die Tabellen I und 2 zeigen, daß die Verwendung
einer Salzlösung mäßiger Konzentration eine überlegene Rückgewinnung /on Fleisch von den Knochen
ge v'äiirleistet. Der Mechanismus der vollständigen
Fleisch-Rückgewinnung umfaßt mithin mehr als nur die einfache physikalische Abschabung und scheint eine
selektive Löslichkeit der salzlöslichen Proteine des Fleisches einzuschließen.
Außerdem 1st die Verwendung von Salz in mäßiger Konzentration auch deshalb wünschenswert, weil
hierdurcn die Fleisch-Pro leine zum Aufquellen gebracht
und viskos gemacht werden, wodurch die Stabilität beim Stehenlassen verbessert wird. Das unter Anwendung
einer Salz-Extraktion von den Knochen gewonnene Produkt setzt sich nicht ab und trennt sich selbst bei
längerem Stehenlassen nicht schichtförmig auf, während sich das mit Wasser extrahierte Produkt schnell in
Schichten auftrennt. Von weiterem Vorteil ist außerdem
die bekannte Tatsache, daß das Vorhandensein von Salz in einem solchen Fleischprodukt einer Bakterienbildung
entgegenwirkt
Ohne die Erfindung ausschließlich auf die Verwendung von Salz einschränken zu wollen, wird mithin die
Verwendung von Salz gegenüber reinem Wasser bevorzugt
Beispiel 3
Optimales Verhältnis von Lauge zu Knochen
Optimales Verhältnis von Lauge zu Knochen
Das Verhältnis von 5°/oiger Salzlauge zu Knochen
wurde bei den folgenden, in der Drehtrommel durchgeführten Versuchen variiert.
Optimales Verhältnis von Lauge zu Knochen
Beispiel 4
Optimale Extraktionszeit
Optimale Extraktionszeit
Bei Verwendung einer Drehtrommel, die bei einer Drehzahl von 11 U/min mit 907 bis 1720 kg eines
Gemisches aus Schweineknochen beschickt wurde, hat es sich gezeigt, daß eine Umlaufzeit von zwei bis drei
Stunden ausreicht, um den allergrößten Teil des Fleisches von den Knochen abzuschaben und aufzulösen.
Kürzere Zeitspannen ergeben niedrigere Ausbeuten, während längere Zeitspannen, obgleich nicht
schädlich, nur geringe zusätzliche Ausbeute liefern.
In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß die vorstehenden Beispiele nur der Erläuterung dienen
sollen, da die Erfindung keinesfalls auf die Verwendung einer bestimmten Vorrichtung beschränkt sein soll.
Ersichtlicherweise können Drehtrommeln anderer Ab iinnon ttnrl 1
amitai· I nitmnnrlnn j-Ka
je kg Knochen
des Produkts
2,25
3,75
4,50
3,75
4,50
0,041
0,045
0,026
0,045
0,026
Tabelle 3 zeigt, daß bei einem hohen Verhältnis von Lauge zu Knochen (2,0:1) der Proteingehalt des
Produkts vergleichsweise niedrig ist, was als nachteilig angesehen werden kann. Andererseits wird bei einem
niedrigen Verältnis (0,5 :1) die Protein-Rückgewinnung
von den Knochen wesentlich herabgesetzt Aus diesem Grund wird ein Verhältnis von 1 :1 bevorzugt
des Produkts je kg mit anderen Drehzahlen und Gewichtsmengen an Knochen 2o Knochen usw. arbeiten, eine Fleisch-Extraktion von den
Knochen mit anderen Geschwindigkeiten und Mengenanteilen liefern.
Die Aminosäure-Zusammensetzung des von einem Gemisch aus Schweine-Rückgrat-, -Schulter- und
-Halsgratknochen unter Verwendung einer 5%igen Salzlösung gewonnenen Fleischprodukts wurde mit der
Zusamr fensetzung von Skelettmuskel-Protem und auch
mit Kollagen verglichen. Es zeigte sich, daß die Analyse des von den Knochen gewonnenen Proteins ziemlich
genau derjenigen von Muskel-Protein entspricht. Das
Produkt besitzt nicht die typische Aminosäure-Zusammensetzung, welche Kollagen kennzeichnet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung des Restfleisches von
rohen Knochen, von denen der größte Teil des Fleisches bereits entfernt worden ist, bei dem die
Knochen bei Raumtemperatur oder einer darunter liegenden Temperatur in Bewegung gegeneinander
versetzt werden, bis das Restfleiscb in Form eines Rohfleischbreies von den Knochen abgelöst ist, und
der Rohfleischbrei von den gereinigten Knochen abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man ganze Knochen in Gegenwart von etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsteilen Wasser oder Salzlauge pro
Gewichtsteil Knochen in eine Taumel- bzw. is Rottelbewegung versetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Salzlauge einer NaCl-Konzentration von etwa 1 bis !5% einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die NaCi-Konzentration etwa 5%
beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von
Salzlauge zu Knochen, auf Gewichtsteilbasis bezogen, etwa 1 :1 beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681815473 DE1815473C3 (de) | 1968-12-18 | 1968-12-18 | Verfahren zur Entfernung des Restfleisches von rohen Knochen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681815473 DE1815473C3 (de) | 1968-12-18 | 1968-12-18 | Verfahren zur Entfernung des Restfleisches von rohen Knochen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1815473A1 DE1815473A1 (de) | 1970-06-25 |
DE1815473B2 DE1815473B2 (de) | 1978-07-06 |
DE1815473C3 true DE1815473C3 (de) | 1979-03-22 |
Family
ID=5716630
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681815473 Expired DE1815473C3 (de) | 1968-12-18 | 1968-12-18 | Verfahren zur Entfernung des Restfleisches von rohen Knochen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1815473C3 (de) |
-
1968
- 1968-12-18 DE DE19681815473 patent/DE1815473C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1815473B2 (de) | 1978-07-06 |
DE1815473A1 (de) | 1970-06-25 |
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Legal Events
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