DE181492C - - Google Patents
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- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das älteste Verfahren, erbohrte Gebirgskerne über Tage wieder so aufzustellen, wie
sie vor dem Abbrechen vor Ort gestanden haben, um das Streichen und Fallen der am
Kern erkennbaren Gebirgsschichten messen zu können, ist, das Gestänge ohne Drehung
aus dem Bohrloch aufzuholen. Dieses ist praktisch jedoch sehr schwer auszuführen, so
daß nach dem bekannten Verfahren genaue
ίο Messungen nicht vorgenommen werden können.
Gemäß der Erfindung soll der genannte Zweck dadurch erreicht werden, daß die
Drehung, welche das Gestänge beim Herausziehen aus dem Bohrloch ausführt, gemessen
»5 wird. Eine solche Messung kann ferner noch dazu verwendet werden, ohne Benutzung eines
Kompasses die Abweichung eines Bohrloches von der Senkrechten nach Richtung und Größe zu bestimmen, indem zu diesem Zweck
bereits verwendete frei schwingende Lote, die in einem fest mit dem Gestänge verbundenen
Gehäuse aufgehängt sind, in der Lage, die sie an der zu messenden Stelle des Bohrloches
inne haben, festgelegt werden.
Die Bestimmung der Richtung der Abweichung wird dadurch ermöglicht, daß man,
wie ohne weiteres ersichtlich ist, eine bestimmte Maike eines Apparates, welcher sich
gedreht hat, wieder in den Nordpunkt des
3" Meridians einstellen kann, wenn die Marke bei einer Stellung des Apparates in dem Meridian
stand und der Drehungswinkel der Marke bis zu ihrer zweiten Stellung bekannt ist. Es
ist zu diesem Zweck nur erforderlich, den Apparat um den Drehungswinkel zurückzudrehen.
Um letzteren und damit die Richtung der Abweichung zu bestimmen, werden
gemäß der Erfindung ebenso wie zur Bestimmung der Größe der Abweichung mehrere
Lote verwendete Bei der Messung wird zuerst die Bestimmung der Himmelsrichtung
mit Hilfe des zu ermittelnden Drehungswinkels des Apparates und alsdann die allgemein
übliche und bekannte Bestimmung des Abweichens von der Senkrechten vorgenommen.
Aus der folgenden Betrachtung ist ersichtlich, in welcher Weise die Bestimmung des
Drehungswinkels vermittels eines Lotes möglich ist.
Ein Lot oder Pendel schwingt mit seinem Schwerpunkt stets um eine Größe aus, weichte
proportional dem Winkel ist, welcher durch ;' das Lot und durch eine Achse gebildet wird, "■
in der das Lot aufgehängt ist und die um den Winkel schief gestellt ist, um den sich das Lot
bewegt hat, d. h. ein Lot, welches über den Mittelpunkt eines Kreises aufgehängt wurde,
entfernt sich bei einer Bewegung seines Aufhängungspunktes von dem Kreismittelpunkt
um eine Größe, welche dem Winkel propor-' tional ist, der durch die Verbindungslinie des
Aufhängungspunktes des Lotes mit dem Mittelpunkt des Kreises und durch das Lot
gebildet wird. Das Lot schwingt dabei in der Ebene aus, in der die Achse seines Äufhän-
gungspunktcs sich bewegt. Wenn daher die
Schiefstellungsrichtung" der Achse geändert wird, so dreht sich die Ebene, in der das Lot
und dessen Aufhängungsachse liegen, um einen Winkel, welcher durch die Verbindungslinien
der Lotfußpunkte mit dem Mittelpunkt des Kreises gebildet wird. Die Größe der
Richtungsänderung der Schiefstellung ist infolgedessen ohne weiteres auf einem mit einer
ίο entsprechenden Skala versehenen Kreis abzulesen,
der um den Fußpunkt der Achse beschrieben ist, an der das Lot aufgehängt
ist.
Bei Drehung dieser Kreisskala wird daher, vorausgesetzt, daß die Schiefstellung der
Achse nicht geändert wird, die Verbindungslinie der Fußpunkte des Lotes vor und nach
der Drehung mit dem Mittelpunkt des Kreises an der Skala ebenfalls einen Winkel ergeben,
welcher der Größe des Drehungswinkels der Skala gleich ist.
Treten beide Fälle zu gleicher Zeit ein,
nämlich, daß die Schiefstellung der Achse sich ändert und ferner die Skala um sich selbst ge-
S5 dreht wird, so setzt sich der abgelesene Winkel
aus zwei Winkeln zusammen, und zwar aus dem Drehungswinkel der Skala um sich selbst
und aus dem Winkel, welcher die Veränderung der Schiefstellungsrichtung der Achse
angibt, d. h. der Verbindungslinie des Aufhängungspunktes des Lotes mit dem Mittelpunkt der Skala. Der erstere Winkel, d. h.
der Drehungswinkel der Skala um sich selbst, wird dadurch gefunden, daß auf der Skala
eine Richtung des Lotes festgelegt wird, so daß nach dieser die Abweichung des Lotes,
die sich aus der Schiefstellung der Achse ergibt, bestimmt .werden kann. Wird diese Abweichung
alsdann von dem ganzen abgelesenen Winkel abgezogen, so bleibt der reine Drehungswinkel des Apparates übrig. Diese
Richtung kann in verschiedener Weise bemerkbar gemacht werden. Am einfachsten
geschieht dies dadurch, daß man die Verbindungslinie des Aufhängungspunktes des Lotes
mit dem Mittelpunkt der Skala, z. B. nach dem Nullpunkt der Skala, zwangläufig schief
legt. Dann sind die Einwirkungen, welche auf das Lot ausgeübt werden, folgendermaßen
zu zergliedern:
Steht die Lotachse, d. h. die Verbindungslinie
des Aufhängungspunktes mit dem Mittelpunkt der Skala geneigt, so stellt sich das Lot
in die Neigungsrichtung ein. Wird alsdann das Lot durch irgendeine Kraft aus dieser
Richtung nach dem Nullpunkt der Skala zu abgelenkt, so stellt es sich nicht nach dem
Nullpunkt der Skala, sondern nach einem Punkt, welcher in der resultierenden Richtung
liegt, die hervorgegangen ist aus der ersten Stellung des Lotes in der Schiefstellungsrichtung der Lolachsc und der zwangläufigen
Ablenkung des Lotes nach dem Nullpunkt
der Skala hin. Wenn man diese beiden Lotstcllungen als Bewegungen betrachtet, die
durch Einwirkungen von Kräften auf das Lot in seiner Ruhelage,- d. h. im Mittelpunkt
der Skala erzeugt sind, so würde die erste Stellung eine Bewegungskomponentc sein,
weil nur eine ablenkende Kraft die Bewegung des Lotes hervorgerufen hat; die zweite Stellung
aber ist als Bewegung aufzufassen, welche hervorgerufen ist durch die Ablenkung
des Lotes einerseits infolge der Schiefstellung der Lotachse, anderseits infolge der Ahlenkung
nach dem Nullpunkt der Skala hin. Die Bewegungsrichtung stellt also die Resultante
dar aus der ablenkenden Kraft durch die Schiefstellung der Lotachse, d. h. der zuerst
gefundenen Komponente und der Kraft, welche in der Richtung nach dem Nullpunkt
der Skala hin wirkte. Aus diesen beiden Größen läßt sich nach dem Parallelogramm
der Bewegung die Größe der Ablenkung des Lotes vom Nullpunkt der Skala finden. Diese
Größe bleibt in allen Fällen proportional der -Richtungsänderung des Lotes, die hcrvorge- ·
rufen ist durch die Änderung der Schiefstellung der Lotachse. Der Winkel, welcher gebildet wird von der Richtung der zwang-
läufigen Schiefstellung mit der Richtung des Lotes in der ersten Schiefstellung der Lotachse,
gibt also das Verhalten des Lotes zu der Nullinie bezw. zu der Wirkungsrichtung der z\vangläuiigen Ablenkung des Lotes in
der Richtung der "Nullinie der Skala an. In diesem Wert findet man den Drehungswinkel
des Lotes ausschließlich durch den Einfluß dessen Ablenkung durch die Schiefstellung
der Lotachse, bezogen auf den Nullpunkt der Skala, welcher die Richtung dieser zwangläufigen
Bewegung angibt. Diese Richtung bleibt stets in derselben Lage zur Skala und ist somit mit Bezug auf diese eine feststehende
Größe.
Wenn man zwei Stellungen des Lotes sowohl bei verschiedener Schiefstellung der Lotachse
als auch bei einer 'beliebigen Drehungs. der Skala festlegt, so bilden die Ablesungen v-.
der Lotstellungcn in beiden Fällen denjenigen Winkel, welcher durch die Drehung der Skala
und ferner durch Veränderung der Schiefstellung der Lotachse entstanden ist.
Die beiden Lotstcllungen, welche dadurch erzielt wurden, daß noch eine Kraft in der
Richtung der Nullinie der Skala wirkte, geben die Größen der Ablenkung des Lotes in bezug
auf die Nullinie der Skala an, welche genau in demselben proportionalen Verhältnis stehen,
wie die tatsächliche Ablenkung des Lotes durch die veränderte Schiefstellung der Lotachse
zum Meridian steht.
Wenn dieser Winkel von dem ganzen Winkel, den die ersten Lotstellungen bilden,
abgezogen wird, so bleibt der reine Drehungswinkcl der Skala um sich selbst übrig.
Wird nun die erste Lotstellung so gewählt, daß der Nullpunkt der Skala im Nordpunkt des Meridians liegt, so korrespondiert die Meridianskala in diesem Fall mit der Skala unter dem Lot.
Wird nun die erste Lotstellung so gewählt, daß der Nullpunkt der Skala im Nordpunkt des Meridians liegt, so korrespondiert die Meridianskala in diesem Fall mit der Skala unter dem Lot.
ίο Die Stellung des Lotes würde also in der
Meridianskala und der Lotskala dieselbe Ablesung ergeben. Wenn aber die Lotslcala bis
zur zweiten Messung gedreht wird, so liegt der Nullpunkt der Skala nicht mehr im Nord-
»5 punkt, sondern an einem beliebigen anderen Punkt der Meridianskala. Die Bewegung von
der ersten zur zweiten Lotstellung gibt den Drehungswinkel der Lotskala gegen die Meridianskala
zuzüglich dem Winkel an, welcher
ao durch die Veränderung der Schiefstellung der
Lotachse entstanden ist. Da der letztere Winkel wie beschrieben bestimmt werden
kann, so kann der reine Drchungswinkel der Lotskala ohne weiteres gefunden werden,
*5 Um nun die in der zweiten Stellung befindliche
Lotskala wieder mit der Meridianskala in Übereinstimmung zu bringen, muß der Nullpunkt der Lotskala um den gefundenen
Drehungswinkel wieder zurückgedreht werden, während das Lot selbst seine Lage behält.
Dann entspricht die Ablesung dieser Lotstellung an der zurückgedrehten Lotskala auch
der tatsächlichen Lotstellung-ln bezug auf die
Meridianskala.
Die Feststellung der Größe der Ablenkung wird auf die allgemein übliche Weise gemacht,
indem die Entfernung des Lotfußpunktes von dem Mittelpunkt der Skala senkrecht unter
dem Aufhängungspunkt des Lotes gemessen wird.
Der auf der Zeichnung dargestellte Apparat dient zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens.
Fig. ι zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Apparat,
Fig. 2 einen wagerechten Schnitt durch den Kopf des Apparates,
Fig. 3 einen Schnitt oberhalb der Skala und Fig. 4 einen \vagerechten Schnitt durch den
Fuß des Apparates.
Die Fig. 5 zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Apparat mit zwangläufig schief
gestellter Lotachse.
Der Apparat dient zur Bestimmung einer-· seits der Abweichung von Bohrlöchern von der Senkrechten, anderseits des Fallens der Schichten in Bohrlöchern.
Der Apparat dient zur Bestimmung einer-· seits der Abweichung von Bohrlöchern von der Senkrechten, anderseits des Fallens der Schichten in Bohrlöchern.
Ein Rohr 1 ist am oberen Und unteren Ende mit je vier Druckfedern 2 ausgerüstet, welche
den Apparat in der Mitte des Bohrloches halten sollen. In dem Rohr ist an einer an
'einem Gestänge aufgehängten Platte \J vermittels
eines Gestelles 16 eine Glasplatte 3 aufgehängt, an deren Umfang eine Kreisteilung
4 in Graden angebracht ist. Im Mittelpunkt der Platten 17 und 3 sind Stahlspitzen 5
befestigt, zwischen denen eine drehbare Achse 6 angeordnet ist, die vermittels eines
Armes 7 ein Lot 8 trägt. An dem unteren Ende der Achse 6 dicht über der Glasplatte
ist ein Zeiger 9 mit einer Millimeterteilung angebracht, die mit einem Schlitz versehen
ist, 111 dem das Lot 8 geführt ist.
In der unteren Hälfte des Rohres 1 sind zur Beleuchtung der Glasplatte, des Zeigers und
des Lotes vier elektrische Glühlampen 10 angeordnet.
Ferner befindet sich in diesem Teil eine photographische Kamera 11 mit Objektiv
12. Die Aufnahmen werden auf ein Rollfilm 13 gemacht, welches durch ein elektrisch auszulösendes
Uhrwerk 14 vermittels der Rollen 15 bewegt wird.
Das Gestell 16, welches die Glasplatte 3 und damit die drehbare Lotachse 6 trägt, greift
mit zwei Stahlspitzen 30 in entsprechende Aussparungen der Fassung der Glasplatte ein
und kann in dem Rohrmantel 1 schief gestellt ' werden. Diese Schiefstellung wird durch die
Aufhängung in folgender Weise bewirkt: An die Platte 17 des Gestelles 16 greifen vcrmittels
eines Gelenkes 25 zwei durch ein Gelenk 26 miteinander verbundene Glieder 18
an, welche ihrerseits durch ein Gelenk 27 mit einer Stange 19 verbunden sind, welches in
einer Stopfbüchse 20 des Mantelrohrdeckels geführt wird. Zwischen letzterem und einem
Bund des einen Gliedes ist eine Feder 21 und zwischen der Platte 17 und dem Rohr 1 eine
Feder 22 angeordnet. Die Feder 22 ist bestrebt, die Platte 17 nach der Seite zu drücken
und dadurch das Gestell 16 schief zu stellen. Sobald die Feder 22 die Platte 17 ein wenig
aus der normalen Lage gedrückt hat, befinden sich die Gelenke 25, 26 und 27 nicht mehr auf
einer Geraden, infolgedessen wird die Feder 21 das mit dem Bund versehene Glied hinabdrücken,
die Schiefstellung der Platte durch die Feder 21 unterstützen und die Platte iiv
der Schieflage sichern. ν
Der Deckel des Apparates trägt noch zwei Spitzen 23, welche das Einrichten des Apparates
erleichtern, eine Klammer 24, welche zur Befestigung eines Seiles dient, und einige
Klemmschrauben 28 für den Anschluß der elektrischen Leitung 29 für die Glühlampen
und die Auslösung des Uhrwerkes.
Wird der Apparat an ein an die Stange 19
angreifendes Seil aufgehängt, so werden Gestell und Federn die in Fig. 1 gezeichnete
Lage einnehmen, in der die Federn gespannt sind. Die Lotachse steht alsdann parallel den
Bohrlochwandungen, Wird dagegen der
Apparat an dem Seil 24 aufgehängt, so werden die Federn 21. und 22 freigegeben und
drücken das Gestell 16 in die in Fig. 5 dargestellte Lage.
Der in den Fig. 8 bis 11 dargestellte Apparat
dient dazu, erbohrtc Gebirgskerne über Tage genau so aufzustellen, wie sie vor dem Abbrechen
vor Ort gestanden haben, um das Streichen und Fallen an den erkennbaren Gebirgsschichten
wie üblich messen zu können. Fig. 8 stellt den Apparat im' senkrechten Schnitt,
Fig. 9 im Querschnitt durch den Kopf nach Linie 1-2 der Fig. 8,
Fig. 10 im Querschnitt nach Linie 3-4 der
Fig. 8 und
Fig. 11 im Querschnitt nach Linie 5-6 der
Fig. ι dar.
In dem oberen Teil der an das Gestänge B verschraubten Kernbüchse A ist eine Platte
verschraubt, die an Ansätzen C ein Rohr D trägt, welches zwischen sich und den Wandungen
der Kernbüchse Raum für das Spülwasser läßt. In der Mitte des Rohres D sind
vermittels kardanischer Aufhängungen E und F Stahlnadeln G und H schwingend angeordnet.
Die untere kardanische Aufhängung F trägt an einer Seite zwei Gewichte /,
welche bewirken, daß die Nadel H sich schief stellt. Oberhalb bezw. unterhalb der Spitzen
der Nadeln G bezw. H sind bewegliche Korkkolben K gelagert, welche durch Federn L
gegen' die Nadelspitzen bewegt werden können.
Der obere Kolben wird durch eine StangeM unter Anspannung der Feder L in solcher
Stellung gehalten, daß die Nadel G frei schwingen kann. Die Stange M hat einen
Einschnitt JV, in welchen ein Ansatz eines Armes eines um die Achse des Rohres D drehbaren
Hebels O eingreift. Der andere Arm des Hebels greift in einen Einschnitt P einer
Stange Q, welche vermittels eines zweiarmigen Hebels 5" und der Kolbenstange R
den unteren Kolben K unter Anspannung der Feder L so hält, daß die Nadel H frei schwingen
kann.
Über dem oberen Kolben am Deckel des Apparates ist eine Auslösevorrichtung angebracht,
welche einem Gewehrschloß nachgebildet ist. Der Abzugdrücker besteht aus einer Stange T, welche durch eine mittlere
Bohrung des Deckels tritt. Die Stange T trägt an ihrem unteren Ende eine schiefe
Ebene U, welche auf einer schiefen Ebene V eines drehbaren, mit einer Nase versehenen
Hebels Z gleitet. Die Nase des Hebels Z greift in eine zahnartige Aussparung eines
drehbaren, mit einem Arm X. versehenen, unter dem Druck einer Feder Y stehenden
Hebels W ein (Fig. 9). . ' .
Wenn nun auf die Stange 7' ein Druck ausgeübt
wird, dreht die schräge Fläche U dieser * Stange den Hebel Z, welche dadurch den Hebel
W freigibt, so daß dieser von der Feder Y gedreht wird. Infolge dieser Drehung des
Hebels W wird dessen Arm X gegen den Hebel O gedrückt, und dieser wird so gedreht,
daß er aus den Aussparungen N bezw. P der Stangen Jl/ bezw. Q tritt und-diese freigibt.
Jetzt kommen die Federn L zur Wirkung und "drücken die Kolkkolben K in die Spitzen der
Nadeln G und 77.
Die Nadel G würde das Einfallen des Bohrloches und die Nadel H die Ablenkung durch
die Schiefstellung, veranlaßt durch die Gewichte J und das Einfallen des Bohrloches,
notieren. Um diese Stellung vergleichen zu . können,'werden die Korkkolben mit Papierskalen
belegt, in welche die Nadeln G und H Stiche machen.
Der Vorgang beim Messen mit dem in den
Fig. ι bis 7 dargestellten Apparat ist folgender :
Der Apparat wird an dem an die Stange 19 befestigten Seil in das Bohrloch eingehängt
und so gedreht, daß die beiden Spitzen 23 im Meridian liegen. Dann wird sich,das Lot 8
in die Einfallrichtung des Bohrloches stellen, und man erhält hierdurch die Einfallrichtung
am Bohrlochmundloch. Darauf werden die Glühlampen 10 eingeschaltet und die Stellung
des Lotes photographisch aufgenommen.
Nun wird der Apparat, ohne ihn zu drehen, an dem Seil 24 aufgehängt und dadurch die
Lotachse schief gestellt. Das Lot 8 stellt sich nun in einen Punkt ein, welcher durch das
Einfallen des Bohrloches selbst und die Schiefstellung der Lotachse bestimmt ist.
Das Film 13 wird fortbewegt, indem das loo
Laufwerk 14 elektrisch ausgelöst wird. Darauf werden die Glühlampen 10 eingeschaltet und
die neue Lotstellung photographisch festgelegt.
Wenn man die beiden Ablesungen zusammenstellt, so erhält man das in Fig. 6 dargestellte
Bild, worin a-b die Parallelstellung, also die erste photographische Aufnahme-ist.
Die Linie b-c stellt die Schief stcllungsricl}-.
tung des Apparates oder die Richtung der iw
Wirkung der Feder 22 dar. Diese Richtung kann aus dem Dreieck a-b-c berechnet werden,
denn da a-b und a-c aus den Lotstellungen und der Winkel c-a-b aus der Stellung
des Zeigers 9 bekannt ist, so kann der Winkel a-b-c, welcher dem Winkel c-a-d gleich ist, berechnet
werden. : Die Linie a-d ist die Richtung der Federwirkung
22 und liegt im Meridian, da sie die gleiche Richtung wie die Verbindungslinie der Stifte 23 hat. s
. Wenn sich nun der Apparat beim Hcrab-
. Wenn sich nun der Apparat beim Hcrab-
lassen in eine tiefere Stellung dreht, so behält
das Lot 8 stets die Lage, welche ihm durch das Einfallen des Bohrloches und durch die
Schiefstellung der Lotachse angewiesen wird. Man erhält dann die Punkte fr1 und c1. Die
Ablesungen werden im Bohrloch genau so ausgeführt wie über Tage, die unbekannte
Drehung des Apparates wird bei der Berechnung vorläufig unberücksichtigt gelassen und
ίο durch Rechnung die Läge der Federwirkung
22 ermittelt. Die Rechnung wird also so durchgeführt, als ob die Skala 4 auf der Glasplatte
noch genau dieselbe Lage zum Meridian hätte wie in der ersten Stellung am Bohrlochmundloch.
Mau erhält dann rechnerisch die Lage a-d1 auf einem anderen Punkt der Skala.
Da man aber weiß, daß d1 immer über dem Nullpunkt der Skala liegen bleiben muß, so ist
d-a-d1 der Drehungswinkel des Apparates gegen den Meridian. Um die wirkliche Lage
des Ein fallens des Bohrloches zu erhalten, ist die Ablesung bei der Parallelstellung um den
Winkel d-a-dl zu korrigieren.
Auf diese Weise kann man die Lage des Bohrloches in jeder beliebigen Teufe bestimmen
oder auch hintereinander das ganze Bohrloch in seinem Einfallen messen. Die Bestimmung der Größe des Einfallens bietet
keinerlei Schwierigkeiten mehr; dieselbe wird, wie allgemein üblich, aus der Größe der Abweichung
des Lotes von dem Mittelpunkt der Skala senkrecht unter dem Aufhängungspunkt des Lotes und der Länge des Lotes
selbst berechnet. Hierzu wird die horizontale Abweichung des Lotes auf der Millimeterteilung
des Zeigers 9 abgelesen.
Auch zur Ausrichtung der erbohrten Gebirgskerne bei der Untersuchung geologischer
Schichten und zur Orientierung derselben über Tage wird das beschriebene Verfahren
benutzt.
Da es sich hier nur um eine, höchstens zwei Messungen vor Ort handelt, so ist zu denselben
kein verwickelter Apparat notwendig, sondern es genügt der in der Fig. 8 dargestellte
Apparat. Es wäre auch nicht angängig, elektrische Kabel beim Kernbohren mit in das
Bohrloch einzulassen. Aus diesem Grunde erfolgt die Feststellung der Lotstellung durch
Einlassen eines Gewichtes und Auslösung der beschriebenen Vorrichtung. Der Apparat soll
nicht die Größe der Abweichung von der Senkrechten bestimmen, sondern nur aus der
festzustellenden Drehung des Gestänges während des Aufholens einen sicheren Rückschluß
auf die Stellung einer am Apparat bezw. an der Kernbüchse angebrachten Marke zu dem
Meridian zulassen.
Beim Kernbohren wird, bevor der Kern abgebrochen wird, die Korkplatte in der beschriebenen Weise freigegeben und die Stel
lung der Nadeln festgelegt. Alsdann wird der Kern losgebrochen und aufgeholt. Die
Kernbüchse wird 'über Tage so aufgestellt, daß sie etwas geneigt steht und eine bestimmte
Marke nach dem Meridian eingerichtet ist. Nun zieht man die Korkkolben K wieder zurück und die freigegebenen Nadeln
stellen sich nach der Neigung der Kernbüchse ein. Sind die Nadeln zur Ruhe gekommen,
so werden die Kolben wiederum freigegeben und die neue Nadelstellung, bei welcher die
Apparatskala mit der Meridianskala übereinstimmt, aufgezeichnet.
Man erhält auf diese Weise die Punkte a
und b aus der Stellung vor Ort und die Punkte α1 und b1 aus der Stellung über Tage
(Fig. 7). Für beide Messungen wird alsdann aus dem Parallelogramm der Kräfte die Lage
der Richtungen bestimmt, in welchen die Gewichte J die Nadel H schief gestellt haben.
Diese sind durch die beiden Linien o-c und o-c1 dargestellt. Da die Linie o-c1 aber im
Meridian liegt, so ist c-o-c1 der Drehungswinkel des Apparates während des Aufholens
des Kernes. Wenn man den Kern mit seiner Marke vom Punkt c nach dem Punkt c1 dreht,
so steht er genau in derselben Himmelsrichtung, wie er vor dem Abbrechen vor Ort gestanden
hat.
Anstatt des Lotes können auch Pendel in derselben Weise Verwendung finden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung der Abweichung von Bohrlöchern von der Senkrechten
und zur Ausrichtung erbohrter Gebirgskerne über Tage vermittels Lote, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Aufzeichnung
zweier durch mechanische Mittel erzeugter schiefen Lagen eines oder
mehrerer Lote die Drehung der diese Lote enthaltenden Vorrichtung bei ihrem Einlassen
in die zu messenden Bohrlöcher bestimmt wird, wobei eine dieser Aufzeichnungen
auf einen bestimmten Punkt, z. B. den Nordpunkt, bezogen wird.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in einem mit zwei Marken (23) versehenen Rohr (1) drehbar gelagerte
Lotachse (6), welche ein Lot (8) und einen über einer Kreisskala (4)
schwingenden Zeiger (9) trägt, unter der Wirkung zweier Federn (21,22) steht,
welche nach ihrer Freigabe die Lotachse zwangläufig schief stellen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der
Skala (4) Glühlampen (10) und eine photographische Kamera (11, 12) mit
Rollfilm (13) angeordnet ist, um eine fortlaufende Reihe von Messungen vornehmen
zu können.
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem am Gestänge verschraubten Gehäuse (D) zwei LotefG, H),
von denen das eine durch Gewichte (J) aus seiner Ei'gcngewichtslagc gebracht
wird, freischwingend angeordnet sind und *o
die Lage der beiden Lote gleichzeitig dadurch aufgezeichnet wird, daß mit Skalen
versehene Platten durch Federn (L) auf die Spitzen der Lote gedrückt werden,
nachdem die Platten durch eine mechanische Vorrichtung freigegeben sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE181492C true DE181492C (de) |
Family
ID=445666
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT181492D Active DE181492C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE181492C (de) |
-
0
- DE DENDAT181492D patent/DE181492C/de active Active
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