DE1811177B2 - Calciumsulfathalbhydrat enthaltender Bastlermörtel - Google Patents
Calciumsulfathalbhydrat enthaltender BastlermörtelInfo
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Description
besteht.
2. Gipsgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 25 bis 35 Volumprozent
Calciumsulfathalbhydrat enthält.
3. Gipsgemisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als poröses, silikatisches
Material gekörnte, geschäumte Magnesiumsilikatschlacke oder geblähte Leichtzuschlagstoffe mit
einer Dichte unter 0,4 g/cm3 enthält.
4. Gipsgemisch nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des porösen, silikatischen
Materials 55 bis 65 Volumprozent beträgt.
5. Gipsgemisch nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Kalkhydrat
3 bis 10 Volumprozent beträgt.
6. Gipsgemisch nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Asbest-Zement-Gemisch
3 bis 10 Volumprozent beträgt.
7. Gipsgemisch nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Asbest-Zement-Gemisch
ein aus zerkleinerten verfestigten Zement-Asbest-Bruchstücken hergestelltes Material zugesetzt wird.
45
Die Erfindung betrifft ein als Bastlermörtel bezeichnetes Gipsgemisch zum Modellieren auf der Basis von
CaSO4 · '/2H2O, porösem silikatischem Material und
Kalkhydrat.
Zum Gestalten von Modelleisenbahnanlagen oder Modellautorennbahnen, zum Modellieren von Skulpturen,
Reliefs und Ornamenten werden gegenwärtig nur zwei Produkte angeboten. Das eine ist ein aus
Cellulose bestehendes Spachtelpulver, das für sich allein nicht erhärtet, sondern zur Erhärtung mit
Stuckgips vermischt und mit Wasser angemacht werden muß. Das erhärtende und verfestigte Produkt
hat etwa die Eigenschaften von Gips.
Bekanntlich ist ferner ein selbsthaftender, elastischer Cellulosewerkstoff auf Basis Gips, Asbest und Cellulose,
der zur Verarbeitung im Verhältnis 2:1 bis 1:1 mit Wasser angeteigt wird.
Diese Produkte genügen nicht allen Anforderungen, die hinsichtlich der Qualität und der Verarbeitbarkeit
an einen Bastler- oder Modelliermörtel zu stellen sind.
Schließlich gehört es zum Stand der Technik, daß Mischungen aus Calciumsulfathalbhydrat und Kalkhydrat
raumbeständige Mörtel ergeben und daß poröse silikatische Zuschlagstoffe zu Isoliermaterialien
führen. Daraus konnten jedoch keine Hinweise auf die konkrete Zusammensetzung eines Bastlermörtels
mit den nachfolgend angegebenen Eigenschaften abgeleitet werden.
In qualitativer und verarbeitungstechnischer Hinsicht
sollte ein Bastlermörtel folgende Eigenschaften besitzen: Der Wasserzusatz innerhalb bestimmter,
vorgeschriebener Grenzen muß eine gleichbleibende Verarbeitbarkeit garantieren. Der Mörtel soll sich
in den verschiedenen Konsistenzen gleichermaßen gut verarbeiten lassen. Das gilt bei höherem Wasserzusatz
für die weiche, fast flüssige Mischung ebenso wie bei geringerer Wasserdosierung für den plastischen
oder gar steifen Mörtel. Der Mörtel darf nicht zu schnell erstarren; die Verarbeitungszeit
sollte bei etwa 15 bis 30 Minuten liegen. Die Erhärtung
soll sofort mit dem Ende der Verarbeitungszeit einsetzen und ausreichend schnell verlaufen. Wichtig
ist eine relativ hohe Anfangsfestigkeit schon innerhalb der ersten Stunden, um die hergestellten bzw.
geformten Bauelemente belasten zu können. Eine stärkere Nacherhärtung erscheint weniger wichtig.
Der erhärtete Mörtel darf nicht schwinden. Eine geringe Quellung hingegen ist wünschenswert. Besonders
für den Fall der mehr weichen bis flüssigen Konsistenz des Mörtels ist die Neigung zur Schwindrißbildung
auszuschließen.
Die Grundfarbe des unverarbeiteten und des erhärteten Mörtels sollte möglichst hell sein, um auch
schwache Tönungen wirksam werden zu lassen. Der Trockenmörtel muß mischbar sein mit Mineralfarben,
um jeden gewünschten Grundton einstellen zu können. Das Raumgewicht sollte erheblich unter 1 g/cm3
liegen, um die Tragkonstruktionen nicht zu stark dimensionieren zu müssen. Die Haftung sollte auf
Holz, Kork, Pappe, geschäumtem Polystyrol, PVC oder Polyurethanen und anderen Grundmaterialien
gleich gut sein. Der Farbanstrich sollte unmittelbar erfolgen können, sobald die Verarbeitung beendigt
ist. Die Farbhaftung sollte für Wasserfarben, Binderfarben, Ölfarben und Lacke gleich gut sein. Es ist
ferner die Forderung nach Raumbeständigkeit aufzustellen. Der erhärtete und ausgetrocknete Mörtel
muß in der Lage sein, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben. Die Feuchtigkeit darf nicht im Mörtel
gestaut werden und zur Fäulnis führen. Bei lokaler Erwärmung, z. B. durch Sonneneinstrahlung, darf
keine Verformung eintreten oder der verfestigte Mörtel gar brüchig werden. Frostbeständigkeit ist zwar
nicht unbedingt zu fordern, sie ist aber wünschenswert.
Zur Oberflächengestaltung, z. B. zum Aufkleben von Häusern, Bäumen, Figuren od. dgl., muß der
erhärtete Mörtel eine gute Klebstoffverträglichkeit aufweisen. Handelsübliche Klebstoffe sollten verwendbar
sein. Trotz ausreichender Festigkeit muß der erhärtete Mörtel auch nach 24 Stunden und
später noch oberflächlich bearbeitbar sein. Man sollte ihn z. B. mit einem Messer formgebend bearbeiten
können, d. h. ritzen, schneiden, schaben oder schleifen können. Der erhärtete Mörtel sollte sägefähig
und schraubbar sein und schließlich als Korrosionsschutz für Eisen in Verbindung mit Feuchtigkeit
alkalisch reagieren. Bei pH-Werten oberhalb 10
ist ein ausreichender Korrosionsschutz für Eisen gegeben.
Die genannten technischen Forderungen werden durch einen Bastlermörtel der eingangs erwähnten
Art erfüllt, der erfindungsgemäß aus einem anorganischen Stoffgcmisch mit folgenden Komponenten
besteht:
15—50 Volumprozent Calciumsulfathalbhydrat,
40—70 Volumprozent eines feinkörnigen,
porösen, .silikatischen
Materials mit einem
Schüttgewicht unter
0,6 g/cm3,
Materials mit einem
Schüttgewicht unter
0,6 g/cm3,
I—20 Volumprozent Kalkhydrat,
1—15 Volumprozent Asbest-Zement-Gemisch.
1—15 Volumprozent Asbest-Zement-Gemisch.
Unter Calciumsulfathalbhydrat wird handelsüblicher Stuckgips verstanden. In dem erfindungsgemäßen
Bastlermörtel beträgt der Anteil an Calciumsulfathalbhydrat vorzugsweise 25 bis 35 Volumprozent.
Als poröses, silkatisches Material mit einem Schüttgewicht
unter 0,6 g/cmJ lassen sich für die Zwecke der Erfindung bevorzugt geschäumte Magncsiumsilikatschlacken
verwenden, die in verschiedenen Körnungen unter der Bezeichnung Perlite oder hydrophobiert
als Hyperlite im Handel sind. Geeignet sind ferner geblähte Leichtzuschlagstoffe, wie Blähtone,
Blähschiefer, Schaumglas oder geschäumte Lava mit Dichten unter 0,4 g/cm3. Der Anteil dieser geschäumten,
silikatischen Materialien in dem Bastlermörtel beträgt vorzugsweise 55 bis 65 Volumprozent.
Kalkhydrat (Ca(OH)2) ist ein handelsübliches Produkt,
das beispielsweise als Bindemittelnach DIN 1060 genormt ist. Sein Anteil im Bastlermörtel beträgt vorzugsweise
3 bis 10 Volumprozent.
Bei dem Asbest-Zementgemisch, dessen Anteil im Bastlermörtel vorzugsweise 3 bis 10 Volumprozent
beträgt, kann es sich sowohl um das bei der Fertigung von Asbest-Zement-Erzeugnissen übliche Gemisch
von Zement zu aufgeschlossenem Asbest im Gewichtsverhältnis von 75:25 bis 20:80 handeln als auch
um ein aus verfestigten Zement-Asbest-Bruchstücken hergestelltes feingemahlenes Material. Letzteres hat
den Vorteil, daß die Asbestfaser bereits von teilweise hydratisierten Zementteilchen umhüllt ist und außerdem
die Hydratationsprodukte des Portlandzementes die Verarbeitbarkeit des Bastlermörtels verbessern.
Der erfindungsgemäße Bastlermörtcl oder Modelliermörtel
erfüllt alle eingangs aufgezählten, an ein solches Produkt zu stellenden Forderungen. Er ist
in den verschiedenen Konsistenzen gleich gut verarbeitbar, erstarrt mit etwa 30 bis 35 Volumprozent
Wasser in 13 bis 25 Minuten, besitzt schon nach einer Stunde gute Festigkeiten, quillt ganz leicht auf,
ist im trockenen Zustand ohne den Zusatz von Mineralfarben ganz hell und hat ein Raumgewicht von
etwa 600 g pro Liter. Der erhärtete Mörtel läßt sich schneiden und sägen, man kann Schrauben eindrehen,
und die Haftung von Farben und Klebstoffen ist ausgezeichnet. Auf Grund der guten Haftung auf Holz,
Kork, Pappe, geschäumten Polystyrol, Stein und Beton in Verbindung mit den anderen aufgezählten
Eigenschaften, insbesondere der guten Verarbeilbarkeit, eignet sich der erfindungsgemäße Modelliermörtel
auch zur Herstellung wärmedämmender Isolierungen, z. B. auf Rohren oder Wänden.
Raum teile |
Summe (rechnerisch) | Liter- | Gewichts | Gewichts- tcilc |
|
5 Komponente | gewichtc | anteile | |||
(Volum-) | (Gewichts | ||||
Prozent) | (g) | (g/Liter) | prozent) | ||
Stuckgips .... | 30 | 760 | 228,0 | 66,7 | |
ίο Perlite (3 mm) | 60 | 105 | 63,0 | 18,5 | |
Kalkhydrat... | 5 | 550 | 27,5 | 8,1 | |
Nachver | |||||
feinerte | |||||
Asbcst- | |||||
■5 Zement- | |||||
Scherben ... | 5 | 460 | 23,0 | 6,7 | |
341,5 | 100,0 |
Gegenüber dem rechnerischen Litergewicht des Stoffgemisches von 341,5 g ergibt sich durch teilweise
Porenfüllung ein solches von 380,0 g.
Erstarrungsverhalten
Geprüft an der Purbindemittelprobe nach Vicat (s. DIN 1164) bei variiertem Wasserzusatz.
Wasserzusatz (Volumprozent) |
Erstarrungsbeginn und -ende (in Minuten) |
30 33 35 |
13—20 15—24 16—25 |
Biegezug- und Druckfestigkeiten des
Bastlermörtels
Bastlermörtels
Fertigung von Prüfkörpern 4x4 χ 16cm (gem.
DIN 1060, DIN 1164), Wasserzusatz 33 Volumprozent. Entformen der Prüfkörper nach 30 Minuten;
lagern derselben bei Raumtemperatur und 65% relativer Luftfeuchte.
1 Std. | 3 Std. | Prüfalter | 24 Std. | 7 Tage | |
6 Std. | |||||
5o Biegezugfestig | 10 | 11 | 12 | 14 | |
keiten (kp/cm2) | 11 | ||||
Druckfestigkeiten | 17 | 18 | 21 | 22 | |
(kp/cm2) .... | 20 | ||||
Schwindmessungen
Fertigung von Prüfkörpern 4 χ 4 χ 16 aus dem Bastlermörtel. Wasserzusatz 33 Volumprozent. Entformen
nach 30 Minuten; 0-Messung nach einer Stunde.
Dehnung
in
mm/m
in
mm/m
Prüfalter
1 Std.
0,02
3 Std.
0,03
6 Std.
0,04
24 Std.
0,06
7 Tage
0,08
28 Tage
des err | Raumgewicht lärteten Bastlermörtels |
24 Std. | Prüfaller 3 Tage |
28 Tage | Tag |
1 Std. | 265 1,03 |
262 1,02 |
225 0,88 |
160. 0,62 |
|
Gewicht des Prüfkörpers 4x4x16 cm = 256cm3.... Raumgewicht, g/cm3 |
270 1,05 |
Im lufttrockenen Zustand liegt das Raumgewicht des erhärteten ßastlermörtels bei 620 g/l.
Claims (1)
1. Gipsgemisch zum Modellieren auf der Basis von CaSO4 · 1Z2 H2O, porösem silikatischem Material
und Kalkhydrat, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch aus
15—50 Volumprozent Calciumsulfathalbhydrat,
40—70 Volumprozent eines feinkörnigen,
40—70 Volumprozent eines feinkörnigen,
porösen, silikatischen
Materials mit einem
Schüttgewicht unter
0,6 g/cm3
Materials mit einem
Schüttgewicht unter
0,6 g/cm3
1—20 Volumprozent Kalkhydrat und
1—15 Volumprozent Asbest-Zement-Gemisch
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1811177A DE1811177C3 (de) | 1968-11-27 | 1968-11-27 | Calciumsulfathalbhydrat enthaltender Bastlermörtel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1811177A DE1811177C3 (de) | 1968-11-27 | 1968-11-27 | Calciumsulfathalbhydrat enthaltender Bastlermörtel |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1811177A1 DE1811177A1 (de) | 1970-06-11 |
DE1811177B2 true DE1811177B2 (de) | 1975-03-06 |
DE1811177C3 DE1811177C3 (de) | 1975-10-30 |
Family
ID=5714461
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1811177A Expired DE1811177C3 (de) | 1968-11-27 | 1968-11-27 | Calciumsulfathalbhydrat enthaltender Bastlermörtel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1811177C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2486928A1 (fr) * | 1980-07-16 | 1982-01-22 | Charbonnages Ste Chimique | Perfectionnement a un procede de fabrication de platre cellulaire |
DE3230406A1 (de) * | 1982-08-16 | 1984-02-16 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., 8000 München | Bindemittelgemisch aus sulfatischen, kalkspendenden und puzzolanischen stoffen |
US5858083A (en) * | 1994-06-03 | 1999-01-12 | National Gypsum Company | Cementitious gypsum-containing binders and compositions and materials made therefrom |
-
1968
- 1968-11-27 DE DE1811177A patent/DE1811177C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1811177C3 (de) | 1975-10-30 |
DE1811177A1 (de) | 1970-06-11 |
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