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Selbsthemmendes Schwenkgelenk für Schwingflügelfenster Die Erfindung
betrifft ein selbsthemmende Schwenkgelenk für Schwingflügelfenster.
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Es ist bereits ein - von der Anmelderin entwickeltes -selbsthemmendes
Schwenkgelenk dieser Art bekannt geworden, das aus zwei in benachbarten Pfosten
des Blendrahmens (Fensterstockes) und des die Fensterscheibe tragenden Schwingflügels
eingesetzten Beschlagplatten besteht, welche an ihren einander zugekehrten Innenflächen
zwei aneinanderstoßende Gelenkbacken mit gleichgroßen rechteckigen Berührungsflächen
bilden, wobei mindestens eine dieser bei den Berührungsflächen aus einer in die
betreffende Gelenkbacke eingesetzten Reibeinlage besteht und die beiden Beschlagplatten
mittels eines an seinem einen Ende mit Gewinde und einer den Anpreßdruck der beiden
Berührungsflächen regelnden Mutter versehenen Gelenkbolzens derart miteinander verbunden
sind, daß die im Schwingflügelpfosten eingesetzte Beschlagplatte relativ zu der
im Blendrahmenpfosten eingesetzten Beschlagplatte verschwenkbar ist.
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Bei diesem bekannten Schwenkgelenk stellt die rechteckige Profilform
der einander zugekehrten Gelenkbackenflächen und der zwischen diesen angeordneten
Bremseinlage eine bevorzugte Lösung zur Bildung einer möglichst großen Kontaktfläche
zwischen der Bremseinlage und der mit dieser in Eingriff
Gelenkbackenfläche
in der senkrechten Schließstellung des Schwingflügels dar.
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In dieser senkrechten Schließstellung des Fensters bzw. de Schwingflügels
überdecken sich nämlich gleichgerichtet mit ihrer Gesamtfläche die Bremseinlage
und die anliegende Gelenkbacke, während in der größten Offenstellung des Fensters,
also bei einem Kippwinkel von 90° des Schwingflügel zur Senkreehten, in der das
Gewicht des Schwingflügels und der Winddruck sich am stärksten auswirken, eine wesentlich
kleinere Bremsfläche und -wirkung zur Verfügung steht, da in dieser 90°-Kippstellung
des Schwingflügels der wirksame Bremsflächenteil nur ein Quadrat aus den kurzen
Rechteckslinien des Gesamtprofils der Bremsfläche darstellt.
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Hier entspricht also die Jeweils wirksame Bremsfläche stets dem Flächenteil
der am Schwingflügel angeordneten Gelenkbacke, der den Gelenkbolzen iin Bereich
der Bremseinlage gibt, so daß also in der größten Offenstellung des Fensters nur
ein verhältnismäßig kleiner Flächenteil der Bremseinla ge wirksam wird. Dieses bekannte
Schwenkgelenk erlaubt somit nur eine Regelung der Bremskrarte im Sinne einer größten
Bremsung des Schwingflügels in seinen beiden Endstellungen, nämlich in seiner normalen
Schließstellung und sei ner um 1800 verschwenkten Stellung, wie sie z.B. für die
Fensterreinigung vorgesehen ist, und einer gradullen Verminderung der Bremskräfte
von diesen beiden Endstellungen aus in Richtung zur größten Offenstellung des Schwingflügels
bei 90°.
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Diese bekannte Ausbildung hat den Nachteil, daß die größte Bremskraft
stets in der Schließstellung des Schwingflügels wirksam wird, also in einer Lage,
in weicher die Kippbewegung nicht mehr abgebremst zu werden braucht, wohingegen
eine
Abbremsung der Kippbewegung des Fensters @ rade in seinen Winkelstellungen
zwischen 15 und 300 zur Senkrechten besonders wichtig ist.
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Dieser Nachteil wird durch die Erfindung dadurch vermieden daß die
Gelenkbacken und die Bremseinlage so ausgebildet sind, daß die größte Bremskraft
bei einem Kippwinkel des Fensters von etwa 1 5@ wirksam wird, und daß die Bremskraft
in der Schließstellung des Fensters ebenso groß ist wie in der Kippstellung des
Fensters bei s.B. 30°, jedoch wesentlich größer ist als in der größten Offenstellung
des Fensters bei 90°.
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Die Erfindung ist allerdings nicht auf diese Beziehungen der Bremskräfte
zu den Kippstellungen von 15 und 300 beschränkt, vielmehr kann im Bedarfafalle auch
eine Kippstellung bis zu 250 für die größte Bremswirkung gewählt und eine ausreichende
Bremswirkung ohne allzu großen Reibungswiderstand des Schwingflügelfensters in dem
Winkelbereich zwischen 0 und 50°in Verbindung mit einer graduellen Verminderung
der Bremswirkung zwischen 50 und 90° erzielt werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnung. In dieser
zeigen: Fig.1 eine schematische Seitenansicht einer mit vorgewölbten Wanten der
Gelenkbacken und der Bremseinlage ve sehenen Variante des bekannten ßchwenkgelenkes;
Fig.2 die gleiche Seitenansicht des Schwenkgelenkes gemäß Fig.1, Jedoch bei geringer
Susstollung des Fensters bzv. Schwingflügels, in der die Kontaktfläche zwischen
der Bremseinlage und der an dieser anliegenden Gelenkbacke etwas kleiner ist
Fig.3
eine entsprechende Seitenansicht des um 90° ausgestellten Fensters, die eine wesentlich
kleinere Kontaktfläche zwischen der Bremseinlage und der anliegen den Gelenkbacke
zeigt; Fig.4 eine der Fig.1 ähnliche Seitenansicht einer anderen Ausführungsform
des bekannten Schwenkgelenkes, dessen Gelenkbacken und Bremseinlage eine spindelartige
Profilform aufweisen; Fig.5 das gleiche Schwenkgelenk in einer wie nach Fig.2 schwach
geöffneten Stellung des Schwinflügels, in welcher die wirksame Bremsfläche etwas
kleiner ist als in der in Fig.4 gezeigten Schließstellung des Schwingflügels Fig.6
die der Fig.3 entsprechende größte Offenstellung des Schwingflügels bei 90°, in
der die wirksame Bremsfläche wesentlich kleiner ist; Fig.7 eine schematische Seitenansicht
eines Ausführungsbei spiel es des erfindungsgemäßen Schwenkgelenkes bei geschloesenem
Fenster, welche die Berührungsfläche zwischen der Bremseinlage und der mit sieder
im Reibungseingriff stehenden Gelenkbacke am Schwingflügelpfosten zeigt; Fig.8 das
gleiche Schwenkgelenk in einer der Fig.2 und 5 entsprechenden Änsstellung des Schwingflügels,
in der jedoch die Breinseinlage und die anliegende Gelenkbacke vollständig übereinandergreifen
und daher die Bremswirkung am größten ist.
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Fig. 9 das Schwenkgelenk gemäß Fig.7 in der größten Offenstellung
des Schwingflügels bei 90°, in der die Kontaktfläche zwischen der Bremseinlage und
der an dieser anliegenden Gelenkbacke sehr viel kleiner ist;
Fig.10
ein den Gelenbolzen durchsetzender senkrechter Längsschnitt durch ein Schwenkgelenk;
Fig.11 ein der Fig.10 entsprechender senkrechter Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Schwenkgelenk, bei dem die mit der Bremseinlage in Eingriff stehende Gelenkbacke
mit einer eingesetzten Metalplatte versehen ist.
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Aus Fig.1 ist ZU ersehen, daß die schraffierte Fläche 1 de Bremseinlage
mit der an dieser anliegenden, gestrichelt randeten Fläche der Gelenkbacke in Eingriff
steht und mit ihrem rechteckigen, nicht an der Bremsung beteiligten Flächenteil
3 die auf dem Schwingflügel sitzende Gelenkbacke überragt.
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Diese Gelenkbacke 2 liegt in der Zeichnungsebene vor der mit ihr in
Eingriff stehenden und kongruenten Fläche der Bremseinlage.
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Gemäß Fig.2 nimmt die Gelenkbacke 2 nach einem kleinen Ausstellungswinkel
des Schwingflügels die Stellung 2a ein, in welcher die wirksame Kontaktfläche der
Bremseinlage der schraffierten Fläche la entspricht und die Flächenteile 3a und
3b der Bremseinlage außer Eingriff mit der anliegenden Gelenkbacke sind und daher
keine Bremswirkung ausüben.
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Dies. flächenteile 3a und 3b sind zusammen nur wenig größe als der
rechteckige Flächenteil 3 in Fig.1, ao daß also din wirksame Bressfläe auch in der
Offenstellung des Fensters gemäß Fig.2 noch verhältnismäßig groß ist.
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Demgegenüber entspricht bei einem Kippwinkel von 90° in der Stellung
2b der Gelenkbacke 2 die mit dieser in Eingriff stehende (schraffierte) Kontaktfläche
1b der Bremseinlage
nur einem kleinen Teil der Gesamtbremsfläche,
da in diesem Falle die nicht an der Bremsung beteiligten Bremsflächenteile 3c und
3d zusammen wesentlich größer sind als der Teil Ib. In dieser größten Offenstellung
des Fensters sind also der Bremseffekt und damit die auf das Fenster auszuübenden
Kippkräfte am kleinsten.
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Fig.4 zeigt eine im Profil an-ders ausgebildete Bremseinlsge, die
mit einer am Schwingflügel angebrachten Gelenkbacke gleichen Profils 5 in Eingriff
steht> wobei auch hier die wirksame Bremsfläche 4 schraffiert dargestellt ist.
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In Fig.5 ist die (schraffierte) wirksame Kontaktfläche 4a der Bremseinlage
etwas kleiner als die Gesamtbremsfläche, jedoch noch verhältnismäßig groß im Vergleich
zu den nicht an der Bremsung beteiligten Flächenteilen 3e und 3f, da die anliegende
Gelenkbacke in ihrer schwach ausgeschwenkten Stellung 5a diese Bremsflächenteile
nicht bedeckt.
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In Fig.6 berühren sich die die Stellung 5b einnehmende Gelenkbacke
und die Bremseinlage nur noch im (schraffierten) Flächenbereich 4b, der wesentlich
kleiner ist und der Ditderen zwischen der Gesamtbremsfläche 4 und den Flächenteilen
3g und 3h entspricht.
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Fig.7 zeigt die (schraffierte) wirksame Fläche 6 der Bremseinlage
und deren in dieser unwirksamen 3i und 3j, die ausserhalb der das gleiche Profil
wie die Bremseinlage aufweisenden Gegenfläche der Gelenkplatte 7 liegen.
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In Fig.8 ist die ganze (schraffierte) Breisfläche 6a der Bremseinlage
wirksam, nachdem die mit dea ßchwingflügel in die Stellung 7a verschwenkte Gelenkplatte
mit der Bremseinlage vollständig zur Deckung gebracht wurde. Bei diesem Ausstellungswinkel
des Fensters ist also der Bremseffekt
am größten, da in dieser Stellung
auch die Bremsflächenteile 3i und 3 J gemäß Fig.? hieran beteiligt sind.
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Aus Fig.9 ist ersichtlich7 daß die (schraffierte) wirksame Bremsfläche
6b kleiner ist als diejenige in den Fenster- und Gelenkbackenstellungen gemaß Fig.?
und 8, denn in dieser größten Offenstellung des Fensters sind die Flächenteile 3k
und 31 der Bremseinlage an der Bremsung nicht beteiligt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 ist die Bremseinlage 8 in
die metallische Backe 9 des Schwenkgelenkes einget setzt und steht mit der Innenfläche
10 der Gelenkbacke 11 im Reibungseingriff.
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Das Schwenkgelenk gemäß Fig.11 weist ebenfalls eine in die Backe 9a
eingesetzte Bremseinlage 8 auf, doch wird hier die mit dieser Bremseinlage in Eingriff
stehende Gegenfläche von einer in die Gelenkbacke 11 eingesetzten Platte 12 aus
verschleißfestem Metall gebildet.
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Im Rahmen der Erfindung können an den beschriebenen Ausführungsbeispielen
zwarnäßi ge Abänderungen oder Ergänzungen oder auch ein Austausch von Einzelteilen
durch äquivalente Elemente vorgenommen werden.