DE1810757A1 - Verfahren zur UEbertragung von elektrostatischen Ladungsbildern - Google Patents
Verfahren zur UEbertragung von elektrostatischen LadungsbildernInfo
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Description
K 1862 FP-Ku-af 19. November I968
Beschreibung
zur Anmeldung von
zur Anmeldung von
KALLE AKTIENGESELLSCHAFT Wiesbaden-Biebrich
für ein Patent auf
Verfahren zur übertragung von elektrostatischen
Ladungsbildern
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur übertragung
von elektrostatischen Ladungsbildern von einer Photoleiterschicht auf eine dielektrische Schicht.
Den zahlreichen bisher bekannten Verfahren dieser Art ist im wesentlichen gemeinsam, daß bei den in Kontakt
befindlichen Schiehten zur Ladungeübertragung ein äusseres
elektrisches Feld angewandt wird. Das äußere elektrische Feld kann hierbei durch eine Gleich- oder
Wechselspannung «der durch eine Koronaentladung auf die Rückseite einer eder beider dielektrischen Schichten
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erzeugt werden. Je nach der Art des angewandten Verfahrens existiert hierbei zwischen den beiden Schichten ein
genau eingestellter Luftspalt von 50-200 ,U9 oder sie
befinden sich im sogenannten virtuellen Kontakt 9 oder es
wird durch Anwendung hohen mechanischen Drucks ein inniger Kontakt erzeugt.
Unter virtuellem Kontakt wird hierbei das Aufeinanderliegen
zweier Flächen ohne Anwendung eines zusätzlichen äußeren Druckes senkrecht au diesen Flächen verstanden.
Zwischen zwei Flächen, die sich im virtuellen Kontakt
befinden, existiert stets ein dünner Luftfilms dessen Dicke von der Glätte der beiden Flächen abhängt und im
vorliegenden Fall in der Größenordnung von etwa 1 ,um
liegt» Dieser geringe Luftspalt'kann nur durch mechanischen
Druck oder Evakuieren des umgebenden Raumes beseitigt werden, wodurch der Zustand des oben erwähnten
sogenannten innigen Kontaktes erhalten wird«
Diese bekannten Verfahren besitzen den Nachteil", daß
unter der Einwirkung des von außen angelegten Feldes nicht
nur Ladungen an den Bildstellen sondern auch an den bildfreien Stellen auf das Empfangsmaterial übertreten.
Durch die überlagerung des äußeren Feldes mit dem durch
das latente Ladungsbild erzeugten Feld iefe keine hinreichende
Differenzierung zwischen Bild- und Nichtbild= 0-09S-22/16ÖI
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stellen gegeben, so daß beim Entwickeln Kopien mit stark gefärbtem Untergrund erhalten werden.
Wird dieses Verfahren unter Einhaltung eines konstanten
Luftspaltes von etwa 50-200 ,u durchgeführt, so ergibt sich
der weitere Nachteil, daß ein unscharfes Bild erhalten wird, was insbesondere bei der Wiedergabe kleiner Schriftzeichen
gravierend ist.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die störende Untergrundschwärzung
zu beseitigen, jedoch ist eine voll befriedigende Lösung bisher nicht bekannt geworden. So
wurde beispielsweise vorgeschlagen, die dielektrische Schicht des Empfangsmaterials vor der Bildübertragung
homogen durch eine Koronaentladung entgegengesetzt zum Ladungsbild aufzuladen. Die hierbei erhaltenen Ladungsbilder
tragen sowohl an den Bildstellen als auch an den Nichtbildsteilen Ladungen jeweils entgegengesetzter
Richtung. Nach der Entwicklung enthalten sie somit eine Überschußladung der gleichen Polarität des Toners (= Polarität
der Nichtbildsteilen) und kleben beim Aufeinanderlegen fest zusammen. Darüberhinaus werden ebenfalls
keine grundfreien Kopien erhalten, da der Toner infolge der Reibung an der Schicht bei gleichsinniger Ladung
leicht zur Umladung neigt und bei jedem Toner ein be-
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stimmter Bruchteil die entgegengesetzte Ladung zur Soll-Ladung trägt.
Auch bei einer anderen Variante, bei der das Empfangsmaterial mit gleicher Polarität wie das latente Ladungsbild aufgeladen und die gleichsinnige Spannung an die
Rückseite des'Empfangsmaterials gelegt wird, erhält man Kopien mit stärkerer üntergrundschwärzung als bei Em
pfangsmaterial, das nicht aufgeladen ist.
Auch bei den bekannten Verfahren s die mit einem innigen
Kontakt der beiden Schichten, doh„ unter Anwendung von
mechanischem Druck arbeiten, ist eine deutliehe Untergrunds
chwärsung nicht vermeidbars abgesehen davon s daß
die Photöleiterschicht sehr bald mechanisch beschädigt
wird, was insbesondere bei einer immer angestrebten kontinuierlichen Arbeitsweise bei hoher Geschwindigkeit
einen wesentlichen Nachteil darstellt»
Das erfindungsgemäße Verfahren, das demgegenüber nicht
nur sehr einfach durchführbar ist, sondern auch qualita- tiv hochwertige kontrastreiche Kopien ergibts ist dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ladungsbildübertragung das auf einer organischen Photoleiterschicht, die ganz oder im
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wesentlichen Charge-Transfer-Konplexe enthält, aufgebrachte
Ladungsbild in virtuellen Kontakt mit der dielektrischen Schicht gebracht wird. Wie überraschenderweise
gefunden wurde, ist bei Verwendung der genannten Photoleiterschichten weder die Anlegung eines äußeren
elektrischen Feldes, noch die Anwendung von Druck erforderlich, um einwandfreie Kopien zu erhalten.
Photoleiterschichten auf der Basis von Charge-Transfer-Komplexen
sind insbesondere aus der deutschen Patentschrift 1 127 218 bekannt. Es werden hierunter Kombinationen
von solchen Verbindungen verstanden, die eine photoleitende Substanz mit Elektronendonator-Funktion
sowie einen Aktivator mit Elektronenakzeptor-Funktion enthalten. Zu den erstgenannten Verbindungen gehören
insbesondere solche, die mindestens einen aromatischen oder heterocyclischen Ring tragen, der auch substituiert
sein kann. Solche Photoleiter sind aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Naphthaline, Anthracene, Phenanthrene, Benzanthrene, Chrysene, Carbazole, Oxdiazole, Triazole,
Imidazole, Imidazolthione, Oxazole, Thiazolderivate und viele andere, wobei insbesondere auch Polymere von einer
oder mehreren vinylheterocyclischen Verbindungen wie N-vinylcarbazole, C-vinylcarbazole, Vinyldibenzofurane,
Fluoren und dgl. geeignet sind.
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AIs,Aktivatoren kommen insbesondere Verbindungen infrage,
die stark polare Gruppen aufweisen wie beispielsweise Halogene, eine Cyan-, Nitro-, Keto-, Ester-, Säureanhydrid-,
Carboxylgruppe oder eine Chinongruppierung. Es wird im einzelnen auf die vorgenannte deutsche Patentschrift verwiesen.
Besonders vorteilhaft sind für die Zwecke der Erfindung Verbindungen wie Fluorenone, insbesondere 2,4,7-trinitro-9-fluorenon,
2,4,5s7-tetranitro-9-fluorenon, oder
auch Verbindungen wie Chloranil und dergleichen.
Der Anteil des Aktivators in Bezug auf die photoleitende Substanz kann in weiten Mengenverhältnissen variieren,
wobei häufig schon geringe Anteile genügen. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, Molverhältnisse von 1:1 der
beiden Komponenten su verwenden, wobei der Anteil des
Aktivators häufig etwa 0,7 bis 1,3 Mol bezogen auf 1 Mol des Photoleiters betragen kann.
Das photoleitende Material wird in bekannter Weise hergestellt, aufgeladen und belichtet.
Das verwendete dielektrische Material muß so beschaffen sein, daß es in aufgeladenem Zustand während der Zeitdauer
der Bilderzeugung keinen merklichen, d.n.. die Bildqualität
auffällig herabsetzenden Ladungsverlust aufweists
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was einen spezifischen Durchgangswiderstand von etwa ^1O
Ohm/cm erfordert. Gutgeeignet sind Träger aus leitfähigen Papieren mit einem Deckstrich aus einem Isolator, beispielsweise
Polystyrol, Celluloseacetat und andere.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Trägermaterialien
der Photoleiterschicht und der dielektrischen ^ Schicht während des virtuellen Kontaktes geerdet. Dadurch
erhält man besonders kontrastreiche Bilder, jedoch ist die Bilderzeugung auch ohne geerdete Walzen möglich. Ein virtueller
Kontakt der beiden Schichten kann in einfachster Weise dadurch hergestellt werden, daß das Bildempfangsmaterial
über zwei Walzen gegen eine Trommel, auf der sich die Photoleiterschicht befindet, ohne jeden äußeren mechanischen
Druck geführt wird. Zur Herstellung des Kontaktes genügt die für den Transport notwendige Papierspannung.
Die das Bildempfangsmaterial führenden Walzen sowie die f|
das Phofcoleiterir.afcerial tragende Trommel sind hierbei
geerdet..
Die Sichtbarmachung des übertragenen latenten Ladungsbildes erfolgt nach den bekannten Methoden der Trocken- oder
Flüssigentwicklung. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
kann aarin gesehen werden, daß auch bei Anwendung der
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für viele Zwecke vorteilhaften flüssigen Dispersionsentwicklung sehr kontrastreiche und überraschenderweise
vollkommen grundfreie Bilder erhalten werden.
Als Beispiel für die Durchführung der Erfindung wird in der Zeichnung eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung
von Kopien schematisch dargestellt. Auf einer Metalltrommel 1, die über ihre Achse geerdet ist, befindet
sich die organische Photoleiterschicht 2, die durch eine Korona 3» die von einer Gleichspannung k gespeist
wird, auf etwa 1 000 Volt negativ gegen Erde aufgeladen
wird. Die synchron und in entgegengesetzter Richtung zur Trommel 1 fortbewegte Vorlage 6 wird durch einen
Spalt von den Lampen 5 belichtet und von dem Objektiv 7 auf die Photoleiterschicht abgebildet. Das Bildempfangsmaterial
wird durch die Transportwalzen 10 von der Rolle abgezogen und über die geerdeten Metallwalzen in virtuellem
Kontakt mit der Photoleiterschicht geführt. Das
erhaltene latente Ladungsbild wird in der dargestellten Ausführungsform mit dem flüssigen Dispersionsentwickler
13» der sich in der Wanne 12 befindet und durch eine Lochdüse 15 aufgesprüht wird, entwickelt. Das Über die
Walze 16 laufende Material taucht anschließend in den
Entwickler ein und wird dann durch die Abquetschwalzen
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(Metall) und 18 (Gummi) von dem größten Teil der anhaftenden Entwicklerflüssigkeit befreit. Die endgültige
Trocknung der Kopie erfolgt durch die Heizstrahler 20. Zur Umwälzung der Entwicklerflüssigkeit ist ferner eine
Pumpe Ik und zur Reinigung der Abquetschwalze 17 ein Abstreifer
19 vorgesehen. Die fertiggestellten Kopien werden von der Walze 21 aufgenommen.
Die Durchführung der Erfindung kann selbstverständlich
abweichend von der vorstehend beschriebenen Ausführungsform in jeweiliger Anpassung an die Bedürfnisse der
Praxis in mannigfacher, an sich bekannter Weise abgewandelt werden. Anstelle der dargestellten Dispersionsentwicklung, kann eine Trockenentwicklung nach dem
Kaskaden- oder einem anderen Verfahren vorgesehen sein. Die organische Photoleiterschicht kann beispielsweise
auch auf einer Metall- oder metallisierten Kunststofffolie aufgebracht sein, die dann auf die Trommel
aufgespannt wird. Wird als Bildempfangsmaterial eine solche hochohmige Schicht verwendet, die eine hydrophilierbare
Oberfläche besitzt, so ist die Herstellung von Druckplatten in an sich bekannter Weise möglich. Die
Erzeugung des Ladungsbildes auf der elektrophotographischen Schicht kann durch beliebige bekannte Methoden,
z.B. durch bildmäßige Beaufschlagung von Metallstiften mit
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genügend hoher elektrischer Impulsspannung oder andere
Verfahren erfolgen»
Obwohl nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Photoleiterschichten,
die gans oder im wesentlichen aus organischen Charge-Transfer-Komplexen bestehen oder diese enthalten,
ganz allgemein verwendbar sind, haben sieti die im FoI- „
genden genannten Schichten besonders bewährt.
1) Schicht bestehend aus 1 Mol 29497~trinitro-9~fluorenon
und Poly-N-vinylcarbasol, im MolVerhältnis 1:1 bezogen
auf die monomere Einheit des Polyvinylcarbazol*
2) Schicht bestehend aus 17,8 Gewichtsteilen Phenanthren,
0,245 Gewichtsteilen Chloranil und 26 Gewichtsteilen
Polyvinylacetat (Mowilith 5Cp0«
3) Schicht bestehend aus 16,6 Gewichtsteilen Fluoren9
O j 36 Gewicht st eilen 2,4,5,7~tetrajiitro-9~'fluorenon und
26 Gewichtsteilen Polyvinylacetat (Mowilith 50^0.
Es werden in allen Fällen ausgezeichnete Kopien mit hohem Kontrast erhalten« . - - ■
Claims (3)
1) Verfahren zur übertragung von elektrostatischen Ladungsbildern von einer Photoleiterschicht auf eine
dielektrische Schicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das auf einer organischen Photoleiterschicht, die ganz oder im wesentlichen Charge-Transfer-Komplexe
enthält, aufgebrachte Ladungsbild in virtuellen Kontakt mit der dielektrischen Schicht ohne Anlegen eines äußeren
Feldes gebracht wird, und daß zwecks Entwicklung anschließend
die Schichten voneinander getrennt werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägermaterialien von Photoleiterschicht und
dielektrischer Schicht während des virtuellen Kontaktes φ geerdet sind.
3) Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Photoleiterschicht aus 2,ii,7-trinitro-9-fluorenon
und einem Polymeren einer oder mehrerer vinylheterocyclischen Verbindungen im Verhältnis von etwa 0,7 bis
1,3 Mol des Florenon zu 1 Mol der monomeren Vinylverbindung besteht.
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Α..
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