DE1810432U

DE1810432U - Saugprothese.

Info

Publication number: DE1810432U
Application number: DE1960F0018043
Authority: DE
Inventors: Roland Fiedler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1960-02-24
Filing date: 1960-02-24
Publication date: 1960-04-28

Description

Saugprothese

Die ijrIindun betrifft eine oaugprothese. vorteilhaft

tür deine und vorzugsweise eine üntcrschelikelsaug-

prothese. Diese 1'rotnese bes-Geht aus einem künstlichen

Glied mit einer uffnung zur Einführung und einem Hohl-

raum zur Aufnahme des Stumpfes.

Saugprothesen haben große Vorteile hinsichtlich ihrer

Anbringung und des Sitzes. Die . usiiAlrung von Beinpro-

thesen als Saugpro'chesen ist aber bisher auf betracht-

lichteScnwierigkeiten estoBen. Bei Unterschenkelprothesen

ist zu berücksicntien, da der Stumpf knochig ist, so

daß SiCH nur seh : r senver ein Sitz erreichen läßt, der

unter allen Beansbruchunsbedinuncen zuverlässig hält.

D CD

Die Anpassung an die Form eines knochigen Stumpfes ist

darüber hinaus verhältnismäßig schwierig, Weiterhin

ergeben sich bei derartigen Anpassungen, T/ie sie bei

ie bei

baugprothesen notwendig sind, an knochigen Stümpfen

leicht Uündreibungen.

Es wird darauf hingewiesen, daß Unteraohenkelprothesen

bekannt sind, welche am Rande der Öffnung zur Einführung

des Stumpfes einen als Luftkissen ausgeführten Schienbein-

schutz aufweisen. hierbei handelt es sich jedoch um nor-

male anzuschnallende Prothesen, welche mittels einer hanschette oder eines Ledertrichters am Oberschenkel befestigt werden.

Bei Schenkelprothesen ergeben sich hinsichtlich des für Saugprothesen erforderlichen guten Sitzes Schwierigkeiten aus dem huskelspiel im Oberschenkel. Daher ist auch für als Saugprothesen ausgeführte Oberschenkelprothesen noch keine voll befriedigende und allen Beanspruchungen gewachsene Ausführung gefunden worden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine als Saugprothese ausgeführte Beinprothese zu schaffen, welche die Nachteile der bekannten Prothesen nicht aufweist. Diese

Aufgabe wird erfinaungsgemäß dadurcn gelöst, aaß an der

Innenwand des Hohlraumes zur Aufnahme des Stumpfes wenigstens ein ringförmiges, elastisches, z. B. aus Gummi bestehendes Polster angeordnet ist. Dieses Polster ist vorzugsweise ein Luftpolster, welches den Stumpf völlig um-

gibt und sich bei der Einführung des Stumpfes an jeweils

vorliegende Formen anpaßt bzw. auch u i'cer einem uskel-

spiel, beispiel'.- :'-re an Oberschcnkelprotnesen, einen

gutenSitz gewänrleistet, weil dieses Luftpolster, aas

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bestrebt ist, sich zum Inneren des Hohlraumes hin auszudehnen, längs der Wana der Prothese nach oben und unten durcH Ausdehnung ausweichen kann.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist

das ringförmige Luftpolster aufblasbar.

Gemäß einem vorteilnafen Merkmal der Erfindung sind

ehrere ringförmige Polster, vorteilhaft aufblasbare Luftpolster, vorgesehen. Diese Luftpolster können jeweils getrennt aufblasbar sein, vorteilnaft sind diese ringförmigen Luftpolster jedoch untereinander verbunden, so daß ein

gleichmäßig guter Sitz, d. h. eine gleichmäßige Belastung

der Prothese an allen ringförmigen Luftpolstern gewähr-

leistet ist. Hierzu sei darauf hingewiesen, daß durch

ei3

Ausiünrung der der stischen andteile der ringförmigen

CD

Luftpolster aus Materialien mit verschiedenen Dehnungs-

werten auch die Möglichkeit besteht, die jeweilige Andrüokung einzelner ringförmiger Luftpolster verschieden stark zu bemessen. Die Wandteile bestehen vorteilhaft aus Gummi mit einem Bezugsstoff.
Der Ausdruck "ringförmige Polster" soll zum Ausdruck bringen, daß die jeweiligen Polster ohne Unterbrechung um den gesamten Umfang des Stumpfes verlaufen.
Vorteilhaft ist an der Prothese wenigstens ein Luftablaßventil ausgeführt und mit einem sich etwas über die Außenwand erhebenden Betätigungsknopf ausgeführt. Hierdurch kann der Träger der Prothese, beispielsweise wenn er sitzt oder wenn es durch sicn ändernde Umwletsbedingungen, beispielsweise ansteigende Temperaturen, erforderlich ist, den Andruck der ringförmigen Polster herabsetzen oder einstellen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist an der Prothese eine vorzugsweise durch Andruck betätigbare Pumpeneinrichtung vorgesehen, welche mit einem oder mehreren Luftpolster in Verbindung steht. Beispielsweise

i : ann ein Pumpenmeohanismus im puls der Prothese angeordnet

und durch ein druckknopfartiges Glied oder einen abklappbaren Hebel betätigbar sein.
Eine wichtige Ausführung einer Prothese mit einer Pumpeneinrichtung sieht einen an der Außenseite der Prothese liegenden aufblasbaren Vorratsbehälter für Luft vor, welcher über ein oder mehrere Ventile, die in ein oder mehrere Ringpolster öffnen, mit einem oder mehreren Ringpolstern verbindbar ist. Sofern die Prothese mehrere mit-

einander verbundene Ringpolster aulweist, genügt eine

Verbindung dieses Vorratsbehälters mit einem Ringpolster.

Dieser Vorratsbehälter dient als Pumpe, indem ein Teil der in ihm befindlichen Luft durch Zusammendrückung des Vorra'csbeha. lters in wenigstens ein Ringpolster gefördert werden wann. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß eine Betätigung der Pumpe leicht und ohne sichtbaren Aufwand möglich ist, indem beispielsweise mit dem anderen Bein auf den Vorratsbehälter gedrückt wird. Vorteilhaft liegt dieser Vorratsbehälter an der Stelle der wade, wo die Beine eine natürliche Wölbung haben. bei dieser Anordnung kann der Andruck leicht durch Verschränkung der Beine bewirkt werden.
Die Kombination mit einem durch Druck betätigbaren Abläßventil und einem Vorratsbehälter erleichtert das Tragen einer Prothese hervorragend, da der Prothesenträger unter Umständen, bei welchen er längere Zeit sitzt, beispielsweise auf längeren Reisen oder während einer Tätigkeit, den Druck in der Prothese entlasten und vor dem Aufstehen unauffälli@ wieder erhöhen kann.
Durch die Erfindung wird ermöglicht, die Prothese bei-

spielsweise aus ietall, ggfs. Leichtmetall, wie Aluminium,

herzustellen, da die Anpassung für die Halterung des Stumpfes in vollkommener Weise von den Ringpolstern übernommen wird. Die Erfindung bezieht jedoch auch eine Prothesenausführung aus anderen Werkstoffen, beispielsweise Kunststoffen, ein.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen hervor, die in der Zeichnung dargestellt sind.

Die Zeichnung zeigt einen Teilschnitt durch eine erfindunggemäße Unterschenkelprothese. Diese Prothese besteht aus einem Fußteil 1 und einem Schaft 2, der beispielsweise aus getall nergestellt ist. An der Innenwand des hohlraumes zur Aufnahme des Stumpfes 3 befinden sicn in der darge-

stellten Ausführungsform drei aufblasbare Ringpolster

CD

4,5,6. Diese Ringpolster sind jeweils mit einem Abschnitt ihres Mantels an der Innenwand des Prothesenhohlraumes be-

festigt. Der an'cel besteht aus einei elastischen mate-

rll, so ct. aL sich die Ringpolster beim Aufblasen zum

Inneren des liohlraumes ausdehnen. Bei eingesetztem btumpf

3 wird dadurch eine vollkommene Anschmiegun an den

Stumpf erreicht, wobei jeweils auch eine gute Elastizität der Halterung gegeben ist, weil die Rinbpolster sich unter Andruck nach oben und unten ausdehnen können.

Die gezeigte Ausführung macht dabei die Anordnung eines besonderen Schienbeinschutzes, wie er bei üblichen Prothesen bekannt ist, entbehrlich, weil die Aufgabe eines derartigen Schutzes zugleich von den den Prothesensitz bewirkenden Mitteln übernommen wird.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die. Prothesen beispielsweise durch die Leitungen 7,8 miteinander ver-

bunden, so daß ein Druckausgleich hinsichtlicn aller Ring-

ZD

polster 4 bis 6 stattfindet. unter der Voraussetzung der Verbindung der drei Ringpolster ist ein Ablaßventil 9 vorgesehen, welches als Rückschlagventil ausgefünrt ist und durch ein nach augen geführtes druckknopfartiges Betätigungsglied zur Wirkung gebracht werden kann. Ferner ist bei der geschilderten Ausführung ein Einblasventil 10 vorgesehen. Dieses Ventil öffnet sich nur, wenn der von der Außenseite aufgebrachte Druck größer als der Innendruck in den Ringpolstern 4 bis 6 ist.
Es versteht sich, daß bei getrennter Ausführung einzelner Ringpolster jedes Ringpolster mit einem Druckabläß- und Aufblasventil versehen ist, wobei durchaus auch jeweils nur ein Ventil vorgesehen sein kann, durch welches das jeweilige Ringpolster aufgeblasen bzw. der Druck abgelassen werden kann. Die einzelne Ausführung der Ventile ist nicht Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
In der Prothese ist ferner ein Entlüftungsventil 11 vorgesehen, das in den unteren Teil des Hohlraumes mündet.
Die dargestellte Ausführungsform ist mit einer besonders vorteilhaften fumpeneinrichtung versehen, die den. Binblasventil 10 zugeordnet ist. Diese Pumpeneinrichtung besteht aus einem im wesentlichen kugelkalottenförmigen Vorratsbcnälter 12, der mit seiner flachen Seite an die Außenwand der Prothese-in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an der Stelle der Wade - angeordnet ist. Es wird darauf hingewiesen, daß die flache Seite beispielsweise aus einem undehnbaren Material ausgeführt sein kann, während die gewölbte Seite 13 aus einem ausdehnbaren aterial ausgeführt ist.
In der ausdehnbaren Seite oder beispielsweise aucn in einem diesen Vorratsbehälter umgebenden, verhältnismäßig festen Randsteg ist ein Binblasventil 14 angeordnet, daß die Möglichkeit gibt, innerhalb aes Vorratsbehälters einen bestimmten Innendruck zu erzeugen.

In der gezeigten Ausführungsform ist das Einlaßventil 14 als Rückschlagventil ausgeführt. Hierbei kann auch das Binblasventil 10 als Rückschlagventil ausgeführt sein, wobei letzteres in das Ringpolster 5 und das Ventil 14 in den Vorratsbehälter 12 öffnen. Diese Ausführung hat zwar den Langel, daß bei einer Betätigung des Entlastungsventiles 9 auch der Vorratsbehälter 12 entsprechend geleert wird, aber durch Zusammendrückung des Vorratsbehälters 12 ergibt sich in Verbindung mit dem Einlaßventil 14 eine pumpenartige Wirkung, indem durch die Zusammendrückung ein schließendes Einlaßventil 14 und ein Überdruck im Vorratsbehälter herbeigeführt wird. Bei der Rückkehr der gewölbten Wand 13 in ihre dargestellte Stellung entsteht dann ein Unteraruck im Vorratsbehälter 12, der das Einlaßventil 14 öffnet und somit die Voraussetzung für einen weiteren Druckhub zum Aufblasen der Ringpolster schafft.

Bei dieser Ausführunsform kann die Wand 13 elastisch

aber undehnbar ausgeführt sein, wobei eine gewisse

Eigensteifigkeit erforderlich ist, uu die ; ; and 13 nach

ihrer Freigabe jeweils in die ausgewölbte Stellung zu-

rückzuführen.

Es wird darauf ningewiesen, da auch die Möglichkeit

besteht, das Einblasventil 10 steuerbar zu uachen, bei-

spielsweise wenn es an einem Rand des Behälters 12 an-

geordnet wird. hierbei kann eine Verriegelung dieses

Ventils für den Fall einer Druckentlastung durch 'as

, fe, it L-L

Ventil 9 vorgenommen werden, so dai. sich c' ter im Vorrats--

behälter 12 befindliche Vorrat an Luft hält.

DieBetätigung des Vorratsbehäl'cers als pumpe wird durch

die Anordnung einer beispielsweise aus verhältnismäßig

starren, Laterial bestenenden Abdeckung 15 erleichtert,

die den Vorratsbehälter wenigstens teilweise überdeckt.

Dabei wird das Pumpen durch einen Druck auf die Abdeckungs-

plat'ue 15 ausgeübt, welche entweder bei 16 gelenkig be-

festigt ist oder aber infolge Haterialfedereingenschaften

an der Außenwand der Prothese andrückbar ist.

Sofern das Einblasventil 10 steuerbar ist, besteht die

Lö lichkeit, den Vorratsbenäl-cer aus festem Material zu

machen und unter einen erheblichen Überdruck zu setzen,

fn

so daß jeweils genügend Luft vorhanden ist, um-nanh im

Laufe eines Tages gewöhnlich vorzunehmenden. Entlastungen

c-irm nf'-hn-pi-m' a Rinpclctrn EU gobor

genügend Luftvorrat zur Nachfüllung der Ringpolster

CD t-,

bereitzuhalten.

Claims

S c h u t z a rL A L ~ ijL, e

1. Saugprothese für Beine, vorzugsweise Unterschenkel- saugprothese, aus einen'künstlichen Glied mit einer Öffnung zur Einführung und einem Hohlraum zur Auf- nahme des Stumpfes, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenwand des nohlraumes wenigstens ein ring- förmiges elastisches, z. 3. aus Gunmi bestehendes

Ringpolster (4,5, 6) angeordnet ist.

2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringpolster (4, 5, 6) ein Luftpolster ist.

3. Prothese nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, Gab das Ringpols-cer (4,5,6) aufblasbar ist. 4.Protnese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, da mehrere ringförmige Polster D fD

vorgesehen sind.

5. Prothese nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere ringförmige aufblasbare Luftpolster unter sich verbunden sind.

6. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Luftablaßventil (9) vorgesehen ist.

7. Prothese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftablaßventil (9) mit einem über die Außenwand aer Prothese vorstehenden Betätigungsglied als Druckventil ausgeführt ist.

8. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Prothese eine vorzugsweise durch Andruck betätigbare Pumpeneinrichtung (10,12,13,14) vorgesehen ist.

9. Prothese nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch die Anordnung einer beispielsweise im Schuh (1) der Prothese angeordnete und ourch einen abklappbaren Hebel betätigbare Pumpe, die mit wenigstens einem Luftpolster in Verbindung steht.

10. Prothese nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeneinrichtung aus einem an der Außenseite des Gliedes liegenden aufblasbaren Vorratsbehälter (12) besieht, der über ein oder mehrere, in ein oder mehrere Ringpolster (4 bis 6) öffnende Rückschlagventile (10) mit einem oder mehreren Ring- CD

polstern verbindbar ist und in der Außenwand ein zum Inneren des Vorratsbehälters (12) mündendes Einlaßventil (14) hat.

11. Prothese nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (12) wenigstens teilweise durch eine starre, vorteilhaft an dem Öffnungsende der Prothese angeordnete und auslenkbare Druckplatte (15) abgedeckt ist. c

12. Prothese nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Vorratsbehlter (12) und wenigstens einer. Dru&kpolster (5) ein einstellbares Ventil vor- gesenen ist.

13. Prothese nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (12) im wesentlichen kugelkalotterörmige Gestalt hat und die aufgewölbte Seite nacheiner Zusammendrückung aufgruna der dem haterial

innewohnenden Elastizität selbsttätig in ihre augewölbt Stellung zurückkehrt.

14. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch die Anordnung eines aufblasbaren Vorratsbehälters (12), der über ein einstellbares Ventil (10) mit wenigstens einem aufblasbaren Ringpolster (5) verbindbar ist.

15. Prothese nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (12) mit verhältnismäßig festen Wänden als Druckbehälter ausgeführt ist.

16. Prothese nach Anspruch 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (12) an der Rückseite der Prothese, d. h. an der Stelle der wade angeordnet ist. 17. Prothese nach einem aer Ansprüche 1 bis 16, gekenn- b

zeichnet durch die Ausführung der Prothese aus Metall, vorzugsweise Leichtmetall, wie Aluminium.