-
Schalungsgerüst Die Erfindung betrifft ein Schalungsgerüst fur die
monolithische Herstellung von Bauwerken aus Beton.
-
Diese Schalungskonstruktion ist vorwiegend für die Stahlbetohskelett-
und die Zellen- oder die Schottenbauweise se anwendbar. Für die Herstellung derartiger
Gebäude wurden Gerüste aus Holz sowie Stahleinzelelementen verwendet, die als Unterstützungskonstruktionen
für die Schalhaut dienten.
-
Die hölzernen Schalungsgerüste traditioneller Ausführung waren sehr
material- und zeitaufwendig, da das Holz nur in wenigen Fällen mit den gleichen
Abmessungen wiederzuverwenden war, demzufolge in den meisten Fällen neu zugeschnitten
werden mußte und erhebliche Schnittverluste eintraten.
-
Um Einsparungen an Arbeitszeit und Material zu erreichen, wurden stählerne
Schal- und Gerüstelemente entwickelt, die in Maßbereichen verstellbar sind, wie
Balkenzargen, Säulenzwingen, Schalungstrager, Rüstungsträger, Teleskopstützen und
Elemente der Stahlrohrfassadenrustungen. Diese stählernen Sohal- und REstelemente
wurden in mehr oder weniger umfassender Kombination zu Schalgerüsten in Verbindung
mit einer meist hölzernen Schalhaut zusammengebaut und nach Jedem Einsatz wieder
in Einzelelemente zerlegt.
-
Derartige Schalungsgerüstkonstruktionen verminderten den Holzverbrauch
wesentlich, waren jedoch im manuellen Arbeitsaufwand noch zu hoch.
-
Der auf der Baustelle immer weiter voranschreitenden Yechanisierung
wurde insofern Rechnung getragen, daß vorgefertigte Schalungstische fur glatte Deckenflächen,
ohne Balken- und Säulensciialungen zum Einsatz gelangten, die mittels Hebezeug an
den Einsatz ort gebracht wurden und später auf Radsätzen wegzurollen sind. Die Konstruktionen
waren über entsprechend ausgebildete Spindel füße höhenverstellbar, um ein Absenken
der Schaifläche zu ermöglichen.
-
Es sind weiterhin Gerüsttürme als Abstützungskonstruktion für Schalungs-
und Gerüstträger bekannt.
-
Derartige Schaltische und Gerüsttürme kannten keine Vorrichzungen,
die das komplexe Einschalten von Decken und Lalken sowie Stützen oder Wänden mit
dem gleichen Konstruktionssystem ermöglichten.
-
Des weiteren ist das sogenannte Tunnelschalverfahren bekannt, welches
ein gleichzeitiges Herstellen von Decken und Yländen ermöglicht. An den Wandschalungen
befinden sich, klappbar angeordnet, Jeweils eine Flächenschalung, die hoch;eklappt
und verstrebt, die Deckenschalung ergibt. jiach dem Erhärtungsprozeß des Betons
wird die Deckenschalung wieder abgeklappt und gemeinsam mit der Wandschalung aus
dem fertigen Raum gefahren, um erneut eingesetzt zu werden.
-
Fur die Herstellung von Skelettbauten ist eine derartige Schalungsonstruktion
ungeeignet, da für die Verfahrbarkeit die stabilisierende Wandschalung fehlt. S8
ist kein Skelettschalsystem nach dem Prinzip der Tunnelschalverfahren bekannt.
-
Der Zweck der Erfindung ist es, eine Schalungsgerüstkonstruktion bereit
zu haben, die die Mängel der bekannten Konstruktionen beseitigt, die vielseitig
anwendbar und auf Grund ihrer Materialbeschaffenheit oft wiederzuverwenden ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalungsgerüstkonstruktion
zu entwickeln, die das Einschalen individueller Skelettkonstruktionen mit manuellem
Suf- und Abbau sowie eine komplette Einschalung ganzer Gebäudeabachnitte mit Schalungsgerüstkonstruktionen
ermöglicht.
-
Mit den gleichen Konstruktionselementen soll eine manuelle Gcrüstturmeinschalung
und eine mecilanisierte Sektion einschalung möglich sein. Die Schalungsgerustkonstruktion
soll das komplexe Einschalen von Decken, Balken, Stützen oder Wänden gestatten und
eine Ausrichtung der formgebenden Schalung mit hohem Genauigkeitsgrad erreichen.
-
Erfindungsgemäß ist die Aufgabe dadurch gelöst, daß für einen Einsatz
mit manucllem Auf- und Abbau ein Gerüstturm in Stahlleichtprofil mit Ständerrohren
und Aussteifungsverbänden in beliebigen Höhenschüssen aufeinandergesetzt ist. Durch
einen Höhenstufenausgleich mit einem am oberen Schuß ausfahrbaren Teleskoprohr und
einer Feinstellung mit einer Fußspindel kann stufenlos jede Höhe erreicht werden.
-
Am Kopf des Teleskoprohres ist ein nach beiden Seiten über die Ständerrohre
auskragender Holm z.B. ein Hohlkasten aufgelagert, der vertikal die Lasten der Deckenschalungströger
aufzunehmen hat und Jie Balkenseitenschalung am oberen Rand über horizontale Spindelbolzen
abstützt. Die Spindelbolzen sind durch Bohrungen im Auflagerwinkel der Schalungsträger
bzw. durch am genannten Auflagerwinkel angebrachte Augen geführt, um beim Absenken
des Schalungsgerüstes ein Haften der Sciialhaut nebst Trägern am Beton zu verhindern.
-
Zur Übertragung der vertikalen Balkenlasten auf die Ständerrohre sind
höhenverstellbare Balkenriegel angeordnet, die mit verstellbaren Halteprofilen,
beispielsweise Winkelprofilen, den Frischbetonseitendruck über die Balkenseitenschalung
aufnehmen. Der Balkenboden lagert auf Kantholzern oder Stahlprofilträgern, die mit
den Balkenseiten schubfest verbunden sind. Die Abstützung des obersten Gerüstschusses
quer zur Balkenspannrichtung erfolgt durch einen horizontalen Stützriegel, der ueber
die Ständerrohre vorkragt und zum Teleskoprohr verstrebt ist. Für einen Einsatz
als verfahrbare Schalungskonstruktionen sind mit den Konstruktionselementen der
zuvor beschriebenen Gerüsttürme und einigen Zusatzteilen Konstruktionseinheiten
gebildet, um einen Gebäudeabschnitt
komplett einzuschalen. Zu diesem
Zweck sind die Aussteifungsverbände quer zur Balkenspannrichtung auf die Breite
des Deckenfeldes zwischen den Balken angeordnet.
-
Ja nach Höhe des einzuschalenden Geschosses sind zusätzliche Aussteifungsverbände
angeordnet. Über dem so gebildeten Raumfachwerk sind auf den Holmen die Deckenschalung
tragenden Schalungsträger bekannter Bauart verlegt und augfest mit dem Holm verbunden.
Die Balkeneinschalung erfolgt in gleicher Weise wie beim Gerüstturmeinsatz. Zur
Erreichung einer Mitverziehbarkeit muß die Balkenseitenschalung vom erhärteten Beton
horizontal abziehbar sein. Deshalb ist am Übergang von waagerechter Decken- zur
senkrechten Balkenschalung ein Schlepp- oder Ausgleichsblech angeordnet, das eine
Horizontalverschiebung der Balkenseiten gestattet. Zur besseren Fiihrung der Schalung
am Balken beim Vorziehen der Sektion sind an der Balkenschalung Rollen o.ä, vorgesehen.
Zur senkrechten Abstützung der Seitenschalung der Balken während des zeitweiligen
Ausbaues des Balkenriegels für den Umsetzungsvorgang sind besondere Konsolen an
den Ständerrohren befestigt.
-
Die beim Gerüstturm vorhandenen horizontalen Stützenriegel sind so
ausgebildet, daß sie beim Sektionseinsatz als auskragende Riegel für die Radbefestigung
zu verwenden sind.
-
Die gesamte Schalungssektion ist nach Absenkung über die Pußspindeln
auf den anmontierten Rädern auf eine Kragbühne am Gebäude zu rollen, von der aus
ein Transport mittels Hebezeug an den nächsten Einsatzort im gleichen oder nächsthöheren
Geschoß erfolgt. Bei einem Einsatz als Bchalungssektion für einen Zellenbau ist
bei sonst gleichem Prinzip anstelle der Balkeneinsohalung eine Wandschalung angeordnet,
wobei der Balkenriegel entfällt. Es sind dann zusätzliche 8pindelbolzen für ein
Abziehen und Halten der Schalung an den ßtandrohren angeordnet, Die Erfindung ist
geeignet, Material und Arbeitszeit einzusparen. Die schnellere Fertigstellung der
Gebäude ermöglicht eine schnellere Nutzung, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes
wesentlich erhöht wird.
-
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert:
In der Zeichnung zeigen: Fig.1: die Gerüstturmansicht quer zur Balkenspannvorrichtung,
Fig.2: die Gerüstturmansicht mit dem Plattenbalkenschnitt, Fig.3: die Ansicht der
Schalungssektion mit dem Schnitt der Plattenbalkendecke, Fig.4: den Schnitt A-A
nach Fig.3, Fig.5: die ansicht der Schalungsgerüstsektion mit dem Schnitt durch
eine Stahlbetonzelle, Fig.6: die Draufsicht auf die Schalungagerüstsektion mit halbseitig
angeordneter Deckenschaluag, Fig.?: den Detailpunkt a nach Fig.2 und Fig.8: den
Schnitt A-A nach Fig.7, Fig.9: den Schnitt B-B nach Fig.7, Big.lOs den Detailpunkt
b nach Fig.2, Zig,lls den Schnitt A-A nach Fig.10 und Fig.12: den Schnitt B-B nach
Fig.lO.
-
Für einen Einsatz mit manuellem Auf- und Abbau der Schalung ist ein
Gerüstturm eingesetzt, der aus Ständerrohren 1 und Aussteifungsverbänden 2 aus Stahlleichtprofilen
besteht und in beliebigen Höhenschüssen aufeinandergesetzt ist. Die Höhe des Gerüstturmes
ist durch am oberen Schuß ausfahrbare Teleskoprohre 3 und durch Fußspindeln 4 stufenlos
einstellbar.
-
Am Kopf der Teleskoprohre 3 ist ein nach beiden Seiten über die Ständerrohre
1 auskragender hohlkastenförmiger Holm 5 aufgelagert, der die Vertikallasten der
Deckenschalungsträger 6 aufnimmt und die Seiten der Balkenschalung 7 über horizontal
angeordnete Spindelbolzen 8 abstutzt. Die Spindelbolzen 8 sind außer durch Bohrungen
im Holm 5 auch durch Bohrungen im Auflagerwinkel der Deckenschalungaträger 6 bzw.
durch dort angeordnete Augen geführt und verhindern
somit beim A@senken
das Haften der Deckenschalung 9 nebst Schalungsträgern 6 am Beton der Decke 10.
Die Übertragung der Vertikallasten aus dem Balken 11 auf die Ständerrohre 1 geschieht
über an den Staänerrohren 1 höhenverstellbare Balkenriegel 12, an denen verstellbare
Winkelprofile 13 angeordnet sind, die den Frischbetonseitendruck aus dem Balken
11 über die Seiten der Balkenschalung 7 aufnahmen.
-
Der Boden der Balkenschalung 7 lagert auf Kanthölzern oder Stahlprofilträgern
14, die mit den Seiten der Balkenschalung 7 schubfest verbunden sind. Zur Abstützung
des obersten Gerüstturmschgusses quer zur Spannrichtung des Balkerns 11 sind an
den Ständerroliren 1 Stützriegel 15 mit Verstrebung 16 angeornet. Zur Ausbildung
einer verfahrbaren Schalungsgerüstsektion sind mit den Konstruktionselementen der
zuvor beschriebenen Derüsttürme und einigen Zusatzteilen Konstruktionseinheiten
gebildet, um einen Gebäude abschnitt komplett einzuschalen. Zu diesem Zweck sind
die Aussteifungsverbände 2 quer zur Spannvorrichtung des Balkens 11 auf die Breite
eines Feldes der Decke 10 zwischen den Ständerrohren 1 aieordnet. Das zusätzliche
Anbrigen von Aussteiffungsverbänden hängt von der Geschoßhöhe des zu errichtenden
Bauwerkes ab. Über dem so entstandenen räumlichen Fachwerk sind auf den Holmen 5
wiederum die Deckenschalungsträger 6 bekannter Bauart verlegt und zugfest mit dem
Holm 5 verbunden. Die Balkeneinschalung erfolgt in gleicher Weise wie beim Einsatz
eines Gerustturmes. Um zu erreichen. daß die Seiten der Balkenschalung 7 mit dem
sektionsbreiten Schalungsgerüst zu verfahren sind, muß die Balkenschalung 7 vom
erhärteten Beton horizontal abziehbar sein. Deshalb ist am uebergang von der waagerechten
Schalung 9 der Decke 10 zur senkrechten Balkenschalung 7 ein Ausgleichsblech 17
angeordnet, welches eine Horizontalverschiebung der Seiten der Balkenschalung 7
gestattet. Zur senkrechten Abstützung der Seiten der Balkenschalung 7 während des
zeitweiligen Ausbaues des Balkenriegels 12 für den Umsatzvorgang der Sslr.
-
tion sind Konsole 18 al die Ständerrohre 1 geschraubt.
-
Die beim Gerüstturm vorhandenen Stützriegel 15 sind so ausgebildet,
daß sie beim Sektionseinsatz als Riegel für eine Befestigung von Rädern 19 zu verwenden
sind. Die gesamte Schalungsgerüstsektion ist nach dem Absenken über die Fußspindeln
4 auf den Rädern 19 auf eine Kragbühne, welche sich am Gebäude bejindet, zu rollen,
von der aus eine Umsetzung mittels Hebezeug ins nächsthöhere Geschoß erfolgt. Bei
dem Einsatz als Schalungsgerüstsektion für einen Zelleubau ist bei sonst gleichem
Prinzip anstelle der Balkenschalung 7 eine Wandschalung 20 vorgesehen, wobei der
Balkenriegel 12 entfällt. Zusätzliche Spindelbolzeii 8 halten und justieren die
Wandschalung 20 und sind über die höhe der Ständerrohre 1 verteilt.