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"Vorfahren für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, mit gesonderter
Gebührenerfassung für Sonderdienste" Dic Erfindung bezieht sicii auf ein Verfahren
für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, mit gesonderter Gebührenerfassung
für die Anwahl besonderer Einrichtungen bereitgestellter Sonderdienste.
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Ls ist bereits bekannt, das für Fernsprechanlagen zur Verfügung stehende
Leitungsnetz nicht nur zum Telefonieren zu bcnutzen, sondern darüber hinaus auch
sonstige Nachrichten-oder S Steuerbefehle zu übernitteln. Dicsc zusätzliche Nachrichtenübermittlung
über Fernsprechnetz hat zur Einführung verschi@dener Sonderdienste geführt, die
bei Wahl einer bestimmten Kennziffer allen berechtigten Teilnchmern zur Verfüfung
stehen. Um die durch die Inanspruchnahme der Sonderdienste fällige Gebührenbelastung
ermitteln zu können, sind analog den Einrichtungen für die Gebührenerfassung im
Fernsprechdienst zusätzliche Schalteinrichtungen vorgesehen, die entweder gesondert
oder aber in Verbindung mit den bereits vorhandenen Gebührenerfassungseinrichtungen
die Ernittlung der zusätzlichen Gebühren ermöglichen.
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Insbesondere ist es bereits bekannt, das Fernsprechnetz zur Übertragung
von Rundfunk- und Fernsehprogrammen gegen gesonderte Eezahlung durch den das gesendete
Programm in Anspruch nchmenden Fernsprechteilnchmer auszunutzen.
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Zu diesem Zweek ist der an die Teilnehmeranschlußleitung angekoppelte
Empfänger mit einem Zusatzgerät ausgestattet, das die Anschaltung eines von mehreren
frei auswählbaren Programmen
in der Zentrale ermöglicht. Mit der
Anschaltung eines ausgewählten Programmes in der Zentrale wird eine Gebührenerfassungseinrichtung
in Form eines Zählers wirksam geschaltot, der für die Dauer der wendung mit Gebührenimpulsen,
deren Taktfrequenz der Wertigkeit des gesendeten Programmes angepaßt ist, beaufschlagt
wird. Von Nachteil bei diesem Verfahren ist, daß während der Dauer eines Telefongespräches
der Empfang des Rundfunk- oder Fernschprogramms gesperrt ist.
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Weiterhin ist; bereits eine Lösung bekannt, bei dernornale Rundfunkempfänger
über -ein Zusatzgerät derartig mit den Sprechadern einer Teilnehmeranschlußleitung
gekoppelt sind, daß bei Inbetriebnahme des Radioempfängers ein @tuerpotential an
eine der Sprechadern der Anschlußleitung gelegt wird, durch das in der Zentrale
ein zusätzlicher individueller Zäh@@eis wirksam geschaltet wird, der periodisch
mit Gebührenimpulsen beaufsehlagt wird. Von Nachteil bei dieser Lösung ist, daß
während der Dauer eines Telefongespräches das gesendete Prograrn. zviar weiterhin
einfangen werden kann, jedoch die gesonderte Zählung unterbrochen wird.
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Die Erfindung betrifft nun gleichfalls ein Vorfahren für Fernmelde-,
insbesondere Fernsprechanlagen mit gesonderter Gebührenerfassung für bei Anwahl
besonderer Einrichtungen bereitgestellte Sonderdienste. Zweck dieses neuen Verfahrens
ist es, sicherzustellen, daß einerseits nur berechtigte Teilnehmer dicsc Sonderprogramme
empfangen können und daß anderseits währerd des Empfanges cines solchen Sonderprogrammes
weder der Fernsprechverkehr unterbunden, noch aber die Gebührenerfassung für das
empfangene Sonderprogramm beeinträchtigt wird. Erreicht wird dieses dadurch, daß
zur Überwachung des Empfangs von die Berechnung zusätzlicher Gebühren crfordernder
Sonderprogramme das ausgestrahlte Rundfunk- oder Fernsehsignal durch Zusetzen oder
Abspalten einer Signalkomponente in einer die geordnetc Wiedergabe ausschließenden
Weise verfälscht \lird und daß abhängig von der Wirksamschaltung einer die gesonderte
Berechnung ermöglichenden Einrichtung für die Teilnehmeranschlußleitung dem Empfangsgerät
ein zusäizliches,
die Verfälschung des Rundfunk- oder Fernsehsignales
wieder aufhebender Signal als Drahtfunksignal zugeführt wird.
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Die von den einzelnen Sendeanstalten ausgesendeten Sonderprogramme
kënnen zwar ven jedem Empfangerät empfangen werden, jedoch ist eine einwandfreie
Wicdergabe infolge der Verfälschung des ausgestrahlten Signales nicht möglich.
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Hierzu bedarf es des Zusatzsignales, das aber nur dann zur Verfügung
stcht, wenn der Teilnchmer zum Empfang der Senderprogrammo berechtigt und die damit
verbundene gesonderte Gebührenerfassung sichergesbllt ist. Will also ein Teilnehmer
ein Sonderprogramm empfangen, so ist er sunächst gezwungen, durch Wahl einer bestimmten
Kennsiffer die Anschaltung des Zusatzsignales an seine Anschlußleitung im Amt su
veranlassen.
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Da die Anschaltung dieses Zusatzsignales zugleich von der Wirksa@schaltung
einer die gesonderte Berechnung ermöglichenden Einrichtung abhängig ist, kommen
also nur solche Fernsprechteilnchmer in den Genuß der Sonderprogramme, bei denen
die gesenderte Cobührenerfassung sich@rgestellt ist. Durch die Übertragung des Zusatzsignales
als Drahtfunksignal über die Fernsprechleitung wird zudem @rreicht, daß der n@rmale
Fernsprechverkchr unbeeinflu@i bleibt. Der Fernsprechtoilnehmer kann als@ auch während
des Empfanges eines Senderpregrammes ank@mmend gerufen werden oder abgchende Ferngespräche
führen.
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Die Verfälschung des ausgestrahlten @@ndfunk- oder Fern@ehsignales
kann in einfacher Weise durch Z@setzen eines Störsignales erfolgen, das im Empfänger
durch entsprechende Phasenverschiebung eines gleichartigen Zusatzsignales wieder
kompensiert oder aber bei Vorliegen des Zusatzsignales wieder ausgefiltert wird.
@ine andere Mëglichkeit ist insbessndere bei Fernsehpregrammen in der Weise gegeben,
daß das auszustrahlende Fernschsignal durch Abzweigen des Bild- und/oder Zeilenwechselsignales
verfälscht wird und diese abgezweigte
Signalkomponente über die
Teilnehmeranschlußleitung dem Fernsehempfangsgerät zugeleitet wird.
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Weiterhin ist es ohnc weiteres möglich, abhängig von der Art des
Zusatzsignals und dem Übertragunscharakter der Teilnehmeranschlußeitung das Zusatzsignal
unverändert oder aber in einer für die Übertragung besser geeigneten Form zu übertragen.
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Dabei auftretende Laufzeitunterschiede zwischen dem direkt ausgestrahlten
Rundfunk- oder Fernsehsignal und dem über die Teilnehmeranschlußleitung übertragen
Zusatzsignal kc'nncn in einfacher Weise durch Laufzeitglieder ausgeglichen werden.
Dabei ist es zweckmäßig, daß ein Grobausgleich der Laufzeitunterschicde durch ein
in den Sendezweig für dns ausgestrahlte Rundfunk- oder Fernschsignal eingefügtes
Laufzeitglied und ein Feinausgleich durch am Empfangsgerat vorgesehene und in den
Übertragungsweg für das Zusatzsignal eingefügte Iaufzeitglieder erfolgt. Dic tibertragung
des über die Teilnehmeranschlußleitung gesendeten Zusatzsignales ksnn entweder jeweils
für eine vorgegebene Zeitspanne oder aber jeweils für die Dauer des gesamten Sonderpregrammes
freigegeben werden. Im ersteren Falle wäre der Teilnehmer gezwungen, bei längeren
Sonderprogrammen die Anschaltung des Zusatzsignales mchrfach anzufordern, Andererseits
ermöglicht diese Maßnahme eine gerechtere Gebührenbelastung für den Fall, daß bei
längeren Sonderprogrammen der Teilnehmer nur eine kurze Zeit an dorn gesendeten
Programm interessiert ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung seienmachfolgend anhand eines
in der Zeichnung als Blockschaltbild wiedergegebenen Musführungsbeispieles näher
erläutert. Dieses Blockschaltbild zeigt im mittleren Teil Ausschnitte einer an sich
bekannten Fernsprechvermittlungsanlage VST, mit der die einzelnen
Teilnehmer
Tln über Anschlußleitungen L verbunden sind. Jede dieser Teilnehmeranschlußleitungen
t ist in der Vermittlungsanlage mit einer leitungsindividuellen Teilnehmerschaltung
TS gekoppelt und hat über das nachfolgende Koppelnetzwerk KN Zugriff zu den weiterführenden
Verbindungseinrichtungen in Form der Verbindungssätze VS. Dabei sind sämtliche Einrichtungen
zur Überwachung der einzelnen Teilnehmeranschlußleitungen L mit den zugehörigen
Teilnehmerschaltungen TS, zur Durchschaltung von Verbindungswegen irn Koppelnetzwerk
K1J sowie zur Uberprtifu1lg der Verbindungssätze und zur Steuerung des gesamten
Vermittlungsablaufes in der Zentralsteuerung ZST zusammengefaßt. Derartige Vermittlungssysteme
sind bereits bekannt, auf ihre A@beitsweise soll daher nicht näher eingegangen werden,
sondern lediglich kurz@die Funktionsabläufe aufgezeigt werden, die sich ergeben,
wenn einer der Teilnehmer Tln seinen Hörer abnimmt und eine abgehende Verbindung
Aufbauen will: Das Äbnchmeü des Hörers an der Teilnehmerstelle führt zum Schlie-Den
der Teilnehmerschleife, was in der Teilnehmerschaltung TS erkannt und in der Zentralsteuerung
ZST mitgeteilt wird.
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Diese ermittelt darauf cincn freien Verbindungssatz VS und verbindet
daraufhin die anfordernde Teilnehmeranschlußleitung über das Koppelnetzwerk mit
dem ausgewählten Verbindungssatz. Von dicsem werden nachfolgend die von der Teilnehmers-tellc
ausgesendeten Wählzeichen aufgenommen und an die Zentralsteuerung ZST übergeben,
die dann, abhängig von den zugeführten Wählzeichen, alles weitere veranlaßt, u.a.
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auch die Bereitstellung von Sondereinrichtungen SE bei der Inanspruchnahme
von Sonderdiensten.
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Mit Bezug auf das der Erfindung zugrunde liegende Lösungsprinzip zeigt
das Blockschaltbild an der Teilnehmerstolle des weiteren einen Fernsehempfänger
TV, der über das laufzeitglied LZ und ein Hochpaßglied HP mit der Teilnehmeranschlußleitung
L gekoppclt ist. Dieses Fernsehempfangsgerät TV ist noimalerweise in der lage, die
von dem im rechten Teil
der Figur gezeigten Sender S ausgestrihlten
Fernsehsi gnalc FS aufzunehmen und wiederzugeben. Lediglich für den Empfang von
gesondert kostenpflichtigen Sonderprogrammen bedarf es eines über die Teilnchmeranschlußlcitung
L zugcführten Zusatzsignales. Dieses Zusatzsignal ZS wird über ein den Sender S
mit der Vermittlungsstelle VST verbindendes Kabel SL zugeleitet und unter Zwischenschaltung
der Sondereinrichtung SE über ein in der Teilnehmerschaltung TS angeordnetes Hochpaßglicd
auf die Teilnehmeranschlußleitung L gegeben. Damit dieses außerhalb des Sprachfrequenzbandes
liegende Zusatzsignal nicht auf andere Teilnehmeranschlußleitungen übergreifen kann,
sind die Anschlußleitungen an beiden Enden in an sich bekannter Weise durch Tiefpaßglieder
TP abgeriegelt.
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Will nun der Teilnehmer TIn ein der Allgemeinheit nicht zugängliches
Scnderprograrnm empfangen, so muß cr zunächst über seinon Fernsprochanschluß durch
Wahl einer bestimmten Kennziffer die Anschaltung des erforderlichen Zusatzsi gnales
ZS an seine Anschlußleitung L veranlassen. Die Zentralsteuerung ZST erkennt diesen
Wunsch an der gewählten Kennziffer und schaltet daraufhin die für jeden Teilnehmer
individuell vorgesehene Sondereinrichtung SE wirksam, wahrend der für die Anforderung
des Zusatzsignals aufgebaute Verbindungsweg von der Teilnehmerstelle Tln bis zum
Verbindungssatz VS wieder ausgelöst wird.
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Dic Sondereinrichtung SE kann sehr einfach aufgebaut sein.
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Erforderlich ist zumindestens ein Schalter s, der das vom Sender
S über die Kabelleitung SL gelieferte Zusatzsignal sn die Anschlußleitung L des
anfordernden Teilnehmers anschaltet und ein weiterer Schalter, der entweder den
teilnehmerindividuellen Gesprächszähler oder aber einen zusätzlichen Zähler Z mit
einer diesem Sonderdienst entsprechenden Gebühr@nimpulsquelle verbindet. Des weiteren
ist entweder
ein Zeitschaltglied, das die Anschaltung des Zusatzsignals
an die Tcilnehmeranschlußlcitung nach einer vorgegebenen Zeitspanne wieder rüekgängig
macht und gleichzeitig den Zählstromkreis für die gesonderte Gobührenerfassung wieder
auf trennt, oder aber ein gesondertes Überwachungsschaltglied erforderlich, das
am Ende eines, jeden Sonderprogrammes die Abschaltung des Zusatzsignales im Sender
S überwacht und davon abhängig in gleicher Weise wie die vorerwähnte Zeitschalteinrichtung
den Schalter s wieder öffnet und den Zählstromkreis abschaltet. Selbstverständlich
können anstelle der einzelnen Zähl er auch leitungsindividuelle Zählabschnitte in
einem Zentralspeicher für die zentrale Gebührenerfassung verwendet werden.
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Auch bereitet es keine Schwierigkeiten, bei mehreren gleichzeitig
ausgestrahlten und unterschicdlich zu belastenden Sonderprogrammen eine Auswahl
unter dieson Sonderprogrammen zu treffen, indem der Teilnehmer zusätzlich zu der
Kennziffer für den Sonderdi@nst eine das gewünschte Programm kennzeichnende Konnziffer
wählt, die dnn dazu dient, den in diesem Falle als. Wählachalter ausgebildeten Schalter
auf den das Zusatzsignal für das ausgewählte Sonderprogramm liefernden kanal einzustellen.
Gleiches gilt für den den Zählerstromkreis durch-schaltenden Schalter, damit der
Zähler für die Sonderprogramme jeweils mit der dem jeweils gewünschten Programm
zugeordneten Zählimpulsquelle verbunden werden kann.
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Die durch die verschiedenen Übertragungskanäle bedingten Laufzeitunterschiede
zwischen dem susgestrahlten Signal rS und dem über die Teilnehmeranschlußlcitung
übertragenen Zusatzsignal ZS kann an sich in bekannter Weise durch Laufzeitglieder
ausgeglichen werden. Eines dieser Laufzeitglieder LZ ist beispielsweise in den tibertragungaweg
für das Zusatzsignal zwischen dem Hochpaßglicd HP und dem Fernseh'empfänger TV eingefügt.
Zusätzlich kann ein taufzeitglied zentral im Sendekreis
für das
ausgestrahlte Signal FS vorgesehen werden, durch die imsbesondere die durch die
Kabelleitung St und die längste Teilnehmeranschlußleitung bedington Laufzeitunterschicde
für das Zusatzsignal ausgeglichen werden, während die durch die verschieden langen
Teilnehmeranschlußlei tungen bedingten Laufzeitunterschiede einfacher durch das
im Fernsehempfänger vorgesehene Laufzeitglied LZ ausgegliehen werden können.
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1 Figur 7 Patentansprüche