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Elektroofen, insbeso lere Lichtbogenofen Die Erfindung betrifft einen
Elektroofen, insbesondere Lichtbogenofen, der ein dreigeteiltes, aus Herd, Seitenwand
und Deckel bestehendes feuerfest ausgekloidetes Ofengefäß besitzt.
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Solche Elektroöfen mit dreigeteiltem Ofengefäß erlauben bei durch
normalen Verschleiß der feuerfesten Ofenauskleidung bedingtem Ofenausfall optimal
kurze Zustellungszeiten, weil praktisch das im Bereich größter thermisoher und chemischer
Angriffe, somit des größten Verschleißes (Sohlackenzone) liegende Seitenwandteil
unter Vermeidung sonst üblicher zeitraubender Ausbruch- und Ausbesserungsarbeiten
einfach gegen ein bereits vorgefertigtes analoges Seitenwandteil ausgetauscht wird.
Dreigeteilte Elektroofengefaße gewährleisten daher einen derzeit optimalen Ofenausnutzungsgrad.
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Trotzdem haben derartig aufgebaute Elektroöfen eine ihrer erhebliohen
Bedeutung für die Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Elektrostahlerzeugung gemäße
breitere Anwendung in der Industrie noch nicht finden können. Das hängt wohl hauptsächlich
mit dem Transport problem solcher für den Austausch vorgefertigter Ofenteile zusammen,
denn es war bisher nicht möglich z.B. ein mit feuerfesten Steinen ausgekleidetes
Elektroofen-Seitenwandteil von immerhin erheblichem Gewicht mit hinreichender Sicherheit
für das feuerfeste Steinmaterial zur Montagestelle am Elektroofen zu transportieren.
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Es ist zwar schon versucht worden, diese vorwiegend beim austauschbaren
Seitenwandteil dreigeteilter Elektroofengefäße auftretenden Behwieridkeiten durch
eine feuerfeste Auskleidung der Seitenwand in Form einer auf den Ofenmantel aufgetragenen
feuerfesten Masse zu umgehen, Jedoch auf Kosten wiederum der Standzeit des Ofens,
da bekanntlich Ofenauskleidungen in Form von feuerfesten Massen höherem Verschleiß
unterworfen eind als feuerfeste Steine und keine So günstigen Werte hingiohtlioh
Haltbarkeit ergeben.
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Duroh die Erfindung soll hier eine Verbesserung insofern erzielt werden,
als ermöglicht werden soll, vorgefertigte Seitenwandteile von dreigeteilten Elektroöfen
in feuerfester Steinzustellung auszuführen unter Vermeidung sonst üblicher Transportschwierigkeiten
und -schäden, wie sie z.B. durch Lockern und Lösen einzelner Steine aus der Auskleidung
zu verzeichnen sind.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Seitenwand
eine Auskleidung aus feuerfesten Steinen erhält, von denen vorzugsweise zwei untere
Lagen in einer ringkanalartigen Tragvorrichtung des metallischen Gefäßaußenmantels
gehalten sind. Hierbei kann in Anpassung an übliche Steinformate die Tragvorrichtung
im Quersohnitt U-förmiges Profil aufweisen, und die Steinlagen können mit Hilfe
von Klemmorganen, vorzugsweise Keile, in der Tragvorriohtung auskragend eingespannt
sein. Die gesamte Ringwand aus feuerfesten Steinen ist somit auf den auskragend
eingespannten Steinlage abgestützt und kann ihre Lage beim Transport der Seitenwand
nicht ändern. Herkömmliche Transportschäden sind dadurch weitgehend ausgeschlossen.
Um eine noch bessere Lastverteilung der gesamten Ringwand auf die auskragend eingespannten
Steinlagen beim Transport zu sichern, kann zwischen der oberen Steinlage und der
darauf aufgebauten Steinauskleidung ein in die Tragvorrichtung hineinreichendes
Stützblech angeordnet sein, gegen welches in die Tragvorrichtung eingebrachte Keile
gepresst sind. In weiterer Ausbildung der Erfindung kann auch die im Quersohnitt
U-förmige Tragvorrichtung Schenkel ungleicher Länge besitzen, und der untere, zugleich
die Gefäßseitenwand zur ansohließenden Herdwand hin begrenzende Schenkel kann als
die Seitenwand-Auskleidung tragender Schenkel länger auBgebildet sein als der andere,
das Klemmorgan aufnehmende Schenkel. Es ist von Vorteil, wenn die feuerfesten Steine
der Seitenwand-Auskleidung in an sich bekannter Weise am Gefäßaußenmantel verankert
sind.
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Dadurch wird auch schon ein Teil der Wandlast auf den Außenmantel
der Gefäßseitenwand übertragen.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungebeispieles in der Zeichnung
dargestellt und anschließend näher erläutert.
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Das im Längeschnitt zur Hälfte dargestellte dreigeteilte Ofengefäß
eines Lichtbogenofens besteht aus dem Herd A, der Seitenwand D und dem Deckel C.
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Herd, Seitenwand und Deckel sind in bekannter Weise mit geeigneten
Feuerfestqualitäten ausgekleidet, welche beim Herd aus einem Dauerfutter 1, aus
Schamotte- und Sinterdolomitsteinen mit angrenzendem Verschleißfutter 2 aus Sinterdolomit-Stampfiasse,
bei der Seitenwand aus vergüteten Dolomitsteinen 3 und beim Deckel aus hochwertigen
Silikasteinen 4 bestehen können.
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Die erdauskleidung 1, 2 wird durch einen metallischen hohlzylindrischen
Außelmantel 5 mit gekümpelten Boden, das Gewölbemauerwerk 4 des Deckels durch einen
metallischen Außenmantel 6 und die Seitenwand-Auskleidung 3 durch einen metallischen
hohlzylindrischen Außenmantel 7 zusammengehalten.
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Der Außenmantel 7 ist an seinem unteren Rand nach außen zu einem im
Schnitt etwa U-förmigen Ringkanal 7' ausgeweitet, der die beiden unteren Steinlagen
3' der Seitenwand-Auskleidung 3 trägt. Zwischen diese Steinlagen 3' und das auf
ihnen aufgebaute Mauerwerk 3 sind zur besseren Lastverteilung über den Umfang verteilt
dünne Blechstreifen 8 eingelegt, und die beiden Steinlage 3' sind mit mehreren über
den Umfang verteilte Metallkeile 9 gegen den kürzeren Schenkel des U-förmigen Ringkanals
7' fest verkeilt. Der untere Schenkel 7" des Ringkanals ist etwas länger ausgebildet
und ragt etwa 50 mm über den Mantel 5 in den Bereich des Mauerwerks 1 des Herdes
hinein. Damit ist eine ausreichende, etwa ein Drittel der Gesamtfläche der unteren
Steinlage der Seitenwand stützende Auflagefläche gegeben. Es hat sich gezeigt, daß
diese Relation für ein sicheres Tragen und Abettitzen des gesamten Mauerwerks 3
der Ringwand beim Transport der Seitenwand B günstig ist und vollkommen ausreicht.
Hinzu kommt, daß durch eine bei 10 angedeutete Verankerung der einzelnen Steine
des Mauerwerks 3 am Außenmantel 7, beispielsweise nach in der österr.
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Patentschrift 266 187 beschriebener Art, ein Teil des Gewichtes des
Mauerwerks 3 vom Außenmantel 7 aufgenommen wird.
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Der Lichtbogenofen ist zur angießen der Stahisohmelze oder der Schlacke
schwenkbar; auf die Darstellung der Schwenkeinriohtung wurde, weil an sioh bekannt
und nicht zus Gegenstand der Erfindung gehörig, der besseren Übersicht halber verzichtet.
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Bei Verschleiß der feuerfesten Auskleidung des Ofengefäßes läßt sich
die Seitenwand B in optimal kürzester Zeit gegen eine bereits vorgefertigte und
bereitgestellte in ihrem Aufbau analoge Seitenwand austauschen, welche sioher und
ohne transport bedingte Beschädigungen des Stein-Mauerwezks vom Herstellungsort
zum Schmelzofen transportiert werden kann. Herd und Deckel können in üblicher Weise
am Ort ausgebessert oder erneuert werden.