DE1805196B2 - Ueberzugsmittel - Google Patents
UeberzugsmittelInfo
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- DE1805196B2 DE1805196B2 DE19681805196 DE1805196A DE1805196B2 DE 1805196 B2 DE1805196 B2 DE 1805196B2 DE 19681805196 DE19681805196 DE 19681805196 DE 1805196 A DE1805196 A DE 1805196A DE 1805196 B2 DE1805196 B2 DE 1805196B2
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- C08G63/12—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
- C08G63/16—Dicarboxylic acids and dihydroxy compounds
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
B. 50 bis 90 Gewichtsprozent h\drox\lgruppen-
oder carboxylgruppenhaltig verzweigte Pohester
aui aliphatischen Polyolen. 1.4-Bis-ihy- ,<,
droxymethyli-cyclohexan und anderen Diolen
einerseits sowie aromatischen und aliphatischen Dicarbonsäuren andererseits
neben gegebenenfalls üblichen Zusatz- und Hilfsstoffen enthalten, wobei das Bindemitte! auch
durch Mischkondensation von Aminoplasten und oder deren niedermolekulare, definierten Vorstufen
mit den Polyestern oder durch Mischkondensation der Ausgangsprodukte der Aminoplastherstellung
mit den Polyestern hergestellt worden sein kann, d-■;durch gekennzeichnet, daß Polyester
mit mittleren Molgewichten zwischen 800 und 50(X) eingesetzt werden, die durch Veresterung der Gemisch; I und III hergestellt worden sind, wobei
Gemisch I
1.1 zu 1 bis 50 Molprozent aus einem oder mehreren aliphatischen Polyolen mit 3 oder
4 Hydroxylgruppen und 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und
1.2 zu 99 bis 50 Molprozent aus einem Gemisch II
von aliphatischen und cycloaliphatischen Diolen besteht, das wiederum
11.1 zu 70 bis 30 Molprozent aus l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan und
11.2 zu 30 bis 70 Molprozenl aus einem oder mehreren aliphatischen oder anderen cycloaliphatischen Diolen, in denen die Hydroxylfunktionen durch 2 bis 8 Kohlenstoffatome ge-
trennt sind und gegebenenfalls bis zu 2 der Kohlenstoffatome durch Sauerstoffatome ersetzt sein können, die wiederum durch mindesiens 2 Kohlenstoffatome voneinander getrennt sein sollen, besteht, und Gemisch III
III. 1 zu 91 bis 33 Molprozent aus einer oder mehreren aromatischen oder cycloaliphatischen Dicarbonsäuren und/oder deren Derivaten und
III.2 zu 9 bis 67 Molprozent aus einer oder mehreren aliphatischen Dicarbonsäuren mit 4 bis
12 Kohlenstoffatomen und/oder deren Derivaten besteht.
2. überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß solche Polyester eingesetzt werden, bei denen zur Veresterung einerseits 10 bis 40 Molprozent der Komponente 1.1 und 90 bis 60 Molprozent der Komponente 1.2 verwendet
werden, wobei die Komponente 1.2 zu 60 bis 40 Molprozent aus der Komponente II.1 und zu
40 bis 60 Molprozent aus der Komponente II.2 besteht, und andererseits die Komponente III.I
/u 75 bis 5(1 Molprozent und die Komponente
111.2 /u 25 bis 50 Molprozent eingesetzt wird.
3. fberzugsmiKei nach Anspruch 1 und 2.
dadurch gekennzeichnet, daß Polyester eingesetzt verden. zu deren Herstellung ein Gemisch I verwendet
worden ist. das zu IO bis 30 Molprozem aus Komponente 1.1 und zu 90 bis 70 Molpro/...-nt
aus Komponente 1.2 besteht.
4. überzugsmittel nach Anspruch 1 bis 3. dadurch
ückennzeichnei. daß Polyester eingesetzt
werden" zu deren Herstellung ein Gemisch 111
verwendet worden ist. das zu 67 bis 50 Molpro/em
aus Komponente 111.1 und zu 33 bis 50 Molprozei,:
aus Komponente 111.2 besteht.
5. rberzugsmittel nach Anspruch 1 bis 4. da
durchgekennzeichnet, daß Polyester eingesetzt werden, zu deren Herstellung als Komponente 1 i i 2
gesättiete, aliphatische Dicarbonsäuren mit 4 bis 6 Kohfenstoffatomen und oder deren Derivate verwendet worden sind.
Gegenstand der Erfindung sind überzugsmittel auf der Grundlage einer Mischung aus Bindemittel
und organischen Lösungsmitteln oder Wasser und das Bindemittel wasserlöslich machenden Zusätzen, die
als Bindemittel
A. 50 bis 10 Gewichtsprozent Aminoplaste und oder deren niedermolekularem, definierte Vorstufen und
B. 50 bis 90 Gewichtsprozent hydroxylgruppen-oder
carboxylgruppenhaltige verzweigte Polyester aus aliphatischen Polyo'en, l,4-Bis-(hydroxymethyl>-cyclohexan und anderen Diolen einerseits sowie
aromatischen und aliphatischen Dicarbonsäuren andererseits
neben gegebenenfalls üblichen Zusatz- und Hilfsstoffen enthalten.
Es ist bekannt, daß sogenannte ölfreie Alkydharze in Kombination mit Aminoplasten zur Herstellung
von Lackfilmen geeignet sind. Die aus diesen Polyestern hergestellten Lackfilme sollen Dei einer gegebenen Flexibilität eine ausgezeichnete Härte aufweisen,
wobei sich insbesondere die Polyester aus Neopentylglykol und die unter Verwendung von Glycidylestern
von Monocarbonsäuren, die 9 bis 11 Kohlenstoffatome enthalten und deren Kohlenstoffkette in α-Stellung zur Carboxylgruppe verzweigt ist, hergestellten
Polyester auszeichnen sollen (H. L. G e r h a r d t und E.E.Pa r k er.Ind.Engng.Chem.59,Nr.8,42[1967]).
Auch in der USA.-Patentschrift 2 860 119 und in
der Publikation von D.L.Edwards, D.GFinney und P. T. von Bramer in Deutsche Farbenzeitschrift
20, 519 (1966), werden ölfreie Alkydharze auf Basis von Diolen oder Polyolen mit Neopentyl-Struktur
beschrieben, die nach Vernetzung mit Aminoplasten Lackfilme mit guter Chemikalienbeständigkeit,
hoher Härte und guter Flexibilität ergeben sollen. Wie eigene Vergleichsversuche zeigen, sind derartige
ölfreie Alkydharze nur unter Schwierigkeiten herzustellen; darüber hinaus sind sie zwar hart, jedoch nur
relativ wenig elastisch (siehe Vergleichsbeispiel 1).
Aus der USA.-Patentschrift 3 207 715 ist weiterhin
bekannt, daß Polyester aus Trimellitsäureanhydrid,
805 I
rseopenlylglvkol und Adipinsäure in Kombination
mil Tetrakts-ialko.\ymethyl)-benzoguanaminen Lackliime
t\geben, die gute C'hemikalieiircsisten/ und gute
Flexibilität aufweisen sollen. Die in dieser Patentschrift
angegebenen Werte zeigen jedoch, daü die FIejibiliüit
dieser Lack filme /war vergleichsweise vergessen
ist. daß ihre Absolut werte aber immer noch sehr for ing sind.
:n der USA.-Palentschrift 3 158 5X4 werden Alkydharze
aus einer Phthalsäure, einem mehrwertigen Alkohol und einem Dinieren einer ungesättigten aliphatischen
Monocarbonsäuren die !4 bis 22 Kohlenstoffatome
enthält, beschrieben, die in Kombination mit Aminoplasten Lackfilme ergeben, die sich durch die
Kombination von Härte und Plastizität auszeichnen. Die so hergestellten Lackfüme neigen jedoch stark
zum Vergilben 'md sind nicht ausreichend lösungsmittelbeständig.
In der USA.-Patentschrift 2 460 186 werden Polyester aus 2-Äthylhexandiol-(l,3) z!s Weichmacher von
außergewöhnlichem Wert für die Anwendung in Harnstoff-Formaldehyd-oderMelamin-Formaldehydkondensationsprodukten beschrieben. Die nach diesen
Angaben gewonnenen überzüge sind zwar zum Teil dehnbar und schlagfest, aber zu weich (siehe Vergleichsbeispiel 2).
Auch in der Firmenschrift »1,4-Cyclohexanedimethanol« der EasM-an Kodak Company vom Juli 1965
werden Alkydharze beschrieben, c*;e aus Pelargonsäure,
Phthalsäureanhydrid, Pentaerythrit, Neopentylglykol und l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyc! hexan hergestellt
werden und sowohl hart als auch elastisch sein sollen. Auch diese Polyester erfüllen nicht die in sie gesetzten
Erwartungen, wie eigene Versuche zeigen (siehe Vergleichsbeispiel 3).
In den USA. - Patentschriften 3 378 402 und 3 374 114 werden Drahtlacke mit verbesserten Isoliereigenschaften beschrieben. Diese Polyester enthalten
keine aliphatischen Dicarbonsäuren und werden ohne Aminoplaste ausgehärtet. Zur Verarbeitung müssen
sie in polaren Lösungsmitteln, wie z. B. Phenolen, gelöst werden. Die Härtungstemperatur beträgt etwa
400rC. Demgegenüber haben die erfindungsgemäßen
überzugsmittel neben verbesserten Eigenschaft;::) den
Vorteil, daß sie in umweltfreundlicheren Lösungsmitteln verarbeitet werden können. Ferner liegen die
Härtungstemperatursn wesentlich niedriger.
Die USA.-Patentschrift 3 338 743 beschreibt gleichfalls Drahtlacke. Diese enthalten entsprechend ihrem
speziellen Anwendungszweck einen höheren Polyolanteil Sie sind daher stärker verzweigt und liefern
somii härtere Produkte. Eigene Versuche ergaben, daß auch eine Anpassung derartiger Produkte an die vorliegende Erfindung, indem Neopentylglykol (Beispiel 1
bzw. 2 der USA.-Patentschrift 3 338 743) gegen eine erfindungsgemäße Diolkomponente aus Äthylenglykol und l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan ausgetauscht wurde, diesen Mangel nicht beheben kann.
Ferner werden in der USA.-Patentschrift 3 309 335
bei Raumtemperatur trocknende Lackharze beschrieben, die aus ungesättigten Polyestern und einem
Vinylaromaten bestehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, überzüge
herzustellen, bei denen sich hohe Elastizität mit großer Härte vereinen und die darüber hinaus nicht zum Vergilben neigen.
Diese Aufgabe wurde überraschend dadurch gelöst, ciß überzugsmittel gefunden wurden, bei denen als
Komponente B Polyester mit mittleren Molgewichten zwischen 800 und 5000 eingesetzt werden, die durch
Veresterung der Gemische I und III hergestellt worden sind, wobei Gemisch I
s
s
1.1 zu 1 bis 50 Molprozent aus einem oder mehreren
aliphatischen Polyolen mit 3 oder -,■ Hydroxylgruppen
und 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und
1.2 zu 99 bis 50 Molprozent aus einem Gemisch Il ίο von aliphatischen und cycloaliphalischen Diolen
besteht, das wiederum
11.1 zu 70 bis 30 Molprozent aus 1,4-Bis-lhydroxymethyD-eycIohexan
und
11.2 zu 30 bis 70 Molprozent aus einem oder mehreis ren aliphatischen oder anderen cycloaliphalischen
Diolen, in denen die Hydroxylfunktion durch 2 bis 8 Kohlenstoffatome getrennt sind
und gegebenenfalls bis zu 2 der Kohlenstoffatome durch Sauerstoffatome ersetzt sein können, die
wiederum durch mindestens 2 Kohlenstoffatome voneinander getrennt sein sollen, besteht, und
Gemisch III
111.1 zu 91 bis 33 Molprozent aus einer oder mehreren
aromatisch--η oder cycloaliphatischen Dicarbon
säuren und/oder deren Derivaten und
111.2 zu 9 bis 67 Molprozent aus einer oder mehreren
aliphatischen Dicarbonsäuren mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und/oder deren Derivaten besteht.
Als Polyole sind z. B. Glycerin, Trimethyloläthan,
Trimethylolpropan und Pentaerythrit geeignet; die Verwendung von Glycerin wird bevorzugt.
In den genannten Polyestern kann l,4-Bis-(hydroxy
methylj-cyclohexan in seiner trans- oder cis-Form oder
als Gemisch beider Formen vorliegen.
Als mitzuverwendende Diole, in denen die Hydroxylfunktionen durch 2 bis 8 Kohlenstoffatome getrennt
sind und gegebenenfalls bis zu 2 der Kohlenstoffatome
durch Sauerstoffatome ersetzt sein können, die wiederum durch mindestens 2 Kohlenstoffatome voneinander getrennt sein sollen, eignen sich z. B.Äthylenglykol,
Propandiol-(1,2), Propandiol-(1,3), ButandioH 1,2), Butandiol-(2,3), ButandioH 1,3), Butandiol-(1,4), 2,2-Di-
methyl - propandiol - (1,3), Hexandiol-(1,6), 2-Äthylhexandiol-(l,3),Cyclohexandiol-(l,2),Cydohexandiol-(1,4), l,2-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan, 1,3 -Bis-(hydroxymethyl) - cyclohexan, x,8 - Bis - (hydroxymethyO-tricyclo-r^UO^-decan, wobei χ für 3,4 oder 5
steht, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Dipropylenglykol oder Tripropylenglykol. Cycloaliphatische Diole können in ihrer eis- oder trans-Form oder als Gemisch beider Formen verwendet werden. Besonders
geeignete Polyester entstehen, wenn als Kompo
nente II.2 jeweils ausschließlich Äthylenglykol, Pro-
pandiol-(l,2), Diäthylenglykol oder Dipropylenglykol
eingesetzt wird.
Als aromatische oder cycloaliphatische Dicarbonsäuren sind z. B. Pthalsäure, Isophthalsäure, Hexa-
hydroterephthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Hexahydroisophthalsäure sowie
Endomethylen- oder Endoäthylen-tetrahydrophthalsäure, Hexachlor - endomethylen - tetrahydrophthalsäure oder Tetrabromphthalsäure geeignet, wobei die
cycloaliphatischen Dicarbonsäuren in ihrer trans- oder cis-Form oder als Gemisch beider Formen eingesetzt
werden können. Die Verwendung von Dicarbonsäuren, in denen die Carboxylgruppen in 1,2-Steilung angeord-
805 196
net sind, insbesondere von Phthalsäure und Hexahydrophthalsäure,
wird bevorzugt.
Als aliphatische Dicaibonsäuren eignen sich besonders
Bernsteinsäure, Glutarsäure. Adipinsäure, Korksäure, Sebacinsäure, Decandicarbonsäure oder
2,2.4-Trimethyiadipinsäure. Es können aber auch ungesättigte Dicarbonsäuren, wie beispielsweise Maleinsäure,
Fumarsäure, Itaconsäure oder Citraconsäure, eingesetzt werden, doch wird die Verwendung gesättigter
aliphatischer Dicarbonsäuren mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere der Adipinsäure, bevorzugt.
An Stelle der freien Dicarbonsäuren können auch ihre Ester mit kurzkettigen Alkanolen, z. B. Dimethyl-,
Diäthyl- oder Dipropylester, eingesetzt werden. Sofern die Dicarbonsäuren Anhydride bilden, können
auch diese verwendet werden, z. B. Phthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrahydrophlhalsäureanhydrid. Bernsteinsäureanhydrid, GIutarsäureanhydrid oder Maleinsäurear .lydria.
überzüge mit besonders guten Eigenschaften erhält
man bei Verwendung von Polyestern mit mittleren Molgewichten von 1000 bis 4000, insbesondere von
1500 bis 3000, die überwiegend Hydroxylgruppen enthalten, d. h. mit einem molaren Überschuß an Alkohol
komponente (Diol und Polyol) hergestellt worden sind. Die Eigenschaften der überzüge werden weiter verbessert, wenn man Polyester einsetzt, zu deren Her
stellung ein Gemisch I verwendet worden ist, das zu 10 bis 40 Molprozent, insbesondere zu 10 bis 30 Molprozent aus Komponente 1.1 und zu90~bis 60 Molprozent, insbesondere 90 bis 70 Molprozent aus Komponente 1.2 besteht, wobei die Komponente 1.2 bevorzugt zu 60 bis 40 Molprozent aus der Komponente II.l und zu 40 bis 60 Molprozent aus der Komponente 11.2 besteht.
Die Herstellung der Polyester kann nach allen bekannten und üblichen Verfahren, mit oder ohne Katalysator, mit oder ohne Durchleiten eines Inerlgasstromes, als Lösungskondensation, Schmelzkondensation oder Azeotrop-Veresterung, bei Temperaturen
bis zu 250" C oder höher durchgeführt werden, wobei das frei werdende Wasser oder die frei werdenden
Aikanole kontinuierlich entfernt werden. Die Veresterung verläuft nahezu quantitativ und kann durch Bestimmung der Hydroxyl- und Säurezahlen verfolgt
werden. Das Molgewicht des Polyesters läßt sich in einfacher Weise über das Einsatzverhältnis von Alkoho'.komponente (Diol und Polyol) und Dicarbonsäure
regulieren. Dazu werden zur Herstellung von Polyestern mit überwiegend Hydroxylgruppen auf η Mol
Diol und m Mol Polyol (n + m — 1) Mol Dicarbonsäure eingesetzt. Sollen jedoch Polyester hergestellt
werden, die überwiegend Carboxylgruppen enthalten, so errechnet sich die Menge an einzusetzender Dicarbonsäure nach der Formel M = η + m(x — 1) + 1,
in der M die Menge (in Mol) an Dicarbonsäure bedeutet, die eingesetzt werden muß, wenn ein Carboxylgruppen enthaltender Polyester aus η Mol Diol und
m Mol eines χ Hydroxylgruppen enthaltenden Polyols hergestellt werden soll. In der Regel werden die
Veresterungsbedingungen so gewählt, daß die Reaktion möglichst vollständig ist, d. h., bis die Säurezahl bei
Ansätzen, die der Herstellung Hydroxylgruppen enthaltender Polyester dienen, kleiner als 5 mg/KOH/g
ist. Bei Ansätzen zur Herstellung Carboxylgruppen enthaltender Polyester wird so lange verestert, bis die
Hydroxylzahl unter 5 mg KOH/g liegt.
Die Veresterungstemperaiur wird so gewählt, daß
die Verluste an leicht flüchtigen Substanzen gering bleiben, d. h., zumindest während des ersten Zeitraums
der Veresterung wird bei einer Temperatur veresten. die unter dem Siedepunkt der am niedrigsten siedenden
Ausgangssubstanz liegt.
Bei der Herstellung der Polyester ist zu beachten, daß sowohl das Molgewicht des Polyesters als auch
dessen Zusammensetzung Einfluß auf die Eigenschäften der daraus hergestellten Lackfilme haben.
Bei höheren, mittleren Molgewichten wird in der Regel die Härte des Lackfilms vermindert, während
die Elastizität zunimmt, dagegen läßt bei niedrigen Molgewichten die Flexibilität des Lackfilms bei gleich-
zeitiger Steigerung der Härte nach. In ähnlicher Weise wirken sich auch unterschiede in der Zusammensetzung
des Polyestersaus: Bei höherem Anteil an aliphatischen Dicarbonsäuren und bei größerer Kettenlänge der aliphatisch;^ Dicarbonsäuren nimmt
die Elektrizität des Lack films ^u, während seine Härte
vermindert wird. Umgekehrt wird mit zunehmendem Anteil an aromatischen und/oder cycloaliphatischen
Dicarbonsäuren im Polyester der Lackfilm härter und weniger flexibel. Einen ähnlichen Einfluß üben
die Diole aus: Mit zunehmender Kettenlänge der offenkettigen Diole und mit größer werdendem Anteil
dieser Diole im Polyester wird der Lackfilm weicher und flexibler. Verwendet man jedoch bei der Herstellung der Polyester zusätzlich Diole mit kurzen und
verzweigten Kohlenstoffketten oder mit cycloaliphatischen Ringen, so werden die aus diesen Polyestern hergestellten Lackfilrae in der Regel mit zunehmendem
Anteil an diesen Diolen härter und weniger elastisch. Auch das Molverhältnis von Polyol zu Diol ist für die
mechanischen Eigenschaften der Lackfilme von Bedeutung: Mit abnehmendem Mol verhältnis Polyol : Diol nimmt auch die Härte der Filme ab, während
ihre Elastizität erhöht wird. Umgekehrt wird bei größeren Molverhältnissen Polyol:Diol die Flexibilität
der Lackfilme vermindert und deren Härte verbessert. Bei Kenntnis dieser Regeln ist es oiine Schwierigkeiten
möglich, im Rahmen des beanspruchten Bereichs Polyester mit für den jeweiligen Verwendungszweck
der erfindungsgemäßen überzugsmittel optimalen
Als geeignete Aminoplaste kommen die bekannten Umsetzunssprodukte von Aldehyden, insbesondere
Formaldehyd, mit mehreren Amino- oder Amidogruppen tragenden Substanzen in Frage, wie z. B. mit MeI-
5J amin, Harnstoff, Ν,Ν'-Äthylenhamstoff, Dicyandiamid und Benzoguanamin. Besonders geeignet sind
die mit Alkoholen modifizierten Aminoplaste. Ebenso geeignet sind die niedermolekularen, definierten Vorstufen von Aminoplasten, wie z. B. Dimethylolharn-
stoff, Tet amethylolbenzoguanamin, Trimethylolmelamin oder Hexamethylolmelamin, die auch in teilweise
oder völlig verätherter Form, z.B. als Dimethoxymethyl-harnstoff, Tetrakis-(niethoxymethyl)-benzoguanamin, Tetrakis - (ethoxymethyl) - benzoguanamin
oder Polyäther des Hexamethylolmelamin, wie Hexamethoxymethylmelamin oder Hexabuioxymethylmelamin, eingesetzt werden können.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyester schon vor oder während der
Herstellung der Aminoplast-Harze aus z. B. Harnstoff,
Benzoguanamin oder Melamin und Aldehyden dem Ansatz zuzusetzen, wobei es selbstverständlich auch
möglich ist, zusätzlich übliche Alkohole zur Modifi-
I 805
vT
zierung der so gebildeten plastifizieren Aminoplastharze mitzuverwenden. Die Methoden zur Herstellung
derartiger plastifizierter Amin-Aldehyd-Harze sowohl
für lösungsmittelhaltige als auch fur wäßrige Lacksysteme sind bekannt.
Zur Kombination mit den erfindungsgemäß eingesetzten Polyestern stehen eine Vielzahl handelsüblicher Aminoplaste bzw. deren definierte Vorstufen zur
Verfugung.
Zur Herstellung der überzüge werden in der Regel to
zunächst Polyester und Aminoplast bzw. dessen definierte Vorstufen in üblichen Lacklösungsmitteln, wie
beispielsweise Propanol, iso-Propanol. Butanol. Äthylacetat, Butylacetat, Athylglykol, Äthylglykolacetat.
Butylglykol, Methylethylketon, Methylisobutylketon.
Cyclohexanon, Trichloräthylen oder Gemischen verschiedener derartiger Lösungsmittel, gelöst. Es ist
selbstverständlich auch möglich und aus wirtschaftlichen Gründen empfehlenswert, mehr oder weniger
große Mengen weniger polarer Lösungsmittel, wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol oder höhersiedender Aromatenschnitte, mitzuverwenden. Die verwendete
Menge an diesen weniger polaren Lösungsmitteln ist im Rahmen der Löslichkeit der erfindungsgemäß
eingesetzten Polyester und deren Verträglichkeit mit den eingesetzten Aminoplasten beliebig wählbar; sie
kann häufig einen Anteil bis zu 80% und mehr im
Lösungsmittelgemisch erreichen.
Beim Einsatz von Polyestern mit hoher Säurezahl, d. h. bei Polyestern, die noch eine größere Anzahl nicht
veresterter Carboxylgruppen aufweisen, ist es selbstverständlich auch möglich, wäßrige Lösungen herzustellen. Dies kann nach den bekannten und üblichen
Methoden erfolgen, wobei in der Regel die Carboxylgruppen vollständig oder teilweise mit Aminen neutra-
lisiert werden und gegebenenfalls noch zusätzlich mit Wasser mischbare Lösungsmittel mitverwendet werden, die als Lösevermittler dienen. Selbstverständlich
ist es bei der Herstellung von wäßrigen Lacklösungen erforderlich, in Wasser lösliche Aminoplaste zu venvenden: die definierten Vorstufen der Aminoplaste sind
zu diesem Zweck besonders geeignet.
Das Gewichtsverhältnis Polyester: Aminoplast kann
zwischen 50:50 und 90:10, vorzugsweise zwischen 65:35 und 85:15, schwanken; das für den jeweiligen
Verwendungszweck der Lacke optimale Verhältii's
äßt sich durch wenige Vorversuche leicht ermitteln.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß häufig durch Erhöhung des Aminoplast-Anteils die Härte der Lack-Ulme erhöht und deren Elastizität vermindert wird, so
während bei Erniedrigung des Aminoplast-Anteils die Härte nachläßt und die Flexibilität zunimmt.
Der Gesamtbindemittelgehalt der Lacke kann je nach Verwendungszweck in den üblichen Grenzen
schwanken. SS
Die Lacke können die üblichen Zusatz- und Hilfsstofle enthalten, beispielsweise Pigmente. Verlaufsmittel and zusätzliche andere Bindemittel, wie z. B.
Epoxidharze und hydroxylgruppenhaltige Siliconharze. *°
Der erhaltene Lack wird aufgetragen und bei Temperaturen zwischen 100 und 25tf C eingebrannt. Die
dabei ablaufenden Vernetzungsreaktionen werden durch Säuren katalytisch beschleunigt. Bei Verwendung von Polyestern mit «ehr niedriger Säurezahl *5
können daher dem Lack saure Substanzen zugesetzt werden. BHm Zusatz von beispielsweise 0.5% p-ToluolsuHbnsäure (bezogen auf das Gesamtbindemittel)
wird die Vernetzung stark beschleunigt. Durch größeren Säurezusatz lassen sich auch bei Raumtemperatur trocknende überzüge herstellen.
Auch durch Umsetzung eines säurearmen Polyesters mit etwa 1 bis 5% eines Anhydrids einer relativ
stark sauren Dicarbonsäure. z.B. Maleinsäureanhydrid, kann man die Säurezahl des Polyesters nachträglich erhöhen und so auch ohne Zusatz von stark
sauren Substanzen die Einbrenntemperaturen senken.
Die erfindungsgeinäß hergestellten überzüge haben
eine Fülle von guten Eigenschaften. Sie sind hochglänzend, sehr gut pigmentierbar und ausgezeichnet
vergilbungsbeständig. Werden die überzüge einer Wärmealterung von 72 Stunden bei 1000C unterzogen, so ist keine sichtbare Vergilbung festzustellen:
auch eine Wärmealterung von 72 Stunden bei 1500C
weist die erfindungsgemäßen überzüge als vergilbungsbeständig aus. Die überzüge sind beständig
gegenüber Lösungsmitteln, wie Xylol, Benzin-Benzol-Gemischen, Estern und Ketonen. Darüber hinaus
weisen sie eine gute Säure- und Alkalibeständigkeit auf. Bei SalzsprUhversuchen. Tropentests und Prüfungen im Weatherometer zeigen sie eine hervorragende Korrosionsschutzwirkung und Wetterbeständigkeit.
Die herausragendste Eigenschaft der erfindungsgcfnäß hergestellten Überzüge äst jedoch ihre große
Elastizität bei hoher Härte, die selbst beim Überbrennen weitgehend erhalten bleibt.
Das Dehnungsverhalten von überzügen wird gewöhnlich dadurch beschrieben, daß man den Erichsen-Tiefungstest (nach DIN 53156) ausführt und als Maß
für die Dehnbarkeit die Tiefung des lackierten Bleches in Millimeter angibt, bei der die Lackschicht zu reißen
beginnt. Wesentlich für dieses Prüfverfahren ist es. daß die Verformung des Überzuges langsam erfolgt
(Vorschub: 0.2 mm see).
Einen Anhaltspunkt für das Verhalten von überzügen bei plötzlich auftretender Verformung liefert die
sogenannte Schtagtiefungsmessung. Diese Messung kann beispielsweise mit dem Schlagtiefungsgerät 226 D
der Firma Erichsen. Hemer-Sundwig, durchgeführt werden. Bei diesem Gerät wird eine Halbkugel mit
einem Radius von 10 mm durch ein fallend·-1 Gewicht
von der Rückseite der Lackierung in das Blech plötzlich eingedrückt. Durch Veränderung der Fallhöhe
des Gewichtes läßt sich die Tiefung variieren. Es wird der T'efungsweri (in Millimeter) angegeben, bei dem
die Lackschicht zu reißen beginn*. (Die in den Beispielen angegebenen Werte wurden auf diese Weise
erhalten. In einigen Beispielen ist der Wert > 5 mm angegeben, da das beschriebene Gerät mit den in der
Regel zur Prüfung benutzten I mm starken Tiefziehblechen keine größere Tiefung ermöglicht.)
Wie bei der Schilderung des Standes der Technik ausgeführt wurde und durch Vergleichsversuche belegt
wird, sind bereits überzüge aus Polyestern und Aminoplasten bekannt, die dehnbar sind und auch einer
Schlagbeanspruchung standhalten. Diese überzüge weisen aber sehr geringe Härten (nach DIN 53157)
auf. Andererseits sind überzüge hoher Härte bekannt,
die aber nur wenig oder nicht elastisch sind oder zwar
elastisch sind, dafür aber eine Reihe anderer Nachteile, wie Neigung zum Vergilben und nur mangelhafte
Lösungsmittelbeständigkeit, aufweisen. Demgegenüber weisen die erfndungsgemäß erhaltenen überzüge sowohl hohe Elastizität als auch eine große Härte,
nicht aber die genannten Nachteile auf.
3C9 536 485
Dieses Eigeiwchaftsbild eröffnet den Oberzügen eine
vielseitige Anwendung. Neben der Lackierung von Einzelteilen, die Schlagbeanspruchungen ausgesetzt
sind, kommt vor allem die Lackierung von Materialien
in Betracht, die nachträglich — z.B. durch Stanzen — verformt werden.
Eine Mischung von 432 g l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan
(3 Mol), 93 g Äthylenglykol (1,5 Mol), 114 g Propandiol-(1,2) (1,5 Mol), 268 g Trimethylolpropan
(2 Mol), 888 g Phthalsäureanhydrid (6 Mol) und 438 g Adipinsäure (3 Mol) wird unter Rühren und
gelindem Stickstoffstrom erst 2 Stunden auf 1500C und anschließend 2,5 Stunden auf 200°C erhitzt.
In dieser Zeit werden insgesamt 171 ml Wasser abgeschieden.
Zu 100 g des auf 90' C abgekühlten Polyesters, der eine Säurezahl von 55,3 mg KOH g und
eine Hydroxylzahl von 53,1 mg KOH/g aufweist, gibt man 40 g n-Butanol, fügt bei Raumtemperatur
10 g Triäthylamin. hinzu und versetzt mit 42,8 g eines wasserlöslichen Hexamethylolmelamin-Derivates, so
daß ein Polyester/Melamin-Verhältnis von 7:3 erhalten
wird. Nach halbstündigem Rühren wird mit Wpsser auf einen Feststoffgehalt von 50 Gewichtsprozent
verdünnt. Die erhaltene klare Lösung weist einen pH-Wert von 84 auf. Die transeranten und
pigmentierten überzüge (verarbeitet aus 50%iger wäßriger Lösung), die bei 180X 30 Minuten eingebrannt
werden, besitzen folgende lacktechnologische Eigenschaften:
Gewichts
verhältnis Polyester: MeI- aminharz:TiO2 |
Härte nach
DIN 53 157 [sec] |
Tiefzieh
fähigkeit nach DIN 53156 [mm] |
Schlag-
tiefung [mm] |
Aussehen |
70:^0:0 70:30:50 |
211 197 |
9,2 7,2 |
>5 4 |
glatt, klar hoch glänzend |
Eine 60%ige Lösung des im Beispiel 3 eingesetzten Polyesters in einem Lösungsmittelgemisch aus Xylol
(8 Teile), n-Butanol (1 Teil) und Äthylgtykolacetat (1 Teil) wird mit einer käuflichen Lösung (55%ig)
eines Melamin-Formaldehyd-Kondensates in Xyloln-Butanol-Gemisch
(1:1) bzw. einem käuflichen Hexamethylolmelaminderivat im Feststoffverhältnis von
7:3 nach Zugabe von 0,5 Gewichtsprozent p-Toluolsulfonsäure
(bezogen auf Feststoff) 20 bzw. 30 min auf 900C erhitzt. Dabei steigt die Viskosität der Lösung
deutlich an, was auf eine Vorvernetzung schließen läßt. Die erhaltenen Lacke werden als Klarlacke und
pigmentierte Lacke eingebrannt (13O°/3O1. Die resultierenden
überzüge haben folgende Eigenschaften:
harz: TiO2
70:30:0
70:30:0*)
70:30:50
70:30:50*)
70:30:0
70:30:0**)
70:30:50
70:30:50··)
Art des
Melaminharze
HMM
HMM HMM HMM
HMM HMM HMM
134
316
316
334
1680
1680
Härte nach DIN 53 i
[see]
202 200 190 195 199 190 131 171 Tiefziehfähigkeit
nach DIN jS 156
[mm]
9.6
9.1
9.3
9.3
9.5
8.1
9.2
Schlagtiefung [mm]
5
>5
>5
5
4-5
4-5
5
4 5
4 5
Aussehen
klar, glatt
desgl. glänzend
desgl. klar, glatt
desgl. glänzend
desgl.
·) Klarlacke 30 Minuten vontrnem. **l Klarlacke 20 Minuten vorvcrnet/t
Ein Gemisch aus 432 g 1,4-BiMhydroxymethyl}-
cyclohcxan (3MoI), 184 g Glycerin (2MoI), 124 g ss
Äthylenglykol (2 Mol), 532,8 g Phthalsäureanhydrid
(3,6 Mol) und 350,4 g Adipinsäure (2,4 Mol) wird unter Rühren und Durchleiten eines schwachen Stickstoff-Stroms nach folgendem Zeit-Temperatur-Plan erhitzt:
2 Stunden bei 140° C, 2 Stunden bei 1600C, 4 Stunden te
bei 180°C, 4 Stunden bet 19(TC und 20 Stunden bei
2000C. In dieser Zeit werden insgesamt 140 g Wasser
abgeschieden. AnschheBend wird noch 15 Minuten
bei 2O0°C und einem Vakuum von 20 Torr gerührt. Das klare, farblose Harz weist eine Säurezahl von 6s
1,9 mg KOH/g und eine Hydroxylzahl von 146.5 mg
KOH/g auf, was einem mittleren Molekulargewicht von 1510 entspricht.
Der Polyester wird in einem Gemisch aus 8 Gewichtsteilen XyIoL 1 Gewichtsteil Butanol und I Gewichtsteil Athylglykolacetat zu einer 60%igen Lösung
gelöst.
Zur Schmelze eines Polyesters mit geringer Säurezahl werden 1,2% Maleinsäureanhydrid (bezogen auf
den reinen Polyester) gegeben. Nachdem das zugesetzte Anhydrid völlig gelöst ist, wird 1 Stande auf
120 C erwärmt, wodurch die Säurezahl des Polyesters
um 8,56 mg KOH/g erhöht wird.
Dk Erhöhung der Sä rezahl eines Polyesters wird
in der Regel in der Schmelze durchgeführt, jedoch bestehen keine Schwierigkeiten, die gleiche Reaktion
in der Lösung dta Polyester uater <ks gesasstea
Reaktionsbedingungen durchzuführen; es ist dabei
jedoch darauf zu achten, daß das Lösungsmittel keine funktioneilen Gruppen enthält, die unter den genannten
Reaktionsbedingungen ebenfalls mit dem Säureanhydrid reagieren können,
5 Herstellung eines Lacks
Die Lösungen der Polyester in geeigneten Lösungsmitteln, in der Regel ein Gemisch aus Xylol und einem
polaren Lösungsmittel, werden mit einer käuflichen 55%igen Lösung eines Melamin-Formaldehyd-Kondensates
in Xylol-Butanol-Gemisch (1:1) oder mit
einem käuflichen Hexamethylolmelaminderivat im gewünschten Feststoffverhältnis vermischt. Um ein
Polyester: Melaminharz-Verhältnis von 7:3 einzustellen,
werden beispielsweise 117 g einer 60% igen Lösung der Polyester mit 54,5 g der genannten Melaminharz-Lösung
vermischt.
Herstellung einer Lackfarbe
Zur Herstellung einer Lackfarbe wird ein Klarlack im Bindemittel: Pigment-Verhältnis von 2:1 mit TiO2
pigmentiert.
Herstellung und Prüfung der überzüge
Zur Prüfung wird der Klarlack bzw. die Lackfarbe auf Probebleche und Glasplatten aufgebracht und eingebrannt.
Zur Erniedrigung der Finhrwintemneratur
wird Lacklösungen, die unter Verwendung von Polyestern niedriger Säurezahl hergestellt wurden, 0,5%
p-Toluolsulfonsäure (bezogen auf das Gesamtbindemittel)
zugesetzt. Die Schichtdicke der Filme, an denen die Prüfung erfolgt, beträgt in allen Beispielen 40 bis
60 μ. Die Härteprüfung erfolgt gemäß DIN 53157. die Prüfung der Elastizität nach den vorstehend beschriebenen
Methoden.
Die Beispiele 1 ! is 16 sind in der Tabelle 1 zusammengestellt,
wobei auch die Art des verwendeten MeI-aminharzes angegeben wird. (In der Spalte »Art des
Melaminharze« bedeutet K, daß ein butyliertes MeI-amin-Formaldehyd-Kondensat
verwendet wurde, während HMM die Verwendung eines Hexamethylolmelaminderivats anzeigt.) Die Tabelle 2 enthält die
Prüfwerte der t5berzüge. die aus den in den folgenden
Vergleichsbeispielen 1 bis 3 beschriebenen Polyestern hergestellt wurden.
Vergleichsbeispiel 1
(Alkydharz Nr. 8531-69 aus
Deutsche Farbenzeitschrift 20, 519 [1966])
Deutsche Farbenzeitschrift 20, 519 [1966])
Ein Gemisch aus 257 g Trimethylolpropan, 351 g
Neopentylglykol, 498 g Isophthalsäure, 292 g Adipinsäure und 15 ml Xylol wurde unter genauer Einhaltung
der auf Seite 521 der genannten Literaturstelle beschriebenen Reaktionsbedingungen verestert. Beim
Erreichen einer Säurezahl von 28 mg KOH/g wurde der Ansatz sofort mit Hilfe von Eis gekühlt, wobei zur
Beschleunigung des Abkühlens zusätzlich 500 g eines Gemisches aus 90 Teilen Xylol und 10 Teilen Butanot
durch den Rückflußkühler vorsichtig zugegeben wurden. Das genaue Einhalten der genannten Reaktionsbedingungen und die zur schnellen Abkühlung ergriffenen
Maßnahmen sind erforderlich, damit der Ansatz nicht — wie fehlgeschlagene Versuche zeigten — vorzeitig
vernetzt. Die erhaltene Lösung wurde mit weiteren 312 g des genannten Xylol/Butanol-Gemisches
verdünnt, um eine 60%ige Harzlösung zu erhalten.
Vergleichsbeispiel 2
(Beispiel 4 aus USA.-Patentschrift 2 460 186)
(Beispiel 4 aus USA.-Patentschrift 2 460 186)
148 g Phthalsäureanhydrid, 202 g Sebacinsäure,
278 g 2-ÄthylhexandioH 1,3), 28 g Glycerin und 110 ml
Xylol werden in 11,5 Stunden langsam auf 2300C
erwärmt und das gebildete Wasser über einen Wasserabscheider abgetrennt. Gegen Ende der Veresterung
wird das Lösungsmittel langsam abdestilliert und 3 Stunden auf 2300C gehalten.
Verglcichsbeispiel 3
(Alkydharz aus der Firmenschrift
»1,4-Cyclohexanedi methanol«
der Eastman Kodak Company vom Juli 1965)
der Eastman Kodak Company vom Juli 1965)
Unter den auf Seite 11 der genannten Firmenschriften
angegebenen Bedingungen wurde ein Polyester aus 160 g Pelargonsäure, 300,6 g Phthalsäureanhydrid,
70,0 g Neopentylglykol, 95,6 g l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan
und 133,2 g Pentaerythrit hergestellt. Der erhaltene Polyester wies eine Säurezahl von 7,6 mg
KOH/g auf und wurde mit Xylol zu einer 60%igen Lösung verdünnt.
Polyester aus
!Mol]
2 CHDM*)
IAG*)
1 GIy
I3PSA·)
UADS*)
2 CHDM
IAG
2GIy
2,4PSA
1.6 ADS
GewidMsver
Mittlere^ hähne Poly
M** etter Meta»-]
**·«*» tan TK),
845
1090
70: 30: O
80:20:50
80:20:0
70:30:0
80:20:50
80:20:0
Art des
MdMHO-
hara
HMM*) HMM
K*·
HMM
HMM
K
Katalysator |
Einbrerat-
bedngaogen |
Harte lud)
DIN 53157 |
Tiefneh-
Qtugkot mdiDIN 53156 |
Jsecl | [am] | ||
0.5% pTS*) | 130 30 | 203 | >IO |
0.5% pTS | 130/30 | 183 | 8.3 |
0,5% pTS | 130730- | 197 | 9.1 |
0.5% pTS | 130730' | 219 | >10 |
0.5% pTS | Ι3Ο73σ | 203 | 7.8 |
0.5% pTS | I3O°/3O | 120 | 8.7 |
Schlaft
tieftmg
[mm]
>5
3
4
Fortsetzung
Beispiel
Nr. |
Polyester aus |
Mittleres
Mol gewicht |
Gewichtsver
hältnis Poly ester: Melamin- harz:TiOj |
Andes
Melamin- harzes |
Katalysator |
Einbrenn
bedingungen |
lärlc nach
DIN 53 157 |
Tiefzieh
fähigkeit narii DIN 53156 |
[Mol] | [sec] | [mm] | ||||||
3 | 3 CHDM | 1360 | 70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 196 | >10 |
2 AG | 80:20:50 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 169 | 9,9 | ||
1 GIy | 70:30:0 | K | 0,5% pTS | 130730' | 191 | >10 | ||
3PSA | 75:25:50 | K | 0,5% pTS | 130730' | 165 | 9,0 | ||
2ADS | 75:25:50 | K | 1,2% MA*) | 130730' | 151 | 8,6 | ||
4 | 2 CHDM | 1270 | 70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 183 | >10 |
3AG | 80:20:50 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 168 | >10 | ||
1 GIy | 70:30:0 | K | 0,5% pTS | 130730' | 186 | >10 | ||
3PSA | 80:20:50 | K | 0,5% pTS | 130730' | 150 | 9,7 | ||
2ADS | ||||||||
5 | 4 CHDM | 1720 | 70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 176 | >10 |
3 AG | 80:20:50 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 158 | >10 | ||
1 GIy | 70:30: 0 | K | 0,5% pTS | 130730' | 181 | >10 | ||
4PSA | 80:20:50 | K | 0,5% pTS | 130730' | 153 | 9,3 | ||
3ADS | ||||||||
6 | 5 CHDM | 2350 | 70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 156 | >10 |
4 AG | 80:20:50 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 134 | >10 | ||
1 GIy | 70:30:0 | K | 0,5% pTS | 130730' | 161 | >10 | ||
5.4 PSA | 80:20:50 | K | 0,5% pTS | 130730' | 128 | 9,2 | ||
3,6 ADS | ||||||||
7 | 3 CHDM | 1510 | 70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 211 | >10 |
2AG | 80:20:50 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 203 | 8,8 | ||
2GIy | 70:30:0 | K | 0,5% pTS | 130730' | 201 | >10 | ||
3,6 PSA | 80:20:50 | K | 0,5% pTS | 130730' | 173 | 9,0 | ||
2,4ADS | ||||||||
8 | 5 CHDM | 2300 | 70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 217 | >10 |
3AG | 80:20:50 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 191 | 9,3 | ||
2GIy | 70:30:0 | K | 0,5% pTS | 130730' | 212 | >10 | ||
5,4 PSA | 80:20:50 | K | 0,5% pTS | 130730' | 196 | 8,8 | ||
3,6 ADS | ||||||||
9 | 3 CHDM | 1440 | 70:30:0 | HMM | 03% pTS | 130730- | 197 | >10 |
2PG·) | 80:20:50 | HMM | 0,5% pTS | 174 | >IO | |||
1 GIy | 80:20:0 | K | 0,5% ρTS | 130730- | 186 | 9.4 | ||
3PSA | ||||||||
2ADS | ||||||||
IO | 5 CHDM | 2270 | 70:30:0 | HMM | 03% pTS | 130730- | 181 | >10 |
3PG | 80:20:50 | HMM | 03% pTS | 130730' | 161 | >IO | ||
I GIy | 70:30:0 | K | 03% pTS | 130730- | 186 | >10 | ||
5PSA | 80:20:50 | K | 03% pTS | 130730- | 153 | 9,6 | ||
3ADS | ||||||||
Il | 5 CHDM | 2500 | 70:30:0 | HMM | 03% pTS | 130730' | 187 | >10 |
3PG | 80:20:50 | HMM | 03% pTS | 130730- | 173 | >IO | ||
2GIy | 70:30:0 | K | 03% pTS | 130730- | 191 | >10 | ||
5PSA | 80:20:50 | K | 03% pTS | 130730' | 164 | 9.6 | ||
4ADS |
Schlagtiefung
15
Bespiel
Nr
Nr
!Mittleres ! M.il-ί
gew. tthi
1 805 196 | K.itul)\:itor | U | i | 16 | Tiefzieh· : fähigkeit |
Schlau | |
7 | 130 30' ' | nach DlN 53 156 |
liefuni. | ||||
0.5% pTS : | 130 30' | Harte nachl | [mmj | i η im | |||
Gewarnter- '■■ h.iltms HnI)- |
Fortsetzung | 0.5% pTS : | tin brenn- ' | 130 30' | Dl N 53 157 |
> 10 j | > 5 |
eMer: Melamin-; hur/ TiO, ' |
An de·. '; | 0.5% pTS '■ | bedingungen | 130 30' | Kc] ; | >1() \ | .> 5 |
Melamin- , harze·. ; |
0.5% pi S i | 130 30' ! | 203 | >1() : | > 5 | ||
70:30:0 | 0.5% plT: | 130 -30' | 171 | l).2 ' | 4 5 | ||
SO:20:50 | HMM I | u.5% ρ rs | 130 30' | lSft | >IO | > 5 | |
70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130 30' | 167 | >lü | ||
XO:20:50 | K | 0,5% pTS | 130° 30' | 197 | >10 | >5 | |
7O:30:0 | K | 0.5% pTS | 130/30' | 17.3 | 9,5 | >5 | |
ϋυ·.2Ο:5ί> | HMM | 0,5% pTS | 130/30' | 191 | >10 | >5 | |
70:30:0 | 0,5% pTS | 130730' | 161 | >10 | >5 | ||
80:20:50 | K | 0,5% pTS | 130730' | 203 | >10 | >5 | |
70:30:0 | K | 0,5% pTS | 130730' | 181 | 9,5 | 5 | |
80:20:50 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 202 | >10 | >5 | |
70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130730' | 173 | >10 | >5 | |
80:20:50 | K | 0,5% pTS | 130730' | 179 | >10 | >5 | |
70:30:0 | K | 0,5% pTS | 130730' | 169 | 9,3 | >5 | |
80:20:50 | HMM | 0.5% pTS | 130730' | 171 | >10 | >5 | |
70:30:0 | HMM | 0,5% pTS | 130/30' | 149 | >I0 | >5 | |
80:20:50 | K | 0,5% pTS | 175 | >10 | >5 | ||
70:30:0 | K | 137 | 9,8 | >5 | |||
80:20:50 | HMM | 173 | |||||
70:30:0 | HMM | 148 | |||||
80:20:50 | K | ||||||
K | |||||||
Polvesler ai
[Mol]
4 CHDM 2460
4 PG
2 GIy i
5 PSA ! 4ADS !
5 CHDM j 2340 2 AG j
1 PG j
1 GIy j 5PSA
3ADS
5 CHDM 2180 IAG 2PG
IGIy 5PSA 3ADS
5 CHDM 2230
2 AG 1 PG 2GIy 5PSA 4ADS
3 CHDM 1620 2DG*) 2GIy
4PSA 2ADS
*) Abkürzungen: CHDM = M-Bis-lhydroxymethyli-cyclohexan.
AG = Athylenglykol, GIy = Glycerin, PSA = Phthalsäureanhydrid,
ADS = Adipinsäure, HMM = Hexamethylolmelaminderivat.
K = Melamin-Formaldehyd-Kondensat,
pTS = p-Toluolsulfonsäure.
MA = Maleinsäureanhydrid, (Der säurearme Polyester wird durch Reaktion mit der angegebenen Menge Maleinsäureanhydrid — bezogen auf den reinen
Polyester nach der beschriebenen Methode auf eine höhere Säurezahl gebracht.)
PG = Propandiol-11,2). DG = Diäthylenglykol.
Gewichtsverhältnis
Polyester: Melamin- harz: TiO, |
Melamin harz | Tabelle | 2 | Härte nach DlN 53 157 rseci |
Tiefziehfähigkeit
nach DIN 53 156 [mm] |
|
Vergleichs
beispiel |
70:30:0 70:30:0 70:30:100 70:30:100 |
K*) HMM*) K HMM |
Katalysator |
Einbrenn
bedingungen |
216 217 185 173 |
5,1 5,1 1,8 6,8 |
1 | 0,5% pTS*) 0,5% pTS |
150730' 150730' 150730' 150730' |
||||
Schlagtiefung
805 196
70:30:) | Mdammlur,' | K."ai·. | P'l | "S | 1 ι,.■■ | 3d | |
(icttichistcrhdlinit | 70:30:0 | pi | S | 3d | |||
lclL^-j I'oKcsicr: Mel.imm- | 70:30:0 | HMM | 0.5" ι. | 3d | |||
^Pld "harz-TU), | 70:30:0 | K. ■ | 0.5" u | pi | 1S | 1 3i) | 3i |
■> | 70:30:0 | K i | pi | S | j 30 | 3( | |
70:30:40 | κ ! | 0.5" υ | I3n | 30 | |||
70:30:40 | HMM I | 0.5" u | I 30 | s( | |||
Ahkur/unueü: | K ! | 1 M ι | |||||
HMM ! | 15Π | ||||||
I 50 | |||||||
HMM = Hcxamethylolmelaminderivat, pTS = p-ToluoIsulfonsäure.
H.:!lC !1.KiI | I lath | VhIa. |
)iS ;: !-' | I)IS ^i l^(> | ücfui |
j mm] | I mm | |
28 | 9.2 | > 5 |
24 | 8.3 | >5 |
177 | 1.5 | < 1 |
177 | 1.5 | < I |
178 | 1 2.5 | < 1 |
KW | 1.8 | < I |
6,0 | < ! |
Claims (1)
1. überzugsmittel auf der Grundlage einer Mischung aus Bindemittel und organischen L.ösungsmitteln
oder Wasser und das Bindemittel wasserlöslich machenden Zusätzen, die als Bindemittel
A. 50 bis 10 Gewichtsprozent Aminoplaste und
oder deren niedermolekulare, definierte Vorstufen und
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---|---|
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DE3111478A1 (de) * | 1981-03-24 | 1982-10-07 | Herberts Gmbh, 5600 Wuppertal | Kraftfahrzeug mit mehrschichtiger lackierung und verfahren zum mehrschichtigen lackieren |
-
1968
- 1968-10-25 DE DE19681805196 patent/DE1805196C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE1805196C3 (de) | 1978-07-20 |
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |