DE180337C - - Google Patents

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DE180337C
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acid
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hydrochloric acid
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/06Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires containing gas-producing, chemically-reactive components

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Fire-Extinguishing Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 180337 KLASSE 6U.
Man hat bei den bekannten chemischen Feuerlöschern als Säure, die durch Zusammentreffen mit der Lösung von kohlensaurem Natron o. dgl. die Kohlensäureentwicklung und somit die Erzeugung des Ausspritz-Gasdrucks verursacht, bisher Weinsteinsäure, Schwefelsäure oder Salzsäure in Anwendung gebracht. Während Weinsteinsäure verhältnismäßig zu schwach wirkt, so daß unbequem
ίο große Säuretuben für eine gewünschte Leistung und im Vergleich zu einem gegebenen Rauminhalt des Feuerlöschers angewandt werden müßten, ist der Gebrauch von Salz- und Schwefelsäure schon wegen der korrodierenden Eigenschaften dieser Säuren nicht einwandfrei und hat insbesondere die Schwefelsäure gerade eine zu starke, oft explosionsartige Wirkung, welche die Gefahr des Zerplatzens des Apparates mit sich bringt, ohne daß der gleich anfangs entstehende hohe Druck sich vorteilhaft für ein gleichmäßiges Ausspritzen der Feuerlöschlösung ausnützen ließe. Dieser die Stetigkeit des ausgespritzten Strahls beeinträchtigende, der hohen Reaktionswärme und entsprechend übermäßigen Expansion der Kohlensäure zu verdankende Fehler zeigt sich sowohl bei konzentrierter, wie bei verdünnter Schwefelsäure und immerhin auch, was den hohen Anfangsdruck anbelangt, bei Salzsäure. Die Explosionsgefahr steigert sich bei der Anwendung der mit diesen Säurefüllungen versehenen Feuerlöscher unberechenbar dann, wenn der Apparat im Gebrauchsfalle eine hohe Temperatur aufgenommen hat oder besitzt, wie es in südlichen Ländern die Regel ist. Das Zusammentreffen der höheren Temperatur der Ausspritzflüssigkeit mit der aus der Säurezumischung plötzlich entstehenden Reaktionswärme verursacht dann eine so übermäßig hochsteigende, durch den Ausspritzvorgang nicht sofort ausgleichbare Gasspannung, daß jede Sicherheit gegen das Zerplatzen der Apparatbehälter aufhört.
Gemäß vorliegender Erfindung wird an Stelle anderer Säure die Phosphorsäure als Kohlensäureentwickler in chemischen Feuerlöschern verwendet, mit der Wirkung, daß diese bekanntlich unschädliche, keinerlei Ausdünstungs- und Ätzeigenschaften besitzende Säure tatsächlich den gegenüber vorgenannten Übelständen angestrebten Erfolg erreichen läßt, nämlich ohne Entstehung eines über- „ mäßig hoch ansteigenden Anfangsdrucks ein kräftiges, anhaltendes Ausspritzen mit stetigem Flüssigkeitsstrahl bis zur Behälterentleerung zu veranlassen. Während bei Anwendung von Salzsäure in dem bekannten Minimax-Feuerlöschapparat unter gewöhnlicher Temperatur (150 C.) ein Anfangshöchstdruck durchschnittlich von 6 Atmosphären beobachtet wird, haben die Versuche mit Phosphorsäure ungeachtet gleicher Wirkung in bezug auf Strahlweite und -Leistung ergeben, daß der Anfangsdruck hierbei nicht höher wie 4 Atmosphären steigt; bei Anwendung verdünnter Phosphorsäure (50 Prozent) beträgt jener Druck nur 3 bis 4 Atmosphären. Unter gleichen Bedingungen ergibt die Anwendung von Schwefelsäure den Überdruck von 8 bis 12 Atmosphären. Das Verhalten bei höherer Temperatur ist derart, daß für Phosphorj säureanwendung der Anfangsdruck trotzdem
(2. Auflage, ausgegeben am 14. Januar
nicht in gefahrdrohender Weise steigt, z. B. bei 300C. nur 6 Atmosphären beträgt, während für Salzsäureanwendung bei gleicher Temperatur die Erhöhung auf 10 Atmosphären bereits bedenklich ist.
Zur Anwendung der Erfindung werden die Säuretuben in bekannter Weise aus Glas gefertigt, nach Füllung mit der Phosphorsäurelösung zugeschmolzen und erhalten eine Stellung innerhalb der Lösung von doppeltkohlensaurem Natron, der gewöhnlichen Füllflüssigkeit des Feuerlöschers, derart, daß sie mittels geeigneter Betätigungsvorrichtung zerbrochen werden können.
Wenn der Tubus aus Unachtsamkeit vor , dem Einsetzen in den Apparat zerbrochen werden sollte, bringt die Phosphorsäurelösung selbst in konzentrierter Lösung keine Ätz-
. wirkung noch untilgbare Flecken auf der Haut und auf Kleidungsstücken hervor, wie Schwefelsäure und Salzsäure. Weil die Phosphorsäure sehr schwer flüchtig ist,; ist auch das Zuschmelzen der damit gefüllten Glastuben von den Unzuträglichkeiten frei, die sich aus dem Entstehen erstickender Dämpfe und Gase beim Schließen der Glastuben mit Schwefelsäure- oder Salzsäureinhalt ergeben.
Was die Wirkungsfähigkeit, auf gleiches Volumen bezogen, anbetrifft, so braucht man, verglichen mit Salzsäure, allenfalls nur etwa die Hälfte des Quantums an konzentrierter Phosphorsäurelösung anzuwenden. Deswegen können entsprechend die. Tuben sehr klein bemessen werden, so, daß deren Zertrümmerung nicht erst durch besondere Formgebung und zusätzliche Hilfsmittel erleichtert zu werden braucht, wie man es bei den längeren Salzsäuretuben der Verläßlichkeit der Wirkung wegen eingerichtet hat. Die Raumersparnis kommt der Leichtigkeit und dem größeren Füllungsinhalt des Apparates zugute.
.Es ist durch Versuche festgestellt worden, daß bei Anwendung der mit Phosphorsäure gefüllten Tuben (je mit 70 ecm Inhalt) in den chemischen Feuerlöschern vom bekannten Minimaxtypus die Wirkung eine außerordentlich günstige war. Die auszuspritzende Lösung enthielt 425 g Natriumbikarbonat. Der Strahl wurde auf die gleiche Entfernung (13 bis 15 m) wie bei Anwehdung von Salzsäure in großer Tube (140 ecm) geworfen, behielt seine Kontinuität von Anfang an bei und blieb unter ziemlich gleichmäßig gehaltenem Ausspritzdruck bis zur Entleerung des Feuerlöschers. Diese Wirkung mit niedrig einsetzendem Anfangsdruck ist mittels Salzsäure und Schwefelsäure nicht zu erreichen. Die Ursache dürfte in der Befähigung der Phosphorsäure liegen, daß sie unter den Bedingungen, wie sie im Feuerlöschapparat zur Wirkung kommen, eine sich stetig in der Masse der Natronlösung fortpflanzende Reaktion mit hinreichender, aber nicht übermäßiger Reaktionswärme erzeugt.
Die Inkrustierungswirkung, welche das im Strahl ausgeschleuderte Gemisch auf die getroffenen Gegenstände im Sinne der Flammen- und Branderstickung ausübt, ist wegen der Entstehung von phosphorsaurem Natron und eventuell pyrophosphörsaurem Natron ebenfalls beträchtlich verstärkt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Chemischer Feuerlöscher, in dessen die Löschflüssigkeit enthaltendem Behälter ein . zerbrechbares Säuregefäß angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung des Säuregefäßes aus Phosphorsäurelösung besteht. .
    K. Gedruckt in der reichsdruckerei.
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