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Verfahren zur Bekämpfung von Bränden Verfahren. zum Bekämpfen bzw.
Löschen, von Bränden: mit Kohlensäure sind bekannt. Wenn dabei unter Druck verflüssigte
Kohlensäure verwendet wird, sind besondere apparative Anordnungen erforderlich,
einmal, um Verstopfungen durch den sich bei der Entspannung bildenden Kohlensäureschnee
zu vermeiden, und zum anderen, um praktisch die gesamte entspannte Kohlensäure in
Gas bzw. Dampfform überzuführen. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Kohlensäure
und halogenierte Kohlenwasserstoffe gemeinsam als Löschmittel zu verwenden. Dazu.
gibt es Löschgeräte, bei denen Kohlensäure und Halogenkohlenwasserstoff in getrennten
Behältern aufbewahrt werden. Bei Benutzung saugt dann die Kohlensäure den Halogenkohlenwasserstoff
injektorartig an oder treibt ihn, indem sie als Treibmittel wirkt, aus. Wenn größere
Anteile Kohlensäure dabei zur Entspannung kommen, fällt ein Teil als Kohlensäureschnee
an. Es sind auch Verfahren bekanntgeworden, bei denen der mitverwendete Tetrachlorkoh.lenstoff
als Kristallmasse anfällt. Solche festenTeile machen besondere apparativ e Anordnungen
notwendig, um Verstopfungen und dadurch bedingte Störungen zu vermeiden.
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Es wurde nun gefunden, daß Chlorbrommethan bzw. seine technischen
Gemische mit geringen Mengen anderer Halogenk ohlenwasserstoffe, wie z. B. Dichlormethan
oder Dibrommethan, vorteilhaft zusammen mit unter Druck verflüssigter
Kohlensäure,
verwendet werden können. Chlorbrommebhan mischt sich homogen mit unter Druck verflüssigter
Kohlensäure. Diese Mischung bildet beim Ausströmen und Entspannen keine festen Produkte,
selbst wenn mehr als 5oolo. des Gemisches aus Kohlensäure bestehen. Diese Wirkung
.des Chlorbrommefhans beruht vermutlich einerseits, auf seinem besonders tiefliegenden
Erstarrungspunkt, andererseits wohl auf einem hohen Lösungsvermögen für Kohlensäure
auch bei der Entspannung. Daher kann das entspannte oder noch unter geringem Druck
stehende Gemisch von Kohlensäure und Chlonbrommethan durch Verteilerleitungen zu
.den an den gefährdeten Stellen angebrachten Löschdüsen od. dgl. geleitet werden,
ohne daß Ver -stopfengen zu befürchten sind.
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Chlorbrommethan besitzt bekanntlich ein gutes Löschvermögen. In manchen
Fällen, insbesondere bei schwer bekämpfbaren Bränden, z. B. bei Treibg.as.bränden,
Bränden in elektrischen Anlagen (Schaltstationen, Transformatoren), Bränden in chemischen
Betrieben oder in Schiffen, Treibstoffbränden in Flugzeugen, kann es je-doch vielfach
nicht, ausreichend wirken, da es oftmals nicht schlagartig genug eingesetzt werden'kann
oder aber da die Brandstellen nicht ausreichend mit dem Löschgerät zu erreichen;
sind. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung vo-n Kohlensäure in Chlorbroxnmeth,an
kann hier @mit Vorteil eingesetzt werden. Sie bildet nämlich: beim Ausströmen einen
feinen Nebel. Diese beim Ausstoßen sich bildende, sich expandierende, kalte Nebelwolke
verdrängt schlagartig die Luft, so daß selbst heftige Brände erstickt werden. Ferner
dringt dieser Nebel auch in die verstecktesten Stellen des Brandherdes und bringt
auch hier die flammenerstickende Wirkung der Komponenten zur Geltung. Die Menge
der im Chlorbrommefhan gelöstenKöhlensäure richtet sich nach den besonderen Erfordernissender
jeweiligen Brandbekämpfung, sie kann im allgemeinen zwischen io und 5oo/o Kohlensäure
im Gemisch betragen. Eine Mischung .mit hohem Kohlensäuregehalt ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn es gilt, in einem abgeschlossenen Raum schlagartig eine nicht
mehr die Verbrennung unterhaltende Atmosphäre zu schaffen. Geringere Kohlensäuregehalte
sind in den Fällen vorteilhaft, wenn bei Bränden im Freien oder in offenen Räumen
mit der Wiederentzündung von Brandlachen oder mit Sekundärbränden zu rechnen ist.
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Beispiel i Es wurde eine aus einem Rohr von etwa 2o mm lichter Weite
etwa 3 m lang brennende Propangasflamme zu löschen versucht. Mit einem 6-kg-Kohlensäure-Löscher
wurde im günstigsten Fall die Flamme zweimal abgelöscht. Mit einem Löscher mit 3,8
kg Chlorbrommethan gelang es lediglich, und zwar nioht in allen Fällen, gerade eine
Ablöschung zu .erreichen. Hingegen konnte mit 3 kg
einer, ioo/oigen Lösung
von Kohlensäure in Chlorbrommethan die Flamme neunmal erstickt werden. Beispiel
e Bei, der Bekämpfung von Treibstoffbränden in Flugzeugen hat sich eine Chlorbrommethanmischung
mit 3o bis 40'/o Kohlensäure als hochwirksam erwiesen.
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Beispiel 3 Zum Ersticken von Bränden in abgeschlossenen Räumen haben
sich Lösungen mit 5o% und mehr Kohlensäure als geeignet erwiesen.