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Flüssiges Schaumlöschmittel
Die Erfindung betrifft ein flüssiges Schaumlöschmittel, das auch zum Löschen über grössere Ent- fernungen geeignet ist, bestehend aus mindestens einem Emulgator und gegebenenfalls weiteren Addi- tiven, wie Treibmitteln, Schaumbildnern, Verdickungsmitteln oder Trägern, Korrosionsinhibitoren, Puffern oder Frostschutzmitteln.
Aus der österr. Patentschrift Nr. 265032 sind bereits wasserfreie Feuerlöschmittel auf der Basis vollständig halogenierter Fluorbromalkane bekannt, die Dibromtetrafluoräthan als chemisches Feuerbekämpfungsmittel und ein Treib-und/oder Hilfsmittel für die feuerlöschende Wirksamkeit der vollständig halogenierten Alkane enthalten, die sich aus einem oder mehreren Fluor- oder Fluorchloralkanen, wie CF, H, CF H, C F H CCLF. H, zusammensetzen.
Aus der deutschenAuslegeschrift 1211947 sind flüssige wasserfreie Zusammensetzungen zur Vermeidung von, zum Schutz gegen und zur Bekämpfung von Bränden brennbarer Substanzen, die auf der Oberfläche von Gewässern verteilt sind, sowie zur Reinhaltung von durch gegebenenfalls brennbare organische Produkte verunreinigten Gewässern bekannt, die ein flüssiges oberflächenaktives Mittel und eine feuerbeständige halogenierte organische Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von mehr als 1000C enthalten, die aus der Gruppe der partiell oder vollständig halogenierten Butadienderivate, insbesondere der Bromchlorfluor-, Bromchlor-, Bromfluor-, Chlorfluor- oder Chlorderivate, der Bromchlor-, Bromoder Chlorderivate von Butan, Pentan, Penten, Cyclopenten, Cyclopentan, Cyclopentadien, insbesondere der Dibromderivate, der Gemische der Trichlorbenzole, des 1,
2, 4-Trichlorbenzols und Perchloräthylens, gewählt ist. Ausserdem können die Mischungen ein an sich bekanntes Löschmittel, wie gewisse partiell oder vollständig durch Brom-, Chlor-und/oder Fluoratome substituierte, gesättigte Kohlenwasserstoffe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, insbesondere Chlorbrom- oder Chlorfluorderivate von Methan oder Äthan, enthalten. Diese bekannten wasserfreien Mischungen enthalten somit stets eine feuerbeständige organische Verbindung mit hohem Siedepunkt und hohem spez. Gewicht, aus der halogenierte Derivate des Butadiens und bromchlorierte, bromierte sowie chlorierte Derivate von Butanen, Pentanen, Pentenen usw. umfassenden Gruppe.
Ferner sind flüssige Schaumlöscher bekannt, die im wesentlichen aus einem Gemisch aus Wasser und einem organischen Emulgator, das mit als Schäummittel dienender Luft unter Druck gesetzt ist, und/oder aus Chlorfluoralkanen, die gleichzeitig Schaumbildner und Treibmittel darstellen, bestehen.
Diese Zusammensetzungen üben beim Löschen einen doppelten Effekt aus, indem sie die Flamme ersticken und die Verbrennungszone abkühlen.
Diese bekannten Mittel besitzen jedoch verschiedene Nachteile, insbesondere besteht die Möglichkeit, dass Schäume gebildet werden, die nicht sehr flammbeständig sind, und die sich wieder entzünden können.
Ferner können diese Mittel u. ähnl., bei welchen das Treibmittel aus Kohlendioxyd oder einem verflüssigten Gas, wie Fluorchloralkan, besteht, nicht in einem Strahl über grössere Entfernungen eingesetzt werden,
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Ziel der Erfindung ist daher die Bereitstellung von flüssigen Schaumlöschern, denen die obigen
Nachteile nicht anhaften,
Dieses Ziel wird durch flüssige Schaumlöscher, bestehend aus mindestens einem Emulgator und ge- gebenenfalls weiteren Additiven, wie Treibmitteln, Schaumbildnern, Verdickungsmitteln oder Trä- gern, Korrosionsinhibitoren, Puffern oder Frostschutzmitteln, erreicht, die erfindungsgemäss durch einen
Gehalt an mindestens einem Bromfluoralkan in einer Menge von 5 bis 25 Gel.-%, bezogen auf
100 Gew.-Teile des Gesamtgemisches,
und einem Gehalt an einer wässerigen Lösung eines oberflä- chenaktiven Mittels gekennzeichnet sind, Überraschenderweise wurde nun festgestellt, dass bei Verwendung der erfindungsgemässen Zusam- mensetzungen merkliche Vorteile gegenüber der Verwendung der bekannten Mittel erzielt werden. Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen sind gekennzeichnetdurch einZusammenspiel ausgezeichneter Eigenschaften, wie z. B. relativ kurze Auslöschzeiten, niedriger Verbrauch an schäumender Flüssigkeit, praktisch kein Auftreten der sogenannten flash-backs, beträchtliche Feuerbeständigkeit und ausgezeichnete und gleichmässige Haftung an Metallwänden bei hohen Temperaturen.
Die Anwesenheit von Bromfluoralkan-Dämpfen, gleichmässig verteilt auf allen kleinen Schaumbläschen, macht die Wiederentzündung jeglicher brennbaren Flüssigkeit, die sich zufällig auf die Schaumoberfläche ergiessen kann, unmöglich, und gleichermassen ist es unmöglich, dass brennbare Flüssigkeit unterhalb der Schaumfläche wieder entzündet wird, auch wenn in dem Schaum eine Öffnung hergestellt wird.
Ferner war es überraschend festzustellen, dass die erfindungsgemässen Zusammensetzungen auch mit Erfolg in üblichen Feuerlöschern für einen Strahl über relativ grosse Entfernungen (30 bis 60 m) verwendet werden können, Die in den erfindungsgemässen Zusammensetzungen verwendeten Fluorbromalkane bestehen aus Bromfluor- oder bromfluorchlorderivaten des Methans, Äthans, Propans und anderer Alkane mit niedriger Kohlenstoffzahl. Insbesondere vorteilhaft zeigte sich die Verwendung des symmetrischen C2F4Br2 (1,2-Dibromtetrafluoräthan).
Diese halogenierten Verbindungen werden in den erfindungsgemässen Löschmitteln in Mengen zwischen 5 und 25, vorzugsweise zwischen 7 bis 15 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile des Gesamtgemisches eingesetzt,
Als oberflächenaktive Mittel eignen sich in den erfindungsgemässen Zusammensetzungen beliebige Verbindungen dieser Art, die an sich bekannt sind,
Im allgemeinen werden organische Sülfonate und Sulfate, Alkylarylpolyäthylen-glykoläther, Ester von Alkoholen, wie Sorbit, und höheren Fettsäuren, wie Laurinsäure, Stearinsäure, Palmitinsäure u. dgl., Natrium- oder Ammoniumsalze der Sulfocarbonsäuren, wie Dialkylsulfobernsteinsäure, bevorzugt verwendet,
Auch als Treibmittel können beliebige, an sich bekannte Verbindungen dieser Art eingesetzt werden.
Bevorzugt werden inerte Gase, wie Stickstoff, Kohlendioxyd und Schwefelhexafluorid, und/oder
EMI2.1
Bei Zusammensetzungen zur Verwendung in einem Strahl über grössere Entfernungen wird das Treibmittel durch mechanische Mittel bekannter Art, wie Pumpen, ersetzt, wobei Inertgase, wie Luft, Stickstoff u. dgl., als Schaumbildner verwendet werden.
Die weiteren Additive, wie Frostschutzmittel, Korrosionsinhibitoren, Puffer, Verdickungsmittel und Träger u. dgl., können unter den konventionellen Mitteln dieser Art ausgewählt werden.
Als Frostschutzmittel werden Polyalkohole, wie Äthylenglykol, Propylenglykol u, dgl,, bevorzugt, Bevorzugte Korrosionsinhibitoren sind Alkalinitrite, -phosphate und -polyphosphate oder Aminoalkohole, wie Triäthanolamin.. Unter den Puffersubstanzen sind die Alkaliphosphate und unter den Verdickungsmitteln und Trägern Alkalisilikate besonders zweckmässig,
Es können aber auch, je nach dem angestrebten Zweck, andere Frostschutzmittel, Korrosionsinhibitoren, Puffer und sonstige Additive eingesetzt werden, die von den obigen Beispielen verschieden sind, Beispiel l : Es wurden zwei flüssige Schaumbildner gemäss der Erfindung unter Verwendung der in der folgenden Tabelle angeführten Bestandteile formuliert :
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Tabelle I :
EMI3.1
<tb>
<tb> Komponente <SEP> A <SEP> B <SEP>
<tb> Oberflächenaktives
<tb> Mittel <SEP> (g) <SEP> : <SEP>
<tb> Tl <SEP> 140 <SEP> 140
<tb> Frostschutzmittel <SEP> (g) <SEP> : <SEP>
<tb> Äthylenglykol <SEP> 120
<tb> Korrosionsinhibitor <SEP> (g) <SEP> : <SEP>
<tb> NaNO <SEP> 1, <SEP> 5
<tb> Puffer <SEP> (g) <SEP> : <SEP>
<tb> NaH2PO4 <SEP> 6, <SEP> 5
<tb> Treibmittel <SEP> (g) <SEP> : <SEP>
<tb> Pl <SEP> 65 <SEP> 65
<tb> P2 <SEP> 55 <SEP> 55 <SEP>
<tb> symmetrisches
<tb> C2F4Br2(g): <SEP> 100 <SEP> 100
<tb> Weitere <SEP> Additive <SEP> (g) <SEP> : <SEP>
<tb> Kaliumsilikat <SEP> 70 <SEP> 70
<tb> Harnstoff <SEP> - <SEP> 120
<tb> Wasser <SEP> 442 <SEP> 450
<tb>
T = 30% igue wässerige Lösung des Natriumsalzes eines Lauryläthersulfats ;
Pl = CCl (Edifren 12) ;
Pz = CHClF2 (Edifren 22),
DasKaliumsilikatwurdein30%igerwässerigerLösungverwendet.
Tests zur Ermittlung der feuerlöschenden Wirkung der beiden obigen Zusammensetzungen wurden in Gegenwart von entzündeten Gemischen aus Benzin und Dieselöl (Verhältnis 1 : 1) in rechteckigen Gefässen mit einer Oberfläche von 1, 5 m'durchgeführt.
Die Zusammensetzungen wurden in Form von Schäumen auf das Feuer gestrahlt, wobei mit einer geeigneten Austrittsdüse versehene, unter Druck stehende Behälter verwendet wurden, die etwa 5 m von der Feuerstelle entfernt waren. In der folgenden Tabelle II werden die Eigenschaften der beiden erfindungsgemässen Zusammensetzungen wiedergegeben und mit zwei bekannten Mitteln (C) und (D) ver- glichen. Die Zusammensetzung (C) unterscheidet sich von der erfindungsgemässen darin, dass sie kein Dibromtetrafluoräthan enthält, während die Zusammensetzung (D) aus einem Gemisch aus hydrolysierbaren Metallsalzen organischer Säuren besteht.
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Tabelle II :
EMI4.1
<tb>
<tb> Gemisch
<tb> Eigenschaften <SEP> A <SEP> B <SEP> C <SEP> D
<tb> Vorverbrennungszeit <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 30 <SEP> sec
<tb> Auslöschzeit <SEP> 12 <SEP> sec <SEP> 13 <SEP> sec <SEP> 14 <SEP> sec <SEP> 27 <SEP> sec
<tb> Abgabe <SEP> an <SEP> Löschmittel <SEP> (l) <SEP> 2, <SEP> 6 <SEP> kg <SEP> 2, <SEP> 8 <SEP> kg <SEP> 3, <SEP> 6 <SEP> kg <SEP> 9 <SEP> kg <SEP>
<tb> Wiederentzündung <SEP> des <SEP> Schaums
<tb> (künstliche <SEP> Zündung <SEP> (2) <SEP> nein <SEP> nein <SEP> ja <SEP> ja
<tb> Flash <SEP> -back <SEP> nein <SEP> nein <SEP> nein <SEP> nein
<tb> Hitzebeständigkeit <SEP> hoch <SEP> hoch <SEP> schlecht <SEP> mässig
<tb>
(1) mit 5% aktiven Substanzen, Rest Wasser ;
(2) der Schaum wurde mit einer entflammbaren
Flüssigkeit besprüht und die Wiederentzündung wurde versucht,
Wie aus obiger Tabelle zu ersehen, sind die erfindungsgemässen Zusammensetzungen gegenüber einem bekannten Mittel, wie (c), wesentlich wirksamer, wobei bei sonst gleichen weiteren Eigenschaften zum Löschen des Feuers eine beträchtlich geringere Menge an Löschmittel abgegeben werden muss,
Schäume gebildet werden, die die künstliche Wiederentzündung von auf den Schaum aufgesprühten entflammbaren Flüssigkeiten rasch bekämpfen, eine ausserordentliche Beständigkeit gegen Zersetzung durch das Feuer besteht, häufig die Flamme gelöscht wird, ehe der Schaum die gesamte entflammte Oberfläche bedeckt hat.
Ferner wird ein flash-back mit den erfindungsgemässen Mitteln vermieden, d. h. die von diesen
Mitteln gebildeten Schäume hindern entflammbare Dämpfe, die von einer unterhalb liegenden, kurz vorher gelöschten Oberfläche aufsteigen, den Schaum zu durchdringen,
Auch gegenüber Mitteln der Art (D) wird eine beträchtliche Herabsetzung der Löschzeit und der zum Löschen benötigten Löschmittelmenge erzielt, Beispiel 2 :
Eine schaumbildende Flüssigkeit wurde wie folgt formuliert :
EMI4.2
<tb>
<tb> Oberflächenaktives <SEP> Mittel <SEP> : <SEP>
<tb> T, <SEP> (vgl. <SEP> Beispiel <SEP> l) <SEP> 25 <SEP> Gew.-Teile
<tb> T <SEP> Nonylphenyl-polyäthylenglykoläther <SEP> (Tergitol
<tb> NPX <SEP> 7, <SEP> 5 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Frostschutzmittel <SEP> : <SEP>
<tb> Äthylenglykol <SEP> 7,5 <SEP> Gew.-Teile
<tb> CBr <SEP> 60 <SEP> Gew.-Teile
<tb>
EMI4.3
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